Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  4. Skandal in München
  5. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  6. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  7. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  8. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  9. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  10. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  11. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  12. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  13. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  14. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  15. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“

OSZE: Vatikan warnt vor ‘antichristlicher Stimmung’ in Europa

17. Dezember 2016 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vizechef der vatikanischen Abteilung für die Beziehungen mit den Staaten, Prälat Camilleri: Unter der Maske von 'political correctnes' werden der christliche Glaube und die christliche Moral als feindlich und beleidigend angesehen".


Vatikanstadt-Wien (kath.net/ KAP)
Der Vatikan warnt vor einer zunehmend "antichristlichen Stimmung" auch in Europa: Zwar liege der Fokus der Sorge um die Zukunft der Christen derzeit stark auf dem Nahen Osten, zugleich dürfe man jedoch auch vor beunruhigenden Entwicklungen in Europa nicht die Augen verschließen, sagte der Vatikan-Diplomat Prälat Antoine Camilleri bei einer OSZE-Konferenz zur "Bekämpfung von Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen" am Mittwoch in Wien. Der Vatikan hatte Camilleris Statement erst am Donnerstag veröffentlicht.

Nicht nur im Nahen Osten, auch im Raum der OSZE-Staaten verschärfe sich die Situation für Christen, so der Vatikan-Diplomat: "Vorsätzliche Zerstörung von Kirchen, Vandalismus gegen religiöse Symbole - Kreuze, Statuen-, sakraler Diebstahl und Missbrauch von dem, was Christen heilig ist". Noch beunruhigender sei aber, dass es eine "antichristliche Stimmung" gebe. Unter dem Vorwand der Toleranz und Nichtdiskriminierung werde Religionsfreiheit eingeschränkt. Dies sei - wie es Papst Franziskus definiert habe, eine "gebildete Form der Verfolgung von Christen, eine mit weißen Handschuhen". Sie konkretisiere sich in der Form von Antidiskriminierungsgesetzen, die das Prinzip der Religionsfreiheit abstreiten würden.


Nichtreligiöser öffentlicher Diskurs angestrebt

"Unter der Maske von 'political correctnes' werden der christliche Glaube und die christliche Moral als feindlich und beleidigend angesehen. Sie sollten demzufolge aus dem öffentlichen Diskurs entfernt werden", so der aus Malta stammende Prälat. Für den Heiligen Stuhl sei die Förderung der Religionsfreiheit eine "zentrale und grundlegende Priorität". Dabei gehe es nicht darum, eigene Interessen zu verteidigen, sondern um die Freiheit an sich - "weil diese Freiheit ist ein Lackmus-Test für die Achtung aller anderen Menschenrechte und Grundfreiheiten ist".

"Die Verteidigung der Religionsfreiheit für Christen ist daher ein wirksames Instrument, um die Menschenrechte von anderen Gläubigen zu verteidigen", sagte Camilleri. Denn Religion und Glauben - und damit auch das Christentum - hätte eine "unbegrenzte Kapazität", in der Gesellschaft das Gute zu festigen und zu praktizieren, betonte der Diplomat unter Verweis auf die religiöse motivierten NGOs und Hilfswerke.

Bei der Konferenz, die in der Wiener Hofburg stattfand, wurde in drei "Sessions" von den internationalen Teilnehmern über "Best practise"-Beispiele in der Bekämpfung der Intoleranz sowie über Präventivmaßnahmen beraten. Unter den OSZE-Mitgliedsstaaten gebe es einen breiten Konsens darüber, dass Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus sowie Diskriminierung und Intoleranz u.a. gegen Muslime, Christen und Juden verhindert und so genannte "hate crimes" bekämpft werden müssten, heißt es in einem Konferenz-Papier. "Vermehrte Attacken auf Christen und Gemeinden in den letzten Jahren" in der OSZE-Region hätten die Notwendigkeit deutlich werden lassen, sich dieser Thematik verstärkt zu widmen.

Ziel müsse zum einen eine bessere Dokumentation von Akten der Intoleranz Gewalt speziell gegenüber Christen sein, zum anderen die Entwicklung von Bildungs- und Schulungsprogrammen, die dieses Thema etwa in den Schulen zur Sprache bringen. Auch wurden spezielle Trainings für Politiker, gesellschaftliche Entscheidungsträger und Journalisten, um diese dafür zu sensibilisieren, angeregt.

In einem Forderungskatalog ruft die Direktorin des in Wien ansässigen "Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians", Ellen Kryger Fantini, die OSZE-Staaten und das Büro des deutschen Diplomaten Michael Link (Leiter der OSZE-Menschenrechtssektion ODIHR) dazu auf, speziell einen Fokus auf das Problem der Intoleranz gegenüber christlichen Flüchtlingen etwa in Flüchtlingsunterkünften zu legen. Es brauche gerade im Blick auf die Flüchtlingskrise spezielle Programme zum Schutz der christlichen Minderheit unter den mehrheitlich sunnitischen Flüchtlingen in den Flüchtlingsunterkünften, so Kryger Fantini. Christen, die bereits Opfer von religiöser Gewalt geworden sind, müssten in eigenen Unterkünften untergebracht werden.

Es brauche außerdem spezielle Trainings und Schulungen für politische Entscheidungsträger und religiöse Führer, um das Problem religiöser Diskriminierung speziell gegenüber Christen dauerhaft zu bekämpfen. Kryger Fantini war am Vortag der Konferenz mit zwölf Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen zusammengekommen. Dabei wurde ein umfangreicher Empfehlungskatalog an die OSZE/ODIHR erarbeitet, den Kryger Fantini bei der Konferenz präsentierte.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Europa

  1. US-Vizepräsident Vance: ‚Europa läuft Gefahr, zivilisatorischen Selbstmord zu begehen‘
  2. Franziskus wünscht sich lebendige und kreative Kirche in Europa
  3. Lipowicz: Demokratisches Europa braucht konkrete Vorbilder
  4. Altabt Henckel-Donnersmarck: "Kirche in Europa ist erschlafft"
  5. Busek: Mit Johannes Paul II. Barrieren in Mitteleuropa überwinden
  6. Kardinal Hollerich: Corona-Pandemie hat Säkularisierung Europas beschleunigt
  7. Kritik nach Aus für EU-Sondergesandten zu Religionsfreiheit
  8. Wieso Europa christliche Werte braucht
  9. Wiener Diözesansprecher: "Viri probati" für Europa keine Hilfe
  10. Vatikandiplomat: Respekt für Brexit, mehr Dialog in Europa







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  5. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  6. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  7. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  8. Skandal in München
  9. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  10. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  11. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  12. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  13. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  14. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  15. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz