Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  10. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  11. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  12. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  13. Neue Perspektive auf die Auferstehung einnehmen
  14. Bischof Hanke ruft zu neuer Perspektive auf die Auferstehung auf
  15. „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr“

'Barmherzigkeit schafft keinen Wohlstand'

28. Februar 2017 in Chronik, 22 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Philosoph Martin Rhonheimer kritisiert Wirtschaftssaussagen von Papst Franziskus – Kritik am Kirchensteuersytem: "Da wird die Kirche integriert in staatliche Strukturen, was sie von diesen abhängig macht und verweltlicht."


Rom (kath.net)
Martin Rhonheimer, katholischer Priester beim "Opus Dei" und Wirtschaftsexperte, kritisiert in einem Interview mit der FAZ gewisse Wirtschaftssaussagen von Papst Franziskus. Die Aussage "Diese Wirtschaft tötet" könne er als Philosoph und Ökonom nicht nachvollziehen. So eine Aussage helfe auch nicht den Armen, sondern verschlimmere ihre Situation nur noch. Für Rhonheimer sind "Kapitalismus und Marktwirtschaft" die Quellen des Wohlstandes. Diese töten nicht, sondern "machen frei" und "schaffen Wohlstand".

Rhonheimer erklärte dann, dass mit Caritas allein sich in der Tat kein Wohlstand schaffen lasse. Dazu brauche man Unternehmertum und freie Märkte. Der Papst sehe nicht, dass Gewinnstreben an sich gut sei und in einer freien und rechtlich geordneten Marktwirtschaft Wohlstand für alle schaffe. Der Philosoph erinnerte dann an den Hl. Franziskus, der auch Patron der Kaufleute sei. Von Franziskanermönchen seien sogar Banken gegründet und Kredite an Bedürftige gegen Zinsen vergeben worden. Franziskaner waren auch erfolgreiche Immobilienbesitzer in der Kirchengeschichte.


Kritisch sieht Rhonheimer auch die Entwicklung einer eigenen Soziallehre der Kirche, weil es im Evangelium eben keine eindeutigen Angaben dazu gäbe und diese daher immer ein Kind der Zeit gewesen sei. "Jeder einzelne Christ hat natürlich eine soziale Verantwortung, und dazu sollen Papst und Bischöfe die Gläubigen immer wieder aufrufen. Die Aufgabe des kirchlichen Lehramtes ist es, den offenbarten Glauben auszulegen, weiterzutragen und vor Verfälschungen zu bewahren", betont Rhonheimer.

Allerdings gäbe es in Fragen der Soziallehre nichts weiterzutragen, was über einige Grundprinzipien hinausführte. Katholiken können bei allen Fragen, die nicht den Glauben oder die katholische Moral betreffen, wie beispielsweise die Welt- und Wirtschaftsordnung auch unterschiedlicher Meinung sein. "Ich würde niemals behaupten, Sozialdemokraten seien die schlechteren Christen. Ich würde nur sagen, sie sind im Irrtum. Wer in Mathematik einen Fehler macht, irrt. Aber er ist deswegen kein böser Mensch oder schlechter Christ", betont Rhonheimer.

Kritisch sieht der Wirtschaftsexperte auch das Sozialstaatskirchensystem, weil sich die Kirche in die Strukturen des umverteilenden Steuer- und Sozialstaates derart eingebunden haben, dass sie daher nicht mehr frei sei, ein System in Frage zu stellen.

Auch das Kirchensteuersystem sieht Rhonheimer problematisch. Er sehe hier eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem heutigen steuerfinanzierten Sozialstaatskirchensystem und dem Reichskirchensystem des Frühmittelalters. Die Kirche werde dadurch abhängig gemacht und verweltliche. "Es muss aus meiner Sicht wieder mehr gelebtes Christentum geben und weniger Staatskirche und Staat. Papst Benedikt XVI. hat völlig zu Recht von der Notwendigkeit einer „Entweltlichung“ der Kirche gesprochen."

Link zum FAZ-Interview in voller Länge: Priester Martin Rhonheimer: „Barmherzigkeit schafft keinen Wohlstand“

Prof. Martin Rhonheimer: Charakterbildung zwischen Willensfreiheit und neuronaler Vernetzung (rpp-Institut)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Wirtschaft

  1. Woke und erfolgreich? Experten warnen Unternehmen vor falschen Erwartungen
  2. Neu an der Börse: Ein ‚katholischer’ MSCI-World-ETF
  3. US-Unternehmen führt Babybonus für Mitarbeiter ein
  4. Wegen LGBT-Produkten: Konservativer Investmentfonds verkauft Target-Aktien
  5. Großinvestor BlackRock warnt vor wirtschaftlicher Instabilität und Inflation
  6. Wir brauchen Spitzenleistungen statt Stakeholder-Kapitalismus.
  7. Ölmulti Exxon Mobil verbietet LGBT- und Black Lives Matter Flaggen vor seinen Niederlassungen
  8. Nick Vujicic will Pro-Life Bank gründen
  9. "Ein Armutszeugnis, Herr Bischof!"
  10. Verluste bei Pandemie-Anleihen: Märkte erwarten weltweite Ausbreitung






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  6. „In Blut getränkt“
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  10. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  11. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  12. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  13. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  14. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  15. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz