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Freiburger Theologe Hoping kritisiert 'Amoris laetitia'

21. November 2016 in Weltkirche, 34 Lesermeinungen
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Dogmatikprofessor: „Können wiederverheiratete Geschiedene in zwei gültigen Ehen gleichzeitig verheiratet sein?“


Freiburg-Vatikan (kath.net) „Können wiederverheiratete Geschiedene in zwei gültigen Ehen gleichzeitig verheiratet sein? Das Schreiben ‚Amoris laetitia‘ bleibt die Antwort auf diese zentrale, von ihm selbst provozierte Frage schuldig.“ Dies stellt der Freiburg Dogmatikprofessor Helmut Hoping in einem Beitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ fest.

Da das nachsynodale Schreiben „die Unauflöslichkeit der Ehe nicht zur Disposition stellen“ wolle, müsse die Frage beantwortet werden, „wie sich die Ehe wiederverheirateter Geschiedener dazu verhalte. Einige Bischöfe und Theologen haben vorgeschlagen, sie wie eine Naturehe zu behandeln“. Hoping wies darauf hin, dass allerdings auch „eine natürliche, das heißt, nichtsakramentale Ehe“ eine gültige Ehe sei, er verwies auf das Beispiel kirchlich geschlossener Ehen bei Religionsverschiedenheit.


Der Versuch, in AL Thomas von Aquin „als Autorität in Anspruch zu nehmen“, laufe „ins Leere“, wie Hoping anhand mehrerer Beispiele erläuterte. Kardinal Kasper erkenne in AL „einen Paradigmenwechsel“: AL ändere „zwar ‚kein Jota‘ an der Lehre der Kirche“, dennoch „ändere das Schreiben ‚alles‘“. Damit, so erläuterte Hoping, solle „der Eindruck eines Bruchs mit der bisherigen Lehrtradition vermieden werden“. Doch nehme AL „nicht nur eine Neujustizierung der Pastoral vor“, sondern betrachte auch „eine sexuelle Verbindung außerhalb einer bestehenden Ehe nicht mehr als in jedem Fall verbotswidrig (AL301)“, vielmehr hinge es von den Umständen ab, ob es sich bei einer Handlung um Ehebruch handle oder nicht. AL verabschiede sich damit allerdings „von einem zentralen Punkt der Ehe- und Sexualmoral des heiligen Johannes Paul II., der hier mit Thomas an der maßgeblichen Lehrtradition festhielt.“

Amoris Laetitia - TEXT als PDF


Foto Prof. Hoping © Universität Freiburg


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Lesermeinungen

 SCHLEGL 26. November 2016 
 

@D?kti22

Danke für das Zitat von Papst Gregor II, das habe ich noch nicht gekannt!
Es steht NIRGENDS, dass die Erkrankung der Frau der Eheschließung VORANGEGANGEN sei! Sonst hätte sie der Mann wahrscheinlich gar nicht geheiratet!
Natürlich ist auch nach Gregor II Enthaltsamkeit der bessere Weg zur Vollkommenheit, aber der Papst ist Realist genug zu differenzieren!
Genau das war zur selben Zeit bereits, also lange vor dem Schisma, die Praxis der byzantinischen Kirche, die von keinem Konzil und keinem Papst damals beanstandet worden ist. Ich werde über diese Stelle mit einem kirchlichen Richter diskutieren. Vielen Dank!Msgr. Franz Schlegl


1
 
 Ehrmann 23. November 2016 

@D?kti22 : Nein, Gregor II war kein Häretker

Und ich versuche nicht, zurechtzubiegen - immerhin verwende ich die Möglichkeitsform - und ich kenne ähnliche Fälle aus meiner Tätigkeit als Consiliaria im Ehegericht.Das Thema ist aber der Diskussion wert und ich würde mich freuen, könnten Sie Ihre Beiträge mit Zitaten ergänzen, wozu mir jetzt leider die Zeit fehlt-vielleicht helfen andere Blogger oder ich kann sie noch nachreichen. Immerhin bestand auch im AT die Vielehe (Patriarchen!) und Jesus wurde auf Mose hingewiesen, der die Entlassung eines Ehepartners mit neuer Heirat erlaubte,worauf er antwortete: das war wegen eurer harten Herzen, im Anfang war es nicht so, denn Mann und Frau sind (in der Ehe) ein Fleisch, und was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen. Die Jünger fanden das hart, Jesus aber wich nicht ab: die Basis der heutigen Debatten -das (falsche) Mitleid mit der Schwäche der Menschen in der Bereitschaft zur Befolgung des Willens Gottes.Ad Enthalsamkeitsrat Gregors:es hätte z.B. auch "Freudenmädchen"gegeben.


0
 
 D?kti22 23. November 2016 

Ehrmann

Habe den Eindruck, dass Sie da etwas zurechtbiegen, damit es passt. Warum emphahl GEGOR II zuforderst die Enthaltsamkeit wenn von vorneherein eine "Eheunfähigkeit" vorlag? Ich denke, die beiden, GREGOR II und Bonifalzius, waren auch damals nicht ganz so dumm, das richtig zu sehen. Hier noch ein weiteres Zitat aus der Kirchengeschichte:So schreibt der ansonsten gerade in seiner Sexualmoral sehr gestrenge
AUGUSTINUS z.B. in einem Brief: "Eine Mehrzahl von Ehefrauen war kein Verbrechen, als es Brauch und Gewohnheit war. Doch heute ist es ein Verbrechen, weil es nicht mehr Brauch und Gewohnheit ist..." Verblüffend ist hier, dass Augustinus hinsichtlich der Polygamie einzig darauf abstellt,
was gerade Gewohnheit ist, nicht jedoch eine Bewertung aus christlicher Perspektive vornimmt!


1
 
 nurmut 22. November 2016 
 

Lieber bernhard_k

Die 4 Kardinäle sind seit Jahrzehnten Diener Christi und Hirten der Kirche. Ich hoffe, sie sind auch gute Beichtväter und Seelenführer.
Nun stellen sie 5 Fragen, auf die sie ein JA oder NEIN haben wollen?! Sie, die die Vollmacht haben, im Namen Jesu Sünden zu vergeben?
Sind sie nicht in der Lage, einen Ehebruch von einem Martyrium zu unterscheiden? Inklusive aller Schattierungen dazwischen?
Haben sie vergessen, was sie bei ihrer Ausbildung hinsichtlich der Beurteilung einer Sünde und ihrer Schwere gelernt haben?
Wenn jemand "..den Ehebruch ausgeliefert" wird (Betonung auf ausgeliefert!), welcher "objektiver" Sachverhalt hinsichtlich der Schwere der Sünde liegt dann bei wem vor?
Bitte einmal genauer hinschauen, was der Heilige Vater hinsichtlich der Komplexität bei Ehe und Familie sagt.
Für mich ist er ein wahrer Hirte, der die "gesunden Schafe" gut leitet und die "kranken Schafe" mit Liebe und Erbarmen sucht.


0
 
 bernhard_k 21. November 2016 
 

@nurmut

Lieber nurmut, wenn Ihnen alles verständlich ist, dann beantworten Sie bitte für sich selber die 5 Ja/Nein-Fragen der 4 Kardinäle. Diese Fragen zeigen das ganze Schlamassel doch auf. Ich bin gespannt, ob und wann sich die ersten Theologen mit ihren Antworten an die Öffentlichkeit trauen ...


13
 
 lakota 21. November 2016 
 

@Heinzkarl

"Papst: Mehrzahl der kirchlichen Ehen sind ungültig geschlossen". Ja, das glaube ich auch, aber woran liegt das? Vielleicht hätten wir weniger Annullierungen und "WvG" wenn ausführlichere Eheseminare gehalten würden, wenn man den Brautpaaren besser klar machen würde, was eine sakramentale Eheschließung bedeutet. Heute läuft es etwa so: Der Pfarrer fragt, möchten Sie eine Brautmesse oder eine einfache Trauung? und die Antwort: Auf jeden Fall mit Orgel und Glockenläuten. Im TV hat man mal Paare nach der Trauung in der Kirche gefragt, ob sie sich wirklich vorstellen können :Bis daß der Tod sie scheidet. Lacht einer und sagt: Ich weiß doch nicht was in 5 Jahren ist. Und das direkt nach der Trauung! Da muß im Vorfeld viel mehr geschehen, dann gäbe es vielleicht nicht so viele Scheidungen.


7
 
 Chris2 21. November 2016 
 

"Ungültige Ehen"

@Heinzkarl Wenn die Mehrzahl der Ehen ungültig wären, müsste Franziskus / die Kirche alle Ehen prüfen und umgehend "in radice" sanieren (lassen). Tut sie das? Und sie müsste die Brautleute viel sorgfältiger vorbereiten. Tut sie das? Warum nicht? @D?kti22 Klingt nach einer nicht vollzogenen Ehe, die damit ja noch gar nicht zustandegekommen wäre. Gut, dass die Frau dennoch nicht einfach entlassen werden soll. Etwas anderes ist natürlich der Fall, wenn die Eheleute später aus medizinischen Gründen enthaltsam leben müssen.


3
 
 ThomasR 21. November 2016 
 

keine Angst vor Amoris Laetitia

Pastoris dabo vobis von Papst Wojtyla ist weitgehendst nicht umgesetzt (einer der wenigen, die sich um die Umsetzung kümmert ist ohne Zweifel Pater Wallner sonst eher niemand)
Redemptionis sacramentum (auch Papst Wojtyla) ist weitgehendst nicht umgesetzt (und diese Nichtumsetzung ist z.B. in München in ca 90% der Zelebrationen sichtbar)
Sacramentum caritatis und Summorum pontificium von Papst Benedikt ( zweiter Dokument außer der durch Petrusbruderschaft betreuten Gemeinschaften)eher ein Tabu- ein Münchner Pfarrgemeinderat wagte sich sogar gegen Summorum Pontificium einen Beschluss zu fassen und SP in der Pfarrkirche zu entmächtigen (Verantwortung für die Zulassung zu so einer Beschlussfassung von PGR lag in den Händen vom damal. Pfarrer, inzwischen Emmeritus-Deo Gratias!)
Warum sollte auf einmal ein papstlicher Dokument umgesetzt werden? Deshalb auch keine Angst von Amoris Laetitia. In vielen Pfarren wird die Beichte selbst vor Erstkommunion bzw nicht einmal in der Woche angeboten


2
 
 nurmut 21. November 2016 
 

Neue Lehre?

Der Heilige Vater wendet sich mit AL vorwiegend an die Beichtväter. Genau die Beichtväter sollen die Sünden in ihrer Tiefe und Schwere beurteilen. Soweit ich mich erinnere ist dies seit knapp 2.000 Jahren so der Fall. "Wem ihr die Sünden vergebt..." heißt es, und nicht anders.
Wenn ein Beichtvater eine Sünde nicht beurteilen kann, so ist es für ihn besser, nicht die Beichte abzunehmen.
Ich kenne viele Priester, tiefgläubig und der Lehre der Kirche sehr verbunden, die einzelne Fälle in Eheangelegenheiten anders beurteilten als der "Buchstabe des Gesetztes" es vorschreiben würde.
Ich habe AL, Kapitel 8, gelesen. Mir ist alles verständlich und nachvollziehbar - gemäß der Lehre Christi und seiner Kirche. Aber vielleicht habe ich etwas übersehen.


2
 
 Konrad Georg 21. November 2016 
 

Das große Versagen

Gestern ergab sich bei einer Unterhaltung in kleiner Runde für mich die Möglichkeit, die "Funktion" Ehe fundamental darzustellen.

Die EHE ist gesellschaftlich und kirchlich eine öffentliche Angelegenheit: Verheiratet heißt Ordnung. Kinder haben ein Recht, in geordnete Verhältnisse hineingeboren zu werden. [Das Jesuskind war bei seiner Geburt keinesfalls arm.]

Wenn WvG mit Kindern also zu Beichte und Kommunion zugelassen werden wollen, dann müssen sie öffentlich den Willen zur Enthaltsamkeit geloben. Und zwar ausdrücklich wegen der anderen Gläubigen. Sonst wird die Verwirrung zu einem beschleunigten Verfall des Glaubens und der Kirche führen.

Sollten sie einmal fallen, dann können sie auch beichten. Um den Schein zu wahren müßten sie aber verhüten. Verflixt noch mal!

Widerstrebende Akzeptanz!

Ich bin seit 48 Jahren mit der "falschen" Frau verheiratet. "Wir hätten nicht heiraten sollen", sagte sie vor ein paar Jahren


8
 
 Kurti 21. November 2016 
 

Papst sehr widersprüchlich.

Bergoglio ist nach Meinung von Leuten aus Argentinien, die ihn als Kardinal schon kannten, nachtragend. Er hat ja bereits gesagt, einige hätten AL nicht verstanden. Wer "einige" sind, das kann man sich denken.
Damals recht kurz nach seinem Amtsantritt und ich wiederhole das, hat er Kardinal Meisner, der ihn freundlich darauf hingewiesen hatte, seine Worte würden auch missverstanden werden, auch nicht inhaltlich geantwortet, sondern nur ausweichend. Das Makabre bei ihm ist aber, daß er genug Zeit hat wiederholt Atheisten ausführliche Interviews zu geben, die diese dann mehr oder weniger falsch oder richtig wiedergeben. Am Ende bleibt beim in religiösen Fragen nicht ganz unbedarften Leser hängen, daß der Papst mal wieder Widersprüchliches ausgesagt hat, wenn nicht gar Falsches.


17
 
 Heinzkarl 21. November 2016 
 

Franziskus nennt Ehe „das allerschwierigste Gebiet der Seelsorge“

Die Tagespost 17. Juni 2016

Papst: Mehrzahl der kirchlichen Ehen sind ungültig geschlossen

http://www.die-tagespost.de/politik/Papst-Mehrzahl-der-kirchlichen-Ehen-sind-ungueltig-geschlossen;art315,170304


3
 
 huegel76 21. November 2016 

@Heinzkarl

Ich sehe die Gefahr einer ganz anderen Not: Wie @Wiederkunft weiter unten geschrieben hat, kann ein Priester die Schuldfrage wohl nicht endgültig klären. Deshalb schiebt AL die Entscheidung ins Forum internum. So weit, so richtig. Nun ist die objektive Bewertung der eigenen Sünden - gerade, wenn sie aus einer empfundenen Not oder ungerechten Behandlung heraus entspringen - aber schwierig. Wehe dem Sünder und dem Priester, wenn sich der Sünder hier trotz eingehender pastoraler Begleitung und Beratung subjektiv falsch entscheidet. Dann wird die diesseitige Not vielleicht gemildert, aber zu Lasten der Situation nach dem letzten Gericht. Deshalb ist die Handhabung nach AL ein Spiel mit dem Höllenfeuer.


17
 
 padre14.9. 21. November 2016 

Die Vorbereitung auf die Ehe muß verbessert werden

damit das Brautpaar möglichst genau versteht was eine sakramentale Ehe ist.
Vielleicht könnte man da auch Laien miteinbinden, die schon lange verheiratet sind, und damit auch praktisch wissen, was da alles auf die beiden zukommt.
Die Schönheit der Ehe muß mit Begeisterung vermittelt werden.


18
 
 Martyria 21. November 2016 

Was bitte sagt man den "WvGs", die bislang nicht zur Kommunion zugelassen wurden? "Tut uns leid, bislang haben wir uns getäuscht?" Gibt es noch die Einheit der Lehre oder muss sie inzwischen einer Einzelfallpluralität weichen?

Weiters möchte ich für die aufmerksame Lektüre des CIC/1983 werben, insbes. die Canones, die sich mit der Trennung bei bleibendem Eheband beschäftigen (cc. 1151-1155). Der Tenor lautet: Auch wenn es kracht und scheppert in einer Ehe - rauft euch wieder zusammen! Dies wieder ins Bewusstsein zu rufen wäre mal eine Aufgabe für die Pastoral ...


22
 
 Heinzkarl 21. November 2016 
 

Thomas-Karl und Bernhard Joseph Danke für euren Kommentar

Mir geht es bei meinem Kommentar um wie Sie es nennen um die Härtefälle.

Eine Betroffene nutzt doch nur die Möglichkeit der Eheannullierung wenn, wenn nach Beratungen davon ausgegangen wird, dass die erste Ehe erst gar nicht gültig war. Aus diesem Grund besteht erst doch die Möglichkeit einer Annullierung der vorherigen Ehe. Das hört sich doch für die Betroffenen gut an, nur wie sieht so eine Eheannullierung in der Realität aus?

Wenn ein anderes Bistum mit anderen Richtern einer Annullierung zustimmt welche im Heimatbistum abgelehnt wurde.....

Darum meine Frage:,,
Übersehen wir nicht oft die Not/Situation anderer Menschen?


3
 
 D?kti22 21. November 2016 

War Papst Gregor II ein Häretiker ?

Papst GREGOR II. schrieb im Jahre 726 an den Germanenmissionar
BONIFATIUS: "Da du nach unserer Anweisung in Sachen der kirchlichen Disziplin fragst,
wollen wir mit der ganzen Autorität der apostolischen Tradition aufstellen, an was du dich halten
sollst... Wenn eine Frau durch Krankheit nicht fähig ist, dem Mann die Wahrnehmung seiner ehelichen
Rechte zu gestatten, so ist es am besten, wenn er ihr fernbleibt und Enthaltsamkeit übt. Da dies
aber nur Männer von hohen Idealen halten können, ist die beste Lösung (wenn der Mann unfähig
ist, Enthaltsamkeit zu üben), daß er eine andere Ehe schließt. Dennoch soll er weiterhin die kranke
Frau unterstützen, wenn sie sich die Krankheit nicht durch eigene Schuld zugezogen hat" (zitiert
nach: Schneider, Zeichen 271).


4
 
 Thomas-Karl 21. November 2016 

@Heinzkarl

Es wird nie davon ausgegangen, dass die erste Ehe ungültig war. Im Zweifel, wenn die Beweise nicht ausreichen, wird immer für die Gültigkeit der Ehe entschieden. Das bringt eben viele Härtefälle mit sich.


4
 
 Thomas05 21. November 2016 
 

Bruch und Spaltung allenthalben

Wie Prof. Spaemann in einem Interview ausführte, muss "jeder Denkende im aktuellen Pontifikat einen Bruch der kirchlichen Tradition" feststellen. Ich würde mit @Gandalf ergänzen wollen, die Manifestation des Bruches ist nach Jahrzehnten des bischöfl. Ungehorsams inzwischen an der Spitze, in Rom, angekommen.

Das war eigentlich zu erwarten, auch, dass fortan die Kämpfe zwischen den getreuen Kardinälen, Bischöfen, Priestern und Gläubigen sowie auf der anderen Seite den Anhängern der "neuen Kirche" an Erbittertheit zunehmen werden.

Zu konstatieren ist aber schlichtweg ein grundlegend verschiedenes Verständnis von "Kirche": Braut Christi sein oder Kirche machen!

Ich staune nur über den Furor der Umgestalter, die für mich eher Abbruchunternehmer sind: Hatten wir dies nicht schon vor 500 Jahren?!

Ich respektiere jeden Protestanten: aber können diejenigen, die ein protestantisches Kirchenverständnis haben, nicht zusammenfinden, und den Restlichen ihre Treue zur katholischen Kirche lassen?


26
 
 Ehrmann 21. November 2016 

Ach alle ihr Mitblogger!

a)das 1.Dogma von heute ist wohl, daß ein Leben ohne Sexualkontakt nicht möglich ist. Und Beichte für Gefallene wohl auch nicht?
2)ein Aufruf zur Hilfestellung der Mitchristen für Alleinerzieher und Verlassene (vor oder nach einer Eheschließung)an alle Mitchristen - wäre das nicht ein Aufruf zur WAHREN Barmherzigkeit an uns alle? Wozu sonst das ganze "Jahr"?
c)die kirchlich vorgesehene offizielle "Trennung von Tisch und Bett" bei problematischen Ehen (Trunksucht, Straffälligkeit eines Partners) ist eine Möglichkeit, den Kommunionempfang problemlos für Priester und Mitchristen zu vollziehen.
d)das Problem "Ehegericht" ist etwas, was unser jetziger Papst schon zu Anfang in die Hand genommen hat - hier wäre ein echter Ansatz mit realistischer Bearbeitung wirklich nötig - ein bloßer Globalauftrag, auch noch so streng, dürfte nicht effektiv genug sein.
e)Paulus rät nicht umsonst zur Ehelosigkeit, um viel Leid zu ersparen-aber trotzdem bleibt das Kreuz,-sichtbar oder nicht-für uns alle.


8
 
 Bernhard Joseph 21. November 2016 
 

Die Schuldfrage steht doch nicht allein im Vordergrund

Natürlich kann eine Ehe einseitig zerbrochen werden. Der oder die Verlassene kann unter diesem Zustand extrem leiden und es ist auch menschlich nachvollziehbar, dass irgendwann Resignation eintritt. Und wer dann in Einsamkeit nicht leben kann, wird wohl irgendwann menschliche Nähe suchen und eine neue Beziehung eingehen. Menschlich ist das verständlich und es ist unbestreitbar Tragik, die hier obwaltet. Aber ist darum der einmalige Bund der Ehe aufgehoben? Nein, genau das macht ja die Tragik aus, dass es eben kein Zurückstellen auf den Zustand vor dem Eheschluss gibt: Denn prüfet, wer sich ewig bindet! Die Bindung bleibt, auch wenn sie scheinbar real nicht mehr zu existieren scheint. Ansichtig wird dies dann, wenn Kinder aus der Ehe hervorgegangen sind.

Ich habe eine große Hochachtung vor den tragisch "Gescheiterten", die zur Tragik ihrer Lebensituation stehen und nicht fordern, zur Eucharistie gehen zu dürfen. Sie sind es, die die Ehe heilig halten und dem gebührt großte Achtung!


24
 
 Veritasvincit 21. November 2016 

Guter Wille der Partner ist nötig

Wenn die im sündigen Verhältnis lebenden Partner sich wegen der Kinder nicht trennen können, müssten sie mindestens durch getrennte Betten ihren guten Willen, nicht zu sündigen, beweisen. Wenn dieser gute Wille nicht vorhanden ist, kann die vom Papst vorgesehene Einzelerlaubnis zur Kommunion nicht erteilt werden. Willentlich in der Sünde zu verharren, kann auch der Papst nicht wollen.

Wenn Paulus sündigt und dazu schreibt: "Ich tue, was ich nicht will", dann möchte er doch davon befreit werden.


10
 
 Waldi 21. November 2016 
 

Als einfacher Katholik steht man fassungslos...

völlig daneben und wundert sich, wie in Bezug auf die Interpretation der Kirchenlehre zwischen dem Papst, den Kardinälen und den Bischöfen Grabenkämpfe ausgetragen werden und gleichzeitig die Glauben fördernde Missionierung der Kirche völlig zum Erliegen gekommen ist. Die Alten laufen davon und die Jungen kommen erst gar nicht hinzu. Acht Päpste habe ich innerhalb meiner bisherigen Lebensspanne erlebt, vom Papst Pius XI. bis Papst Franziskus. Aber noch nie zuvor hat die kath. Kirche unter den Gläubigen in Bezug auf Glaubwürdigkeit so viel an Vertrauen eingebüßt wie heute! Sind die leergefegten Gotteshäuser immer noch nicht erschütternd genug, um beim Klerus ein schrilles Alarmsignal auszulösen? Wie will die Kirche unter den ihr noch Verbliebenen eine Einheit in Glaubenstreue zustande bringen oder ökumenisch wirksam sein, wenn der Vatikan selbst der Beliebigkeit Vorschub leistet, sodass jeder sich aussuchen kann, was zu seiner persönlich gebastelten Glaubensvorstellung passt?


35
 
 Wiederkunft 21. November 2016 
 

Pastorale Lösung

Es kann keine gelungene pastorale Lösung in der Praxis geben. Auch wenn ein Pfarrer in seiner Pfarre, mit bekommt, dass Frau Mayer von ihrem Ehemann betrogen wurde, sie sich scheiden lies, und später zivil wieder heiratete. Der Priester kann die Schuldfrage nicht klären. Warum hat sie ihr Mann betrogen, hat sie in vielleicht sexuell vernachlässigt, hat sie ihn mit ihrem Putzfimmel aus dem Haus getrieben? War sie eine ständige Nörglerin, war sie zynisch und egoistisch, hat sie die Familie ihres Mannes nicht akzeptiert usw...? Oder umgekehrt wurde ein Mann betrogen, weil er seine Familie vernachlässigte und nur seinen Job oder sein Hobby im Kopf hatte, oder benutze er seine Frau zur sexuellen Lustbefriedigung und sein Frau fühlte sich ausgebeutet, war er im geheimen gewalttätig und herrschsüchtig usw? Ein Priester kann nie klären, wer schuld ist, denn nur Gott sieht in unsere Herzen. Aus diesem Grund kann es keine Kommunion für WvG geben, und alles andere müssen wir Gott überlassen!!!


24
 
 Stefan Fleischer 21. November 2016 

@ julifix

Wenn ich mich auf meine persönlichen Erfahrungen abstütze, so ist es eben so, dass der Mensch die Gesetzte und Vorschriften am liebten dort "treu" umsetzt, wo sich der Text nach seinem Geschmack und zu seinem Vorteil interpretieren lässt.


16
 
 huegel76 21. November 2016 

Freiburg

@julifix: Was z.B. auch aus Freiburg kommt ist die Feststellung, dass die wichtigste Aussage des Dokumentes in einer von vielen Fußnoten (!) steht...
So klar kann AL also nicht sein.


17
 
 julifix 21. November 2016 

Nachtrag II

...kann denn aus Freiburg etwas Gutes kommen?

;-)


8
 
 julifix 21. November 2016 

Nachtrag:

der Sonderweg - möchte sogar sagen: die Häresie - der dt. kath. Kirche begann mit der Ablehnung von "Humanae Vitae" (P. Paul VI.) durch die Konigsteiner Erklärung. Solange diese nicht offiziell und ganz zurückgenommen wird, bleibt die katholische Kirche in Deutschland auf einem häretischen Weg, der nur in den Abgrund führen kann! Kein wenn und aber!


16
 
 julifix 21. November 2016 

@Stefan Fleischer und huegel76

wie oft soll der/ein Papst es denn noch erklären? "Unser" Problem und eben auch das so mancher Hirten ist, dass die gesunde Lehre nicht mehr in Gehorsam ertragen wird! Und jeder kann und konnte schon immer alles so hindrehen, wie es ihm passt. Das war und ist auch schon mit dem Vatikanum II so. Wenn der Blick auf den Herrn verstellt ist durch Ungehorsam, Sünde und Egoismus, was gerade in der dt. kath. Kirche Gang und Gäbe ist, dann helfen die besten Erklärungen, apost. Schreiben, etc. etc. nichts mehr. Umkehr, Reue, Buße sind gefragt, den Blick auf Jesus wieder frei zu bekommen!!!


11
 
 huegel76 21. November 2016 

@julifix

Es mag ja sein, dass Franziskus selbst AL nicht gegen die Lehre gemeint und ausgelegt haben möchte. Es wird aber gegen die Lehre ausgelegt. Wenn diese Auslegungen nicht im Sinne des Papstes sind, so möchte er dies bitte endlich klarstellen!
Wer Augen und Ohren hat kann doch unmöglich übersehen und -hören, dass es widersprüchliche Auslegungen - die ja nicht alle wahr sein können - gibt. Bisher widersprach der Papst Auslegungen, welche die Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene grundsätzlich (wenn auch nur unter (un)bestimmten Voraussetzungen) zulassen, NICHT...


17
 
 Stefan Fleischer 21. November 2016 

Als einfacher Gläubiger

erhoffe ich mir von unserem Heiligen Vater immer noch, dass er - wenn er schon sieht, dass er falsch verstanden wurde - ein klärendes d.h. klares Wort spricht. Dazu braucht es einfach die Unterscheidung, was ist unveränderliche Wahrheit und was ist an die Erfordernisse der Pastoral anpassbar und unter welchen Voraussetzungen. Wir einfachen Laien können uns noch damit trösten, dass wir ja nicht alles zu verstehen brauchen. Mit tun aber alle Priester leid, welche nicht mehr wissen, woran sie sich in ihren Entscheidungen zu halten haben. Die meisten von ihnen haben doch schon die Erfahrung gemacht, dass gewisse "Gläubige" sehr schnell merken, wo das Christ sein billiger zu erhalten ist.


19
 
 julifix 21. November 2016 

Wenn man natürlich nicht...

...hören will...


6
 
 julifix 21. November 2016 

Die Lehre ist eindeutig! Wdh.

Amoris Laetitia ist eine Handreichung von Papst Franziskus an die Wiederverehirateten Geschiedenen und (!) an die Priester, Einzelfallentscheidungen treffen zu können. Die Lehre wiederum ist so eindeutig, dass es eindeutiger nicht mehr geht - wer Ohren hat der höre! WvG dürfen nicht zur Kommunion, wenn sie weiterhin in der Sünde verharren. Unsere Hl. katholische Kirche, welche der Leib Christi ist, gibt aber Wege frei, die ebenfalls eindeutig sind: ein Leben wie Bruder und Schwester und/oder eine Annullierung der vorherigen Ehe. Beides keine leichten Wege, aber Jesus hat auch nie leichte Wege versprochen, sondern Heil.
Und jetzt prüfe sich jeder selbst, ob er/sie bereit ist, den steilen Weg zum Herrn gehen zu wollen (!).
Insofern erübrigt sich jede Diskussion über AL. Wie schon gesagt: wer Ohren hat der hören und sei gehorsam!!


13
 
 ecclesiam 21. November 2016 
 

Krumm ist krumm

Die Antwort des Papstes in einem Interview auf die logischen, durch klaren Verstand relativ einfach nachzuvollziehenden Kritiken an der neuen Moral in AL: "Einige verstehen das Dokument nicht".

Stimmt, da hat der Papst Recht. Denn das Dokument kann man nicht verstehen, da es nicht schlüssig ist. Krumm bleibt krumm - diese Tatsache kann man mit einem noch so grossen intellektuellen Aufwand nicht gerade denken. Bedenklich sind diejenigen, die diese Logik verstehen. Und darunter befinden sich beängstigend viele Würdenträger, Professoren und Gelehrte.

Die "neue Lehre", basierend auf Ideologien, ist in sich nicht schlüssig, da sie nicht in der Wahrheit ist. Da sich die Wahrheit immer durchsetzen wird ist es eine Frage der Zeit, bis dieses Durcheinander ein Ende nimmt. Betrüblich ist der grosse Schaden, der bei den Gläubigen in den Seelen und der gesamten Kirche dadurch angerichtet wird.


37
 

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