Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  7. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  8. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  9. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  10. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  11. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  12. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  13. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  14. Enthauptet! - Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen
  15. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden

Gender: Schweiz sabotiert Menschenrechte

5. August 2017 in Schweiz, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wenn Menschenrechte alles und jedes schützen sollen, schützen sie am Ende gar niemanden mehr - Von Dominik Lusser, Stiftung Zukunft CH.


Zürich (kath.net)
Endlich wieder mal eine erfreuliche Nachricht für Familien aus dem UN-Menschenrechtsrat: Dieser hat im Juni 2017 eine Resolution zum Schutz der Familie und ihrer Rolle bei der Bewahrung und Förderung der Rechte alter Menschen verabschiedet. Die Resolution fordert die Staaten auf, die Familie als natürliche und grundlegende Einheit der Gesellschaft zu schützen und zu unterstützen. Sie bezeichnet die Familie als starke Kraft des sozialen Zusammenhalts, der Solidarität zwischen den Generationen sowie der gesellschaftlichen Entwicklung. Die Resolution wurde mit 30 gegen 12 Stimmen, bei fünf Enthaltungen, angenommen.

Die Schweiz stimmte dagegen, weil ihr Antrag, den eindeutigen Begriff „Familie“ durch den mehrdeutigen Begriff „Familien“ zu ersetzen, abgelehnt worden war. Wie das Eidgenössische Departement des Äusseren (EDA) auf Anfrage von Zukunft CH bestätigte, ging es bei dem Antrag tatsächlich u.a. darum, auch sogenannte Regenbogen-„Familien“ unter den Schutz der Resolution zu stellen. Damit macht sich die Schweiz, zusammen mit den meisten Ländern der Ersten Welt, zum Sprachrohr der Gender-Ideologen und der Homo-Lobby, die ihre Forderungen überall in Deklarationen und Gesetzestexte einzuschleusen versuchen.

Familien-Parodie

Regenbogen-„Familien“ unter den Schutz einer Resolution über Generationensolidarität zu stellen, ist ein eklatanter Widerspruch. Denn diese sind keine natürliche Einheit, sondern Konstrukte, die unfruchtbar sind und darum gar keine Generationensolidarität begründen können. Im Gegenteil: Die Entstehung dieser Familien-Parodien ist prinzipiell an die Auflösung natürlicher Familienbanden geknüpft. Ein gleichgeschlechtliches Paar kann auf keinem anderen Weg Nachwuchs bekommen, als dass das betroffene Kind gezielt von mindestens einem biologischen Elternteil getrennt wird. Solche fragwürdigen Konstellationen auch noch durch Menschenrechtsresolutionen schützen zu wollen, zeugt von familienpolitischen Verirrungen.


Geleitet wird die Schweizer Delegation im UN-Menschenrechtsrat durch Barbara Fontana, die bei familienfreundlicher NGOs in Genf bereits dafür bekannt ist, dass sie viel Druck für LGBT-„Rechte“ macht. Auch löst das fragwürdige Schweizer Engagement für die Gender-Ideologie in diesen Kreisen viel Verwunderung aus, wie uns berichtet wurde. Doch zum Glück hat sich eine Mehrheit von Drittweltländern diesmal gegen die ideologische Kolonialisierung durch die reichen Industriestaaten durchgesetzt. Die gesellschaftliche Dekadenz Europas braucht wahrlich keine Nachahmer in Afrika und Asien.

Begriffsumdeutung

Dass die Schweiz neuerdings die Menschenrechte im Horizont der Gender-Ideologie auslegt, ist ferner auch ein Verstoss gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948, welche die Familie „als natürliche Grundeinheit der Gesellschaft“ definiert. Zur Rechtfertigung seiner Position verwies uns das EDA auf seine Menschenrechtsstrategie 2016–2019, wo sich aber keinerlei Hinweise dafür finden, wieso der Begriff „Familie“ im UN-Sprachgebrauch künftig nicht mehr prinzipiell die Lebensgemeinschaft von Mutter, Vater und ihrer leiblichen Kinder bezeichnen sollte.

Im „Handlungsbereich 1“ heisst es dort lediglich in sehr allgemeiner Form, dass sich „die Schweiz für die konkrete und effektive Verwirklichung der Menschenrechte zum Wohl des Einzelnen“ sowie für „Nichtdiskriminierung“ einsetzt. Zum Vorwurf der Begriffsumdeutung schrieb uns das EDA, die von der Schweiz vorgeschlagene Sprache reflektiere lediglich die Tatsache, dass in unterschiedlichen kulturellen, sozialen und politischen Systemen unterschiedliche Familienformen existierten und dass es darum ginge diese Realitäten anzuerkennen.

Die Schweizer Menschenrechtsstrategie ist ein typisches Beispiel dieser neuen, codierten Menschenrechtssprache, die auf den ersten Blick so harmlos und positiv klingt, dass kaum jemand etwas dagegen einzuwenden wagt. Nur wer die letzten Ziele der postmodernen Gender-Ideologie in Betracht zieht, kann abschätzen, wohin diese Sprache einen leiten soll. Begriffe wie „Verwirklichung der Menschenrechte zum Wohl des Einzelnen“ sowie „Nichtdiskriminierung“ stehen dann für eine totale Individualisierung des Menschenrechtsbegriffs, der die grenzenlose Selbstbestimmung des Einzelnen gegen das gesellschaftliche Ordnungsgefüge ausspielt: Geschützt werden soll jede Lebensweise, die sich Menschen oder Ideologen ausdenken. Die Frage nach dem menschlichen Wahren und Guten, nach dem mehr oder weniger Schützenswerten, spielt keine Rolle mehr. Wenn Menschenrechte aber alles und jedes schützen sollen, schützen sie am Ende nichts und niemanden mehr.

In der Tat ist es verheerend, der ideologischen Umdeutung von Begriffen eine höhere Priorität einzuräumen als dem Schutz der der natürlichen Familie. Manche bedauernswerten Kinder aus Grossstädten, so sagt man, wüssten nicht, dass die Milch, die sie am Morgen trinken, von einer Kuh stammt. Das EDA aber überzieht die Wirklichkeit mit dem Netz eines gendergerechten Neusprechs, der viel grundlegendere Zusammenhänge verdunkelt; so z.B. die wichtige Selbstverständlichkeit, dass jedes Kind einen biologischen Vater und eine biologische Mutter hat und braucht. Dies zu bestreiten kann kaum im Sinn der Menschenrechte sein!

Der Autor hat Philosophie und Soziologie studiert und leitet den Bereich Werte und Gesellschaft bei der Stiftung Zukunft CH: www.zukunft-ch.ch


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

  6. August 2017 
 

Schweiz besser als Deutschland

Angesichts der Tatsache, dass der katholische Journalist Matthias Matussek nicht mehr in Deutschland, sondern für die schweizer Weltwoche schreiben muss, da die deutsche linke Systempresse seine Beiträge nicht mehr toleriert, zeigt sich, dass es in Deutschland viel schlimmer zugeht als in der Schweiz. Während dort noch die Meinungsfreiheit gilt, sind bei uns in Deutschland die Medien bereits gleichgeschaltet. Man beachte nur die einheitlich negative Berichterstattung über Pegida und die AfD.


5
 
 Vögeli 5. August 2017 

Kürzlich

habe ich einen sehr aufschlussreichen Artikel gelesen, von eine Frau die zwei Mütter hatte.
http://www.livenet.ch/themen/gesellschaft/ethik/sozialethik/271699-zwei_muetter_ersetzen_keinen_vater.html


5
 
 Chris2 5. August 2017 
 

Hoheit über die Sprache bedeutet Macht.

Unsere Linken haben das schon jahrzehntelang erfolgreich durchgezogen, angefangen bei der Verschleierung vorgeburtlicher Kindstötung, aktuell mit schwammigen Begriffen wie "Flüchtlinge" oder "Schutzsuchende" (pauschal für alle Migranten, absurderweise selbst die, vor denen wir selbst flüchten oder Schutz suchen müssen), "Nazi" (alle, die von links aus gesehen rechts stehen) oder "islamfeindlich" (jegliche Islamkritik). Danke an die standhaften afrikanischen Vertreter, die sich trotz möglicher finanzieller Einbußen Gender & Co verweigern. Übrigens auch in der Kirche!


9
 
 girsberg74 5. August 2017 
 

Die Schweiz ein Hort der Präzision?

Hier ist sie präzis im (/für das) Unpräzise(n)!

Das ist aber kein Versehen, denn die Schweiz geht mit der Zeit; das tat sie schon immer

Eventuell kann Friedrich Dürrenmatt zum besseren Verständnis helfen, dass nicht alles so glatt ist, wie es ausschaut.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

gender mainstreaming

  1. Britisches Parlament lehnt Verbot von Konversionstherapien ab
  2. Deutsche Tageszeitung beendet Gender-Unsinn nach Kündigungswelle!
  3. Für die US-Diözese Cleveland gilt nur das biologische Geschlecht
  4. Senta Berger zum ‚Gendern’: ‚Ob es inhaltlich richtig ist, wage ich zu bezweifeln’
  5. Alaska: Bildungsausschuss schließt ‚Trans-Jungen’ von Mädchenbewerben aus
  6. UNO-Bericht: Religionen sollen ‚LGBT-Rechte’ akzeptieren
  7. Heute 19-Jährige: ‚Meine Kindheit wurde zerstört, so wie bei Tausenden anderen’
  8. Land Niederösterreich verzichtet auf Gender-Schreibweise und Binnen-I
  9. Joanne Rowling lehnt ‚cis’ und ‚cisgender’ als ideologische Sprache ab
  10. ‚Kindswohlgefährdung’: Scharfe Kritik an Drag-Queen-Lesung für Vierjährige







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  8. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  11. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  12. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  13. O radix Jesse
  14. O clavis David
  15. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz