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‘Gebt uns unsere Kindheit zurück!’

15. Oktober 2016 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Friedensappell der syrischen Kinder - Hochrangige Geistliche überbringen Botschaften an EU und UN.


Aleppo (kath.net/ KiN)
Anfang Oktober haben über eine Million Kinder aus mehr als 2000 Schulen in ganz Syrien Botschaften an die politisch Verantwortlichen der Weltgemeinschaft geschrieben und Bilder gemalt, mit denen sie um Frieden in ihrer Heimat bitten. Die Aktion geht auf eine Initiative des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ zurück.

In diesen Tagen reisen mehrere hochrangige Geistliche aus Syrien zu Institutionen der Europäischen Union in Brüssel und der Vereinten Nationen in Genf, um als Botschafter der Kinder die Appelle zu überbringen. Zu der Delegation gehören Patriarch Gregorios III., das Oberhaupt der melkitischen griechisch-katholischen Kirche, der griechisch-orthodoxe Metropolit George Abou Zakem aus Homs sowie der syrisch-orthodoxe Bischof Silvanos Petros Al-Nemeh.

Unter dem Motto „Frieden für Kinder“ fanden Anfang Oktober in mehreren syrischen Städten Kundgebungen und Aktionen statt. So zum Beispiel in der Hauptstadt Damaskus, zu der mehrere hundert Kinder aus allen Landesteilen angereist waren. Auch in Aleppo, Homs, Tartus und anderen Städten gab es Veranstaltungen, die von katholischen und orthodoxen Christen gemeinsam durchgeführt wurden. Auch Muslime waren ausdrücklich zur Teilnahme eingeladen.


Mit Liedern, Tänzen, Theatervorführungen und Gebeten verliehen die Kinder ihrer Sehnsucht nach einem Ende des Krieges Ausdruck. Sie malten Bilder, auf denen sie ihre Kriegserlebnisse und Träume für eine bessere Zukunft darstellten. Auch wurden an manchen Orten Luftballons in den Himmel geschickt, welche die Kinder zuvor beschriftet hatten. Darauf war unter anderem zu lesen „Wir wollen Frieden!“, „Gebt uns unsere Kindheit zurück!“, „Wir wollen keinen Krieg mehr!“

Eine der Organisatorinnen in Aleppo, die Ordensfrau Annie Demerjian, berichtete gegenüber „Kirche in Not“: „Wir hatten auch Kinder, die von ihrem persönlichen Schicksal berichteten. Wenn nun ein Kind davon erzählte, es habe seinen Vater verloren, dann haben wir im Anschluss für alle Kinder in Syrien gebetet, deren Eltern oder Geschwister umgekommen sind.“

Die Aktion „Frieden für Kinder“ hat „Kirche in Not“ zusammen mit der orthodoxen Kirche ins Leben gerufen. Sie ist eine erste Reaktion auf die gemeinsame Erklärung von Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill nach ihrer ersten Begegnung in Havanna im Februar dieses Jahres. Darin hatten sie katholische und orthodoxe Christen aufgefordert, gemeinsam die Stimme zu erheben für den Frieden in Syrien und die Situation der verfolgten Christen.

„Kirche in Not“ arbeitet seit dem Fall des Eisernen Vorhangs mit der russisch-orthodoxen Kirche zusammen. Deshalb entschied sich das Hilfswerk, Möglichkeiten der Zusammenarbeit für die bedrängten syrischen Christen auszuloten. Ein erster Schritt war eine gemeinsame Delegationsreise in den Libanon und nach Syrien. Zum „Internationalen Tag des Kindes“ am 1. Juni organisierten beide Kirchen einen „Gebetstag der Kinder für den Frieden“. An ihr hat sich die jetzige Aktion orientiert. „Je mehr wir Christen vereint sind im Einsatz für den Frieden und besonders für die leidenden Kinder, desto stärker ist unsere Stimme und desto wirkungsvoller unser Einsatz“, erklärte der Nahostreferent von „Kirche in Not“, Andrzej Halemba.

Kinder zählen zu den Hauptleidtragenden des Syrienkriegs. Nach Angaben der Oxford Research Group sind allein in den ersten beiden Kriegsjahren über 11 500 Kinder ums Leben gekommen. Mehr als zwei Millionen Kinder können aufgrund des Krieges keine Schule besuchen.

„Kirche in Not“ ruft seine Wohltäter und Freunde auf, sich dem Gebet um Frieden und eine gute Zukunft für die Kinder anzuschließen. Dazu wurde eine englischsprachige Homepage ins Leben gerufen, auf der Interessenten ihre Bereitschaft zum Gebet bekunden und sich über die Situation der Kinder in Syrien informieren können. Die Webadresse lautet: www.praywithsyrianchildren.org

Um das Überleben der Bevölkerung und vor allem der Kinder zu sichern, hat „Kirche in Not“ seit Beginn des Syrienkriegs Soforthilfe in Höhe von 14,6 Millionen Euro geleistet. Damit werden unter anderem die Bereitstellung von Babynahrung, Windeln, Kleidung und Medikamenten sowie die Anmietung von Wohnraum für kinderreiche Familien finanziert. Außerdem unterstützt das Hilfswerk Stipendienprogramme, um Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.

Um weiter der notleidenden Bevölkerung beistehen zu können, bittet das Hilfswerk um Spenden – online unter www.spendenhut.de oder an folgendes Spendenkonto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Syrien

Foto: Kinder in den kriegszerstörten Straßen von Aleppo haben Luftballons mit Friedensbotschaften beschrieben © Kirche in Not


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Lesermeinungen

  15. Oktober 2016 
 

Hier mal eine unanhängige Meinung eines

Kenners der Region zu dem Konflikt als die der Systemmedien und der Systemparteien. Die deutschen Kirchenfunktionäre aussern sich ja kaum zu dem Thema und wenn, dann einseitig.

http://www.wiwo.de/politik/ausland/syrien-experte-guenter-meyer-amerika-ist-verantwortlich-fuer-diese-katastrophe/14628278.html


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