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Obwalden, ich gratuliere!

3. September 2017 in Schweiz, 7 Lesermeinungen
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Offener Brief des Churer Bistumsprechers Giuseppe Gracia über das Verbot der Aktion «Bäte fürs Läbe».


Chur (kath.net)
Ruhe und Ordnung vor Meinungsäusserungsfreiheit

Lieber Regierungsrat, ich gratuliere Ihnen!
Im schönen Obwalden haben Sie eine an einem Feiertag geplante Aktion verboten, die sich als „Marsch fürs Leben“ versteht und gegen die Abtreibung auftritt. Eine politische Aktion, die an einem Feiertag nichts zu suchen hat. Dahinter stecken antifeministische Kräfte, deren Plan es war, in Obwalden nicht nur Gottesdienst zu feiern, sondern medienwirksam die Tötung Ungeborener anzuprangern. Angesichts dieses Vorhabens war mit Gegendemos zu rechnen: von Frauenrechtlern, die zwar zu den Guten gehören, aber an Feiertagen lauter werden können als die Religiösen.

Lieber Regierungsrat, Sie haben richtig entschieden: gegen die Versammlungs- und Meinungsäusserungsfreiheit und für die öffentliche Ruhe.

Ich finde überhaupt, die Schweiz sollte ruhiger werden. Das Ausüben der Grundrechte ist eine schöne Sache, aber diese Kreise, die am Laufmeter gegen etwas protestieren, können sie nicht mal eine Pause einlegen? Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland geschieht es immer öfter, dass ein umstrittenes Podium oder eine Demo erfolgreich verhindert wird, indem im Vorfeld laute Gegendemos ankündigt werden – bis der Veranstalter einknickt und die Sache fallen lässt.


Genau wie Sie, lieber Regierungsrat. Nur ist es bei Ihnen natürlich kein Einknicken, sondern ein mutiges Zeichen für den Schutz der Ruhe. Unsere Bevölkerung braucht diese Kreise nicht, die immer gegen etwas wettern. Wenn es nicht Islamismus oder Feminismus ist, dann ist es das Klima. Wenn es nicht irgendwelche Gipfeltreffen sind, dann die US-Aussenpolitik, Palästina oder die Türkei. Um was es auch immer geht, am Ende steigt der Lärmpegel. Deswegen brauchen wir einen neuen Respekt vor Ruhe und Ordnung, lieber Regierungsrat.

Man wird Ihnen vorwerfen, Ihr Verbot beweise, dass der Staat die Versammlungs- und Meinungsäusserungsfreiheit seiner Bürgerinnen und Bürger nicht mehr garantieren könne. Man wird behaupten, dass Sie die Meinungsäusserungsfreiheit auf dem Altar der Angst opfern: Angst vor Gegenwind, Angst vor Polarisierung und Konflikt. Hören Sie nicht darauf, Sie können einfach entgegnen, dass selbst Diktaturen gewisse Ruhetage respektieren. Man wird Ihnen ausserdem vorwerfen, Sie seien heuchlerisch.

Dass sie niemals ein Verbot ausgesprochen hätten, wenn der Anlass politisch korrekt gewesen wäre, etwa ein Marsch gegen US-Präsident Trump oder für gerechte Toiletten mit der Möglichkeit für Frauen, im Stehen zu pinkeln. Aber lassen Sie sich auch davon nicht irritieren. Im Gegenteil rufe ich hiermit alle Gemeinden und Kantone des Landes dazu auf, sich an Obwalden ein Vorbild zu nehmen und sämtliche politische Aktionen zu verbieten, welche eine potentielle Ruhestörung darstellen. Ebenso rufe ich alle Gruppen von links bis rechts dazu auf, den politischen Gegner präventiv zum Schweigen zu bringen, indem immer gleich eine Gegendemo veranschlagt wird. Am Ende haben wir dann endlich die Ruhe, die wir verdienen.

Giuseppe Gracia (50) ist Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur.


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Lesermeinungen

 Esperanza 7. September 2017 

Gerechte Toiletten...

.... davon habe ich schon lange geträumt...Guiseppe Gracia bringt es auf den Punkt. Danke und weiter so!


0
 
 Sydney 4. September 2017 

Danke Giuseppe Gracia!

Ich fürchte, dass uns leider in Deutschland schon recht bald ähnliches bevorsteht und hoffentlich haben wir dann auch einen oder noch besser, ganz viele Guiseppes!
Danke nochmals für ihr aufrechtes Christsein!


4
 
 Liberaler 4. September 2017 
 

Guiseppe Gracia!

Gracia hat fürs Christentum in der Schweiz in den letzten Jahren mehr geleistet als Bischöfe, Bistümer, Staatskirchen und deren Kooperationsgrüppli zusammen! EIn mutiger, einfallsreicher und denkender Mann!


5
 
 girsberg74 4. September 2017 
 

Da entstehen Fragen nach der Legitimität von Herrschaft:

Ich stelle mir vor, ich sei ein Bürger von Obwalden und meine Regierung verwehrt mir die Ausübung meiner verfassungsmäßigen Rechte, weil sie diese nicht durchsetzen kann, nicht mal den Willen hat, das zu versuchen.

Ich sehe:
Mein Kanton ist zu klein, um mit Krawallerinnen und Krawallern aus dem eigenen Kanton oder aus anderen Kantonen, vielleicht gar noch aus Deutschland oder Österreich, fertig zu werden. Folgerung: Er muss mit einem leistungsfähigeren (oder rechtsstaatlichen) Kanton fusionieren.

Etwas anders:
Die Regierung meines Kantons nimmt ihr Gewaltmonopol nicht wahr. Also muss ich mich bewaffnen, meine legitimen Rechte selbst wahrnehmen und notfalls mit Gewalt durchsetzen.

Gesamtschau:
Ein Regierungsrat von Obwalden kann seine Hosen kaum tiefer fallen lassen.


6
 
 Chris2 4. September 2017 
 

"Da es sich bei der erwarteten Gegenveranstaltung aber um eine spontane Veranstaltung handelt, ist es nicht möglich, ein solches Verbot zu erlassen.“ Wow. Hier wird also eine brav angemeldete Kundgebung unbestritten braver Leute verboten, weil nicht angemeldete Chaoten und "Politaktivisten" mit ihrer unerlaubten Kundgebung den öffentlichen Frieden stören könnten. Das muss man sich auf der Zunge zwergehen lassen. Im Umkehrschluss müssten dann aber auch spontane - weder lärmende, beleidigende oder gar gewalttätige - Kundgebungen gegen die Tötung ungeborener Kinder möglich sein, z.B. als Reaktion auf Contra-Babies-Veranstaltungen, oder etwa nicht? Falls nein, weil zu brav: Immerhin stören auch wir in gewisser Weise die "öffentlichen Friedhofsruhe", wenn wir auf (kenne die Lage in der CH nicht) mit öffentlichen Geldern finanzierte massenhafte Kindstötungen hinweisen. Aber auch das ist vermutlich zu wenig aggressiv, um Veranstaltungen "pro killing" zu verhindern.


8
 
 goegy 4. September 2017 
 

Wir sind noch im Sommer, aber was da in Obwalden abgeht, erinnert eher an Fasnacht und ist aber wiederum zu traurig, um lustig zu sein.
Was ist aus der katholischen Innerschweiz geworden, die standhaft der Reformation widerstand, der napoleonischen Besatzung, dem Liberalismus und der Freimaurerei?


8
 
 JohnPaul 3. September 2017 

Super!!!

Das sitzt! Ganz große Klasse!


14
 

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