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| Christen im syrischen Kurdengebiet fürchten neue Verfolgung15. Mai 2017 in Weltkirche, keine Lesermeinung Erzbischof: Frühere Jihad-Kämpfer schließen sich YPG-Kurdenmiliz an, weil dort besser bezahlt wird Vatikanstadt (kath.net/KAP) Im kurdisch kontrollierten Nordostsyrien steigt nach Angaben des syrisch-katholischen Erzbischofs Jacques Behnan Hindo die Spannung. Im Gespräch mit der vatikanischen Missionsnachrichtenagentur "Fides" verwies der Erzbischof von Hassake darauf, dass zwar der Druck der Jihadisten von der Al-Nusra-Front und des IS nachgelassen habe, aber zugleich die Schwierigkeiten mit den kurdischen YPG-Milizen zunehmen, die u.a. von den USA mit Waffen versorgt werden. "In Hassake haben die kurdischen YPG-Milizen überall in der Stadt ihre Checkpoints aufgebaut, auch vor der bischöflichen Residenz. Es sind klare Signale einer neuen Spannung mit der syrischen Armee zu spüren, die ja in einigen Bezirken von Hassake nach wie vor präsent ist", so Hindo. Vor kurzem habe er erfahren, dass YPG-Milizionäre in den Schulen gewesen seien, um mitzuteilen, dass nach Ende des Unterrichts alle Schulgebäude in den von ihnen kontrollierten Stadtvierteln beschlagnahmt werden sollen. Dann wären die Abschlussprüfungen, auch für die kurdischen Schüler, unmöglich berichtete der Erzbischof. Er schätzt, dass nur rund zehn Prozent der kurdischen Bevölkerung im nordöstlichen Syrien hinter der Kurdischen Demokratischen Union (PYD) und den mit ihr assoziierten YPG-Milizen stehen. Es gelinge PYD und YPG aber Einfluss zu nehmen, weil sie internationale logistische und militärische Unterstützung erhalten. Dadurch gestärkt seien diese Milizen im Konflikt mit anderen kurdischen Gruppierungen, die z.T. von der Regierung der autonomen kurdischen Region des Irak unterstützt werden. Im vergangenen Vorjahr habe die PYD in der Stadt Qamishli den Präsidenten des syrisch-kurdischen Nationalrats (ENKS), Ibrahim Biro, festnehmen lassen und ihn zum Verlassen des Landes gezwungen. PYD und YPG würden heute aus den USA, Frankreich und Italien mit Waffen versorgt. Daher könnten sie auch die anderen kurdischen Gruppierungen unterdrücken. Die YPG habe aber nicht genug Soldaten, um die Checkpoints zu besetzen, wo deshalb Söldner oder Beduinen stationiert würden. Vor allem auf dem Land würden sich viele frühere jihadistische Kämpfer den YPG-Milizen anschließen, "weil sie dort sein wollen, wo besser bezahlt wird", so Hindo. Beunruhigt ist der syrisch-katholische Erzbischof auch über Berichte, wonach die YPG-Milizen nichtkurdische Flüchtlinge aus dem IS-kontrollierten Territorium daran hindern, in die ursprünglichen Heimatorte zurückzukehren, es sei denn, "sie bezahlen beträchtliche Summen". Behnan Hindo würde sich wünschen, dass internationale Organisationen eingreifen, um solche Vorgänge zu unterbinden. Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuChristenverfolgung
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