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Wegen Orbans Migrationspolitik: Bekannter Jesuit Boulad nun ein Ungar

12. Mai 2017 in Aktuelles, 16 Lesermeinungen
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Ex-Caritas-Chef für Ägypten und früherer "Caritas Internationalis"-Vize für Nordafrika und den Nahen Osten: "Der Westen und der Papst kennen die wahre Natur des Islam nicht"


Budapest-Wien (kath.net/KAP) Der bekannte Jesuit Henri Boulad ist seit Jahren eine jener Stimmen, die vor einem sich ausbreitenden Islam warnt. Vor wenigen Wochen hat der langjährige ägyptische Jesuiten-Provinzial und Direktor des "Jesuit Cultural Center" in Alexandria nun die ungarische Staatsbürgerschaft angenommen. Und zwar um die restriktive Migrationspolitik des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban zu unterstützen und entsprechenden Einfluss auf die europäische Zuwanderungspolitik auszuüben. Das erklärte der 85-jährige aus Alexandria stammende Ordensmann in einem Interview für die ungarischen Wochenzeitung "Heti Valasz", dessen Wortlaut das österreichische Magazin "Kirche In" in seiner aktuellen Mai-Ausgabe auf Deutsch veröffentlicht hat.

Während einer Ägyptenvisite des ungarischen stellvertretenden Ministerpräsidenten Zsolt Semjen bat Boulad nach eigenen Angaben um die Verleihung der Staatsbürgerschaft. Die Bitte wurde per Dekret erfüllt. Mitte März sprach der Jesuit bei einer Zeremonie im Budapester Parlament den entsprechenden Eid. Mit der Annahme der ungarischen Staatsbürgerschaft wolle er "signalisieren, dass das von Viktor Orban geführte Land in der Frage der Migrationskrise, welche die Existenz Europas gefährdet, die richtige Entscheidung getroffen hat", sagte Boulad. "Ich möchte (...) auf der Seite der Ungarn und Viktor Orbans für die Zukunft und für die christlichen Werte kämpfen", erklärte der Jesuit.


Prinzipiell sei eine Unterstützung von Flüchtlingen und Armen "richtig und gut", sagte Boulad, "aber ein wenig klarer Kopf würde dabei auch gut tun". Die Aufnahmefähigkeit Europas habe "ihre Grenzen", kritisierte er eine "bedingungslose Zuwanderung" und warnte vor einer künftigen muslimischen Bevölkerungsmehrheit auf dem Kontinent.

Zurückhaltend bewertet der ehemalige Caritas-Chef für Ägypten, der von 1991 bis 1995 auch stellvertretender Vorsitzender von "Caritas Internationalis" für Nordafrika und den Nahen Osten war, daher auch die Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche. Entsprechende Initiativen, wie etwa auch die Flüchtlingsmission der ungarischen Jesuiten oder die "Vorhaben des Papstes" seien "großartig und vom Evangelium her motiviert". Man könne sich aber "trotz der Ehrlichkeit irren", so der Ordensmann: "Ich meine, dass der Westen und der Papst die wahre Natur des Islam nicht kennen." Nach dem Selbstverständnis des Islam sei "ein friedliches Zusammenleben auf längere Zeit unmöglich, oder nur unter der Bedingung, dass sich die Christen als zweitrangige Bürger zufrieden geben", sagte Boulad. Er "bewundere" Papst Franziskus, sei aber mit ihm in der Frage der Migration und des Islam "nicht einverstanden".

Maßgebliche Politiker in Europa, aber auch die katholische Kirche unterschätzen aus seiner Sicht die von den beherrschenden Strömungen Islam ausgehende Gefahr. Politische Korrektheit, meinte der Jesuit wörtlich, "demoliert den Westen: sie macht es unmöglich, dass wir die wirkliche Gefahr des Islam begreifen".

Die Kirche habe sich die Sichtweise des französischen Islamologen Louis Massignon (1883-1962) angeeignet, für den der mystische Sufismus das Wesen des Islams bedeutet habe. Der Islam habe jedoch historisch nicht nicht diesen "mekkanischen", sondern den "medinischen" Weg gewählt, der ihn bis heute bestimme: "Die Suren des Korans, die gegen die Ungläubigen zur Gewalt und zum Dschihad aufrufen, stammen aus der Medina-Zeit [des Propheten Mohammed, Anm.], die toleranten, msystischen Suren aus der Mekka-Zeit." "Rom", befand Boulad, verstehe dies nicht und "die Christen des Ostens, die den Islam von innen kennen, werden nicht gefragt, man stellt sie auf die Seite".

Die katholische Kirche, so der Befund des Jesuiten, stütze sich beim Verhältnis zum Islam auf die Expertise von "Experten, die in Paris, Berlin oder Amerika als durchaus großartige Islamologen gelten, deren Ansichten aber rein akademisch sind" und sei so "in die Falle des christlich-islamischen Dialogs geraten, der in Wirklichkeit einem Dialog von Tauben gleicht". Boulad sieht diesen Dialog auch nach 50 Jahren "noch immer bei seinem Ausgangspunkt". Große Ankündigungen über Reformen im Islam hätten meist kaum Konsequenzen.

Der Jesuit beklagte sich auch, dass es mit ihm selbst ebenso wenig einen Dialog geben. Französische und kanadische Bischöfe hätten seine Auftritte in ihren Ländern verboten. "Massen von gemäßigten und intelligenten Muslimen und Muslima denken wie ich. Sie versuchen, den Islam zu zerstören, um die Muslima und Muslime zu retten", zeigte sich Boulad in dem Interview überzeugt. Die Liberalen des Islam seien "den Schönheiten ihrer Religion treu. Um diese zu bewahren und zu verteidigen wollen sie sich von der ihnen aufgezwungenen Diktatur befreien."

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

 Fides Mariae 15. Mai 2017 
 

Erstaunlich,

hier hat ein sehr alter Mensch mit SEINEN Möglichkeiten ein starkes prophetisches Zeichen gesetzt. Möge jeder von uns auch begreifen, was ihm in seinem Bereich an Zeugnis möglich ist.


2
 
 Lämmchen 13. Mai 2017 
 

@Ottokar

einfach mal googeln, die Mitteilung durch den Pressesprecher ging damals durch die spanischsprachige Presse - auch außerhalb Argentiniens


8
 
 ottokar 13. Mai 2017 
 

@Kurti

Kurti, darf ich nach der Quelle Deiner Aussage fragen, wonach der seinerzeitige Kardinal Bergoglio ärgerlich sagen liess, dass die Rede Benedikts in Regensburg die Beziehung der katholischen Kirche zum Islam um 20 Jahre zurückgeworfen hat.Im Übrigen habe ich zunehmend den Eindruck, dass durch die demonstrative Haltung des Papstes gegenüber dem Islam , aber auch durch bestimmte ökumenische Aktivitäten der fundamentale Glaubensgrundsatz der "una sancta catholica et apostolica" langsam infrage gestellt wird.Oder täusche ich mich.


13
 
 Alpenglühen 12. Mai 2017 

Ich muß zugeben, ich habe bisher weder den Namen „Henri Boulad“

gekannt, noch jemals ein Buch von ihm gelesen. Aber ich finde seinen Schritt beachtenswert. Umso mehr frage ich mich, wie P. Franziskus als Jesuit wohl darauf reagieren wird. Denn da er ohne zu zögern den Malteserorden, der zumindest seit 1466 souveränes Völkerrechtssubjekt war, annektiert u. unter ‚kuratel’ gestellt hat, traue ich ihm zu, daß er jetzt den Ordens-Mitbruder unter Druck setzt, die ungar. Staatsangehörigkeit wieder aufzugeben. Es gibt genug Beispiele, daß u. wie er seinen Willen durchsetzt.
Henri Boulad hat sich überdeutlich geäußert. Zitat: Mit der Annahme der ungarischen Staatsbürgerschaft wolle er "signalisieren, dass das von Viktor Orban geführte Land in der Frage der Migrationskrise, welche die Existenz Europas gefährdet, die richtige Entscheidung getroffen hat", sagte Boulad… Er "bewundere" Papst Franziskus, sei aber mit ihm in der Frage der Migration und des Islam "nicht einverstanden". Zitat Ende.


14
 
 Jan Weber 12. Mai 2017 

Mut und Zeugnis

Herr Boulad hat Mut bewiesen und Zeugnis abgelegt. Dass er den von der links-grünen "Qualitätspresse" (böse Zungen nennen sie Lügenpresse) verhassten Viktor Orban lobt, verdient höchsten Respekt. Leider ist es in Deutschland nur die kleine AfD, die die Meinung Boulads und seine Warnung vor dem Islam teilt (siehe auch dazu das kleine vor kurzem von der AfD herausgegebene Büchlein über den Islam). Die großen Parteien CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP schweigen sich über das Thema Islam und Gewalt aus. Weil nicht sein kann, was laut Ideologie nicht sein darf.


26
 
 Kurti 12. Mai 2017 
 

@ottokar

Die Rede von Papst Benedikt hat doch den damaligen Kardinal Bergoglio und jetzigen Papst mächtig aufgeregt. Der sagte oder ließ sagen, dadurch sei die Beziehung zum Islam um 20 Jahre zurückgeworfen worden. Dem Vatikan hat diese Aussage damals gar nicht gepasst und am Ende musste der Sprecher des Kardinals gehen. Eine Religion, die keine Kritik verträgt und auf Kritik so reagiert wie du geschrieben hast, kann keine Religion des Friedens und der Barmherzigkeit sein wie uns von Mohammedanern immer wieder weis gemacht wird.


25
 
 ottokar 12. Mai 2017 
 

Und vergesst nicht die Rede von Papst Benedikt in Regensburg und deren Folgen!

Dieser wunderbare Papst hatte seinerzeit lediglich eine mittelalterliche Diskussion zwischen einem Christen und einem muslimischen Gelehrten zitiert, der den mekkanischen Islam , wie von P.Boulad oben beschrieben,zum Gegenstand hatte.Unmittelbare Folge: Aufflammender, agressiver Christenhass in den meisten islamischen Ländern, Feuer an deutschen Botschaften ect.Aber eines wurde damals erschreckend deutlich: Niemand, kein Kirchenfürst, kein westlicher Politiker, keine studentischen Demonstrationen nahmen Benedikt in Schutz. Und warum nicht? Einmal weil die meisten der angesprochenen Menschen und Institutionen Islam nichts, aber auch garnichts verstanden,ferner weil sie als Christenmenschen schon längst ihre religiöse Verteidigungsbereitschaft verloren oder aufgegeben hatten und schliesslich spielte auch noch ein Quantum Schadenfreude mit.Wie wenig die meisten auch heute noch vom Islam verstehen, zeigt die ewige Diskussion um die angeblich religiös bedingte Verschleierung von Frauen.


32
 
  12. Mai 2017 
 

Diesen Artikel ....

... sollte man dem Papst zukommen lassen, vielleicht sieht er ENDLICH die Gefahr...... .


19
 
 lesa 12. Mai 2017 

Sauerstoffzufuhr

Herbert Klupp: Ja! Der "Wahrheitsdienst" hier betrifft alle Themen und Bereiche.


18
 
 Chris2 12. Mai 2017 
 

Wow!

Ein starkes Zeichen. Ach, hätten wir doch auch Politiker, die sich (zumindest ein ganz klein wenig) für ihr Volk (auch ungestraft "Köterrasse" genannt) einsetzen. Stattdessen wird einem bei jedem Blick in die Onlinezeitungen nur noch schlecht. Und z.B. bei WELT oder FOCUS muss man dazu noch nicht einmal mehr zwischen den Zeilen lesen können, did wagen es sogar, Namen, Fotos und Nationalität zu liefern. Wo bleibt da die Zensur? Bleibt uns nur noch der Trost, andern als abschreckendes Beispiel für - im wahrsten Sinne des Wortes - grenzenlose Naivität zu dienen...


31
 
 ad Orientem 12. Mai 2017 
 

Man kann sich vor Pater Boulad nur tief verneigen!

Was den Islam anbetrifft, ist die Kirche von zwei Gruppen dominiert: erstens den vollkommen Naiven, den durch die Propaganda Eingelullten, den Ignoranten - und zweitens den vom Glauben Abgefallenen, denen, die Christus bewusst schaden wollen.

Die Stimmen der Wahrheit aber werden niedergebrüllt.


36
 
 H.v.KK 12. Mai 2017 
 

H.v.KK

Unter der derzeitigen Kirchenführung ist P.Boulad leider nur ein einsamer Rufer in der Wüste! Beten wir um den Heiligen Geist!


35
 
 Selene 12. Mai 2017 
 

Respekt

vor dieser Entscheidung. Möge doch der Papst endlich auf die warnenden Stimmen von echten Islamkennern hören.


39
 
 Gandalf 12. Mai 2017 

Ein Erdbeben

Diese Handlung ist ein Erdbeben! Boulad hat gute Bücher geschrieben und wurde immer von vielen geschätzt, sein Wort hatte immer Gewicht, da werden jetzt nicht nur ein paar Jesuiten ganz laut seufzen ;-)


37
 
 Herbert Klupp 12. Mai 2017 
 

So wertvoll

Es ist außerordentlich wertvoll, wenn man hier, in kath.net, die Wahrheit über den Islam lesen darf. Wenn die Wahrheit, von mutigen Menschen wie P. Boulad ausgesprochen, nicht unterdrückt wird. Das wird nicht nur im Mainstream unterdrückt, sondern auch in vielen Internetblogs ( wie ich es persönlich erfahren mußte in den letzten Monaten ). Dank an kath.net ! Dank an alle mutigen Wahrheitsliebenden ! Vergelts Gott !


34
 
 Liberaler 12. Mai 2017 
 

Nachdenkenswert

Ich kenne einige Schriften von P Boulad aus den frühen 90ern Jahren. Ich bin erstaunt über diesen Schritt - BEMERKENSWERT! BEDENKENSWERT! Danke für den Hinweis!


35
 

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