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| ![]() Das Imperium schlägt zurück2. Jänner 2017 in Kommentar, 9 Lesermeinungen Gegen die McDonalds-Filiale im Schatten von St. Peter werden von hohen kirchlichen Würdenträgern und der Geschäftswelt des Borgo schwere Geschütze aufgefahren. Ein Gastkommentar von Ulrich Nersinger Vatikan (kath.net) I felt a great disturbance in the Force ich fühle eine große Erschütterung der Macht. Verfolgt man die mediale Diskussion über die Eröffnung einer römischen McDonalds-Filiale in ummittelbarer Nähe zum Vatikan sozusagen in Spuckweite zum Kirchenstaat , könnte man geneigt sein, die Erregung um dieses Geschehen mit dem berühmten Ausspruch aus dem Star-Wars-Imperium zum Ausdruck zu bringen. Die Immobilie, die in ihrem Erdgeschoss das amerikanische Fast-Food-Restaurant beherbergt, gehört dem Heiligen Stuhl. In dem Gebäudekomplex wohnen auch mehrere Kardinäle. Einer der Purpurträger, ein graduierter Bioethiker, bezeichnete gegenüber der italienischen Tageszeitung La Repubblica die Produkte von McDonalds als Speisen, die nach Ansicht von nicht wenigen Medizinern und Ernährungswissenschaftlern keine Garantien für die Gesundheit der Konsumenten böten und qualitativ meilenweit von der traditionellen römischen Küche entfernt seien. Der emeritierte Kurienkardinal nannte die Entscheidung der vatikanischen Imobilienverwaltung abnormal, die Räumlichkeiten hätte man vielmehr für die Bedürftigen in der Gegend nutzen sollen, so wie es der Heilige Vater lehrt. In die gleiche Kerbe schlägt auch der Sprecher einer Vereinigung zur Rettung des Stadtviertels: Das Fast-Food-Restaurant stehe im Widerspruch zu den Prinzipien, die Papst Franziskus vertritt. Er glaube nicht, dass der Vatikan das Bild einer Kirche zu vermitteln habe, die ihre Werte an kommerziellen Fragen orientiert und Gewinn macht auf Kosten einer konkreten Hilfe für die Obdachlosen des Stadtviertels. Eine besorgte Römerin ihr gehört ein Café in der Nähe der Filiale nimmt sogar das Wort Blasphemie in den Mund. Mit der traditionellen römischen Küche ist es im Borgo nicht mehr so weit her. Nur wenige Restaurants in dem Stadtviertel erfüllen diesen durchaus wünschenswerten Anspruch. Nicht selten lässt auch der Service in den Lokalitäten zu wünschen übrig. Und über die Höhe der Rechnungen, die Pilger und Touristen nach dem mehr oder weniger erträglichen Essen ausgestellt werden, heißt es, besser zu schweigen. Auch die Pizza a taglio-Läden, die mundgerechte Pizzastücke zum Außer-Haus-Verkauf anbieten, werden dem Wunsch nach Qualität und Wahrhaftigkeit nicht gerecht. Sie präsentieren der Kundschaft zentimeterhohe Böden und hauchdünne Beläge. Manche der versprochenen Zutaten der übrigens ursprünglich neapolitanischen Köstlichkeit lassen sich nicht einmal mit den Spektralanalysegeräten der Vatikanischen Sternwarte nachweisen. Kritik an heutigen Essgewohnheiten, Fast-Food und McDonalds darf und muss erlaubt sein. Aber sie sollte gerecht sein. Und wer sie ausübt, sollte mit ihr unter eigener Flagge segeln und fechten. Eine benutzte Papierserviette vor der Haustür sowie ab und zu ein leichtes Pommes-Frites-Lüftchen im Treppenhaus berechtigen nicht dazu, den Papst und Laudato si für sich zu personalisieren. Jedermann Zumutbares mit schwerem Geschütz abzuwehren, entspricht nicht dem christlichen Habitus auch dann nicht, wenn man dem Kardinalskollegium angehört. Konkurrenz belebt das Geschäft und braucht nicht gefürchtet zu werden, wenn das Angebot stimmt und überzeugt (und möglicherweise auch schmale Geldtaschen und Familien mit Kindern anspricht). Richtig unappetitlich wird es, wenn man Bedürftige für den Erhalt einer kaum gefährdeten hohen Wohnqualität und knallharte Geschäftsinteressen missbraucht. Solche Macht, Machtansprüche dürfen zu Recht erschüttert werden. Vatikannahe MacDonald´s-Filiale nahm den Betrieb auf Foto oben (c) kath.net Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuVatikan
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