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Ein Denkmal für Benedikt XVI.

13. September 2017 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Regenburger Bischof Voderholzer segnete ein Denkmal, das künftig an Benedikts Papstoralbesuch im Jahr 2006 erinnern wird - Auch Erzbischof Gänswein reiste eigens an - Link zum Grußwort von Papst em. Benedikt XVI.


Regensburg (kath.net/pbr) Bischof Rudolf Voderholzer enthüllte und segnete am Dienstagabend in Regensburg ein Denkmal, das in Zukunft an den Pastoralbesuch von Papst Benedikt XVI. im September 2006 erinnern soll. Der heilige Vater hatte bei seiner Bayern-Rundreise 2006 drei Tage lang - vom 11. bis 13. September - in Regensburg Station gemacht. Mit der Oberpfälzer Stadt hat er eine besondere Verbindung: Hier lebt sein Bruder, der frühere Domkapellmeister Prälat Georg Ratzinger, hier lehrte er von 1969 bis 1977 als Theologie-Professor an der Universität, hier sind seine Eltern und seine Schwester Maria begraben. Und auch in Regensburg ist das Institut Papst Benedikt XVI. beheimatet, das seine gesamten theologischen Schriften ordnet und publiziert.
Erzbischof Dr. Georg Gänswein verlas ein Grußwort von Papst em. Benedikt XVI.

Das nun geschaffene bronzene Denkmal zeigt ein stilisiertes Haus und steht auf einer Stele von schwarzem Granit. Der bekannte niederbayerische Künstler Joseph Michael Neustifter erstellte das Kunstwerk, das nun vor dem Portal der Regensburger Schottenkirche St. Jakob seinen Platz gefunden hat. Die Schottenkirche ist gleichzeitig die Kirche des Regensburger Priesterseminars, dort nächtigte Papst Benedikt XVI. 2006 auch während seines Aufenthalts in Regensburg.
 
Papst em. Benedikt XVI.: „Ein Haus ist Heimat!“

Erzbischof Dr. Georg Gänswein, extra aus Rom angereist, verlas ein Grußwort von Papst em. Benedikt XVI. Darin lobt der emeritierte heilige Vater die Idee des Künstlers, das Denkmal in Form eines Hauses umzusetzen: „Ein Haus ist Heimat. Es schenkt Gemeinschaft und Geborgenheit. So drückt das Bild des Hauses den Gegensatz aus zum Verlassensein, zur Einsamkeit, die heute so viele Menschen bedroht. Mitten im Zeitalter der Medien, in dem niemand mehr allein zu sein scheint, sondern immerfort Kontakte aller Art stattfinden, scheint gerade dieses universale Miteinander wirkliche Begegnung vom Ich zum Du, von Herz zu Herz unmöglich zu machen:


Die mediale Begegnung schließt uns nicht mehr füreinander auf, sondern sie schließt uns zugleich von innerster persönlicher Nähe ab. Das Haus dagegen verweist uns auf das wirkliche Miteinander, in dem wir miteinander arbeiten, zu Tisch sitzen, Freude und Trauer miteinander verkosten. In unserer bayerischen Tradition gehört zum Haus der Herrgottswinkel, der einerseits das Innerste und Persönlichste eines jeden berührt, aber gerade darum auch das Haus öffnet für den lebendigen Gott. Er ist es, der uns immer wieder miteinander versöhnt und ins Weite führt“, so Papst em. Benedikt XVI. in seinem persönlichen Schreiben an die Gläubigen.

Bischof Rudolf und der Künstler Joseph Michael Neustifter enthüllten das Denkmal.

In seinem Grußwort blickt Papst em. Benedikt XVI. auch zurück auf den Pastoralbesuch 2006 in Regensburg: „Mir selbst ist dieser Tag in schönster Erinnerung. Ich empfand es als eine besondere Fügung, dass am Namenstag meiner Mutter und meiner Schwester auf dem Islinger Feld der große Gottesdienst stattfinden konnte, in dem Menschen von nah und fern sich versammelten, um miteinander Gott für die Gabe des Glaubens zu danken und ihn um seinen Segen für unsere Heimat zu bitten. Der blaue Himmel leuchtete über unserem Land; das Singen und Beten der Menschen, die zum Teil von weither gekommen waren, erfüllten das Feld. Wir alle spürten, dass es schön ist, katholisch zu sein und dem lebendigen Gott uns ganz nahe zu wissen.

Der Enthüllung und Segnung des Denkmals ging die Feier einer Pontifikalvesper mit Bischof Voderholzer voraus. Die Regensburger Domspatzen gestalteten diese musikalisch. Im Anschluss spendeten mehrere Vertreter aus der Politik Grußworte: Staatsministerin Emilia Müller, die Regensburger Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sowie die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger. Auch der Bruder des emeritierten Papstes, Domkapellmeister em. Prälat Georg Ratzinger war anwesend.

Bischof Voderholzer: Regensburger Rede ist aktueller denn je
Der 12. September 2006 habe sich unauslöschlich in das Gedächtnis der Regensburger eingeprägt, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer unter anderem in seiner Predigt. Das Mottolied „Wer glaubt ist nie allein“ -  ein Wort Papst Benedikt aufgreifend – sei längst zu einer Art Regensburger Hymne geworden und habe sogar den Weg in so manchen diözesanen Teil der deutschen Gotteslobe gefunden. An seiner früheren Wirkungsstätte als Professor für Dogmatik, der Universität Regensburg, habe Benedikt XVI. vor 11 Jahren sodann eine Vorlesung über Glaube und Vernunft gehalten. Sowie damit zusammenhängend die Gottestragik und das Thema Gewalt sei als „Regensburger Rede“ in die Geschichte eingegangen. Mit dem gelehrten byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaeologos  erörterte der Papst, dass Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig sei. Gewalt stehe im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele.

An anderer Stelle habe Benedikt gesagt: „Nicht die Gewalt erlöst, sondern die Liebe“. Höre man diese Aussagen heute, erklärte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, unter dem Eindruck der Entwicklungen im Nahen und Mittleren Osten aber auch in vielen anderen Teilen der Welt, komme man nicht umhin, dass die Rede des Papstes im Jahr September 2006 an Aktualität noch zugenommen habe. „Dankbar können wir feststellen, dass er einen starken Impuls zu einem ehrlichen und offenen Dialog der Religionen gegeben hat und immer noch gibt!“, so der Regensburger Bischof.

Link zum Grußwort von Papst em. Benedikt XVI. in voller Länge

Foto oben: Bistum Regensburg


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Lesermeinungen

  15. September 2017 
 

Möge der Segen dieses heiligen Papstes auf unserem Land ruhen....


5
 
 Montfort 13. September 2017 

Wunderbar, ein Haus, eine PILGERHERBERGE als DENK-mal ...

... für den wahrlich denk-würdigen Besuch eines Papstes, der einer der geistig wachsten Pilger unserer Zeit ist!

"emeritus" kommt nicht von ungefähr von lat. merēre, merērī - "verdienen, sich verdient machen".

Danke, Papst emeritus Benedikt, auch für die Grußworte!


12
 

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