Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Seenotrettung im Mittelmeer: Italien ermittelt gegen Priester

11. August 2017 in Chronik, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ordensmann der Scalabrini-Missionare weist Vorwurf der Beihilfe zur Förderung illegaler Einwanderung zurück: "Solidarität für Flüchtlinge und Vertriebene wird kriminalisiert"


Rom (kath.net/KAP) Bei Ermittlungen gegen Seenotretter von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer ist nun auch ein katholischer Priester ins Visier der italienischen Justiz gerückt. Die Staatsanwaltschaft von Trapani ermittele gegen den aus Eritrea stammenden Pater Mussie Zerai wegen möglicher Beihilfe zur Förderung illegaler Einwanderung, berichten italienische Medien (Donnerstag).

Der Ordensmann wies die Anschuldigungen zurück. Er helfe lediglich Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Folter auf der Flucht seien. "Das ist meine Aufgabe als Mensch und als Priester. Was für ein Verbrechen soll das sein?", so Zerai, der sich seit 20 Jahren für die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot engagiert.


Mit der deutschen Hilfsorganisation Jugend Rettet, gegen die die Staatsanwaltschaft Trapani wegen möglicher Beihilfe zu illegaler Einwanderung ermittelt, habe er "nie zu tun gehabt", so der Pater. Seine Telefonnummer sei vielen Menschen bekannt. Hilferufe von Booten leite er stets an die Küstenwache in Rom oder Malta weiter. Zudem habe er Kontakt mit Nichtregierungsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Sea Watch, Moas und der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR.

Die Anschuldigungen gegen ihn sieht der Priester als Teil einer Kampagne gegen die Seenotrettung von Flüchtlingen. "Es gibt da eine Hexenjagd; die Solidarität für Flüchtlinge und Vertriebene wird kriminalisiert", sagte das Mitglied der Scalabrini-Missionare dem "Corriere della Sera".

Zerai kam selbst im Alter von 17 Jahren als Flüchtling nach Italien. In Rom gründete er die Hilfsorganisation "Agenzia Habeshia" für die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot. 2015 wurde er aufgrund seines Engagements für die Rechte von Asylsuchenden und Flüchtlingen für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen; 2016 zeichnete ihn die Stiftung Pro Asyl mit einem Menschenrechtspreis aus. Nach Angaben der Stiftung schätzt Italiens Küstenwache, dass der Priester mehreren tausend Menschen das Leben rettete.

Seit Monaten gibt es in Italien den Vorwurf der Beihilfe zu illegaler Migration bis hin zum Menschenschmuggel gegen private Seenotretter auf dem Mittelmeer. Italien führte jüngst einen Verhaltenskodex ein, den jedoch nicht alle Organisationen unterzeichneten. Bislang lehnten Ärzte ohne Grenzen, Jugend Rettet, Sea Watch und SOS mediterranee die Selbstverpflichtung ab. Der Kodex sieht unter anderem eine verpflichtende Polizeipräsenz an Bord, Offenlegung der Finanzierung und strengere Regeln für die Bergungsoperationen vor.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 11. August 2017 

Ich würde es nicht wagen, hier zu urteilen.

Ich hoffe einfach, dass dieser Priester in seinen Gewissensentscheid alle Faktoren mit einbezogen hat und nicht einer einseitigen Betrachtungsweise erlegen ist. Nur als Beispiel; da ist doch unter vielen anderen auch die Frage: Kann ich es verantworten, dass Menschen sich in Lebensgefahr begeben, weil sie sich sagen: "Ich habe ja diese Telefonnummer. Er wird mich schon retten."? Aber wie gesagt, ich danke Gott, dass er mir keine solchen schier unlösbaren Entscheide zumutet.


2
 
 Uwe Lay 11. August 2017 
 

Interpretationssache!

Was dem einen Solidarität mit Flüchlingen ist, ist dem anderen eine Beihilfe zur illegalen Einwanderung. Der selbe Tatbestand, nur unteschiedlich gewertet.
Die Frage dazu: Gelten die staatlichen Gesetze auch für Priester, oder dürfen die um der "Solidarität" willen Gesetze übertreten?
Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot


2
 
 priska 11. August 2017 
 

Ich sehe es so ,wenn er wirklich verfolgte Christen hilft ist es in Ordnung..aber wenn er sich mit den Kriminellen Schleppern zusammen tut dann ist dieser Vorwurf nicht unbegründet..


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Flüchtlinge

  1. Christlicher Konvertit Chia Rabiei darf in Deutschland bleiben
  2. Abschiebung: Erzbischof Lackner mahnt zu Menschlichkeit und Dialog
  3. Hat Kardinal Marx für EKD-Flüchtlingsschiff einen "namhaften Betrag" zur Verfügung gestellt?
  4. Zahl der Migranten übers Mittelmeer erheblich gestiegen
  5. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  6. "Fehler von 2015 dürfen nicht wiederholt werden"
  7. Wegen Kritik an Flüchtlingspolitik wurden Krippenfiguren gestohlen
  8. So retten, „dass Rettung nicht automatisch Einwanderung bedeutet“
  9. Theologe: "Die Kirche kann barmherzig sein, der Staat darf das nicht"
  10. "Wir wollen unschuldig sein"







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  10. Taylor sei mit Euch
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz