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Wie geheim ist das Geheimnis Gottes?

12. August 2017 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen
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Ein Kommentar von Stefan Fleischer.


Grenchen (kath.net)
„Gott ist ein Geheimnis!“ Wer von uns regelmässigen Kirchgängern hätte diesen Satz nicht schon oft gehört. Und wer würde ihm nicht zustimmen. Schon Gott an sich ist ein Geheimnis. In einem rein materiellen Denken ist Gott absolut nicht evident, und selbst mit den Mitteln der Philosophie bleibt alles Denken und Reden über ihn reine Spekulation, es sei denn, Gott selbst habe sich dem Menschen in irgendeiner Form geoffenbart, wie die Theologie dies behauptet.

Aber auch wenn der Mensch glaubt, dass es einen Gott gibt oder geben könnte, so bleibt ihm dieser ein Geheimnis, das er von sich aus nicht zu lüften vermag. Was Gott ist, wie er ist, in welcher Beziehung er zu uns steht und wir zu ihm, auch das alles ist reine Spekulation, ausser Gott selbst offenbare sich uns in irgendeiner Form.


Tatsache ist, dass die Menschen aller Zeiten und Kulturen sich mit der Gottesfrage beschäftigt haben, dass die meisten von uns sich bewusst sind, in einer Beziehung zu ihm zu stehen, und wenn es auch nur die Angst ist, es könnte ihn wirklich geben. Das ist zwar kein zwingender Beweis, aber doch ein starker Hinweis darauf, dass es Gott gibt einerseits, und dass er selbst mit dem Menschen in Kontakt tritt und sich ihm offenbart. Dass diese Offenbarung begrenzt ist hat zwei Gründe.

Zum einen ist der Mensch mit all seinen Fähigkeiten gar nicht in der Lage Gott so zu erkennen, wie er wirklich ist. Könnte er dies, so wäre er selber auch Gott oder Gott wäre auch nur ein Mensch. Zum anderen lehrt uns die Theologie, dass Gott dem Menschen die Freiheit geschenkt hat, ihm zu glauben, in eine Beziehung zu ihm zu treten, oder auch nicht, und diese Freiheit nie zurücknimmt.

Wenn wir also von Gott sprechen, so kommen wir um Offenbarung nicht herum. Auf sie sind wir angewiesen um überhaupt etwas über ihn denken oder sagen, sein Geheimnis irgendwie in Worte fassen zu können. Auf sie sind wir dann auch angewiesen, wenn wir mehr über ihn wissen, in eine konkrete Beziehung zu ihm treten wollen. Auf sie sind wir angewiesen, wenn das Geheimnis Gottes für uns nicht ganz geheim bleiben soll.

Aber selbst dann noch bleibt Gott ein Geheimnis. Falsch wird diese Aussage erst, wenn damit versucht wird Gottes Offenbarung an uns zu relativieren oder sie ganz auszuhebeln. Das kommt einer Ablehnung Gottes gleich. Das ist jenes selber wissen, selber entscheiden zu wollen, was gut und was böse, was Gott ist und was nicht. Deshalb ist es immer ratsam dort vorsichtig zu sein, wo allzu viel vom Geheimnis Gottes die Rede ist. Es könnte sein, dass wir es dann mit irgendeinem Guru zu tun haben, der uns seine eigene „Offenbarung“ aufzuschwatzen versucht.


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Lesermeinungen

 wandersmann 15. August 2017 
 

Geheimnisse

11 Und er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes zu erkennen, denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen zuteil,
12 »damit sie mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen, und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen, damit sie nicht etwa umkehren und ihnen die Sünden vergeben werden.«

Es lohnt meiner Ansicht nach einmal genauer herauszuarbeiten, was ein Geheimnis ist. Denn für viele christliche Geheimnisse gilt, was Goethe über die Natur gesagt hat:

Geheimnisvoll am lichten Tag
Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben,
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag, Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.

Was Gott dir nicht offenbar mag, das wirst du nie verstehen.

Joh 8,47 Wer aus Gott ist, der hört die Worte Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.

Das, was jeder versteht, das ist das, was am christlichen Glauben des Irrelevante ist.


0
 
 Stefan Fleischer 12. August 2017 

@ sartone

"Gott kann mittels des Lichtes der Vernunft mit Sicherheit erkannt werden." Sicher. Aber ist es falsch zu sagen, dass auch die Tatsache, dass der Mensch einen Verstand hat, mit dem er Gott erkennen kann, zum Plane Gottes für die Übermittlung seiner Selbstoffenbarung an den Menschen gehört? Dafür spricht schon allein die Tatsache, dass diese Erkenntnis zu jenen gehört, welche sich dem Menschen nicht aufzwingen, sondern zu jenen, welche er - wie auch das wir gemeinhin Offenbarung nennen - in einem freien Willensentscheid annehmen oder ablehnen kann.


4
 
 Diadochus 12. August 2017 
 

Gott ist Geist

Gott ist und bleibt ein Mysterium, ein Geheimnis. Trotz der Offenbarung in Jesus Christus bleibt Er ein Geheimnis, wie Herr Fleischer schlussfolgert. Dennoch haben wir Christen eine schöne Vorstellung davon, denn Jesus Christus selber sagt: "Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat (Joh.12,45)." Eines können wir sagen: Gott ist ein Geist und der Himmel geistiger Natur. Wenn wir dahin gelangen wollen, müssen wir uns selber vergeistigen. Das geschieht durch Gebet und Fastenübungen und die Selbsterkenntnis, dass wir selbst nur Geschöpfe sind und der Erlösung bedürfen. Gott hat uns in Jesus Christus Seine Hand entgegengestreckt. Das können auch Philosophen erkennen, wenn sie nur erkennen wollten.


4
 
 sartone 12. August 2017 
 

Ein paar Erläuterungen, die im Text vernachlässigt wurden

Ich möchte an Dei Filius erinnern: Gott kann mittels des Lichtes der Vernunft mit Sicherheit erkannt werden (vgl. Natürliche Theologie). Gott IST demnach durchaus ex sese evident, auch wenn die Erkenntnis mit viel Missverständnissen und Irrtümern verdunkelt ist und die Offenbarung braucht, um Gott zu erkennen wie er ist. Dies geschah und geschieht durch Jesus Christus, der uns Gott so gezeigt hat, wie er ist (und das hat er nicht als kluger Philosoph getan, sondern mit höchster göttlicher Autorität).
Natürlich bleibt alle menschliche Sprache unter dem eschatologischen Vorbehalt bzw. unter der Bedingung der Analogie und ist daher nur vorläufig, aber Gott hat sich in menschlicher Sprache mitgeteilt, weswegen die Dogmen durchaus zutreffend sind und ewige Gültigkeit haben, da sie die angemessensten menschlichen Ausdrucksformen der göttlichen Offenbarung sind.


7
 
 Bernhard Joseph 12. August 2017 
 

Schöne Gedanken zur Offenbarung

Wir sind heute gewohnt, das Denken einem bestimmten rationalen Erkenntnismuster zu unterwerfen, in dem der Glaubensakt einfach ausfällt. Zwar bleibt der Gedanke an ein höchstes Wesen (Kraft / Ursache) bestehen, begrenzt sich aber von der Erfahrung auf bloße Spekulation. In dieser kann es keine Eindeutigkeit, ja nicht mal das Geheimnisvolle geben, weil die Spekulation immer abtrakt bleibt. Erst der Glaubensakt, die freie Annahme der Offenbarung als das Reden Gottes zum Menschen aus Gnade, schafft den Raum, aus der Blindheit des Positivismus und des metaphysischen Denkens herauszutreten. Es ist also nicht unsere Leistung Gott zu erkennen, sondern ein sich Öffnen von Gott her für Gottes Wort, das er an uns richtet. Nicht wir setzen Sinn, sondern uns wird dieser Sinn durch die göttliche Offenbarung sichtbar. Sinnsetzung geht ohne die Offenbarung Gottes ins Leere, sie wird zu einem bloßen Spiel beliebiger Sinnvorstellungen, die in letzter Konsequenz nichts bedeuten, sondern nur Schein sind.


5
 

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