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Unser Herr fordert uns dazu heraus im Hier und Jetzt

6. Jänner 2017 in Kommentar, keine Lesermeinung
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BeneDicta am Freitag: Das ist für mich der wichtigste Vorsatz in diesem neuen Jahr: Zeit zu nehmen für die Begegnung mit meinem Herrn - Von Inka Hammond


Linz (kath.net/ih)
Mein Mann hat zu Weihnachten von mir eine Armbanduhr geschenkt bekommen. Ich habe im Internet einen Uhrmacher in Bulgarien ausfindig gemacht, der alte Uhren wieder instand setzt und verkauft. Die Webseite war eine wahre Fundgrube mit tickenden Schätzen. Ich war begeistert und suchte nach etwas passendem, bis ich schließlich eine Uhr im Stil der 1930er Jahre fand. Und diese Armbanduhr war nun genau das Richtige für meinen Mann. Nicht zu protzig, elegant und gleichzeitig kantig. Kratzer auf dem Gehäuse lassen das lange Leben dieser Uhr erahnen.

Die Uhr kam eine Woche später bei uns zu Hause an. Ich packte sie aus und war erstmal enttäuscht: sie tickte nicht. Ein bisschen ärgerlich schrieb ich an den Uhrmacher, der mich darauf aufmerksam machte, dass man die Uhr aufziehen muss. Ganz altmodisch eben! Also drehte ich vorsichtig an dem kleinen Rädchen, stellte die Zeit ein und mit einem Mal tickte die Uhr drauf los. Ich dachte an den ursprünglichen Besitzer dieser Uhr. Wie oft er wohl an diesem Rädchen gedreht hatte. Wie lange seine Zeit auf dieser Welt währte. Wie hat er seine Zeit genutzt? War sein Leben erfüllt? War er glücklich? Hat er hektisch und getrieben auf die Uhr gestarrt oder ist er entspannt durch den Tag gegangen?


Meinem Mann habe ich mit dieser Uhr gewünscht, dass er den Mut hat, die Uhr auch mal unaufgezogen zu lassen. Die Zeit stehen zu lassen. Das Smartphone hat uns schon längst so im Griff und liegt immer griffbereit, um uns erbarmungslos die Zeit mitzuteilen und uns an Termine zu erinnern. Wie wohltuend ist es doch so eine alte Uhr zu haben, wo man noch bestimmen kann, wann sie tickt und wann nicht. Und durch das Aufziehen des Rädchens ein Gefühl für den Moment zu bekommen. Wenn die Uhr einmal aufgezogen ist, läuft sie ungefähr 24-30 Stunden. Ein sehr begrenzter Zeitraum, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir, ohne mit der Wimper zu zucken, ein ganzes Jahr im Voraus verplanen.

Unser Herr fordert uns dazu heraus im Hier und Jetzt, im Heute zu leben, nicht im Gestern und nicht im Morgen, auch nicht im Übermorgen. Es tut gut, sich bewusst zu machen, dass der nächste Zeitraum, der mich beschäftigen soll, nicht länger als 24 Stunden groß ist. Ich darf loslassen und kleine Schritte gehen.

Erstaunlich, was so eine angekratzte, alte Armbanduhr für Gedankengänge auslösen kann. Unsere Zeit ist so begrenzt, aber Gott kennt die Ewigkeit. Bei ihm spielt Zeit keine Rolle mehr. Diese Uhr erinnert mich an meine begrenzte Zeit. Das wichtigste, was ich habe, ist die Gewissheit, dass es noch eine andere Zeitenrechnung gibt. Die Ewigkeit.

Wo Armbanduhren keine Rolle mehr spielen. Mein eigentlicher Bestimmungsort. Meine Heimat.
Wenn ich mein kurzes irdisches Leben mit der Ewigkeitsperspektive lebe, verschiebt sich so manches. Das heißt natürlich nicht, dass ich hier nicht treu meine Uhr aufziehen und präsent sein muss. Aber immer wieder sollten unsere Uhren auch mal das Ticken aufhören, dass sich unser Innerstes auf Jesus ausrichten kann, auf die Ewigkeit. Und in all dem Trubel, den Terminen und Deadlines, soll sich die Erkenntnis breit machen, dass das Hier und Jetzt zählt, und dass ich im Hier und Jetzt mein Herz an Jesus hängen soll.

Das ist für mich der wichtigste Vorsatz in diesem neuen Jahr: Zeit zu nehmen für die Begegnung mit meinem Herrn. Dafür muss ich die Uhr anhalten, vielleicht auch das ein oder andere von meiner to-do-Liste streichen. Meine Zeit weise einteilen – das ist für mich die größte Herausforderung.
Die neue, alte Armbanduhr meines Mannes hat mich so einiges gelehrt.

Jeden Freitag kommentieren auf kath.net in der Reihe BeneDicta Gudrun Trausmuth, Inka Hammond, Isabella von Kageneck, Petra Knapp und Linda Noé wichtige Themen über Gott, die Welt und alles, was die Herzen noch so bewegt.

Foto Inka Hammond



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