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| Edith Stein: Auf die Judenverfolgung folgt die Kirchenverfolgung19. Oktober 2016 in Chronik, keine Lesermeinung Die spätere Heilige war glücklich darüber, dass sie Judenchristin war, weil sie erkannte, dass der christliche Glaube ein junges Reis aus jüdischen Wurzeln ist. Gastbeitrag von Eduard Werner Köln (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) Ein berühmtes Opfer des nationalsozialistischen Rassenhasses und zugleich der nationalsozialistischen Katholikenverfolgung ist Edith Stein. Sie wurde am 12. Oktober 1891 in einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Breslau geboren. Nach der üblichen Schulbildung studierte sie zunächst an der Universität Breslau und anschließend an der Universität Göttingen Philosophie, Psychologie, Geschichte und Germanistik. Noch während des 1. Weltkriegs siedelte sie nach Freiburg im Breisgau über, um eine Assistentenstelle bei Professor Edmund Husserl zu übernehmen. Dort eröffnete sich ihr eine glänzende akademische Laufbahn, zumal ihre Veröffentlichungen alle als hervorragend bewertet wurden. Durch die Lektüre der Schriften der Teresa von Avila überwältigt konvertierte sie 1921 zum katholischen Glauben. Schon 1930 sagte sie ahnungsvoll voraus: Jetzt kommt eine Judenverfolgung und dann kommt eine Kirchenverfolgung. Edith Stein war glücklich darüber, dass sie Judenchristin war, weil sie erkannte, dass der christliche Glaube ein junges Reis aus jüdischen Wurzeln ist. 1933 scheiterte ihre akademische Karriere an den neuen nationalsozialistischen Barrieren. Am 1. April 1933 schrieb sie ihren bekannten Bittbrief an Papst Pius XI., den Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli umgehend durch den Geheimboten Erzabt Walzer beantwortete. Möglicherweise waren die umfangreichen Hilfsaktionen des Vatikans für die Juden von diesem Brief angeregt. 1935 trat Edith Stein in das Kölner Karmelitinnenkloster ein, wo sie den neuen Namen Teresa Benedicta a Cruce erhielt. Nach der Pogromnacht am 9. November 1938 flüchtete sie mit ihrer Schwester Rosa in das niederländische Kloster Echt. Am 26. Juli 1942 protestierten die katholischen Bischöfe der Niederlande öffentlich gegen die Judendeportationen nach Polen. Sie ahnten nämlich damals schon, was dort mit den Juden passiert. Die kalvinistischen und protestantischen Geistlichen scheuten im letzten Moment vor diesem öffentlichen Protest zurück. Folglich wurden zur Vergeltung nur die etwa 720 katholischen Juden am 2. August 1942 verhaftet und zur Vergasung nach Auschwitz gebracht. Edith Stein starb, weil sie Jüdin war und weil sie Katholikin war. Ihre Schwester Rosa, die ebenfalls im Kloster Echt lebte, musste das gleiche Schicksal erleben. Schon 1939 hatte Benedicta a Cruce in ihrem Testament darum gebeten, dass Gott ihr Leben und ihr Sterben zu seiner Verherrlichung annehmen möge. Weil sie ihr Lebensopfer angenommen hat und damit einen heroischen Tugendgrad erlangt hat, konnte sie Papst Johannes Paul II. am 11.10. 1998 heiligsprechen. Damit ist sie für immer im Gedächtnis der Kirche aufgehoben. Eduard Werner Ein Text von Edith Stein/Teresa Benedicta a Cruce aus dem Jahr 1939: Es tritt der Herr die Kelter, Er kündet in Sturmesbrausen Erinnerungen an Edith Stein - mit dem Zeugnis einer Zeitzeugin, die die Heilige persönlich kannte Freundinnen: EDITH STEIN. Mit Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuHeilige
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