Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  5. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  6. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  7. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  8. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  9. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  10. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  11. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  12. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  13. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028
  14. Kubicki: „Einem Staat, der bei Netzbeleidigungen gegen Politiker die Muskeln spielen lässt…“
  15. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“

Hessen: Umstrittener Bildungsplan wird nicht überarbeitet

5. Dezember 2016 in Familie, 15 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kultusminister Lorz will mit Handreichung Missverständnisse ausräumen - Fuldaer Bischof Algermissen verbot die Umsetzung des Lehrplans an katholischen Schulen


Fulda (kath.net/idea) Hessens Kultusminister Ralph Alexander Lorz (CDU) will den umstrittenen Bildungsplan Sexualerziehung für allgemeinbildende und berufliche Schule nicht überarbeiten. Missverständliche Formulierungen, an denen sich Kritik entzündet, sollen aber in einer Handreichung erläutert werden. Das kündigte Lorz bei einer Informationsveranstaltung des CDU-Kreisverbandes Fulda am 2. Dezember in der Domstadt an. Lorz hatte den Lehrplan im September durch Ministererlass in Kraft gesetzt. Er sieht vor, dass Schüler unterschiedliche sexuelle Orientierungen und Familiensituationen kennenlernen und akzeptieren sollen. Kritik am Lehrplan hatten zuvor der Landeselternbeirat und die katholischen Bischöfe in Hessen geäußert. Zustimmung gab es von den evangelischen Landeskirchen. Ende Oktober demonstrierten jeweils rund 2.000 Menschen in Wiesbaden für und gegen den Lehrplan.

Es gab kein geheimes Verfahren

Lorz wies Einwände von Kritikern zurück, er habe den Lehrplan in einem geheimen Verfahren in Kraft gesetzt. Seit Jahresanfang sei der Plan bekannt gewesen. Keine der beteiligten Organisationen – Landeselternbeirat, Landesschülervertretung, Landespräventionsrat, Hauptpersonalrat der Lehrer und Kirchen – hätten „öffentlichen Protest losgetreten“. Er sieht den Grund dafür darin, dass sich der neue Lehrplan eng an den alten aus dem Jahr 2007 gehalten habe. Der Minister: „Wir haben auf Basis dieses Lehrplans Schule gut betrieben.“


Nur vier Änderungen: Zwei sind unumstritten

Es gebe im neuen Plan vier inhaltliche Änderungen. Zwei seien unumstritten: der Schutz der Kinder vor Missbrauch und Gewalt; sowie die Information über gesellschaftliche Veränderungen, etwa dass es heute mehr Patchworkfamilien (Flickenteppichfamilien), nichteheliche und gleichgeschlechtliche Partnerschaften sowie Familien mit nur einem Elternteil gebe. Auf Widerstand stoße, dass über die unterschiedlichen sexuellen Orientierungen nun ab Klasse 5 statt wie bisher ab Klasse 7 informiert wird. Die Hauptkritik entzünde sich aber, so Lorz, an der Verwendung des Begriffes „Akzeptanz“, der dreimal im Lehrplan auftaucht. So lautet ein Ziel schulischer Sexualerziehung: „Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen.“ Der Landeselternbeirat hatte mit 60 Prozent zu 40 Prozent für die weitere Benutzung des Wortes „Toleranz“ plädiert. Er habe sich jedoch für „Akzeptanz“ ausgesprochen, räumte Lorz ein. Denn Toleranz werde von den Betroffenen als herablassend verstanden. Nach den Worten von Lorz ist auch der Begriff Akzeptanz problematisch. Es gehe nicht um Befürwortung oder Billigung: „Akzeptanz bedeutet nicht, dass man es nachmachen oder bejahen muss.“ Ziel sei vielmehr, dass Betroffene ohne Diskriminierungen leben könnten.

Die klassische Ehe und Familie kommen nicht zu kurz

In der fast dreistündigen Veranstaltung meldeten sich viele der mehr als 300 Besucher mit kritischen Rückfragen zu Wort. Der Minister wies den Einwand zurück, im Lehrplan kämen die klassische Ehe und Familie zu kurz. Das Gegenteil sei der Fall. So werde in der Einleitung zweimal erklärt, dass „Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung stehen“. Die Sorge, dass über den Lehrplan Gender-Aktivisten Einfluss auf die Schulen bekämen, hält Lorz für unbegründet. Die Gender-Ideologie geht davon aus, dass die sexuelle Orientierung frei wählbar ist. Für Lorz ist das „Unsinn“: „Menschen werden mit ihrer sexuellen Identität geboren. Wir können nichts daran ändern.“ Im Lehrplan finde sich dazu nichts. Dass Eltern laut dem Lehrplan beim Sexualkundeunterricht nur angehört werden und nicht mitbestimmen können, hält der Minister für kein Problem. Dieselbe Formulierung habe sich bereits im alten Lehrplan befunden. Ihm seien keine Probleme bekannt geworden. Der CDU-Politiker: „Kein Lehrer wird seinen Unterricht gegen den Willen der Eltern gestalten.“

Der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, hat die Umsetzung des Lehrplans an katholischen Schulen verboten. Lorz kündigte an, darüber mit Algermissen reden zu wollen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

gender mainstreaming

  1. Britisches Parlament lehnt Verbot von Konversionstherapien ab
  2. Deutsche Tageszeitung beendet Gender-Unsinn nach Kündigungswelle!
  3. Für die US-Diözese Cleveland gilt nur das biologische Geschlecht
  4. Senta Berger zum ‚Gendern’: ‚Ob es inhaltlich richtig ist, wage ich zu bezweifeln’
  5. Alaska: Bildungsausschuss schließt ‚Trans-Jungen’ von Mädchenbewerben aus
  6. UNO-Bericht: Religionen sollen ‚LGBT-Rechte’ akzeptieren
  7. Heute 19-Jährige: ‚Meine Kindheit wurde zerstört, so wie bei Tausenden anderen’
  8. Land Niederösterreich verzichtet auf Gender-Schreibweise und Binnen-I
  9. Joanne Rowling lehnt ‚cis’ und ‚cisgender’ als ideologische Sprache ab
  10. ‚Kindswohlgefährdung’: Scharfe Kritik an Drag-Queen-Lesung für Vierjährige






Top-15

meist-gelesen

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  5. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  6. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  7. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  8. "Ich appelliere angesichts der bevorstehenden Wahl an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags!"
  9. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  10. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  11. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  12. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  13. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  14. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung
  15. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz