Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  6. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  7. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  15. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

Wichtige Wahrheiten unter den Tisch gefallen

9. Februar 2017 in Aktuelles, 31 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Münchner Pastoraltheologe Wollbold zum Schreiben der DBK über "Amoris laetitia": "Wenn nun selbst kirchliche Medien vom Durchbruch zu einer anderen Pastoral sprechen, ist das interessegeleitete Propaganda"


München (kath.net)
Der Münchner Pastoraltheologe Andreas Wollbold sieht das Schreiben der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) als "Druckventil". In einem Interview mit der "Tagespost" freut er sich über die Notwendigkeit hin, dass ein Ehekatechumenat entwickelt werden soll. Dies sei "einer der starken Punkte des Papiers". Der Theologieprofessor fordert aber "attraktive und substanzielle Kurse" und "keine Allerweltsratschläge", die man leichter im Internet findet. "Katechumenat heißt Glaubensweg. Bei den meisten Brautpaaren hieße dies überhaupt erst einmal Evangelisierung." Der Münchner Pastoraltheologe möchte, dass beim Ehekatechumenat auch erfahrene Ehepaare beteiligt werden und diese Kurse nicht nur den Profis überlassen werden. Wollbald erinnerte dann auch an die Klarheit eines Johannes Paul II. und dass die Vorbereitung für die Ehe schon viele Jahre vor der Trauung beginne. "Bereits in Religionsunterricht und Firmkatechese müsste man über die Bücher gehen und die großen Wahrheiten von Liebe und Ehe unverkürzt und ansprechend zugleich vermitteln."


Angesprochen auf die Verwirrung rund um "Amoris laetitia“ und die mögliche Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion bedauerte Wollbold, dass die Mediendynamik hier eine enormen Erwartungsdruck aufgebaut habe und sich alles auf die Frage der Kommunionzulassung konzentriert habe. Auch innerkirchlich gab es Druck zur Anerkennung einer neuen Verbindung. "Wenn nun selbst kirchliche Medien vom Durchbruch zu einer anderen Pastoral sprechen, ist das interessegeleitete Propaganda." Wollbold spricht dann ausdrücklich von Verwirrung und dass es "für Betroffene wie für Seelsorger" einen deutlichen Rückschritt gegenüber der Praxis darstelle, wie sie etwa unter Johannes Paul II. durchaus möglich war.

Der Pastoraltheologe kritisiert dann, dass sowohl im Schreiben „Amoris laetitia“ als auch im Bischofswort die kirchenrechtliche Klarheit fehle. Das Schreiben der Bischofskonferenz behandle nur das "forum internum". Hier ist der geschützte Raum von Gewisse, Beichte und Seelsorge gemeint, der nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sei. Für die Öffentlichkeit selbst gelte aber laut Wollbold nach wie vor das „forum externum“ und damit auch Kanon 915 des CIC, nachdem wiederverheiratete Geschiedene an den Orten, wo ihre Situation bekannt sei, nicht zur Kommunion zugelassen werden dürfen.

Kritisch sieht Wollbold in dem Zusammenhang auch die Diskussion um das "Gewissen", das als "Zauberwort" verwendet werde, um der Einzelfallregelung "eine höhere Weihe" zu verleihen. Für den Theologen werde damit aber die "Gewissenslehre des Thomas von Aquin" deutlich überstrapaziert, da das Entlastende der Zehn Gebote ja gerade darin bestehe, dass ich "klare Grenzen" kenne. "Ich weiß, was ich unbedingt zu vermeiden habe, also zum Beispiel Mord, Lüge oder Ehebruch. Diese Gebote verbieten bestimmte Handlungen ‚semper et pro semper‘, also stets und unter allen Umständen. Das verlangt keine Gewissensanstrengung ‚in höchstem Maߑ, sondern ist ganz einfach."

Abschließend bezeichnet Wollbold das Schreiben der Bischöfe als ein Schreiben, das "einem Eiertanz" gleiche. Leider seien hier " wichtige Wahrheiten" unter den Tisch gefallen. Er hoffe, dass die Diözesanbischöfe den Mut aufbringen werden, wieder an diese zu erinnern.

Interview 2015: Prof. Andreas Wollbold, Pastoraltheologe Ludwig-Maximilians-Universität München zu ZdK-Forderungen Wiederverheiratete/homosexuelle Paare


Foto Prof. Wollbold (c) Andreas Wollbold


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ehe

  1. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  2. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  3. „Menschliches Leben ist Geschenk und muss mit Respekt, Fürsorge und Dankbarkeit angenommen werden“
  4. Papst Leo XIV.: „Von den Berufungen ist die Ehe eine der edelsten und höchsten“
  5. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  6. Die drei schlechtesten Gründe um zu heiraten
  7. Moderator über seine Ehe mit einer gläubigen Frau: ‚Das beste Gefühl der Welt’
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Lebenslänglich für zwei Menschen
  10. Einschränkung der Religionsfreiheit – US-Bischöfe warnen vor neuem Ehe-Gesetz






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  9. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  13. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. ‚Per aspera ad astra‘. Bildung, Heiligkeit und das ‚freundliche Licht’ John Henry Newmans

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz