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Vom Untergang ist die Kirche weit entfernt

17. Februar 2017 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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Rom steht fest gegründet auf dem Felsen Petrus. Zusage gilt, dass die Pforten der Unterwelt die Kirche nicht überwinden. Damit ist nicht gesagt, dass die Unterwelt nicht mal kräftig am Schifflein Petri rütteln darf. Kommentar von Peter Winnemöller


Rom-Bonn (kath.net/The Germanz/pw) Da macht sich der eine oder andere doch gewaltigen Sorgen um die Kirche. Die Sorge um die Kirche in Deutschland ist schon etwas älter, eigentlich so alt wie die ältesten Bistümer. Zuweilen war sie stark, besonders wenn sie mit weltlichen Mächten zu ringen hatte, wie im Kulturkampf. Doch mit Ende des Ultramontanismus strebt der Rhein plötzlich danach, in den Tiber zu fließen. Und je mehr Rheintröpflein im Tiber gefunden werden, in jüngster Zeit hat man dort sogar Isarwasser geortet, umso größer wird die Angst um die Reinheit der Lehre. Nun ist es ja wahrlich so, dass einen angesichts des Zustandes der Kirche in Deutschland nicht gruseln könnte.

Rom dagegen steht auf dem Felsen, dem Petrus, fest gegründet und die Zusage gilt, dass die Pforten der Unterwelt sie nicht überwinden. Damit ist nicht gesagt, dass die Unterwelt nicht mal kräftig am Schifflein Petri rütteln und schütteln darf. Unruhe ist nicht angesagt. Bislang war der Herr immer noch zur rechten Zeit an Bord, um den Seesturm zu stillen. Panikmache ist nicht angezeigt. Was für die universale Kirche gilt, in der gerade jetzt so mancher Wirbel um die Kuppel von St. Peter braust, gilt ebenso für die Kirche in unserem Heimatland.

Pastorale Reformen knechten Gemeinden, Priester und Gläubige. Wer lässt sich sowas eigentlich einfallen? Da macht sich der eine oder andere Gedanken um das Klima in der Kirche, zugleich kommt ein Medienschaffender der Kirche daher und beschimpft die Wähler einer Partei als „Arschlöcher“. Wer braucht gutes Klima? Seit Jahren verlieren die Sakramente der Kirche an Bedeutung im Leben der Gläubigen und die Bischöfe haben nichts Besseres zu tun, als gefühlt die Ehe abzuwerten. Liegt das nicht voll im Trend?


Wohin man blickt, in der Kirche kriselt es. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es kaum jemals anders war. Der Herr hat sich entschieden, seine Kirche aus Menschen zu bauen. Ausgerechnet Menschen! Diese aufrecht gehenden Zweibeiner neigen zu Krawall und Streit, zu Egoismus und Machtstreben. Den ganzen Katalog der Wurzelsünden beherrscht diese Spezies erstklassig. Während die Kardinaltugenden fröhlich ignoriert werden. Eine Kirche aus Menschen, das kann gar nicht gut gehen.

Sollte man da nicht besser aufgeben? Der Kampf gegen die Atheisten, die Agnostiker und die Kirchenausnutzer ist doch längst verloren. Die Caritas in unserem Land ist von der Nächstenliebe zu einem hochprofitablen Sozialkonzern mutiert. Das ist schon lange keine Caritas mehr, mag sie auch noch so gut arbeiten. Die Kommerzialisierung hat die Liebe getötet, sie ist im Sozialstaat ersoffen. Die Sonntagsmessen sind leer. Wer interessiert sich denn noch für diese Kirche?

Es kommt so absurd daher, ausgerechnet mit dieser Kirche Hoffnung zu verbinden. Wo die einen noch vor vier Jahren dem Gelehrten auf dem Papstthron zugejubelt haben, sehen sie den Untergang mit dem Papst im Ford Focus durch die Porta S. Anna des Vatikans fahren. Wo andere mit dem stets leise sprechenden Lehrer die Kirche in diversen Rückwärtsrollem verloren gaben, jubeln dieselben einem mal launisch, mal launig daher kommenden Jesuiten auf dem Petrusstuhl zu. Größer könnte der Kontrast kaum sein.

Die Kirche ist immer noch die Kirche Jesu Christi. Der Vatikan ist immer noch der Vatikan. Der Papst ist immer noch der Nachfolger des Heiligen Petrus und die Bischöfe sind immer noch die Nachfolger der Apostel. Man könnte also etwas entspannter werden, denn eines ist sicher. Der Zusammenbruch der äußeren Gestalt ist nicht der Zusammenbruch des inneren Kerns. Man mag es kaum glauben, aber schon in früheren Zeiten hat der Herr seiner Kirche zugemutet, die äußeren Krusten abzuschrubben, damit das Innere wieder besser sichtbar wird. Wir befinden uns in der Tat in einer Zeit des Niedergangs. Was da aber in die Knie geht, ist nicht die Kirche. Die äußere Erscheinung der Kirche, die uns allen so lieb und vertraut oder aber auch so ein Grusel ist, geht zu Grunde. Davon wird in wenigen Jahren nichts mehr übrig sein. In Deutschland wird vieles noch mit Geld zu kitten sein, was an Glauben fehlt. Doch auch das wird nicht von Dauer sein. Geld und Anlagen, das sind zeitliche Güter. Die Ewigkeit hat wenig Respekt davor. Das wird nicht die Zukunft der Kirche sein.

Wer sich danach fragt, was kommen wird, muss enttäuscht werden. Man kann es nicht wissen. Doch man kann Spuren der Zukunft in der Gegenwart finden. Nightfever, die MEHR-Konferenzen, Gebetshäuser, 24/7-Anbetung in Kirchen und viele ähnliche Initiativen zeigen, wohin der Weg geht. Sie legen eine Spur in die Zukunft. Überall dort, wo Gebet, Anbetung und unbedingte Ausrichtung auf den Herrn ist, ist die Zukunft der Kirche zu erahnen. Wer daran mitarbeiten will, ganz gleich aus welchen geistlichen Schule oder kirchenpolitischen Richtung er kommt, wird an der Entweltlichung der Kirche nicht vorbei kommen. Um der Welt willen, in die die Kirche mit ihrer Botschaft vom Reich Gottes hinein wirken soll, muss die Kirche eine Mindestabstand zur Welt haben. Erst dann ist die Caritas wieder die Liebe zum Nächsten. Erst dann ist die Martyreia wieder eine glaubwürdige Verkündigung des Evangeliums. Erst dann ist die Liturgie wieder die authentische Feier der Glaubensgeheimnisse. Das ist das Ziel einer jeden Kirchenkrise.

Freuen wir uns über die derzeitige Krise, denn wir erleben, wie der Herr seine Kirche neu auf das Reich Gottes ausrichtet. Von Untergang ist die Kirche weit entfernt.

Die Petrusstatue auf dem Petersplatz


Foto oben (c) kath.net/Armin Schwibach


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Lesermeinungen

 Rolando 17. Februar 2017 
 

Ich machs wir em. Papst Benedikt XVI

Ich bin wie er Papst Franziskus gehorsam.


7
 
 Chris2 17. Februar 2017 
 

Kopf vs. Herz

Richtig, der Kopf weiß, dass die Kirche niemals untergehen wird, egal, wie klein, verfolgt (von innnen oder außen) oder zerrüttet sie auch sein mag. Doch das Herz bebt angesichts der Aussichten im eigenen Land: Viel Geld, perfekte Strukturen, aber der Glaube verdunstet in Egoismus, Zeitgeist und der Verflechtung mit Geld und Macht. Die ersten Christen wurden noch den Löwen vorgeworfen. Und haben standgehalten. Und wir? Scheitern vielleicht schon an einem verschämten Kreuzzeichen vor dem Essen in der Öffentlichkeit, denn es könnte ja jemand sehen. Oh, wir Kleingläubigen...


9
 
 Damiana 17. Februar 2017 
 

Frohe Botschaft

Ich finde es richtig, wenn man immer wieder an die Verheissung des Herren erinnert. Warum aber pauschal von leeren Bänken immer wieder tönen?Kommt zu uns, in unsere Herz Jesu Kirche nach Berlin, die ist immer voll. Eigenartig, auch wenn ich auf Reisen bin, habe ich das Glück volle Kirchen , gastfreundliche Gemeinden zu finden. Meldet Ihr Euch doch, denen es genau so geht wie mir! Welch schöne Gespräche ich schon nach den Messen, mit völlig Fremden hatte, in Europa, in Afrika, in den USA...Man ist dort überall zuhause; und sage ich dann auch, sehr zur Freude der Gastgeber. Das macht Mut. Stärkt auch Ihr Eure Brüder . Jammert weniger und macht mehr Mut. Und Euch wird überreich geschenkt: Freude, Mut, Herzwärme, Wachsen im Glauben


9
 
 DamianBLogos 17. Februar 2017 
 

Was bedeutet das konkret?

Die Krise ist so heftig, dass man sich ständig erneut daran erinnern muss, dass der Kirche zugesagt wurde, dass sie nicht untergehen wird. Dann ist schon mehr los, als dass man sich darauf beschränken könnte, sich mit „business as usual“ oder „crisis as usual“ zufrieden zu geben. Wenn die kasperianische Erodierung des Glaubensgutes unmittelbar vom Hl. Stuhl gefördert zu werden scheint, wenn die einen ein erneutes Schisma fürchten, wie es nur alle 500 Jahre mal eintritt, wenn andere die Verwirrung (¡Hagan lío!) nur noch so erklären können, dass der Rücktritt Benedikts unter dem schweren Irrtum einer Teilbarkeit des petrinischen Amtes erfolgte und damit ungültig sei, wir somit bereits einen Papst und einen Gegen-Papst hätten, darf man schon mal ein wenig unruhig werden. Klar, Christus ist der Herr des Verfahrens, und daran muss auch immer wieder erinnert werden. Doch, was heißt das konkret?


7
 
  17. Februar 2017 
 

Hoffnungsfroher Beitrag, danke!


15
 

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