Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  6. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  7. „Sind wir noch katholisch?“
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  10. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  11. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  12. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  13. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  14. Und sie glauben doch
  15. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde

Frage an Merkel und Schulz: 'Waren Sie heute in der Kirche?'

4. September 2017 in Deutschland, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


TV-Duell zwischen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Martin Schulz nahm sich auch Zeit für Fragen rund um die Muslime ("Gehört der Islam zu Deutschland"?) - Auch das Christentum wurde gestreift. Von Petra Lorleberg


Berlin (kath.net/pl) Durch die bei uns lebenden 4 Millionen Muslime gehöre inzwischen auch der Islam zu Deutschland, „aber einer, der verfassungskonform ist“, der sich „deutlich abgrenzt“ von den Gewaltaten im Namen des Islam. Dass diese Abgrenzung notwendig sei, fordere sie auch von der islamischen Geistlichkeit in Deutschland. Dies vertrat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im TV- Duell mit ihrem Herausforderer Martin Schulz (SPD) drei Wochen vor der Bundestagswahl. Kanzlerkandidat Schulz erläuterte, dass man beispielsweise palästinensische Antisemiten „in klaren Sätzen“ sagen müsse: „In diesem Land hast du nur dann einen Platz, wenn du akzeptierst, dass Deutschland ein Land ist, das Israel schützt, dass das unsere Staatsräson ist“.

Merkel vertrat angesichts der jüngeren Berichte über Hasspredigten in einigen Moscheen, dass „wir eben auch Moscheen schließen“ werden, „wenn dort Dinge passieren, die wir nicht akzeptieren können“. Dazu gehöre auch, dass man das Studium der islamischen Theologie an deutschen Universitäten eingeführt habe „und wir müssen auch Imamausbildung verstärkt hier bei uns machen, damit wir wissen, was in unseren Moscheen passiert“. „Wir haben auch islamischen Religionsunterricht, damit die Muslime die Unterweisung bekommen, die grundgesetzkonform ist“, insgesamt müsse in diesem Bereich aber noch mehr getan werden. Einfluss, der von Saudi Arabien oder der Türkei aus auf Gläubige genommen werde, „ignorieren wir nicht“, beispielsweise wurden Akademien in Bonn, die von Saudi Arabien finanziert wurden, inzwischen geschlossen.


Schulz erläuterte wörtlich: „Wer unter Bezug auf die Religionsfreiheit im Grundgesetz andere Grundrechte, die im Grundgesetz definiert sind, einschränken will – z.B. die Gleichberechtigung von Mann und Frau – der hat in Deutschland nichts verloren.“

Die Moderatorin Sandra Maischberger brachte als „Überraschungscoup“ („Berliner Morgenpost“) ein: „Kurze Zwischenfrage, da wir gerade über Religion geredet haben: War heute einer von Ihnen in der Kirche gewesen?“ „Ich war heute nicht in der Kirche“, antwortete Merkel. „Ich war heute nicht… Ich war heute in einer Kapelle und ich war heute auf einem Friedhof bei meinem Freund Frank Schirrmacher, … dessen Grab und die kleine Kapelle habe ich heute besucht.“ Merkel ergänzte daraufhin: „Ich war gestern in einer Kirche, weil mein Vater seinen Todestag hatte, in der kleinen Kirche, die er auch sehr gemocht hat, habe ich an ihn gedacht“. Schulz fügte mit Blick auf Merkel hinzu: „Wahrscheinlich haben wir im stillen Kämmerlein heute beide gebetet“. Er spielte damit wohl auf die Anspannung vor einem live übertragenen TV-Duell an.

Aus der Frage nach dem Gottesdienstbesuch „hätte sich ein spannender, ein emotionaler Dialog entwickeln können“, kommentierte Nicolai Franz im evangelischen „pro Medienmagazin“. Merkel hätte beispielsweise „darlegen können, wie wichtig ihr Glaube ist. Dass sie aber nicht mit der Bibel in der Hand Gesetze macht. Dass sie in Zwiesprache mit Gott lebt, aber nicht dafür betet, dass sie sich politisch durchsetzt“, „sie hätte darauf eingehen können, welche wichtige Rolle die Kirchen in unserem Land spielen. Sie hätte ihnen danken können für den enormen Einsatz ehrenamtlicher Christen, ohne die die Flüchtlingskrise nie und nimmer hätte gestemmt werden können.“

Auch für Martin Schulz, „der zwar kein gläubiger Christ ist, aber dennoch Sympathien für den Glauben hat“, sei Potential in dieser Frage gesteckt: „Wie er nach Gott sucht. Wie er manchmal glaubt, ihn in der Musik gefunden zu haben. Wie wichtig es ihm ist, gerade in turbulenten Wahlkampfzeiten einmal innezuhalten und sein Leben von einer etwas breiteren Perspektive aus zu reflektieren. Dass die Kirchen verlässliche Partner sind, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht. Und dass es neben humanistischen die christlichen Werte waren, die zu Freiheit und Demokratie geführt haben. Dass überzeugte Christen die europäische Einigung vorangetrieben, um dauerhaften Frieden zu sichern – ein Feld, in dem er sich als europäischer Parlamentspräsident hohes Ansehen erarbeitet hat“.

Doch hätten die Diskussionspartner beide diese Chance verpasst, urteilte Nicolai Franz.

ZDF - Das TV-Duell: Angela Merkel und Martin Schulz - In voller Länge



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Politik

  1. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  2. Erfolg für den Lebensschutz – Kein Geld für Planned Parenthood aus US-Bundesbudget
  3. US-Repräsentantenhaus untersucht möglichen Missbrauch von Steuergeld durch Planned Parenthood
  4. Transgender-Debatte: Grüne Politikerin El-Nagashi verlässt die Partei
  5. Sprecher des US-Repräsentantenhauses will Subventionen für Planned Parenthood streichen
  6. Gründer der ‚Catholics for Harris‘: US-Demokraten haben ein ‚wachsendes Problem mit Gott‘
  7. Wirtschaft, Grenzsicherheit, Kriminalität waren Wählern wichtiger als radikale Abtreibungspolitik
  8. Lebensschützerin Lila Rose: ‚Ich werde Trump wählen’
  9. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  10. Umfrage Pennsylvania: 85 Prozent der Atheisten wählen Harris, Tötung kleiner Kinder am wichtigsten!






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  3. "Die Macht der Dummheit"
  4. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  5. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  6. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  7. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  8. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  9. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  10. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  11. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  12. Und sie glauben doch
  13. „Was diese drei Tage hier geschehen ist, hat der Dom vermutlich noch nicht sehr oft erlebt“
  14. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  15. Bemerkenswerte Rede von Papst Leo über Kardinal Merry del Val, Mitarbeiter von Leo XIII. und Pius X.

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz