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| Die Erscheinungen von Kibeho Leseprobe 318. August 2017 in Buchtipp, keine Lesermeinung Maria spricht zur Welt aus dem Herzen Afrikas. Leseprobe 3 aus dem Buch Die Erscheinungen von Kibeho von Immaculee Ilibagiza Linz (kath.net) In der Sonntagsmesse kündigte Pater Rwagema an, dass er nach der Regenzeit im April und Mai eine große Wallfahrt nach Kibeho organisieren werde, damit die Gemeindemitglieder die Gelegenheit hätten zu hören, was die selige Jungfrau Maria durch die drei Seherinnen kundtat. Für die, die nicht an der Wallfahrt teilnehmen könnten, werde er seinen Kassettenrekorder mitnehmen und die Botschaften aufzeichnen. Jetzt glaubten alle in der Kirche, dass die Erscheinungen echt waren, und gerieten bei dem Gedanken an die bevorstehende Wallfahrt in freudige Erregung. Nach der heiligen Messe drängte sich unsere Familie in Vaters kleinen Wagen, um die üblichen Sonntagsbesuche bei den Verwandten zu absolvieren, die über das ganze Umland verteilt wohnten. Die Fahrt zu unseren vielen Tanten und Cousins und Cousinen dauerte Stunden, und noch ehe mein Vater auf den ausgefahrenen Ziegenpfad eingebogen war, der unserer Region als Hauptstraße diente, traktierten meine Brüder und ich uns schon gegenseitig mit den Ellenbogen, um uns ein wenig mehr Platz zu verschaffen. Während der Fahrt fragte ich Vater, ob er nach dem, was wir in der Kirche gehört hatten, nun von der Echtheit der Erscheinungen überzeugt war. Er nahm sich viel Zeit mit der Antwort und wir wussten, dass er im Begriff war, sein Urteil über Kibeho zu sprechen. Entschuldigen Sie, Herr Pfarrer, ich will nicht respektlos sein, sagte sie zu ihm, aber die Muttergottes ist mir heute erschienen und hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass Sie ihre Kinder zu Unrecht quälen und dafür Buße tun müssten. Sie will, dass Sie heute Abend niederknien, sich für Gott öffnen und mit ausgebreiteten Armen drei Rosenkränze beten. Echt jetzt, Papa? Sie hat ihm einen Befehl von der Jungfrau Maria überbracht?, platzte Damascene heraus. Er war schwer beeindruckt. Er und Aimable gingen beide auf katholische Internate und wussten, was es bedeutet, frech zu einem Priester zu sein. Der Priester nannte Marie-Claire eine kleine Lügnerin und befahl ihr, in den Schlafraum zu gehen und dort am nächsten Morgen zu warten, bis er sich eine geeignete Strafe für sie ausgedacht haben würde, antwortete unser Vater. Doch am Abend entschied er sich, kein Risiko einzugehen nur für den Fall, dass die Erscheinungen echt waren, und weil es ja auch nicht schaden konnte, ein bisschen mehr zu beten. Also schloss er sich in seinem Zimmer ein, zog die Vorhänge vor, damit ihn niemand sah, kniete sich auf den Boden und betete mit ausgebreiteten Armen den Rosenkranz, genau wie Marie-Claire es ihm von der Jungfrau Maria ausgerichtet hatte. Als er damit fertig war, legte er den Rosenkranz in seinen Nachttisch und legte einige Bücher und Zeitschriften darüber, ehe er die Schublade schloss. Am nächsten Morgen ließ der Priester Marie-Claire in sein Büro kommen, um ihr einen weiteren Verweis zu erteilen. Die Schülerin lächelte fröhlich, als sie hereinkam, und ehe der Priester auch nur den Mund aufmachen konnte, sagte sie zu ihm: Herr Pfarrer, die Muttergottes ist sehr froh, dass Sie den Rosenkranz genau so gebetet haben, wie sie es Ihnen ausrichten ließ, aber sie hat mir heute Morgen gesagt, Sie hätten nicht all diese Bücher und Zeitschriften auf den Rosenkranz legen sollen, als Sie ihn in Ihre Schublade zurücklegten. Sie sagt, Sie sollten ihn immer bei sich tragen und ihn täglich beten. Pater Clement erzählte mir, dass der Priester sich im selben Augenblick bekehrt habe. Er ist jetzt ein großer Unterstützer der Seherinnen. Also, Immaculée, um deine Frage zu beantworten: Ja, ich glaube, dass die Jungfrau Maria diesen Mädchen in Kibeho erscheint. Ich bin mir dessen so sicher, dass ich mich entschlossen habe, gemeinsam mit Pater Rwagema und den anderen Gemeindemitgliedern dorthin zu pilgern. Nein, diesmal nicht. Sieh dir das Land dort draußen an, sagte er und wies auf die endlosen Hügel, die sich vor unseren Augen erstreckten. Einige der tiefer gelegenen Täler waren selbst jetzt in der Mittagszeit noch dunkel. Es wird eine Fußwallfahrt sein. Damit werden wir der Jungfrau Maria unsere Verehrung bezeigen und des leidvollen Weges gedenken, den sie gegangen ist, als sie ihrem Sohn nach Golgatha folgte. Es ist eine Reise von vielen Tagen und an einigen Stellen gibt es nicht einmal eine Straße. Wir werden im Busch schlafen und durch den Wald gehen, und für ein kleines Mädchen ist das alles viel zu gefährlich. kath.net-Buchtipp Link zum kathShop Ihnen hat der Artikel gefallen? 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