Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

'Wie viele Moscheen gibt es in Deutschland?'

5. April 2017 in Aktuelles, 25 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Wie viele Moscheen gibt es in Deutschland? ... hierzu gibt es eine klare Antwort: Wir wissen es nicht." Leseprobe 2 aus: Constantin Schreiber, Inside Islam


Berlin (kath.net/Verlag Econ/Ullstein) Wie viele Moscheen gibt es in Deutschland? Eine simple Frage, und auch hierzu gibt es eine klare Antwort: Wir wissen es nicht. Nach Anfragen an die Landesinnenministerien, das Bundesinnenministerium, die Innenministerkonferenz, den Zentralverband der Muslime in Deutschland und das Statistische Bundesamt stelle ich fest: Es gibt kein Moscheeregister oder -verzeichnis. Die befragten Ministerien und Organisationen können nicht einmal annäherungsweise schätzen, wie viele Moscheen es bei uns aktuell gibt und wo sie sich befinden. Als ich beim Bundesinnenministerium anrufe und meine Frage vortrage, bittet man mich, Bescheid zu geben, wenn ich eine Zahl habe. Man würde sie gerne kennen.

Hat also der Verfassungsschutz eine Übersicht darüber, wer wo tätig ist, wo also welche Moschee sich befindet, um dann rasch erkennen zu können, dass dort verfassungsfeindliche Inhalte gepredigt werden? »Wir dürfen gar keine Listen führen«, teilt mir das Bundesamt für Verfassungsschutz auf Anfrage mit. Moscheen seien ja nicht pauschal verdächtig, daher dürften Moscheen nur bei konkreten Anhaltspunkten für extremistische Bestrebungen erfasst werden. (…)

Wiederholt werde ich auf eine Website verwiesen, die man von staatlicher Seite für die Recherche von Moscheen nutze: moscheesuche.de. Dort kann der Interessierte Städte auswählen und sich die dort registrierten Moscheen mit Adresse anzeigen lassen. Die Seite führt (Stand 13. Februar 2017) 180 Minarette und 2284 Moscheen in Deutschland. Ein Blick ins Impressum offenbart, dass die Seite von einer Privatperson, Max K., aus Köln betrieben wird. Auf der Seite heißt es unter den Hinweisen zur Eintragung einer neuen Moschee: »Orte der Ahmadiya Kafir Jamaat mit ihrem ›Lügen-Messias‹ werden inshaAllah sofort gelöscht. (…)

Deutsche Behörden stützen sich also auf Listen, die eine Privatperson führt, die ganz offensichtlich von einer bestimmten ideologischen Grundhaltung geprägt ist. Da das Register zudem darauf beruht, dass nach freiwilliger Meldung Einträge erfolgen, darf bezweifelt werden, dass Moscheen, die unerkannt bleiben wollen, sich dort eintragen lassen. Eine zumindest annähernde Vollständigkeit ist daher unwahrscheinlich.


Ein Indiz für die mangelnde Zuverlässigkeit der Liste ist der Fall der Al-Rahman-Moschee in Berlin-Wedding. Die Moschee wurde über lange Zeit wegen salafistischer Prediger vom Verfassungsschutz beobachtet. (…) Auf meine Nachfrage beim Berliner Innensenat bekomme ich keine erklärende Antwort. Weder die Schließung noch die Eröffnung der neuen Moscheen waren bekannt.

Zum Vergleich: Die Kirchen in Deutschland führen eine genaue und öffentliche Auflistung über den Bestand ihrer Gebäude. Die evangelische Kirche zählt 14 800 Gemeinden, die katholische Kirche ungefähr 11 500 Gemeinden. (…)

Was ich mich als Nächstes frage: Kann man überhaupt ermitteln, wie viele Moscheen es in Deutschland gibt? Die Antwort kommt schnell: nein. Es bestünde grundsätzlich die Möglichkeit, in allen Vereinsregistern Deutschlands nachzuschauen und die Zahl der angemeldeten Moscheevereine zu zählen. Aber auch diese Register erfassen nicht abschließend alle Moscheen in Deutschland, vor allem nicht die, die gar nicht angemeldet sind. (…)

Die Zahlen, die öffentlich kursieren, stammen zumeist aus einer Studie aus dem Jahr 2012. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kommt darin zu dem Schluss, dass es damals 2342 islamische Gemeinden mit Gebetsräumlichkeiten in Deutschland gegeben habe. Diese Angaben wurden unter anderem auch von der Deutschen Islamkonferenz übernommen, die diese Zahl als gesichert – »gibt es« – darstellt.

Wie zuverlässig können diese Daten sein? Als ich bei den Autoren der Studie nachfrage, wird mir erklärt: Für die Studie suchten die Autoren die Adressen und Kontaktdaten von bekannten muslimischen Organisationen zusammen und versuchten, diese telefonisch zu befragen. Lehnten die Organisationen das Gespräch ab, wurden die entsprechenden Moscheen nicht mitgezählt. Den Autoren sei dabei klar gewesen, dass dies natürlich insbesondere dann geschehe, wenn Moscheen und Gemeinden unerkannt bleiben wollten, weil sie verfassungsfeindliche Absichten verfolgen. (…)

Ich mache eine Stichprobe und frage bei der Stadt Hannover an, ob mir die Stadtverwaltung die Zahl der Moscheen nennen könne. Am 19. Mai 2016 bekomme ich folgende E-Mail: »Unseres Wissens gibt es in Hannover 18 Moscheen.« Ich möchte wissen, wie diese Zahl ermittelt wurde. Vier Tage später erhalte ich diese Antwort: »Es gibt 26 muslimische Räume, die man als Moscheen bezeichnen könnte, wobei zwei nicht wirklich als öffentliche Gebetsstätten anzusehen sind, sondern als Vereinseinrichtungen mit angeschlossenem Gebetsraum für die Mitglieder. Im Ergebnis gibt es 24 Moscheen in Hannover. Außerdem gibt es zwei alevitische Vereine, die keine Moscheen unterhalten, sondern Kulturtreffpunkte. Wir zählen sie aber zu den muslimischen Organisationen. Nachdem es ja zunächst nur um die Anzahl ging – teilen Sie mir bitte noch einmal genauer mit, wofür Sie die Liste verwenden wollen? Wir möchten nicht, dass die Einrichtungen unter einen Generalverdacht gestellt werden.« Ich erhalte also in zwei Mails drei Zahlen – 18, 26 und 24 Moscheen – mit einer Schwankungsbreite von rund 25 Prozent.

(…) Aus all dem folgt, dass die angegebenen Zahlen wohl das Minimum dessen wiedergeben, was man an Moscheen vermuten kann. Die Zahl von 2342 Gemeinden und Gebetsräumen in Deutschland ist nicht mehr als ein Schuss ins Blaue – und inzwischen wahrscheinlich ohnehin restlos überholt, weil sich die Zahl seit der Studie im Jahr 2012 weiter nach oben entwickelt haben dürfte. »Es gibt keine andere Lösung, als Schätzungen zu machen«, bestätigt mir eine der Autorinnen der Studie.

kath.net-Lesetipp
Inside Islam
Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird
Von Constantin Schreiber
Taschenbuch, 256 Seiten
2017 Econ
ISBN 978-3-430-20218-3
Preis 18.50 EUR (Österreich), 18.00 EUR (Deutschland)

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berthier GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Titelblatt des Buches


ARD Tagesschau - Constantin Schreiber: Der ´Moscheereport´: Hinter den Türen der Moscheen



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  2. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  3. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  4. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  5. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  6. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden
  7. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  8. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  9. Ideologie des politischen Islam ist zum Mainstream des Islam geworden
  10. Wiener Schuldirektor: ‚Mädchen tragen aus Angst Kopftuch’






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz