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'Wie katholisch ist Deutschland?' Und was hat Püttmann davon?

31. Mai 2017 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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„Wir haben durchaus auch andere katholische Probleme in Deutschland, die Andreas Püttmann nicht bearbeitet, vielleicht in bewusster Selbstbeschränkung: Neu-Evangelisierung!“ Rezension und Kommentar von Franz Norbert Otterbeck


Paderborn (kath.net) Nach dem alldeutschen Obama-Merkel-Kirchentag zu Berlin brauchen wir mal endlich wieder Urlaub vom Protestantismus. Da stellt Andreas Püttmann die richtige Frage zur rechten Zeit, nämlich im ziemlich fehlgeschlagenen „Lutherjahr“, dem seitens der EKD-Dekade zuvor bereits neun Adventsjahre vorausgingen, mutmaßlich von Anfang an wider Ratzinger formuliert: Wie katholisch ist Deutschland noch? Nächstes Jahr, also 2018, feiern wir übrigens hundert Jahre „Zusammenbruch“ (der Monarchie und des Luthertums), aber dazu später mehr. Im neuen Buch verwendet der Autor konsequent auch ältere Elemente. Weite Teile sind mir, der ich stets follower der meist längeren Tweets (im „Print“) des Publizisten war, längst vertraut. Aber das ist gut so, weil die, die AP nicht mehr mögen, jetzt sehen: Er steht auch zu seinen Aussagen aus der Ära Benedetto und bleibt damaligen Einschätzungen treu, wo immer ihm möglich. Die älteren Texte sind mitunter ergänzt und erfolgreich zu einem Buch zusammengeführt worden, das in der Fachwelt, bei „Kirchen’s“, und hoffentlich auch in die „offene Gesellschaft“ hinein eine Debatte auslösen wird.

Die Erörterung beginnt auf hohem Niveau. Was Püttmann zum immateriellen „Vermögensstatus“ so alles zusammenträgt, das beeindruckt. „So katholisch“ ist Deutschland also doch noch; und es hat auch was davon. Anhand der breit vorgetragenen Erkenntnisse empirischer Sozialforschung ergibt sich, dass der Katholik fast immer der „bessere Deutsche“ ist, der loyale Bürger, der nette Nachbar, der fromme Christ, der tolerante Mitmensch, der Familienmensch und nicht zuletzt: der Lebensschützer. Wohl kein anderer hat sich in der Gegenwart so viel akribische Mühe gemacht, der überlieferten konfessionellen Unterscheidung religionssoziologisch nachzugehen: Katholischwerden würde der Nation also nützen, gilt aber doch als ein nationales Tabu, sogar Zentraltabu der deutschen Identität. „Die evangelische Kirche muss begünstigt werden", sagte schon Freiherr vom Stein (a.a.O. S. 20). Bislang gilt der reformierte Deutsche, scheint mir, sozusagen als das schönste Produkt des achten Schöpfungstages. Und unüberbietbar als das vortreffliche Spitzenprodukt unter diesen erscheint der deutsche Universitäts-Professor. Diesem „Amt“ verlieh der Reformator auf ewig national-sakralen Glanz. Martin Luther wurde auch immer als die Hebamme bei der Geburt nationaler Identität gefeiert (obwohl nicht der erste Bibelübersetzer in Deutsche, aber der erfolgreiche), 1617, 1717, 1917. Jetzt feiert man einen rundum-erneuerten Luther-Entwurf, aber auch das ist wiederum ein Bestzeugnis für die Nation, diesmal als die aufgeklärte, weltoffene aber auch weithin gottlose Gesellschaft. Wittenberg hat nur noch 15% Christen in seinen Mauern, weit weniger also als das alte Jerusalem noch vor dem Sechstagekrieg (1967) bewohnten.

Nicht nur für Martin Luther „himself“, auch für seine Nation und auch seine Nationalreligion wird nicht gefragt: Was hat es genützt? Glück hat Luther aus seiner Theologie nicht zu destillieren vermocht. Auch die Nation blüht nicht im Glanze dieses Glückes, schon nicht seit 1648, nicht seit 1815, nicht seit 1918. Adenauer mit seiner CDU hat nunmal Deutschland die beste Epoche beschert, bis heute. Und das sah auch Otto Dibelius ein (a.a.O., S. 186), dass die dummen Katholiken besser regieren, jedenfalls seit 1918 der Bund von Thron und Altar zerbrach. Aber warum musste der anständige Deutsche nicht etwa 1933-45 gegen Hitler in den Widerstand, sondern in den „nachgeholten Widerstand“ (1968-1989) dann auch noch an Papst Benedikt XVI. abarbeiten? Ein irres Phänomen, das in Rom noch nachwirkt; und wir werden für längere Zeit hier keinen Papstbesuch mehr haben). So wurde allerdings die „benedettinische Wende" (vgl. S. 94, Fn. 94) fürs liebe Vaterland ins Gegenteil verkehrt. Noch nie war die Mentalität deutscher Nation so antikatholisch wie heute. Papst Franziskus wird hier nur dafür „belohnt“; als ob er das konfessionelle Ärgernis spontan beiseite gewischt hätte. Er findet hier tatsächlich sogar weniger Gehör als der Vorgänger, von einigen „Parolen“ abgesehen. Die Tagesschau gewährt ihm 40 Sekunden, etwa zu 100 Jahre Fatima, wo Ratzinger noch 1:30 Minuten bekam. Vom „vollen Gleichklang“ (J.M. Bergoglio's mit dem Deutschtum?) näselte zwar der beglückte Erzbischof Zollitsch schon unmittelbar nach dem Konklave vom 13. III. 13. Man kann aber aus nur einer einzigen päpstlichen „Fußnote“ (Nr. 351) in einer Exhortation, die ohne besonderen lehramtlichen Anspruch erschien, jedoch keinen Bruch mit der katholischen Religion herleiten, immer noch nicht.


Zur religiös-pastoralen Situation der deutschen Katholiken macht Püttmann zwar auch einige Andeutungen, aber eine vertiefte Analyse der Zustände im national-katholischen Apparat findet nicht statt. Hier würde auch das Thema überschritten, das er sich vorgenommen hat. Das gefährdet möglicherweise den Bucherfolg „ad extra“: In heutiger Zeit müsste den weniger konfessionell vorgeprägten Lesern vorgestellt werden, was denn überhaupt „katholisch“ ist, wenigstens ganz knapp. Die katholische Kirche ist zugleich ein Tempel, eine Schule und ein angeleitetes Volk, also Kult, Doktrin und Leben, weltweit; so kann man in Anlehnung an J.H. Newman sagen. Im Rest-Milieu ist aber kaum noch eine Predigt oder auch Katechese über unseren „Eigensinn“ zu hören. „Jesus liebt Dich“ findet die Jugend von heute so lächerlich wie „Buddha liebt Dich“. Denn beide sind ja lange tot, falls es sie je gab – so der Bildungsstand von Abi 17 (egal ob G8 oder G9), also 500 Jahre „danach“.

Andreas Püttmann wendet sich dann im III. Kapitel den Herausforderungen zu, vor denen Kirche und Demokratie stehen. Und hier knirscht es. Ich zitiere dazu aus meiner Rezension seines Buchs von 2010: „Frühe Seismographen meldeten die jetzt heraufziehende westliche Variante der Gesellschaft ohne Gott schon vor etwa fünfzig Jahren, auch Konrad Adenauer (…). In Audrey’s Ballade vom huckleberry friend (moon river, 1961) fand man die Außenseiterin zwar noch niedlich. In der Romanvorlage von Capote gab sie aber das Umherirren nie auf; und fand nie zum Jawort. Das ist sie, die Gesellschaft ohne Gott: Sie ist nicht mehr vertragsfähig. Iustitia commutativa wie distributiva lösen einander auf in Gier, Lüge und Wahn. Das beschreibt Püttmann zwar warnend, aber punktuell vielleicht noch nicht brutal genug, da er Politologe bleibt und um wohl keinen Preis zur Sirene mutieren will. Aber der Leser darf das Fazit noch schärfer ziehen: Convertir à Rome; retourner à l’Église; Marthe Robin statt Lady Gaga.“

Zu meiner Überraschung lässt der Politologe seit einiger Zeit durchaus Sirenen aufheulen. Er begründet das auch, nicht zuletzt mit seinem Verfassungs-Patriotismus. Hier verlässt er mitunter den Stil der dissertatio, also der Erörterung des Problems und „warnt“, aber nicht mehr so sehr vor der fortgeschrittenen Gesellschaft ohne Gott. Diese ist Ursache dafür, dass auf dem rechten Flügel des DBK-Katholizismus (also noch diesseits des tatsächlich kaum noch existenten „Integralismus“) so manche Verätzung, Vergrätzung und auch Verhärtung stattfindet. Manche der so genannten „Rücktrittsbeleidigten“ (den deutschen Papst betreffend), sehen nicht ein, dass Joseph Ratzinger ihnen keine Kulturrevolution „wider 68“ bescheren konnte; oder auch nur wollte. Sein theologischer Augustinismus verbot ihm jedweden „politischen Augustinismus“ (und tatsächlich war schon dem hl. Augustinus der Unterschied der „beiden Reiche“ wichtiger als deren Kooperation). Es bedarf also auch einer „Entweltlichung“ der Konservativen. Aber die konservativen Katholiken sind keine Gefahr für die Gesellschaft, solange es um Dogma, Moral und Liturgie geht. Es beeinträchtigt die Qualität des Buches, dass der Autor sein „Policy-Paper“ von 2015, den „unheiligen Allianzen“ gewidmet, jetzt teilweise wieder eingebaut hat (S. 204-218). Es berührte nämlich nur eine einzige „Herausforderung“ unter mehreren, die derzeit zu benennen wären; und gab somit 2015 dem „Rechtsruck“ dabei zu viel Gewicht im Verhältnis zum gesellschaftspolitischen „Linkstrend“.

Dieser wird als eine Art von neuer Zivilreligion zwar letztlich doch nicht „durchmarschieren“, weil die linke Utopie zerfallen ist. Aber fromme Gemüter sind nunmal alarmiert. Hier ziehe ich „nachkonziliar“ die Grenzen der relativen Autonomie von Christen in der Politik deutlich weiter (vgl. Gaudium et spes, 36), ohne aber selber die rechten „Argumente“ im Paket zu akzeptieren. Dieser Linkstrend ist nicht der alte von APO, RAF, Grünen und Linken vor 1989. Er will an sich keine Enteignungen mehr, sondern nur noch, etwa durch immer mehr Steuern, „immer mehr steuern“. Er will zudem eine Art von „Wertewandel“ durch den Versuch einer Umerziehung erreichen, die ohne Zwang aber nicht glücken kann. Das Wort „Wertewandel“ erfasst das Projekt nicht hinreichend: „Alles fließt“ zwar, aber wohin? „Das bestimmen wir." Wer diesen auch-autoritären „Zug der Zeit“ (nur Stichworte: autonome „Moral“, forcierte Klima- und Genderforschung, Homo-Ehe; Islam als die ‚Religion des Friedens‘ usw.) als engagierter Christ abbremsen oder aufhalten will, der steht politisch nicht selbstverständlich „rechts“; oder doch in verfassungs-konformer Art. Wie weit links beginnt denn eigentlich „rechts“? Auch wer, wie ich, in den Neunzigern noch bisweilen „links“ blinkte, kann sich heute durchaus fragen: Stehe ich jetzt plötzlich „rechts“, nur weil ich mich da nicht wohlfühlen kann, wo permanent die „neue Lehre“, gegen die alte Tradition von Ehe und Familie, Bildung und Erziehung und auch unsere Religion, gepredigt wird? Das vom Verfasser durchaus mit Recht aufgeworfene Problem einer affektiven, nur „anti-linken“ Aversion mancher, das kann in einer kurzen Rezension nicht abschließend erörtert werden. Man bedenke nur: Jedenfalls ist das politische Gewicht des gesamten „katholischen Lagers“, hier und heute, so extrem gering, dass bloße „Worte“ von Bischöfen die Nationale Revolution keineswegs aufhalten könnten, käme sie nur. „Mag mich überleben bestes deutsches Streben"? Aber sie findet ja sowieso nicht statt. Das ist sicher, weil die Bürger weniger dumm „partizipieren“ als es manche Eliten und auch Wahlkämpfer unterstellen. Hier bleibe ich unaufgeregt.

Wir haben also durchaus auch andere katholische Probleme in Deutschland, die Püttmann nicht bearbeitet, vielleicht in bewusster Selbstbeschränkung: Neu-Evangelisierung! Die Frage steht nach der Lektüre des Buchs im Raum. Warum wird Deutschland nicht „einfach katholisch“? „Why not?“ Das könnte der wohl größte Erfolg des Nationalsozialismus sein, der unter diesem Aspekt durch die SED in der DDR teils noch weiter wirkte: Das Neuheidentum ist „modern“, bei uns viel moderner als in Frankreich, Italien oder Spanien. Die braunen Heerlager waren aber eben nicht „deutschkonservativ“ wie etwa der katholische Franz von Papen, Hitlers Helfer und zeitweiliger Vizekanzler. Der Erfolg damals beruhte ganz wesentlich darauf, dass die Volksmassen die „Befreiungsbewegung“ als sozialrevolutionär begrüßt und, weil „endlich“ eine antichristliche Neuheit da war, sogar überaus enthusiastisch begrüßt haben. Die nächste Gefahr sieht jeweils anders aus. „Les extrêmes se touchent“, wie de La Bruyère sagte: Das Aufkommen der GRÜNEN, vor 1980, hatte phänotypisch (nicht „programmatisch“) zu Anfang viel mehr Ähnlichkeit mit der charismatischen Führer-Gefolgschaft vor 1933, quasi als ein Neuer Glaube „im Heute“, als die Gründung der AfD, jedenfalls zu Lucke-Zeiten.

Deutschland wird aber nicht katholisch werden, obwohl das die beste Garantie „gegen rechts und links“ wäre, wegen Dogma, Liturgie und Moral; vielleicht auch weil die Idee von der „Volksgemeinschaft“ den 8. Mai 1945 überlebt hat, sogar revitalisiert wurde im Wiederaufbau. Nur programmatisch wurde sie modifiziert durch die Weltanschauung von „1968“, die Adenauer, tatsächlich ein "Judenfreund", zum Nazifreund umprägte; und ihre „Revolte“ für den Beginn einer neuen Zeitrechnung erachtet. Diese Mythologie ist aber im Ganzen ebenso neuheidnisch durchwirkt wie schon der „Mythus“ des Alfred Rosenberg. Leider haben die deutschen Bischöfe nicht nur 1914-18 versagt und 1933-45. Nach einem Anhauch von Rechristianisierung nur: schon 1949 bis 1962 „versagten“ sie wieder, nämlich vorkonziliar politisch „zu rechts“ fixiert. Nach sehr kurzem „Aufbruch“ folgt seit 1968-1975 (der Synode) der mutwillige Abbruch. Und von da an, auch seit 1990, verfolgen sie, in unbeirrter Selbstüberschätzung ihres öffentlichen „Gewichts“, ihre wenig schlanke Linie konsequent erfolglos weiter. Ja, der Feind steht manchmal rechts, aber „der Feind“ ist nur der Antichrist selber.

Ihm ist zu widersagen, nicht dem Dogma, nicht der Moral, nicht der Tradition. Sonst hat Deutschland nichts mehr von seinen katholischen Oasen, die „noch“ da sind, aber nicht ungefährdet.

Ziemlich verhüllt sendet Püttmann anscheinend mitunter "Signale" auch in die LGBT-Community, von wegen "Abgleich" kirchlicher Doktrin mit den "Humanwissenschaften" usw. Volker hört die Signale; auch David, Klaus oder Eberhart. Aber eine tätliche Todsünde bleibt eine tätliche Todsünde. Das Maß der persönlichen Schuld ist immer ein persönliches Maß. Daher gebührt Respekt auch dem irrenden Gewissen. Aber katholisch kann nur sein, wer "die Moral" grundsätzlich nicht für verhandelbar erachtet, auch heute.

Eine letzte Bemerkung noch zum nächsten Jubeljahr: Das lutherische System ist schon 1918 zu Grabe getragen worden, das landesherrliche Kirchenregiment. Darin ist die Schwäche von „Protestantismus und Politik“ begründet, die der Verfasser mehrfach plausibel anführt. Das typisch deutsche Religionssystem war immer auf die Obrigkeit fixiert und blieb es nach dem Sturz der Monarchen weiterhin, aber sozusagen im virtuellen Raum, den „der Führer“ zu füllen vermochte; und später auch der Neomarxismus, in Ost und West. Insofern stellt der „nachgeholte Widerstand“, jetzt gegen Kapital und NATO, nicht nur ein verfehltes Bewältigungsdrama nach 1945 dar, sondern auch eine Suchbewegung: „Luther heute“ sucht seine neue, gottgegebene Obrigkeit, weil er zwar notfalls ‚gottlos‘ leben kann, fromm zwar, aber „aus Gnade“ praktisch in Nichts zu gottgefälligem Handeln „gezwungen“. Er kann aber nicht ohne Unterwerfung leben, ohne Majestät. „Los von Rom“ bedeutete eine religiös verbrämte Hinwendung zur Staatsmacht. Die heutige Obrigkeit will ja den „kritischen Diskurs“, also liefert die massiv überfinanzierte EKD ganz gehorsam staatsnah ein herrliches Szenario davon ab, das von Bewusstseinsbildung, Gesellschaftskritik und auch irgendwie „Wertewandel“ quasselt, teils auch in viel mehr zeitgemäßem Jargon, der mir aber nichts sagt.

Aber das wäre wohl schon das nächste Thema: Wird Christus noch Protestanten finden auf Erden, wenn Er einst wiederkommt in Herrlichkeit? Pfingstler, Freikirchler und einige sture Kalvinisten vielleicht, (Selbst-) Erwählte also; überdies ‚die Kirche‘ ja sowieso, aber Luther’sche? Nirgends. Schon deshalb wird Deutschland noch ein klein wenig katholischer werden, relativ gesehen. Unter den religiösen Minderheiten in der deutsch-neuheidnischen Wüste werden die 'Ultramontanen', liberale wie konservative, auch nur wenige sein, aber doch die stärkste der Parteien. Die braven Kirchensteuerzahler werden also noch einige Zeit etliche gute Bücher kaufen. Also hat auch Püttmann noch ein bisschen was davon. Es sei ihm von Herzen gegönnt.

Andreas Püttmann, Wie katholisch ist Deutschland … und was hat es davon?, Paderborn (Bonifatius) 2017, ISBN 978-3-89710-712-0

Der Verfasser, Dr. iur. Franz Norbert Otterbeck, ist Rechtshistoriker und Wirtschaftsjurist. Siehe auch kathpedia: Franz Norbert Otterbeck.

Foto oben: Symbolbild


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Lesermeinungen

 Ulrich Motte 31. Mai 2017 
 

Goergy/Fink

Auch ich bin sehr skeptisch, was Zahlen angeht. Ja, ich meine, daß ich sogar besonders skeptisch bin. Deshalb verwies ich ja auf übliche Statistiken- welche sonst soll ich nehmen? Ob da bei Katholiken oder bei Evangelischen mehr Mängel vorkommen, weiß ich nicht. Und schon gar nicht weiß ich, welche Motive, welcher Druck, welches was sonst noch Menschen in ihren Kirchen bleiben oder zu anderen wechseln lässt. Der Herr kennt die Seinen. Übrigens habe ich, ein scharfer Gegner der evangelischen Landeskirchen, ständig Kontakt zu Landeskirchlern, denen ich höchsten Respekt entgegenbringe, etwa der Frau und Tochter, die in dem von einem EKD-Pastor organisierten Bus zum Marsch für das Leben fahren, oder die Landeskirchler, deren Bibelstunde ich vor 1 Stunde verließ: Der Prediger beklagte sich bitterlich über Äußerungen vom Kirchentag, lehnte im Gegensatz zu den beiden Großkirchen jede Erlösungsmöglichkeit für mündige Nichtchristen ab, betete für die Christuserkenntnis bei Juden...


0
 
  31. Mai 2017 
 

Erst mal nachdenken!

Zu diskutieren, wer schneller wächst ist doch vertane Zeit.
Es ist egal wer schneller wächst und aus welchem Grund. Selbst wenn wir Katholiken nur noch schrumpfen, müssen wir unseren Glauben genauso leben und verkünden, wie wenn wir wachsen würden.
Es kommt auch nicht auf die beste Show an, oder ob man den Neuen was bietet (Schule, Ferien,...).
Deshalb sind alle neuen Pastoralpläne Müll.
Wir brauchen gläubige Priester, die mit gutem Beispiel vorangehen und das Wort Gottes ungeschönt verkünden.
Solange unsere Priester nicht sagen, dass Abtreibung Mord ist, dass gelebte Homosexualität pervers ist und dass somit auch Homosexuelle Partnerschaften pervers sind, dass Familie nur aus Vater+Mutter+Kind(ern) besteht,dass Gender satanisch ist, solange können Konzepte entwickelt werden, wobei diese nichts bewegen werden.
Wir brauchen Priester, die dem hl. Pfr. Von Ars nacheifern, keine die von Sitzung zu Sitzung eilen. Pfarrer sollten so viel als mögl. in der Kirche beten u. Beichte hören.


3
 
  31. Mai 2017 
 

Korrektur Tippfehler

...Dieses Erbe hat die CDU dann Stück für Stück dem Zeitgeist geopfert.....

Ergänzung: www.zentrumspartei.de


1
 
 goegy 31. Mai 2017 
 

@ Ulrich Motte
Deutschen und generell europäischen Freikirchlern darf man höchste Ernsthaftigkeit im Glauben zugehstehen.

Ich habe diese Szene aber in Latein-Amerika hautnah erlebt. Dort hat das Ganze viel mit Geld und Klamauk zu tun.
Erst wurden Konvertiten aus US Mitteln massiv material unterstützt. Deren Kindern wurde Ausbildung in US Unis und Ferienaufenthalte von Colorado bis Idaho in Aussicht gestellt etc.
Konvertiten wurden u. werden förmlich gekauft. Vom neuen Glauben muss man nichts wissen.
Inzwischen wurden professionell geführte protestantische Parallel-Gesellschaften unter ansässiger Führung aufgebaut, mit eigenen TV Sendern, Banken und Schulen. Auf das amerikanische Geld ist man nicht mehr angewiesen. Man wurde selbsttragend u. zum Finanzimperium maffiösen Zuschnittes.

Um die wirklich Armen kümmert man sich kaum. Zielpublikum ist der Mittelstand und ganz Reiche.
Die Gottesdienste sind viel Armschwingen, Geschrei u. Tanz in bestem Discostil.


3
 
 Fink 31. Mai 2017 
 

@ Ulrich Motte

Dass Sie als evangelischer Freikirchler ihre Position in diesem Forum vertreten und uns Katholische damit immer wieder herausfordern (manchmal auch ärgern), das passt schon so.
Eine Frage: Wer erfasst denn die Zahlen der neubekehrten Protestanten (hauptsächlich) in Amerika? Wie können Sie so einfach behaupten, wie schnell die Zahl der Protestanten weltweit wächst? Zählt da jemand mit?


4
 
 Stormarn 31. Mai 2017 
 

Ich schaffe es einfach nicht...

Otterbeck bis zum Schluß zu lesen - weder hier noch in "Theologisches". Schade!


1
 
 Ulrich Motte 31. Mai 2017 
 

Wedlerg

Verzeihen Sie bitte: Ich bezog mich bei meiner Aussage über das Wachstum von Kirchen ausdrücklich auf die Aussage des Autors, welche Konfessionen der Herr bei seiner Wiederkunft auf Erden (also weltweit) vorfinden würde. Es ging da, sehe ich, dem Autor nach seiner Formulierung nun gerade nicht nur um die BRD.


0
 
  31. Mai 2017 
 

Adenauer war Miglied der Deutschen Zentrumspartei

Adenauer hat sein Handwerk beider Deutschen Zentrumspartei gelernt. Dieses Erbe hat die dann Stück für Stück dem Zeitgeist geopfert, bis nichts mehr übrig blieb.
Adenauer würde sich im Grabe umdrehen.


4
 
 wedlerg 31. Mai 2017 
 

@Ulrich Motte: so ganz gelesen haben Sie den Text aber doch nicht

Der dt. Protestantismus dürfte wohl kaum für den - wie Sie schreiben - "schnell wachsenden Protestantismus" verantwortlich sein, sondern ausschließlich das Wachstum der Freikirchen in Nord- und Süd-Amerika.

Was der Autor hier treffend angreift, ist das säkulare ev. Staatskirchentum, das zwar ohne Jesus, aber nicht ohne die neuen Fürsten der Republik auskommt.

Treffender kann man den Geist der EKD nicht entlarven. Dass Herr Püttmann das nicht wahrhaben will, ist traurig. Er war mal ein guter Autor.


6
 
 Ulrich Motte 31. Mai 2017 
 

Zu diesem langen Text

wäre unendlich viel zu ergänzen und zu korrigieren: Vor 100 Jahren etwa stürzten ja auch katholische Monarchen in Deutschland. Und Kardinal von Faulhaber verurteilte das zum Zorn Adenauers sehr. Und auch deren Kirchenleiter (Bischöfe)ernannten zum gar nicht so geringem Maße Monarchen, etwa der König von Bayern. Und das Luthertum, das der Autor einmal mit "Reformiert" zu verwechseln scheint, zählt bei allen Schwächen immerhin noch rund 20 Millionen BRD-Mitglieder. Welche Konfessionen der Herr bei seiner Rückkehr auf Erden findet? Er weiß es! Immerhin wächst auf Erden (also weltweit) nach vielen Quellen der Protestantismus seit Jahrzehnten prozentual schneller als der Katholizismus. Und was das Wohlergehen von Ländern angeht, scheint der Protestantismus (siehe EU) auch nicht schlechter zu sein als der Katholizismus. Warum ausgerechnet der Calvinist, dessen Lehre so sehr die völlige Erwählung durch Christus betont, "Selbsterwählter" sein soll? Ich lasse es dabei bewenden...


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