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Ein neues Standardwerk zur Ordensgeschichte

21. September 2017 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
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Die „Geschichte des abendländischen Mönchtums vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ ist ein aktuelles monumentales Standardwerk zur Ordensgeschichte. Rezension von Martin Bürger


Linz (kath.net) Die „Geschichte des abendländischen Mönchtums vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ ist ein aktuelles monumentales Standardwerk zur Ordensgeschichte, das soeben in deutscher Übersetzung bei EOS Editions veröffentlicht wurde. Mariano Dell’Omo, Mönch und Archivar von Montecassino sowie Professor an mehreren römischen Hochschulen, hatte das Buch zunächst im Jahre 2011 in italienischer Sprache publiziert. Insgesamt umfasst das Buch, das sich laut Untertitel mit dem „Charisma des hl. Benedikt zwischen dem 6. und 20. Jahrhundert“ befasst, mehr als 700 Seiten.

Angesichts der Fülle an Literatur, die es zu jedem einzelnen Jahrhundert der benediktinischen Ordensgeschichte gibt, ist die Arbeit des Verfassers sehr zu bewundern. „Mit wachem Auge auf das Ganze möchte ich das jeweils relevanteste Profil der monastischen benediktinischen Welt in der einen oder anderen Epoche herausarbeiten. Dabei habe ich versucht, im umfassenderen Horizont der unterschiedlichen geschichtlichen Epochen die Einzigartigkeit, Bedeutung und Ausstrahlung von Phänomenen, Strömungen und Personen im Umfeld des Charismas des hl. Benedikt herauszukristallisieren.“

Im ersten Teil des Buches geht es um die Zeit des heiligen Benedikt von Nursia bis hin zur Zeit des heiligen Bernhard von Clairvaux. Die Kapitel sind grob geografisch und zeitlich geordnet, sodass etwa das Mönchtum auf den britannischen Inseln vom sechsten bis achten Jahrhundert relativ früh behandelt wird. Später geht es dann auch um den Reformer Benedikt von Aniane aus karolingischer Zeit oder das Kloster sowie die spätere „Kongregation“ von Cluny. Wenn Mariano Dell’Omo von Krise und Wiederbelebung des monastischen Ideals spricht, geht er auch kurz auf diverse Entwicklungen ein, die nicht unmittelbar mit dem heiligen Benedikt und seiner Regel zu tun haben, so etwa die Gründung der Kartäuser.


Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich schließlich mit der Zeit vom „Herbst des Mittelalters bis zur Schwelle des 3. Jahrtausends“. Auch hier finden sich Niedergang in frische Impulse dicht nebeneinander, wie es schon im ersten Teil, grob gesagt im ersten Jahrtausend der Kirchengeschichte, der Fall war. Spannend ist besonders die Wiederbegründung und Erholung des benediktinischen Mönchtums in Frankreich, nach der französischen Revolution, die besonders mit der Abtei Solesmes verbunden ist. Auch in Deutschland gibt es wichtige neue Aufbrüche, etwa mit den Gründungen von St. Ottilien oder von Beuron.

Einzig die vielen Tippfehler sind bei der „Geschichte des abendländischen Mönchtums vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ zu bedauern. Wenn man innerhalb von drei Seiten drei verschiedene Schreibweisen eines einzelnen Wortes lesen kann (cluniazenisch, cluniazesisch und cluniazensisch), so ist das doch einigermaßen störend. Trotzdem: Man kann sich kaum vorstellen, welch ungeheure akademische Leistung Mariano Dell’Omo erbracht hat. Der Leser kann dankbar für dieses Buch sein. Tausende Literaturverweise bieten dem Interessierten die Möglichkeit, sich in zahlreichen Sprachen weiter in die jeweilige Materie zu vertiefen.

kath.net-Buchtipp
Geschichte des abendländischen Mönchtums vom Mittelalter bis zur Gegenwart
Das Charisma des hl. Benedikt zwischen dem 6. und 20. Jahrhundert
Von Mariano Dell'Omo
Übersetzt von Hermann J. Benning
Hardcover, 744 Seiten; mit zahlreichen Abbildungen und Übersichtskarten
2017 Eos Verlag
ISBN 978-3-8306-7833-5
Preis Österreich: 72.00 €

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Lesermeinungen

 Elisabeth53 21. September 2017 
 

Birgittinenkloster in Altomünster kämpft um Wiederbelebung

Nach einmaligen Vorfall in der Geschichte der Kirche: höchstwarscheinlich auf Antrag von Erzbistum München wurde das Birgittinenkloster in Altomünster durch ein Beschluss aus Rom (damit ist die zuständige Kongregation unter Pontifikat von Papst Franziskus leider auch in die Geschichte der Kirche eingegangen) trotz dort lebenden letzten Nonne und einer Postulantin aufgelöst. Das Vermögen von Kloster wurde in einer Nacht- und Nebelaktion vom Erzbistum München inzwischen auf brutalste Weise beschlagnhamt (es wurden u.A. die Konten der Birgittinen beschlagnhamt sowie Türschlösser ausgetauscht, selbst Zugang zur Kapelle im Gästehaus des Klosters wurde versperrt).
Dank Rekurs nach Rom darf die letzte Birgittin Schwester Apolonia sowie Postulantin Claudia weiterhin im Kloster leben (vgl. Hompage der Schwester Apolonia im Internet über google, sowie ein FB-Eintrag).
Weitere Frauen mit Interesse am kontemplativen Leben und an der Spiritualität der Birgittinen dringendst gesucht vgl. youtube:


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  21. September 2017 
 

Das Ende der Volkskirche?

Bereits Joseph Ratzinger hat 1958 erkannt, dass die Volkskirche wohl bald am Ende sein wird. Stellt sich die Frage, ob dies grundsätzlich für das römische System gilt. War das irische System doch das bessere? Und könnte eine Rückkehr zu diesem die Lösung sein? Heiliger Benedikt hin oder her...

https://de.wikipedia.org/wiki/Iroschottische_Kirche


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