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Klarstellungen. Der Zölibat? Bedeutend mehr als Disziplin26. September 2016 in Aktuelles, 62 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Alle Jahre wieder gibt es in Deutschland Diskussionen um den Zölibat. Meist aus pragmatischen Gründen, wenn auch oft theologisch bemäntelt. Aber: keine Krisenlösung, sondern bloß das Symptom eines Krisenzustands. Von Walter Kardinal Brandmüller
Rom (kath.net/as) In der nun schon seit etwa zweihundert Jahren immer wieder aufflackernden Diskussion um den Zölibat der Priester wurden bisher fast ausschließlich Argumente angeführt, die Zweckmäßigkeit oder Machbarkeit zölibatärer Lebensweise zum Gegenstand haben. Dazu gehört etwa der häufig dramatisch beschworene Priestermangel, der so meint man durch eine mutige Entscheidung für die Möglichkeit der Priesterehe behoben werden könne. Auf solche Argumente wurde immer wieder mit ebenso vielen Gegengründen geantwortet. Eine Wiederholung erübrigt sich. Es kommt auf all das gar nicht an. Denn die Kirche ist nun einmal kein Sozialunternehmen zur Weltverbesserung, sie ist keine rein gesellschaftliche Größe, die mit menschlichen Maßstäben zu messen wäre. Sie ist so Paulus der geheimnisvolle Leib Christi. Der aber ist mit rein menschlichen Kategorien nicht zu fassen. Darum kommt es wirklich auf das an, was Jesus Christus selbst zu unserem Thema sagt. Es sind die Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas, welche die diesbezüglichen Worte Jesu berichten: Bei Matthäus (19, 29) ist zu lesen:
Jeder der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. Ganz ähnlich Markus (10, 29): Amen ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen. Noch ausführlicher Lukas (18, 29f.): Amen ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben. Jesus richtet diese Worte nicht an die große Volksmenge, sondern an jene, die er aussenden will, um sein Evangelium und den Anbruch des Reiches Gottes zu verkünden. Zur Erfüllung dieser Sendung ist es also notwendig, alle irdischen, menschlichen Bindungen abzustreifen. Da dies radikale Trennung, Verlust des Selbstverständlichen bedeutet, verheißt Jesus ihnen überreiche Entschädigung. Nun wird gelegentlich eingewandt, dieses alles Verlassen habe nur für die Dauer der Verkündigungsreise gegolten, danach seien die Jünger zu ihren Familien zurückgekehrt. Nun, dafür gibt es keinen Hinweis. Der Text der Evangelien spricht im übrigen von etwas Endgültigem, wenn dabei auf das ewige Leben verwiesen wird. Da nun die Evangelien zwischen 40 und 70 n. Chr. entstanden sind, hätten ihre Verfasser sich selbst in ein schlechtes Licht gestellt, wenn sie Jesus Worte in den Mund gelegt hätten, denen ihr eigenes Leben nicht entsprochen hätte. Jesus verlangt also von jenen, denen er Anteil an seiner Sendung gibt, dass sie sich auch seine Lebensform zu eigen machen. Was aber ist davon zu halten, wenn Paulus im ersten Korintherbrief (9, 5) schreibt: Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel?
Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht das Recht, eine gläubige Frau mitzunehmen, wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Sollen nur ich und Barnabas auf das Recht verzichten, nicht zu arbeiten? Ist damit nicht vorausgesetzt, dass die Apostel in Begleitung ihrer Frauen unterwegs waren? Doch hier ist Vorsicht geboten. Bei den rhetorischen Fragen des Apostels geht es um das Recht des Verkünders des Evangeliums, auf Kosten der Gemeinde zu leben, und das gilt auch für seine Begleitung. Die Frage ist nun, worin diese besteht. Der griechische Ausdruck bedarf der Erklärung. Adelphe ist Schwester. Hier ist eine Schwester im Glauben, eine Christin, gemeint, während Gyne ganz allgemein eine Frau, Jungfrau, Ehefrau, auch Braut bedeuten kann kurzum ein weibliches Wesen. Damit beweisen zu wollen, die Apostel hätten ihre Ehefrauen mitgenommen, ist nicht möglich. Wäre dem so, wäre es unverständlich, dass eigens von einer Adelphe = Schwester, Christin, die Rede ist. Und: Seine Ehefrau hatte der Apostel beim Eintritt in den Jüngerkreis Jesu ja verlassen.
Man wird dem Text vielmehr gerecht, wenn man an das 8. Kapitel des Lukasevangeliums denkt, wo es heißt: Die Zwölf begleiteten ihn (= Jesus), außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen. Es ist nur folgerichtig anzunehmen, dass die Apostel später auch hierin dem Beispiel Jesu gefolgt sind. Im übrigen ist auf die emphatische Empfehlung der Ehelosigkeit oder der ehelichen Enthaltsamkeit durch den Apostel Paulus zu verweisen (1. Kor. 7, 29ff.): Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine. Und: Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt.2 Dass Paulus mit diesen Worten besonders die Bischöfe und Priester anspricht, ist offenkundig. Im übrigen hat er selbst dieses Ideal verwirklicht. Zum Beweis dafür, dass Paulus oder die Kirche der apostolischen Zeit den Zölibat nicht gekannt habe, werden von manchen auch die Briefe an Timotheus und Titus, die sogenannten Pastoralbriefe, angeführt. Nun ist in der Tat im 1. Timotheusbrief (3, 2) die Rede vom verheirateten Bischof. Vielfach wird hier der griechische Urtext so übersetzt: der Bischof sei eines Weibes Mann, und das wird als Vorschrift verstanden. Indes genügen selbst bescheidene Kenntnisse des Griechischen, um richtig zu übersetzen: Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet (= eines Weibes Mann!!), nüchtern, besonnen
Ebenso ist im Brief an Titus zu lesen: Ein Ältester (= Priester, Bischof) soll unbescholten und nur einmal verheiratet sein. Was mit dieser Weisung ausgeschlossen werden soll, ist, dass einer zum Bischof-Priester geweiht wird, der nach dem Tod seiner Frau ein zweites Mal geheiratet hat (sukzessive Bigamie). Davon abgesehen, dass die nochmalige Heirat eines Witwers allgemein nicht gut angesehen war, kam im kirchlichen Milieu die Überlegung hinzu, dass ein solcher keine Gewähr dafür zu bieten schien, dass er die vom Bischof oder Priester erwartete Enthaltsamkeit zu bewahren vermochte. Die ursprüngliche Form des Zölibats bestand also darin, dass ein zum Priester oder Bischof Geweihter wohl das Familienleben, nicht aber die eheliche Gemeinschaft fortsetzte. Dem entsprach es, dass mit Vorzug ältere Männer geweiht wurden. Dass dies alte, geheiligte, auf die Apostel zurückgehende Überlieferung war, bezeugen die Werke kirchlicher Schriftsteller wie Clemens von Alexandrien und der Nordafrikaner Tertullian, die um das Jahr 200 lebten. Davon abgesehen wird die Hochschätzung der Enthaltsamkeit durch die Christen insgesamt durch eine Reihe von erbaulichen Romanen über die Apostel bezeugt es sind die sogenannten apokryphen Apostelakten, die noch im 2. Jahrhundert entstanden sind und weit verbreitet waren. Im folgenden 3. Jahrhundert werden die literarischen Zeugnisse für die Kleriker-Enthaltsamkeit zahlreicher und ausdrücklicher, besonders im Osten. So etwa lautet ein Absatz aus der sogenannten syrischen Didaskalie: Der Bischof muss vor der Weihe geprüft werden, ob er keusch ist, und ob er seine Kinder in der Gottesfurcht erzogen hat. Der große Theologe Origenes aus Alexandrien (253/50) kennt gleichfalls einen verbindlichen Enthaltsamkeitszölibat, den er in verschiedenen Schriften theologisch begründet und vertieft. Natürlich wären hierfür weitere Zeugnisse anzuführen, was hier nicht geschehen kann. Dieser auf apostolischer Überlieferung beruhenden Praxis verlieh das Konzil von Illiberis-Elvira im Jahre 305/6 erstmals Gesetzesform. In seinem Kanon 33 verbietet das Konzil Bischöfen, Priestern, Diakonen und allen Klerikern den ehelichen Umgang mit ihren Frauen und die Zeugung von Kindern. Das bedeutet, dass man eheliche Enthaltsamkeit mit dem Zusammenleben in der Familie für vereinbar hielt. So schreibt auch der hl. Papst Leo der Große um 450, die Geweihten sollten ihre Gattinnen nicht verstoßen. Sie sollten beieinander bleiben, doch so, als hätten sie sie nicht wie Paulus im 1. Korintherbrief 7, 29 geschrieben hatte. In der Folge ging man dann mehr und mehr dazu über, nur noch unverheiratete Männer zu weihen, und dann folgte die Gesetzgebung des Mittelalters, für die der unverheiratete und enthaltsam lebende Priester-Bischof selbstverständlich war. Dass diese kanonische Disziplin nicht immer und überall treu gelebt wurde, kann nicht verwundern. Auch die Beobachtung des Zölibats kannte im Laufe der Jahrhunderte Tiefen wie Höhen. Bekannt ist etwa die harte Auseinandersetzung zur Zeit der sogenannten Gregorianischen Reform im 11. Jahrhundert, die besonders in Deutschland und Frankreich die Kirche so sehr zerriss, dass etwa Bischof Altmann von Passau von seinem zölibatsunwilligen Klerus aus seinem Bistum gewaltsam vertrieben wurde. In Frankreich wurden päpstliche Gesandte, die auf Zölibatsdisziplin dringen sollten, mit dem Tode bedroht, und der hl. Abt Walter von Pontoise wurde auf einer Pariser Synode von den reformfeindlichen Bischöfen verprügelt und ins Gefängnis geworfen. Am Ende setzte sich jedoch die Reform durch und führte einen neuen religiösen Aufschwung herbei. Es ist bemerkenswert, dass Infragestellung und Missachtung des Zölibats in der Vergangenheit stets mit anderen Symptomen kirchlichen Verfalls Hand in Hand gegangen ist, während Zeiten religiöser Blüte und kulturellen Aufschwungs durch gewissenhafte Beobachtung des Zölibats gekennzeichnet waren. Aus dieser historischen Beobachtung die Konsequenzen für unsere gegenwärtige Krisensituation zu ziehen, ist nicht schwer. Bleiben noch zwei oft gestellte Fragen: Da ist einmal die Zölibatspraxis der katholischen Kirchen des byzantinischen und des orientalischen Ritus, die zwar von Bischöfen und Mönchen die Ehelosigkeit fordern, nicht aber von Priestern, sofern diese noch vor ihrer Weihe geheiratet haben. Nun fragen manche, ob dies nicht auch im lateinischen Westen so gehandhabt werden könnte. Dazu ist zunächst zu bemerken, dass gerade im Osten die apostolische Praxis des Enthaltsamkeitszölibats als verbindlich betont wurde. Erst auf dem Konzil von 691, dem sogenannten Quinisextum oder Trullanum, kam es unter dem Eindruck eines allgemeinen religiös-kulturellen und politischen Verfalls des byzantinischen Reiches zum Bruch mit der apostolischen Überlieferung. Das Konzil, das maßgeblich vom Kaiser bestimmt wurde, der mit der Gesetzgebung auf dem Konzil wieder geordnete Verhältnisse schaffen wollte, ist indes von den Päpsten nie anerkannt worden. Erst von da an datiert aber die genannte ostkirchliche Praxis. Als nun im Laufe späterer Entwicklungen seit dem 16. und 17. Jahrhundert sich mehrere orthodoxe, von Rom getrennte Kirchen aufs Neue mit der Kirche des Westens vereinigten, stellte sich für Rom das Problem, wie mit dem verheirateten Klerus dieser Kirchen zu verfahren sei. Um der Einheit der Kirche willen beschlossen die jeweiligen Päpste, von den zurückkehrenden Priestern keine Änderung ihrer Lebensweise zu fordern. Ähnlich ist die Dispens vom Zölibat begründet, die seit Pius XII. Einzelnen protestantischen Pastoren, die zur katholischen Kirche konvertierten und zu Priestern geweiht zu werden wünschten, gewährt wurde. Diese Regelung wurde jüngst durch Benedikt XVI. auch auf die nicht wenigen anglikanischen Geistlichen angewandt, die gemäß der Apostolischen Konstitution Anglicanorum coetibus sich der katholischen Mutterkirche anzuschließen wünschen. Mit diesem außerordentlichen Entgegenkommen würdigt die Kirche deren oftmals langen und schmerzlichen religiösen Weg, der mit ihrer Konversion ans Ziel gelangt ist, womit sie zudem ihre bisherige materielle Lebensgrundlage um der Wahrheit willen preisgegeben haben. Es ist das hohe Gut der Einheit der Kirche, das eine solche Ausnahmeregelung begründet. Von solchen Ausnahmefällen abgesehen stellt sich freilich die grundsätzliche Frage, ob es der Kirche überhaupt erlaubt sein könnte, eine unbezweifelbar apostolische Überlieferung grundsätzlich preiszugeben. In der Tat wird eine solche Möglichkeit immer wieder in Betracht gezogen. Manche meinen, dass dies zwar nicht von irgend einem kirchlichen Teilverband, wohl aber von einem Allgemeinen Konzil verfügt werden könnte. So, meint man, könnte, wenn nicht für die ganze Kirche, so doch für einzelne Bereiche das Zölibatsgebot gelockert oder gar aufgehoben werden. Was heute noch untunlich erscheint, könne morgen Wirklichkeit werden. Da nun müsste allerdings der Verbindlichkeitscharakter apostolischer Traditionen neu ins Bewusstsein gerückt werden. Es mag dabei hilfreich sein, die Frage zu stellen, ob es denn etwa möglich wäre, durch Konzilsbeschluss die Feier des Sonntags abzuschaffen, die im übrigen biblisch weit weniger begründet ist als der Zölibat. Zum Schluss sei eine in die Zukunft weisende Überlegung erlaubt: Wenn es denn gesicherte historische Erkenntnis ist, dass alle Kirchenreform, die diesen Namen verdient, aus einer vertieften Erkenntnis des Glaubens der Kirche erwächst, dann wird auch die gegenwärtige Bestreitung des Zölibats durch eine neue und tiefere Erfassung des Wesens des Priestertums überwunden werden. Je deutlicher es gelehrt und verstanden wird, dass das Priestertum der Kirche nicht eine Dienstfunktion ist, die im Auftrag der Gemeinde ausgeübt wird, sondern darin besteht, dass der Priester kraft des Sakraments der Weihe in persona Christi lehrt, leitet und heiligt, dann wird neu verstanden, dass er auch die Lebensform Christi übernimmt. Ein so verstandenes und gelebtes Priestertum wird aufs Neue seine Anziehungskraft auf die Elite der Jugend erweisen. Im übrigen wird der Zölibat wie die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen für eine säkulare Lebensauffassung immer ein Ärgernis bleiben. Schon Jesus selbst hat dazu gesagt: Wer es fassen kann, der fasse es. Den wissenschaftlichen Nachweis für die hier gebotene kurze Darlegung findet der Leser in folgenden Werken: 1) Christian Cochini, Origines apostoliques du célibate sacerdotal. Namur 1981. 2) Stefan Heid, Zölibat in der frühen Kirche, 3. erw. Auflage, Paderborn 2003. 3) Alfons M. Stickler, L'évolution de la discipline du célibate dans l'Église d'Occident de la fin de l'âge patristique au Concile de Trent, in: J. Coppens, Sacerdoce et célibat. Études historiques et théologiques. Gembloux-Louvain 1971, 373442. 4) Heinz Ohme, Concilium Quinisextum Das Konzil Quinisextum (= Fontes Cristiani 82), Turnhout 2006. 5) Roman M. T. Cholij, Married Clergy and Ecclesiastical continence in the Light of the Council in Trullo (691), in: Annuarium Historiae Conciliorum 19 (1987), 71300.
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Lesermeinungen | Pater Pio 3. Oktober 2016 | | | Schlegl Falls ich jemanden durch meinen Kommentar zu nahe getreten bin,dann tut es mir Leid und ich entschuldige mich herzlich!Zu streiten ist niemals meine Absicht oder jemanden zu beleidigen!!
Aber eine Anmerkung möchte ich schon machen : für katholisch - griechische Bischöfe und Mönchspriester gilt doch der Zölibat,warum für die Prister nicht.
Warum " fährt" man zweigleisig?Das verstehe ich nicht... | 0
| | | SCHLEGL 3. Oktober 2016 | | | @Pater Pio Im Namen der verheirateten griechisch katholischen Priester protestiere ich gegen ihren lieblosen Kommentar! Ich bin froh, dass meine Mitbrüder derzeit auf Exerzitien sind und daher das nicht lesen. Ich hoffe nur, dass die Gattinnen der Priester das auch nicht lesen, es stellt eine Beleidigung sondergleichen dar. Wissen Sie überhaupt, was verheiratete orientalische Priester in ihren ethnischen Gebieten leisten, ohne fixes Gehalt? Wissen Sie, wie viele Priester katholischer Ostkirchen mittlerweile in Westeuropa eingesetzt sind, um den Mangel an lateinischen Priestern zu ersetzen?
Dass Sie nebenbei auch noch Benedikt XVI und den coetus anglikanorum, der ebenfalls Verheiratete Priester kennt, kritisieren, ist ihnen wohl gar nicht bewusst geworden?Msgr.Erzpr. Franz Schlegl | 0
| | | Pater Pio 3. Oktober 2016 | | | Priester Christi Entweder ich bin Priester,oder ich bin Familienvater.Beides gleichzeitig geht nicht!Das wird auch niemals gelingen.Der "Stellenwert" des Priesters wird bei der unsäglichen Zölibatsdiskussion auf nahezu Null heruntergefahren.Leider haben die allermeisten Christen keine Ahnung mehr,was der Priester eigentlich ist.
In einer wahnsinnigen Zeit wie der Heutigen,in der alle Werte sturmreif geschossen werden, ist eine Diskussion über den Zölibat hin oder her schon wieder lächerlich!Was sollen wir mit verheirateten Priestern anfangen,wenn Homo - Gemeinschaften angesagt sind.Es geht immer noch eine Stufe runter! | 1
| | | Paddel 30. September 2016 | | | @weinberg ich empfinde unsere Diskussion als kleinkariert.
Ich denke es geht gar nicht so sehr um ein "Erfolgsmodell". Ob wir jetzt die Anzahl der Priester oder die Anzahl der praktizierenden Gläubigen, oder auch die der kirchlichen Eheschließungen anschauen (heiraten wollen die Leute ja auch nicht mehr!) oder die Geburtenzahlen. Alles ist rückläufig, alles steckt in einer Krise. Warum heiraten die Leute nicht mehr? Das kann man doch auch fragen, ist deshalb das Modell Ehe abzuschaffen? Ist das dann die Antwort auf die Krise der Ehe? Wird es dann besser?
Ist es wahr, dass das Zölibat, die Ehe usw. falsch ist, nur weil Menschen sich davon abwenden? Oder sind vielmehr die Menschen nicht mehr bereit diese Wege zu gehen, weil andere Verlockungen erst mal heller leuchten, bequemer sind?
Die sogenannte Anti-Baby-Pille hat auch ihren Anteil daran. Warum ist NER so unattraktiv? Weil es zwar kein Geld aber Investition in die Beziehung kostet? | 7
| | | 29. September 2016 | | | @Guardian "Alle 23 kath. Ostkirchen machen höchstens 1,7% Prozent der Kath. Gesamtkirche aus."
Seit wann sind Prozentzahlen entscheidend für eine Bewertung als vernünftig oder wahr?
"Es handelt sich faktisch nur um ein Zugeständnis der Unionsverhandler, den mutigen Rückkehrern, ihren ohnehin schweren Schritt, zu erleichtern. (Salus animarum = suprema lex!)"
Also sagen Sie ja selber, dass die Freistellung (nicht Aufhebung) des Zölibats der salus animarum dient, die die suprema lex ist.
"Viele "viri probati" der Alt-68´er Gen. stehen längst in den Startlöchern,"
Ja, und? Bei dem Priestermangel wäre es zu befürworten, dass es endlich wieder genügend Geistliche gibt!
"um mit bunten Stolen"
Stolen sind nun einmal weiß, grün, rot, violett, rosa (und ggf. blau).
"und Krümelhostien"
Brot, dass gebrochen wird, krümelt. Und?
"rumzupriestern". Schlicht eine Beleidigung! | 3
| | | Bessi 29. September 2016 | | |
@Weinberg,
Das ist mir schon klar, auch in der katholische Kirche sieht die situation nicht anders, und das hat überhaupt ncihts mit dem Zölibat zu tun sondern eben das was sie sagten mangel an Glauben aber wenige mit dem Migranten denn der Mangel ist schon viel länger ds
Eine hat mal hier im strang geschrieben das der ersatz für denn Gottesdienst in der Kirchen der Kosum ist also die Einkaufszentren die auch an Sonntagen geöffnet sind. Ich denke das es auch an denn Bischöffen und Eltern liegt Die Eltern sind ja massgeblich für das weiter geben von glauben und danach auch leben | 2
| | | 29. September 2016 | | | @ Bessi Dass so viele evangelische Kirchen geschlossen werden, liegt nicht an einem Mangel an Pastoren, sondern dem Mangel an Gläubigen. Dies hat demographische Gründe. Wir Christen leiden unter Nachwuchsmangel - aus den vielfach bekannten Gründen. Die Jugend von heute hat zunehmend Migrationshintergrund mit muslimischer Konfession. Hinzu kommt aktuell die Aufnahme von über 1 Million Migranten, die überwiegend Muslime sind. Und dann sind dann noch die vielen Kirchenaustritte, von denen die protestantische Kirche sogar noch stärker betroffen ist als die katholische. | 2
| | | 29. September 2016 | | | @ Paddel Da aktuell kein Pastoren-Mangel, sondern vielmehr ein Pastoren-Überschuss herrscht (viele ev. Pfarrer teilen sich zu zweit eine Pastoren-Stelle), weichen Sie auf Prognosen für die Zukunft anhand der aktuellen Studentenzahlen aus. Ich finde 2400 evang. Theologie-Studenten eine sehr beachtliche Anzahl. Nicht alle von denen, die dies anstreben, werden eine Pastoren-Stelle erhalten können.
Vielleicht kennt jemand die aktuelle Gesamtzahl der katholischen Seminaristen in Deutschland? Wenn man den letzten Weihe-Jahrgang mit 58 Primizianten auf sechs Studienjahre hochrechnet, käme man auf ca. 360 Seminaristen bzw. angehende katholische Neupriester für die nächsten Jahre.
Dass die Studenten-Zahlen in evang. (und kath.) Theologie in den 1980er Jahren ungleich höher waren als heute, hat verschiedene Gründe: geburtenstarke Jahrgänge, schlechte Berufsaussichten in anderen geisteswissenschaftlichen Studiengängen (Lehrerschwemme), Numerus Clausus etc. Da sind viele auf Theologie ausgewichen. | 2
| | | Selene 29. September 2016 | | | @Paddel Was den Liturgiemissbrauch und den Zirkus in vielen Eucharistiefeiern (am Sonntag) angeht, stimme ich Ihnen zu.
Der Witz dabei ist ja, dass man damit die Jugend ansprechen will, ohne zu merken, dass viele junge Christen ganz andere Bedürfnisse haben. | 3
| | | Guardian 29. September 2016 | | | Strategie Pfau Alle 23 kath. Ostkirchen machen höchstens 1,7% Prozent der Kath. Gesamtkirche aus.
Es handelt sich faktisch nur um ein Zugeständnis der Unionsverhandler, den mutigen Rückkehrern, ihren ohnehin schweren Schritt, zu erleichtern. (Salus animarum = suprema lex!)
Aber es ist gewiss nicht im Sinne der Unionsverhandler, die zölibatslose Praxis dieser Minderheit als Speerspitze gegen Zölibat & Tradition der Gesamtkirche zu missbrauchen!
Und wie Schlegl einräumt, hat erst Pp. Franziskus das (eigentlich sinnvolle) Verbot aufgehoben, verheiratete Priester in Gebieten lat. Dominanz einzusetzen.
Ich stimme @Paddel 100% zu, in dt. Diözesen wird ein falsches Spiel gespielt. Mit päpstlich-progressiven Aufwind, soll nun der Zölibat gekippt werden.
Viele "viri probati" der Alt-68´er Gen. stehen längst in den Startlöchern, um mit bunten Stolen und Krümelhostien "rumzupriestern". | 5
| | | Paddel 29. September 2016 | | | @Selene Schade, dass wir nicht richtig miteinander reden können.
Wir haben immer gerne eine alte Dame mit in die Hl. Messe gefahren und zur Beichte. Jetzt ist sie verstorben.
Die Abschaffung des Zölibats löst aber das Problem der Alten überhaupt nicht. Es gibt schlicht auf langer Sicht nicht mehr Priester, nur weil sie heiraten dürfen. Das sieht man an den Protestanten.
Ich sehe eher ein Problem in der Glaubenskraft.
Selbst an den Sonntagen, an denen bei uns Hl. Messen sind bleiben viele Alten zu Hause, weil die Hl. Messe eher einer Zirkusvorstellung gleicht. Der Liturgiemißbrauch ist ein weiteres Problem. Solche Affentheater wirken auf Jugendliche nicht authentisch, ja sobald sie Erwachsen sind geradezu lächerlich. An eine Priesterberufung denkt da dann keiner mehr. In diesr lauten Athmosphäre hört keiner mehr Gottes Ruf.
Unser erster Primiziant hörte den Ruf beim Vorvorgänger. Nach diesem ging der Zirkus los. Der "Neue" sagte bei der Primiz: "Priester werden in Zukunft immer unwichtiger." | 6
| | | Bernhard Joseph 29. September 2016 | | | @Magnus Maxentius Gelebte Homosexualität wird von der Kirche als schwere Sünde angesehen. Sie kennen sicher die 'Erwägungungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen' der Glaubenskongregation. Am Schluss wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass homosexuelles Verhalten aus Sicht der Kirche in keiner Weise gebilligt werden kann.
Es war Papst Benedikt, der verfügte, dass keine homosexuell veranlagte Personen in die Priesterausbildung aufgenommen werden dürfen.
Könnten nicht, wenn der Zölibat wegfällt, homosexuell veranlagte Priester das Recht beanspruchen, mit ihrem Lebenspartner im Pfarrhaus zusammenzuleben?
Ja und zur Realität der Kirche in D sei auf das "Konzept" der Großpfarrei verwiesen. Je mehr sich die Kirche in D dem Zeitgeist annähert, desto leerer werden die Gotteshäuser. Auf dem Land findet man in kleinen Gemeinden häufig keine Kirche mehr, in der noch die Heilige Messe gefeiert wird. | 1
| | | Richelius 29. September 2016 | | | @ Ambrosios Kleine moraltheologische Anmerkung: Masturbation ist eine Verletzung der Keuschheit nicht des Zölibats. | 4
| | | Richelius 29. September 2016 | | | @ Guardian Es stimmt nicht, daß die verheirateten Priester ein regional begrenztes Brauchtum darstellen. Von den fünf großen Patriarchaten der Reichskirche kennt nur Rom den "Pflichtzölibat". Die (einstmals riesige) Kirche des Ostens kennt ihn meines Wissens nach ebenso nicht. -> Die Praxis des Patriarchats des Abendlandes ist der Sonderweg, wie Hw. Pytlik vor langer Zeit hier im Forum einmal klar gestellt hat.
Alle Priester sind von ihrem Rang und ihrer rechtlichen Stellung her grundsätzlich einmal gleich. Auch in der Westkirche ist ein verheirateter Priester (obgleich die Ausnahme) nicht rechtlich unter einem zölibatären zu ordnen.
Davon zu unterscheiden ist der Zugang zum Bischofsamt, für den aber ohnedies höhere Anforderungen gelten.
@ Bernhard Joseph: Ich würde den Zölibat nicht so einfach als die schwerere Lebensform hinstellen. In der heutigen Zeit eine christliche Familie zu haben und seine Kinder entsprechend erziehen, ist auch nicht einfach. | 3
| | | Guardian 28. September 2016 | | | Umgekehrte Kausalität... ...gerade in vergangenen Blütezeiten, wurde die kirchliche Disziplin hochgehalten.
Ja, auch das Fasten ist eine Gnadengabe, genauso wie das Verlassen von Haus, Acker usw. Der verheißene 100-fache Lohn für diese Opfer lässt meist auf sich warten - insofern ist der näherliegende, natürlichere Weg der Ehe, oft leichter + schneller ergriffen.
Sie sind lustig, @Magnus Maxentius, wenn Sie Paddel in die UNCHRISTLICHE Ecke verbannen, den dt. Herren Universitätsprofessoren hingegen pauschal KATH. Persilscheine erteilen :-)
Die genießen eine enorme Immunität: Einen Prozess zum Entzug der Lehrerlaubnis anzustreben, würde umgehend die mediale Hinrichtung des betreffenden Bischofs zur Folge haben. Das erfordert extremen Mut, der unseren Bischöfen leider fehlt... Über der Rolle pazifistischer Pontifizes, vergessen sie nämlich allzu oft ihre Verantwortung zur mutigen Verteidigung der Lehre und schaden damit indirekt, dem geistigen Wohl der ihnen anvertrauten "Schäfchen". | 4
| | | 28. September 2016 | | | @Selene Sehr richtig - ich bin weißgott durch deutsche Diözesen gekommen. Nur noch in einigen bayerischen Bistümern gibt es Seelsorgseinheiten mit um die 10000 Seelen und vielleicht 3 Priestern.
Ich fühle mich daher überhaupt nicht tangiert durch die untenstehenden Kritik von @Paddel, dies umso mehr, als niemand geringeres als Papst Franziskus selbst gesagt hat, dass Christen eine Gottesdienstmöglichkeit nicht etwa im 20 km- oder 2 km-Radius haben sollten, sondern in 200 Metern. Gerade auf dem Land sind wir weit weg davon - da liegt, @Selene, der Hund begraben, wie Sie treffend formuliert haben. Die Eucharistie ist eine Gnade - das muss auch dadurch erkennbar sein, dass man nicht große Mühen investieren muss, damit sie sumiert werden kann. Ein Hürdenaufbau vor der Sakramentenspendung ist jedenfalls nicht nur wenig durchdacht, sondern auch schlicht unchristlich! | 3
| | | 28. September 2016 | | | @Guardian Da brachten Sie jetzt einiges durcheinander. Natürlich müssen keine Homosexuellen geweiht werden - nur am Missbrauch sind die genausowenig schuld wie die Heterosexuellen.
Und es kann auch ein verheirateter Priester zum Bischof geweiht werden. Der Papst kann selbstverständlich vom Weihehindernis der Ehe dispensieren. Das ist nur nicht als Regelfall gesetzlich vorgesehen.
Natürlich soll der Zölibat nicht nur eine Art Fasten sein - Keuschheit ist eine Gnadengabe, ein göttliches Geschenk. Wem es gegeben ist, soll und darf es leben. Wenn ich recht sehe, wird hier DIES auch nicht kritisiert, sondern die tatsächlich gar nicht seltene Mentalität, das Ausleben der eigenen Sexualität hinter dem Zölibat verstecken zu können. Noch etwas: Viele (Universitäts)theologen mögen progressive Ansichten haben. Sie haben aber alle eine päpstliche (!) Lehrerlaubnis. Wir wollen es mit @Adson halten, der jüngst schrieb: "Auch Menschen die anders denken und andere Ansichten haben..., können katholisch sein". | 3
| | | Paddel 28. September 2016 | | | @Magnus Maxentius Schaden für das Recht auf sonntägliche Liturgie?
1. Die Protestanten haben einen weitaus akuteren Pastorenmangel als die Katholiken, obwohl sie heiraten dürfen!
2. Bei uns sitzen zahlreiche fitte Pensionäre sonntäglich in den Kirchenbänken, weil sie nicht zelebrieren dürfen.
3. Ich kenne mehrere Fälle bei denen pensionierte agile Priester die Feier der Eucharistie verboten! wird und das obwohl sie die Messen ganz normal und ordentlich feiern. WARUM????? Und das obwohl Gläubige beim zuständigen Ortspfarrer um eine Hl. Messe von Seiten des Pensionärs bitten!
4. Wir haben keine Not am Sonntag in eine Hl. Messe zu kommen, weil wir nämlich ein Auto haben! Zur Arbeit fahren wir täglich zum Teil weiter.
Was ist uns persönlich die Hl. Messe dann noch wert?
5. Wortgottesdienstleiter sind zum Teil beleidigt, wenn sie am Sonntag nicht "zelbrieren" dürfen. Alles schon öfters erlebt. Deshalb gibt es oft auch Wortgottesfeiern obwohl eine Hl. Messe möglich wäre.
Ihr Sonntagsargument ist untauglich. | 6
| | | Guardian 28. September 2016 | | | Ausbildung ist noch längst keine priesterliche Formung... ...welche v.a. Aufgabe des Seminars bleiben sollte. Mit der m.E. unseligen Trennung theologischer Fakultäten von den Seminaren, wurde eine zwiespältige Situation geschaffen. So gibt es durchaus gute (deutschsprachige) Seminare, die allerdings durch meist megalinkslastige Fakultäten kompromittiert werden. Eine rühmliche Ausnahme bildet die kath. Hochschule Heiligenkreuz :-)
Priesteramtswillige mit HS-Tendenzen sollten vor der Weihe freundlich verabschiedet werden (mit reichlich psychologischer Betreuung :-)), um erwähnten Skandalen vorzubeugen. Im Übrigen gehen die Mißbrauchsskandale größtenteils auf das Konto von solchen Klerikern...
Also der Zölibat stellt einen Verzicht (=Fasten!) um des Himmelreichs dar und keine bequeme Flucht/Ausrede vor der Ehe, im Gegenteil.
Doch, @beuteukr., ein nicht zölibatär lebender Ost-Priester kann bspw. die Bischofsweihe nicht empfangen, rein rechtlich gesehen - nicht nur spirituell :-) | 4
| | | beuteukrainer 28. September 2016 | | | @ guardian, bernhard_k Das kath. Ostkirchenrecht kennt keine RECHTLICHE Höherstellung zölibatärer Priester, wie einschlägigen Kommentaren zum CCEO zu entnehmen ist. Davon zu unterscheiden ist die Frage einer spirituellen Höherordnung der Ehelosigkeit um der Christusnachfolge willen. | 3
| | | 28. September 2016 | | | @bernhard_k: Es geht nicht darum, den Zölibat abzuschaffen, sondern in dort zu verorten, wo er hin- gehört: Ins Ordensleben. Ich habe nichts gegen Orden und Ordensberufungen, und was mich betrifft: vielleicht ist noch nicht aller Tage Abend, was einen Eintritt angeht. Aber für Weltgeistliche ist der Zölibat schlicht nicht notwendig und er schadet dem Recht der Gläubigen auf die sonntägliche Eucharistie.
@Bernhard Joseph: Wütend sind höchstens Sie (und @Adson von Melk hat das auch schon gemerkt). Bei @Ambrosios meinte ich nur Erschütterung über Ihre Herzenverhärtung wahrzunehmen.
Es ist nicht ersichtlich, was die Ausbildung mit dem Besuch von Datingseiten zu hat. Die Ausbildung – soweit ich es beurteilen kann – ist und war gerade in Deutschland sehr solide, gerade da, wo auf psychologische Standards geachtet worden ist. Sie haben ein putziges Verständnis von Ausbildung – das ist letztlich der Nürnberger Trichter, was Sie annehmen.
Es geht um Priester, die den Zölibat als Vorwand des freien Auslebens ihrer (homosexuellen) Triebe nutzen. Interessant, dass Sie immer bei diesem ablenken. | 2
| | | Guardian 28. September 2016 | | | Schrift & Tradition Danke @Ambrosius, für Ihre wichtige Präzisierung!
Die Offenbarung ist selbstverständlich vorgeordnet: fons (= Quelle) der Offenbarung bleibt souverän Gott, aus der die beiden "rivuli" (= Bächlein) in menschlicher Sprache gespeist werden.
Dennoch können Sie sicher unschwer den hervorragenden theologischen Stellenwert der heiligen bzw. kirchlichen Tradition/Überlieferung erkennen? Für uns gewöhnliche "Normalsterbliche" sind es nämlich die beiden Haupt-Quellen der (theologischen) Erkenntnis. Die Praxis und Gebräuche einer Teilkirche hingegen können sich schwerlich auf reine göttliche Inspiration berufen.
Für alle "madigmacher" des Zölibats: sicherlich kann ein lat. Priester oftmals viel tiefer im unmoralischen Morast versinken, als ein Priester, der durch seine Familie davor geschützt wäre.
Allerdings sollte uns das die Höhe des Zölibats vergessen lassen? Der Mensch als Beziehungswesen, verweist im Zölibat auf Gott! | 3
| | | bernhard_k 28. September 2016 | | | Es ist eigenartig, wie immer wieder versucht wird, ... verheiratete Priester mit zölibatär lebenden Priester gleichzustellen. So, als würde die priesterliche Lebensform unwesentlich sein für die priesterliche Identität. Damit wird der für die Kath. Kirche so segensreiche Zölibat im Grunde abgewertet, auf jeden Fall nicht mehr äußerst hoch geschätzt.
Papst Benedikt hat selbstverständlich Recht, wenn er den Zölibat als ein Skandalon der heutigen Zeit beschreibt. Eine übersexualisierte Gesellschaft kann nur vollkommen "perplex" und kopfschüttelnd reagieren, wenn sich ein Priester vollkommen, mit seinem ganzen Sein, auf Jesus Christus konzentriert.
Konsequenterweise müssten diese "Zölibatsabschaffer" auch Nonnen "verheiraten" ;) Macht doch keinen Unterschied, nicht wahr? ;) | 8
| | | Bernhard Joseph 28. September 2016 | | | @Ambrosios Sie sind nicht einmal witzig mit Ihren wütenden Ausfällen.
Ihr Kornzeuge @Magnus Maxentius schreibt doch unten: "Ein schwuler Freund hat mir eine ziemlich widerliche Datingseite gezeigt - und eine erkleckliche Anzahl von Priestern dort benannt."
Wenn sich also auf solchen 'widerliche Datingseiten' eine 'erkleckliche(!) Anzahl' von Priestern findet, wie kommen Sie dann auf die Idee, dass die Priesterausbildung vorbildhaft sei. Und wie bitte erklären Sie die Missbrauchsfälle, wenn doch in der Ausbildung alles zum Besten stand und steht. Warum hat Papst Benedikt die Regeln für die Priesterausbildung bzw. Zulassung zum Priesterseminar nach den Skandalen neu geordnet und wesentlich verschärft.
Und wieso lenkt man vom Thema ab, wenn man genau das als Problem ansieht, was auch Papst Benedikt als langjähriger Präfekt der Glaubenskongregation als Problem angesehen hat.
Und wie sieht es dann bei den Priestern mit den Datingterminen aus, wie und mit wem dürfen die dann im Pfarrheim leben? | 6
| | | 28. September 2016 | | | @Selene Das sehe ich genauso. Es wird keine Probleme mit verheirateten katholischen Priestern in den Gemeinden geben. | 3
| | | Selene 28. September 2016 | | | Die Zeit wird kommen in der auch bei uns in Deutschland verheiratete Priester der Ostkirchen als (leitende) Gemeindepfarrer eingesetzt werden MÜSSEN, damit die sonntägliche Eucharistiefeier noch gewährleistet werden kann.
Und die Mehrzahl der Gemeindemitglieder dürfte damit kein Problem haben.
Ein Priester, der ein guter Ehemann und Familienvater ist, kann ein gutes Vorbild für die Heiligkeit des Ehesakramentes sein und dieses wieder beleben. | 5
| | | Selene 28. September 2016 | | | @Magnus Maxentius Ganz genauso ist es. Man muss den Tatsachen ins Auge sehen.
da nützen auch keine Haarspaltereien, wen man mit wem vergleichen darf/muss um angeblich der Logik zu gehorchen.
Ich vergleiche Tatsachen mit Tatsachen und Priester mit Priestern.
Im konkreten Fall die zölibatären Priester mit den verheirateten. Punkt!
Und ich lasse mich bezüglich der Priester der Ostkirchen gerne von Msgr. Schlegl als Insider informieren. | 4
| | | Guardian 28. September 2016 | | | Auf die begrifflichen Feinheiten kommt es sehr wohl an... Der deutschen Übersetzung wurde sogar noch entschärfend, werter @Richelius, das "universae" von "Ecclesiae traditio" unterschlagen...
Dagegen die ist die "praxi Ecclesiae... per saecula" nur etwas mehr, als kirchliches, regionales (Ost) und begrenztes Brauchtum (Anfang), welches seine Wertschätzung v.a. aus der eigenen Würde des Ehe-Sakramentes und der Sondersituation der Urkirche schöpft. Da wäre allerdings noch auf den geforderten Enthaltsamkeitszölibat hinzuweisen, aber diese Diskussion müssen wir nicht erneut beginnen :-)
Der Terminus kirchliche "Überlieferung/Tradition" steht inhaltlich weit über dem Begriff einer ihr entgegenstehenden geübten "Praxis". Tradition bezieht sich eigentlich auf die gesamte Kirche Christi, der die Ostpriester in diesem Punkt (leider) nicht folgen und eben nur eine eigene, (menschlich verständliche) Sonderpraxis herausgebildet und verfestigt haben...
Schrift und (heilige) Tradition rangieren bekanntlich als Offenbarungsquellen! (DV9) | 4
| | | 28. September 2016 | | | @Magnus Maxentius In der Tat, da haben Sie den wunden Punkt angesprochen: Den massenhaften Zölibatsbruch, v.a. durch Masturbation. Der hat nichts mit einer (mangelhaften) Erziehung zur Ehelosigkeit zu tun. Dieser Vorwurf ist außerdem eine bodenlose Unverschämtheit, da ich aus der Bekanntschaft mit den Verantwortlichen MEHRERER Seminar und Orden guten Gewissens bestätigen kann, dass dort alles getan wird, um den angehenden Geistlichen einen angemessenen Umgang mit der Keuschheit zu ermöglichen. Daher geht @Bernhard Josephs Vorwurf nicht nur ins Leere, er lenkt auch von wesentlichen Themen ab.
Und im Übrigen steht das RECHT der Gemeinden auf die sonntägliche Eucharistie und ordentliche Pastoral weit höher als eine bloße Vorschrift, die nur für eine einzige der mehr als 20 katholischen Rituskirchen gilt.
Msgr. Schlegl hat auf das hochverdienstvolle Wirken ukrainischer verheirateter Geistlicher hingewiesen, irgendwann werden diese die Mehrheit der Geistlichen stellen. Gewöhnen wir uns dran! | 4
| | | Bernhard Joseph 28. September 2016 | | | @Richelius Der Zölibat ist der Entscheid, sich ganz in den Dienst der Verkündigung zu stellen. Mit einem Glaubensdogma hat dieser Entscheid schon vom Grunde her nichts zu tun, von daher kann ihn auch S.E. nicht in die Nähe eines Dogmas rücken. Als radikaler Entscheid ist der Zölibat damit aber nicht relativiert, im Gegenteil, er gewinnt seine Glaubwürdigkeit gerade aus der freien Annahme. Wer sein Leben nicht ganz in den Dienst der Verkündigung stellen will, mit allen Konsequenzen, die ein solcher Entscheid hat, der sollte den Weg des Priesters nicht gehen.
Es steht zudem doch außer Frage, dass der Zölibat dem Priester wesentlich mehr abverlangt, als einem verheirateten Priester, sofern der Entscheid nicht mit dem Vorsatz des Betruges verbunden ist. Insofern kann, wie @Guardian sehr richtig festhält, von einer Gleichstellung der Lebensformen keine Rede sein. | 5
| | | bernhard_k 27. September 2016 | | | @Selene Leider vergleichen Sie schon wieder nicht auf gleicher Ebene.
Wenn schon, müssten Sie Märtyrer-Priester auf beiden Seiten (zölibatär vs. verheiratet) vergleichen. | 3
| | | 27. September 2016 | | | @Schlegl, Selene Ich kann Ihnen nur beipflichten. Ich habe einmal zuviel erlebt, dass Priester, die den Zölibat versprochen haben und sich daher gern mit der Aura des Heiligen Mannes umgeben, hinter vorgehaltener Hand zugeben, den Zölibat frei zu interpretieren, sei es durch offenen Bruch (mit einer Frau oder durch Masturbation), sei es durch Legalismus ("Was ich mit meinem Freund mache, ist kein Zölibatsbruch, da ich ihn nicht heiraten kann"). Ich finde das widerlich. Ein verheirateter Priester, der in guten und schlechten Tagen zu seiner Frau steht, ist mir da tausendmal lieber. Dieses Modell erspart der Kirche eine gehörige Portion Verlogenheit, die ihrem Auftrag, die Wahrheit zu verkünden, so schwer schadet.
Ich finde, dass zur Diskussion über den Zölibat gehört, dass man auch ehrlich ist und sagt, wieviele Priester ihn nicht halten. Ein schwuler Freund hat mir eine ziemlich widerliche Datingseite gezeigt - und eine erkleckliche Anzahl von Priestern dort benannt. Darüber muss man reden! | 3
| | | Guardian 27. September 2016 | | | Verstümmelung durch Verkürzung! "Der Zölibat der Kleriker, um des Himmelreiches willen gewählt und dem Priestertum sehr angemessen, ist überall SEHR HOCH zu schätzen, so wie es die Tradition der Kirche ist; ebenso ist der Stand der verheirateten Kleriker, der in der Praxis der jungen Kirche und der orientalischen Kirchen durch die Jahrhunderte bestätigt ist, in Ehren zu halten." (ebd. CCEO can 373)
Selbst in dieser sehr diplomatischen Formulierung des Ostkirchenkodexes behält die zölibatäre Lebensform den Vorzug. Das "ebenso...in Ehren halten" bedeutet keineswegs Gleichstellung der Lebensform. Das erkennt man schon in der Abstufung von "Tradition" und "Praxis"...
Kard. Brandmüller irgendwelche "lateinische Parteilichkeit" vorzuwerfen ist völlig absurd: bei der letzten Synode gehörte er zu den wenigen, mutigen Kritikern. Er folgt offensichtlich objektiv seinem Gewissen und nimmt dabei keine falsche Rücksicht auf die Person (siehe Kritik zu Benedikts Rücktritt, Stichwort doppeltes Papsttum). | 8
| | | Selene 27. September 2016 | | | @bernhard_k Derjenige bindet sich enger an Christus, der für seine Berufung und seinen Dienst als Priester bereit ist, Nachteile und Verfolgung in Kauf zu nehmen und sogar zum Martyrium bereit ist.
Solche Priester und deren Ehefrauen finden sie zuhauf in den Ostkirchen.
Also reden Sie bitte deren Berufung nicht klein! | 5
| | | bernhard_k 27. September 2016 | | | @Selene - Logik des Vergleichens Man muss immer auf der selben "Ebene" vergleichen.
Also: vergleichen wir einen zölibatären Priester, der seine Berufung sehr ernst nimmt mit einem verheirateten Priester, der seine Berufung ebenfalls sehr ernst nimmt (also die selbe Vergleichsebene). Beide sind also nicht lau etc. (selbe Vergleichsebene).
Nun, welcher Priester bindet sich radikaler, näher bzw. enger und inniger an seinen Herrn und Meister Jesus Christus? | 8
| | | SCHLEGL 27. September 2016 | | | @ beuteukrainer Herzlichen Dank für Ihren Hinweis! Daran habe ich nicht gedacht, obwohl ich den CCEO zuhause habe. Ein gewichtiges Argument.Msgr. Franz Schlegl | 3
| | | beuteukrainer 27. September 2016 | | | Umstrittene Thesen Kardinal Brandmüllers Thesen über den Zölibat in den Ostkirchen sind - gelinde gesagt - umstritten. Der oberste Gesetgeber der kath. Kirche (Hl. Johannes Paul II.) ist ihnen im Jahr 1990 NICHT gefolgt, als er den Ostkirchenkodex promulgiert hat, siehe can. 373 CCEO: "ebenso ist der Stand der verheirateten Kleriker, der in der Praxis der jungen Kirche und der orientalischen Kirchen durch die Jh. bestätigt ist, in Ehren zu halten". | 3
| | | Selene 27. September 2016 | | | Dass die zölibatären Priester angeblich "die Besten" sein sollen, wage ich aufgrund meiner Erfahrung als Katholikin des lateinischen Ritus in inzwischen 65 Lebensjahren stark zu bezweifeln.
Nicht wenige sind lau, sehr viele leider ausgebrannt und Letztere zählen primär zu den Besten unserer rk Priester.
Die Meisten hier scheinen ein sehr romantisches Bild des zölibatären Priesters zu haben, das heute weniger denn je der Wirklichkeit entspricht, und das hat kaum etwas mit dem "Zeitgeist" zu tun. | 4
| | | SCHLEGL 27. September 2016 | | | @ Guardian Kardinal Brandmüller ergreift natürlich die Position der lateinischen Kirche, der er angehört und sucht sie zu stützen. Das ist legitim!
Ich sehe beide Positionen, jene der westlichen Kirche, die viel für sich hat, und jene der Orientalen, deren Tradition ebenfalls bis an die Anfänge zurückgeht.
Papst Johannes Paul II hat zum Beispiel in der Missionsarbeit den bisher üblichen Vorrang des lateinischen Ritus ABGESCHAFFT! (Etwa in Indien eignet sich der Syro Malabarische Ritus Zur Mission besonders gut).
Papst Franziskus hat das bisher bestehende Verbot aufgehoben, dass in Gebieten, in denen Orientalen in der Minderheit waren, neben der Mehrheit der Lateiner, KEINE verheirateten Priester eingesetzt werden sollten! In Westeuropa sind derzeit nicht wenige griechisch katholische Priester aus der Ukraine, oder Rumänien als Seelsorger auch für Lateiner eingesetzt. Die Mehrheit dieser Priester ist verheiratet. Ihre Dienste werden gerne angenommen.Msgr. Franz Schlegl | 5
| | | bernhard_k 27. September 2016 | | | Everest-Bergsteiger - @ SCHLEGL Man kann das ruhig mit Everest-Bergsteigern vergleichen. Jeder, der den Gipfel erreicht, ist ein Spitzenbergsteiger.
Es gibt unter ihnen aber auch solche, die das OHNE künstlichen Sauerstoff bewältigen. Das ist nochmal eine Steigerung zusätzlich.
Für mich gehören zölibatär lebende Priester zu genau dieser Spitzengruppe. Sie verzichten auch, und zwar um des Himmelreiches willen auf Frau und Familie. Sie sind die Besten - und werden es immer bleiben. | 4
| | | Guardian 27. September 2016 | | | Nicht ganz "unparteiischen Erkenntnisprozess" bzw. parteiische Sichtweise haben folglich auch Sie, geschätzter Monsignore, wenn man Ihre Replik auf bernhard_k liest, denn oberste Priorität scheint bei Ihnen: nichts zu schreiben, was Ihre "verheirateten, griechisch katholische Mitbrüder zurücksetzen oder kränken könnte".
Hmmmm, auch auf Kosten der "größeren" Wahrheit willen...?
Mir scheint Kard. Brandmüller wesentlich unparteiischer & schlüssiger in dieser Frage: Für wen sollte Kard. Brandmüller (außer für des Herrn eigentlichen Willen) Partei ergreifen wollen? | 9
| | | Selene 27. September 2016 | | | @Schlegl In der zölibatsdebatte stehe ich voll hinter Ihnen, zumal Sie ganz reale Erfahrungen aus der griechisch - katholischen Kirche einbringen können, die hier wohl leider nur die Wenigsten zur Kenntnis nehmen wollen. | 6
| | | SCHLEGL 27. September 2016 | | | @bernhard_k Ob das Modell der römisch-katholischen Kirche (Sie meinen natürlich nur die LATEINER)das Vorbild schlechthin sein kann, ist nach geschichtlichen Erfahrungen manchmal zumindest fraglich. Leider ist es auch den Lateinern nicht gelungen, immer und überall die Nachfolge Christi auch in der persönlichen Lebensweise glaubhaft erfahrbar zu machen. Ich werde nichts tun, was meine verheirateten, griechisch katholische Mitbrüder zurücksetzen oder kränken könnte. Sie haben unter Bedingungen ihr Studium und ihr priesterliches Leben in der Heimat begonnen, die wir uns im Westen gar nicht vorstellen können. Auch die Gattinnen bringen ein hohes Maß an Heroismus mit und helfen ihren priesterlichen Gatten die Last der Seelsorge zu tragen. Der älteste Sohn des Generalvikars ist jetzt ins Priesterseminar eingetreten!Msgr. Franz Schlegl | 5
| | | SCHLEGL 27. September 2016 | | | @Quirinusdecem Die Probleme der reformatorischen Gemeinschaften betreffen mich gar nicht! Ich erlebe junge katholische Kleriker, die an einer gediegenen Ausbildung in Österreich interessiert sind und sich darum bemühen (zum Beispiel in Heiligenkreuz).
In der Ukraine und in Transsilvanien können deshalb kleine Pfarren noch besetzt werden, weil die Menschen dort jahrzehntelang den Terror eines Systems erlebt haben, in dem es Gott nicht geben durfte! Und jetzt haben die Ukrainer den Diktator Putin im Nacken, obwohl USA und EU die territoriale Integrität des Landes garantiert haben, konnte sich der seelenruhig die Krim aneignen! Wird die Ostukraine die nächste Scheibe sein? Msgr. Franz Schlegl | 3
| | | Quirinusdecem 27. September 2016 | | | @Schlegl ... die Zahl der Theologiestudenten sank innerhalb von knapp 25 Jahren von 26.000 auf 2.400...
Na, gut. Es betrifft die EKD, aber dennoch:
QUOD ERAT DEMONSTRANDUM
Vielleicht sollte man in diesem Fall für Pfarrer(innen) vom Theologiestudium absehen; ein Politologiestudium tut es doch auch, oder? | 4
| | | bernhard_k 27. September 2016 | | | Lieber Monsignore SCHLEGL Bitte machen Sie als zölibatär lebender Priester (ruhig) richtig "Werbung" für den so segensreichen Zölibat.
Wir, d.h. die röm.-kath. Kirche sind DAS Vorbild für alle anderen Priester-Lebens-Formen. Das ist die Wahrheit! | 11
| | | Herbstlicht 27. September 2016 | | |
Neben allen richtigen Begründungen, warum der Zölibat so wichtig ist, kommt für mich noch ein weiterer Aspekt hinzu:
Der überzeugt, froh und erfüllt zöibatär lebende Priester setzt sich durch seine Lebensweise ganz bewusst von dieser Welt ab.
Er gibt Zeugnis, er ist ein Diener, er dient Gott!
Er dient auch den Menschen, indem er sie zu Gott führen will.
Sein Dienst ist etwas, was mit keinem anderen Beruf zu vergleichen ist, dies spürt ein vom Glauben durchdrungener Priester und deshalb verlangt es ihn, auch äusserlich anders zu leben als die anderen.
Das hat nichts mit Hochmut zu tun, sondern mit einer inneren Gewissheit.
Menschen, die sensibel für so etwas sind, spüren dies. Eine solche Lebensweise nötigt ihnen Respekt und Bewunderung ab.
Die anderen sagen: "Lasst sie doch heiraten!"
Und dann ist der Priester halt einer von den vielen, die einen Beruf ausüben.
Einer wie Du und ich! | 11
| | | Bernhard Joseph 27. September 2016 | | | Man kann nicht zwei Herren dienen Der Priester ist zuallerst "Diener eurer Freude" und Künder des Wortes. Nur in der ganzen Radikalität der Entscheidung für Gott, bekommt die Verkündigung das Gewicht, um den Menschen die frohe Botschaft so zu verkünden, dass sie trägt. Wo das Weltliche sich mit der Verkündigung vermischt, dominiert schnell das Weltliche, denn der Familienvater soll und will ja seine Familie gut versorgt und beschützt sehen. Es sagt einem also schon die Alltagserfahrung, dass verheiratete Priester niemals diese Unabhängigkeit haben können, die im Zölibat zum Tragen kommt.
Das eigentliche Problem ist sicher nicht der Zölibat, der vom Berufenen auch mit Freude angenommen wird, sondern der Scheinzölibat von Menschen, die nicht in der Radikalität der Nachfolge stehen wollen oder können. | 11
| | | SCHLEGL 26. September 2016 | | | @agnese u. andere Korrektur:
Wie sagen Sie das den vielen 1000 katholischen Priestern eines orientalischen Ritus!? Da bin ich mit Kardinal Brandmüller, dessen große Kompetenz unbestritten ist, aber wegen des Kuppelkonzils nicht einverstanden! Sowohl die orthodoxen Patriarchen und Metropoliten, als auch die griechisch katholischen Patriarchen und Erzbischöfe würden ihm hier wohl einen nicht ganz unparteiischen Erkenntnisprozess vorwerfen. Die Versuche einen Zölibat der Pflicht, oder der unbedingten Enthaltung in die Urkirche und frühen Kirche hineinzutransportieren, sind problematisch. Eindeutig ist die Entscheidung des Konzils von Konstantinopel (381), welches von den Bischöfen den Zölibat fordert, jedoch nicht von den Priestern! Die Synode von Elvira (306) hat geringere Bedeutung. Das Durchschnittsalter der griechisch katholischen Priester der Ukraine und Transsilvaniens liegt bei 37Jahren, auch kleine Pfarren können noch besetzt werden.Davon können die Lateiner im Westen nur träumen.Msgr.Franz Schlegl | 3
| | | Uwe Lay 26. September 2016 | | | Ein Mangel an theologischer Begründung für den Zölibat Nicht zu übersehen ist, daß ein Defizit an einer theologischen Begründung des Zölibates für das Priesteramt herrscht! Der Verweis auf die allgemeine Praxis der Kirche, der des Zölibates ist noch nicht die hinreichende Begründung für den Zölibat. Jesu Forderung zur Nachfolge als dem Verzicht auf ein Leben in der Ehe und Familie ist keine spezifische für das Priestertum! Und der Zölibat ist auch nicht um des Pfarrerberufes willen, damit der Pfarrer eben mehr Zeit für seine Arbeit hat! Der Zölibat ist aus der Aufgabe der Opferdarbringung, der Eucharistie zu begründen und nur so kann der Zölibat theologisch für das Priestertum begriffen werden. Nur,diese Aufgabe hat die Theologie bisher noch nicht vollständig gelöst.M.E. ist der Zölibat vom Begriff des Opfers her zu begreifen, daß durch den Zölibat das ganze Leben des Priesters zu einem Opferleben wird, das in der Darbringung des Meßopfers seine Vollendung findet.
Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot | 5
| | | hauch 26. September 2016 | | |
@agnese, danke!! Ich unterstreiche jedes Ihrer Worte | 5
| | | anjali 26. September 2016 | | | Zoelibat Ich lebe zoelibatair und mache das gerne! | 11
| | | carolus romanus 26. September 2016 | | | Danke Eminenz! Professor Dr. Walter Kardinal Brandmüller ist der profilierteste Kirchenhistoriker unserer Zeit. Seine Analyse ist wie immer wissenschaftlich fundiert und präzise. Sie kommt ohne Polemik und Populismus aus. Welch wohltuender Kontrast zur Sternberg-Kirche. | 16
| | | Theodor69 26. September 2016 | | | @Adamo Ich finde es nicht problematisch eine andere Ansicht zum Zölibat zu haben. Es ist für mich keine Glaubenswahrheit und kann auch geändert werden. Problematisch finde ich das Sammeln von Unterschriften. In der kath. Kirche gibt es keine Demokratie und somit auch keine Art Volksbegehren - und das ist gut so. Wenn Moses ein Volksbegehren gemacht hätte, hätten wir statt den 10 Geboten das goldene Kalb | 13
| | | gebsy 26. September 2016 | | | Zeichen für unsere Zeit Die besorgniserregende Situation von Ehe und Familie in unserer Zeit bedürfen einer grundlegenden Klärung, wie sehr das gemeinsame Gebet Hilfe bietet.
"Noch ausführlicher Lukas (18, 29f.): „Amen ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben.“ Jesus richtet diese Worte nicht an die große Volksmenge, sondern an jene, die er aussenden will, um sein Evangelium und den Anbruch des Reiches Gottes zu verkünden. Zur Erfüllung dieser Sendung ist es also notwendig, alle irdischen, menschlichen Bindungen abzustreifen. Da dies radikale Trennung, Verlust des Selbstverständlichen bedeutet, verheißt Jesus ihnen überreiche „Entschädigung“."
Kann das auch gescheiterten Eheleuten eine Hilfe sein? | 5
| | | Tadeusz 26. September 2016 | | | Es ist erfrischen zu sehen... ...dass es in Deutschland gelegentlich auch katholische Kardinäle gibt... | 17
| | | agnese 26. September 2016 | | |
Das Amt des Priesters verlangt einen ganzen Menschen.Entweder werden die Aufgaben des Priesters Gott gegenüber,oder die Aufgaben des Ehemannes Frau und Familie gegenüber vernachlässigt und das ist nur ein Grund um zölibater zu leben im Priesterstand, aber ein gewichtiger Grund. Soll dann die Kirche auch die Familien erhalten,größeren Gehalt zahlen usw. Die Sorgen für die Familie würde den Priester auch von seiner wichtigsten Aufgabe, sein Leben für Gott und fùr das Gottesvolk zu dienen und guter Seelsorger zu sein,ablenken und ihn zu behindern. | 16
| | | Karlmaria 26. September 2016 | | | sukzessive Bigamie Irgendwie ist es auch nicht so toll wenn Witwen und Witwer wiederheiraten. Und die prekäre Lage ist auch kein Grund für die Ehe sondern eher eine Falle. Und diejenigen die schon viele Jahre mit einem Partner zusammengelebt haben? Da gibt es keinen Konzilsbeschluss weil das früher vielleicht nicht so sehr verbreitet war. Aber das mit dem Hundertfachen ist eigentlich klar. Wieso sollte jemand überhaupt auf die Idee kommen das Hundertfache aufzugeben. Es darf auch nie vergessen werden dass die Keuschheit und gegeben falls Enthaltsamkeit nur ein Baustein der nicht übersprungen werden kann auf dem Weg der Aszese ist. Das eigentliche Ziel ist die Überwindung der Selbstverwirklichung und der Selbstsucht. Also anders ausgedrückt die Opferbereitschaft. Wobei die Ehelosigkeit natürlich kein Opfer in diesem Sinn ist. Denn da bekommt man ja das Hundertfache. Das Opfer ist die Überwindung der Selbstsucht! | 3
| | | Chris2 26. September 2016 | | | Bitte mehr von Kardinal Brandmüller Gerade in unserer Zeit ist es unerlässlich, den Glauben immer besser zu verstehen und sich von ihm durchdringen zu lassen (anstatt umgekehrt). | 19
| | | myschkin 26. September 2016 | | | Was ich nie verstanden habe: Der Zölibat wird oft genug von Nichtklerikern kritisiert. Warum eigentlich? Ich finde, es ist doch eine sehr intime Angelegenheit, ob sich jemand für die zölibatäre Lebensweise entscheidet oder nicht. Mir jedenfalls nötigt diese Entscheidung von Priestern und von klösterlich lebenden Menschen höchsten Respekt ab. Wenn das der Weg dieser zum Priestertum oder zum Mönchtum berufenen Menschen ist, warum soll ich als Laie mir darüber ein Urteil anmaßen, wenn sie ihre Christusnachfolge so leben? Die Gründe, warum sie das tun, hat die Eminenz höchst informativ dargelegt.
Freilich können wir Laien unseren Priestern dabei helfen, sich von Zweifeln nicht beirren zu lassen. Wenn wir sie unsere Zuneigung, unsere Hochschätzung und Freundlichkeit spüren lassen, stärken wir unsere Priester auf ihrem Weg. Das ist gelebte Nächstenliebe. | 24
| | | Adamo 26. September 2016 | | | Der Zölibat Soeben (26.09.2016 um 13:30 Uhr) kam die Rundfunkmeldung im SWF4: In Achern (Baden-Württemberg) wurden erfolgreich 150 Unterschriften gegen das Pflichtzölibat gesammelt. Wegen dieses großen Erfolges soll die Aktion mit Unterschriftslisten in der Achener Kirche und im Internet weitergeführt werden. Meine Frage: Sind diese Menschen noch im echten katholischen Glauben? | 18
| | | bernhard_k 26. September 2016 | | | Vergelt's Gott vielmals!!! | 19
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