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'Merkel muss weg' - Ein Nachruf auf den politischen Katholizismus26. September 2017 in Kommentar, 33 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Da es kaum noch praktizierende Katholiken unter 60 in Deutschland gibt, war klar, dass der politische Katholizismus Abschied nimmt. Merkel hat Abgang beschleunigt, massiv unterstützt von deutschen Bischöfen. Gastkommentar von Franz Norbert Otterbeck
Berlin (kath.net) Da es kaum noch praktizierende Katholiken unter 60 in Deutschland gibt, war es klar, dass der politische Katholizismus hier früher oder später seinen Abschied nimmt. Früher oder später. Angela Merkel hat den Abgang beschleunigt, massiv unterstützt von deutschen Bischöfen, die sich immer noch vormachen, dass man ihren inflationären "Aufrufen" draußen irgendeinen Wert beimisst. Demütig habe ich mit beiden Stimmen wiederum CDU gewählt, wie es sich für einen Katholiken einstmals gehörte. Vor der Bekanntgabe der Prognose um 18 Uhr frönte ich auch noch einem gewissen Zweck-Optimismus, dass "gutes Wetter" der Bundeskanzlerin (ihrer Union) nochmals 38% bescheren könnte. Im Gegenteil. Nach den früheren Grundregeln parlamentarischer Demokratie hätten die herben Verluste sowohl bei CDU/CSU als auch SPD zum sofortigen Rücktritt aller politisch Verantwortlichen geführt. Alles andere war unanständig. Zuzugeben ist freilich, dass Angel Merkel ein derart unbestelltes Haus führt, in dem, außer ihr, nur noch ein Vollblutpolitiker zu agieren scheint (Schäuble, 75). Sie muss es erst noch bestellen, also einen Übergang bis 2018 oder 2019 organisieren. Dann aber wird die "Ära Merkel" ihr Ende finden, wie auch einst Adenauer nach seinem versiebten Mauer-Wahlkampf 1961 (mit besserem Ergebnis!) seine Abdankung vorzubereiten hatte. Überdies hat Merkel 3 von 4 der schlechtesten Wahlergebnisse zu verantworten, außer dem von 1949, als es noch KPD und Zentrum im Bundestag gab.
Mit einem Bismarck-Fan Altmaier allein wird der politische Katholizismus allerdings nicht auferstehen. Da müssen ganz andere Massen bewegt werden. Der nahezu absurde "LInksintegralismus" mancher deutscher Bischöfe hat zwar nicht wesentlich, wohl aber signifikant zum Titanic-Tag der einstmals unionsnah aktiven "politisierten" Katholiken beigetragen. Man springt aus dem Boot, aus Angst zu kentern. Verzockt hat sich nicht nur Merkel mit ihrer "Ehe für alle". Seit dem 30. Juni hatten etliche der treuesten CDU-Wahlkämpfer einfach keine Lust mehr, "sowas" zu vertreten. Verspielt haben auch die hehren Bischofswortziselierer, Hirtendarsteller - und vor allem Großarbeitgeber - rund um die bischöflichen Stühle ihren "Führungsanspruch". Die wirklichen Sorgen ihrer wirklichen Schäfchen sind ihnen seit langem schon kaum noch einen Pfifferling wert. Eingeübt wurden Sprachspiele der Wohlfühlsimulation, auch in Münster, München oder Köln. Man hat ja einen großformatigen "Verkündigungsautrag", um überaus weitblickendste "Wegweisung" zu setzen. Mit Wortschwall und Gemahnt-euch-wohl-Soße evangelisiert aber kein Bischof niemanden mehr. Man sitzt in der Falle des eigenen Beschäftigungssektors, umgeben von - für die kleinen Leute von der Straße: völlig undurchdringlichen Gräben und Wällen, noch "Mitarbeiter" genannt, die aber in aller Regel nur Quertreiber sind. Vom Standpunkt des Evangeliums aus betrachtet; so müsste auch Luther heute sagen. Nachkonziliar ist es Katholikinnen und Katholiken (kleine Ranschmeiße an den Genderismus) unter Umständen erlaubt, sogar grün, links oder AfD zu wählen. Grotesk allerdings wird es, wenn die gesamte kirchliche Verkündigung, bei der EKD nur unwesentlich schriller als im Geltungsbereich der Beschlüsse der DBK, einen linksgrünen Sound imititiert, der im politischen Original doch weit origineller klingt als in der verwässerten Version von Caritas, Diakonie oder KJG. Wenn schon engagierter "Maoismus light" zelebriert wird (tausend Kämpfe sollst Du kämpfen!), dann doch bitte mit Originalzitaten aus der Mao-Bibel und nicht dieses rosa angehauchte Lindgrün von Anselm Rot, Notker Lamm oder auch Asterix Zulehner mit seinen ungezählten Triumphen über den "Cäsaropapismus". Oder anders gesagt: Konrad Adenauer hat sich um das Vaterland verdient gemacht. Angela Merkel auch, aber nur dann, wenn man - wie die gesamte preußisch-protestantische Tradition - stillschweigend voraussetzt, dass diese Nation nur blühen kann, wenn die "Romtreuen" überwunden sind. Sie sind es! Aber was blüht denn da? Eine katholische Volkspartei ist die AfD jedenfalls nicht. Merkel würde jetzt gern noch ein Weilchen in die Abendsonne hineinregieren. Aber ungeachtet ihrer mannigfachen Verdienste um die Vernichtung des politischen Katholizismus auf deutschem Boden wird sie ihren Abschied bald nehmen müssen. Für das religiöse Trümmerfeld, das deutsche Bischöfe ihr "abgetreten" haben, ist sie aber fraglos nicht verantwortlich. Leider, leider sind die Beter in ihrem eigenen Haus, dem Haus des Herrn also, den sie anbeten, nicht die Herrin, nicht stimmberechtigt und praktisch noch nicht einmal in den engen Grenzen von Lumen gentium 37 zur Meinungsfreiheit befugt. Sonst würden zwei oder drei "Kardinalprotestanten" zwar nicht nach Anatolien entsorgt, vielleicht aber doch in die niederschlesische Oberlausitz versetzt. Nahe Görlitz kann man als Ruhestandsbischof ja auch gut und gerne leben, bisweilen ebenso überversorgt wie unterbelichtet, aber doch immerhin weit genug weg von den Kameras von ARD und ZDF. Die absolute Mehrheit der Katholiken unter 60 will da "Worte des Vorsitzenden" nämlich nicht mehr mit ansehen.
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Lesermeinungen | FNO 28. September 2017 | | | @Steve Andrea kenne ich persönlich. Sie war eine quirlige, sympathische Studentin. Aber ihr politisches Motiv war schon immer die Rauferei. Programm? Austauschbar. Deshalb findet "Schwulst" sie so scharf. | 0
| | | FNO 28. September 2017 | | | @Henry Sie haben mich schon richtig verstanden: DIESES Ergebnis ist so krachend, dass ein "weiter so" nicht zu verantworten ist. Nicht jeder Rückgang von Prozenten zwingt zu Rücktritten. Neu ist, dass nahezu niemand mehr zurücktritt, außer wenn der Einstieg in die noch höhere Gehaltsklasse winkt (Pofalla et al.). Heute sagt man: "Ich übernehme die Verantwortung". Als ob das bloße Bekenntnis im Säkulum zur Lossprechung führte! Das gibt es nur im Beichtstuhl. Und selbst da ist kein "weiter so" erlaubt. | 4
| | | Henry_Cavendish 28. September 2017 | | | @FNO: Ein wenig Verklärung der Geschichte ist da aber schon bei, oder? Sie schreiben:"Nach den früheren Grundregeln [...]" Also, 1992 verlor Ministerpräsident Teufel in Baden- Württemberg mehr als 9% und die absolute Mehrheit. Die Republikaner zogen mit 11% in den Landtag ein. Raten Sie, wer der neue Ministerpräsident einer Großen Koalition wurde! Richtig ... Erwin Teufel. Rücktritt? Fehlanzeige. Er blieb bis 2005.
Sie schreiben: " Überdies hat Merkel 3 von 4 der schlechtesten Wahlergebnisse zu verantworten[...]" Nun ja, als Helmut Kohl 1994 letztmalig Kanzler wurde hatte er 3 der 4 schlechtesten (in Serie!) zu verantworten. Und ich wage mal die Behauptung: Hätte er 1998 noch irgendeine Koalition schmieden können (4/4 schlechteste)wäre er nicht zurückgetreten.
Oder Walter Scheel, FDP: Verlor 1969 fast 4% und verantwortete das bis 2013 schlechteste Ergebnis. Zurück trat er erst 1974 ... als er Bundespräsident wurde.
So schön war's früher vielleicht doch nicht. :) | 1
| | | Steve Acker 28. September 2017 | | | nahles: "Union kriegt es jetzt auf die Fresse" Aber sie ist ja bei den guten. der SPD.
Wenn einer von der aFD sowas sagen würde,
das wäre ein Skandal, | 4
| | | FNO 27. September 2017 | | | @Knoch Die dt. Bfe. machen so weiter wie oben kritisiert. Von ihrer Versammlung im "Vollherbst" (Herbstvollversammlung) gelangte NUR der wiederum propagierte pro-islamische Standpunkt zu ARD und ZDF. Würden die sich endlich ihrer Hirtensorge zuwenden, anstatt in Politik zu machen, würde der gesamte politische Diskurs dadurch nur entspannter, kompetenter und sachbezogener werden. Man ist doch nur noch genervt von soviel geballter Inkompetenz aus bischöflicher Quelle. Mir ist es übrigens wurscht, ob die Bfe. heute stumpf links oder morgen wieder dumpf rechts säuseln. Der ganze Opportunismus nützt ja weder Politik noch Religion. "Bischofswort" wird ja schon fast zum Synonym für hochtrabende Lyrik nahezu ohne Aussage, z.B. im Februar zu 'Amoris laetitia' publiziert. | 5
| | | Ad Verbum Tuum 27. September 2017 | | | Christliche Partei .. die ganz Diskussion, d.h. das Wahldilemma eines Katholiken, hatte ich mal wieder in einem Brief vor den Berliner Bischof getragen .. leider ohne Anwort.
Das christlichste Programm hat die AfD (Ehe, Gender, Leitkultur)-die dürfen wir ja nicht wählen, weil Nazi.
Die anderen dürfen wir wählen, obwohl sie nichts mehr christliches haben oder sogar offen anti-christliche Positionen vertreten/forcieren.
Die AfD wäre eine Chance gewesen (bestätigt sich ja auch in ChrAfD & dem "Kirchenpolitischen Manifest"). Die Distanzierungen der Kirche führ(t)en ja gerade dazu, dass sich kaum ein Katholik offen darin engagieren kann/will. Vertane Chancen.
Eine dediziert katholische Partei wäre m.E. notwendig, Organisationsplattform, Networking müsste es doch irgendwo in der Kirche geben .. meine Fragen dazu blieben leider ebenfalls unbeantwortet (s.o.) | 4
| | | Walter Knoch 27. September 2017 | | | Metapher? Metaphorisch? Bild? zu Sefa: Merkel steht an herausragender Stelle für eine Politik, die das Koordinatensystem dieser Republik zum Schaden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung weit, weit nach links verschoben hat. Sie hat die Seele der CDU verscherbelt.
Wenn ich jetzt Merkel "jage", dann steht die Person für die Sache die sie verkörpert. Man darf aber durchaus bewusst missverstehen; so wie es Egon Flaig in seinem Buch "Gegen den Strom" prägnant ausgeführt hat: Wir leben in einer Zeit in der nicht mehr versucht wird, das Gesagte zu verstehen, nein, man insinuiert, man unterschiebt Motive ... " (nach dem Sinn).
Man möge sich erinnern. Gauland war der Büroleiter von Walter Wallmann. Er redigierte dessen Texte. Er führte die zerstrittene Frankfurter CDU zusammen.
Blenden wir zurück: In Dresden standen zuerst Tausende still auf der Straße. Gewaltlos ihre Sorgen ausdrückend. Man beschimpfte diese Leute aufs übelste, statt ihre Sorge ernst zu nehmen. Dadurch führt man herbei, was man heute beklagt. | 7
| | | Der Gärtner 26. September 2017 | | | Beurteilung Bundestagswahl Es gibt auch andere Medien und Stimmen zur Wahl, als der ewig deutsche Einheitsbrei.
https://www.youtube.com/watch?v=hyBg4Y5fDvc | 1
| | | FNO 26. September 2017 | | | @goegy Klar, in einem kurzen Kommentar kann man nicht alles unterbrngen, was zu sagen wäre. Nur zum "jüngeren Klerus": Im Mai richtete ich eine Denkschrift an Bischof Genn in Münster; inzwischen in überarbeiteter Fassung bei THEOLOGISCHES publiziert ('Pax Chrsti in Regno Christi', Heft 7-8/17, Sp. 361 ff.). Die Antwort des Bischofskaplans Niemeier (nomen es omen), völlig abwegig, unter bewusster Verdrehung einer unglücklichen Einleitung: Er "bitte" darum, Spekulationen über die sexuelle Orientierung der jüngeren Priester zu unterlassen, das diskriminiere sie. Dabei hatte ich gar keine persönliche Meinung dazu geäußert! Ich hatte mit der Erwähnung bloßer Reizworte in ein Wespennest gestochen. Der Bischofskaplan versteht sein Amt offenkundig so, den Bischof NICHT mit schwierigen Nachrichten zu behelligen. Nebenbei bemerkt: Ich bin felsenfest überzeugt, dass die Überflutung des kirchlichen Apparats mit schwulen und lesbischen Mitarbeitern ein zentrales Problem der "Pastoral" ist. Nur nebenbei!! | 3
| | | antonius25 26. September 2017 | | | @Kurti: Korrekt, CDU hat sich total gewandelt Das letzte Mal als ich CDU gewählt habe (2009, in vierter Generation), stand sie noch für:
-Christliches Familienmodell (Gender war noch gar nicht bekannt), Kinder von den Eltern erziehen,...
-Maastrichtkriterien und No-Bailout
-Deutsche Leitkultur, "Multikulti gescheitert"
-Marktwirtschaft
-Europa der Vaterländer
-Begrenzung der Zuwanderung
-Gegen Doppelpass
-Atomkraft-Laufzeitverlängerung
-gegen EEG-Gesetz
...
2005 war es noch deutlicher, 2009 gab es teilweise schon Anzeichen des Linksrucks, die wurden aber der SPD (GroKo) angelastet. Nach der "Entsorgung" von Rot/Grün schien unser Land eine gute Zukunft vor sich zu haben.
Aber mit dem, was dann geboten wurde (alle obigen Punkte wurden mit teils katastrophalen Folgen abgeräumt, wer sie noch vertritt als Nazi/Sozialdarwinist/Klimaleugner/Atomlobbyist/Europahasser/... beschimpft) kann ich nur sagen: Ich wurde als Wähler getäuscht und verraten und werde diese Personen ganz sicher nie mehr wählen. Völlig unabhängig von der AfD. | 16
| | | W.S. 26. September 2017 | | | Ich kenne Menschen die sich nach aussen gegen Gender einsetzen und dann CDU/CSU gewählt haben. Da fällt mir nichts mehr ein... | 17
| | | antonius25 26. September 2017 | | | Politische Korrektheit=Kampf gegen Meinungsfreiheit Sie wird als Waffe benutzt, um über unliebsame Themen (und mittlerweile sind das fast alle) gar nicht mehr diskutieren zu müssen. Ergänzt durch die Zensurinitiativen von Maas, Kahane und Co. Die AfD und Herr Gauland mit seinem Spielchen leistet da einen sehr wichtigen Beitrag im Kampf für die Meinungsfreiheit, ob mit Florett oder schwerem Säbel.
@Sefa: Sind Ihnen die Stilmittel Metapher (jagen=verringern des Abstands) und pars pro toto (Merkel/Kanzler steht für die Regierung als Ganzes) bekannt? Sie sollten mal überlegen, ob es christlich ist, wenn Sie eine evtl. zweideutige Aussage sofort im schlimmsten möglichen Sinne interpretieren (Tipp: ist es nicht). "Jagen", "Entsorgen" oder "Mahnmal der Schande" finden Sie in der Suchmaschine Ihrer Wahl von Personen aus ganz verschiedenen Richtungen, Parteien oder Zeitungen zu Hauf und aus ganz unterschiedlichen Jahren. Da ist überhaupt nichts dabei, egal ob nun Vollmer, Scharping, Lindner, ein Sportmoderator oder eben Gauland "jagen" sagt. | 14
| | | huegel76 26. September 2017 | | | Frau Merkel führt ein „unbestelltes Haus“? Das ist eine gewagte Formulierung, hat sie es doch selbst leergefegt... | 13
| | | goegy 26. September 2017 | | |
Der Zerfall des deutschen Katholizismus hat keinen monokausalen Hintergrund. Vielleicht hatte man sich zu wenig gegen die in der Adenauer Republik wieder auferstandenen Altnazis ( z.B.Oberländer) gewehrt.
Dann kam das Konzil, welches zu viele der tradierten Werte über Bord warf; vor allem die religiöse Disziplin u. die Aufgabe von Volksfrömmigkeit und Ritualen.
Emotional konnte man diese "neue" Kirche kaum mehr lieben.
Die 68er Bewegung mit ihrer Infrage-Stellung u. De-Konstruktion aller Werte (Respekt, Ehe etc) setzte dem bislang sanften Zerfall dann noch die Krone auf.
Ein weltfremder Alt-Klerus schien die Zeichen der Zeit nicht zu verstehen, besonders die aufkomme Macht der Medien. Man verpasste die Gelegenheit, diese in positivem Sinne zu nutzen.
Die nachkommende junge Priesterschaft war bereits vom Zeitgeist angefressen. Mit Spiritualität hatte diese wenig am Hut. Ihre Kirche wurde zu einer Art Alternative zu andern Social Clubs, zum Roten Kreuz, zu Friedens-Korps etc | 8
| | | FNO 26. September 2017 | | | @Sefa Es trifft zu: Das - in Resten - noch katholische Milieu ist gegen die AfD besonders widerständig. Dennoch hat die törichte Art, in der Bischöfe meinten, sinngemäß vor Neofaschismus warnen zu müssen, manche gute Katholiken geradezu dazu gezwungen, dem zuwider zu handeln. Die Pastoral kann nicht von "semper idem" (vor 68) auf "pantan rhei" (seit 2013?) umstellen. Wenn 13% der Wähler zu der Meinung kommen, es sei eine Art "Kulturrevolution" im Gange, dann ist das immer noch kein Neofaschismus. Denn der wäre selber sozialrevolutionär! Für diese Leute wurde Merkel zur Ikone eines gesellschaftspolitischen (!) Linkstrends. Dagegen hätten die letzten Kräfte einer Politik aus christlicher Verantwortung antizyklische Signale setzen müssen, anstatt, wie Püttmann, sogar ehemalige Gesinnungsfreunde als "rechts" (-extrem) zu verdammen. Wenn das Unbehagen der rechten Mitte nicht adäquat beantwortet wird, dann kann auch die "Merkel-CDU" noch auf Werte fallen die schlechter sind als die der Schulz-SPD. | 16
| | | girsberg74 26. September 2017 | | | Nur die Stille noch ist laut! (Angela Merkel) „ … massiv unterstützt von deutschen Bischöfen, die sich immer noch vormachen, dass man ihren inflationären "Aufrufen" draußen irgendeinen Wert beimisst.“ | 19
| | | 26. September 2017 | | | @antonius25 Das Spielchen mit den alten Zitaten kann man mit jeder Partei machen. Wenn man Mal Merkel und oder die CDU zitieren will, so haben die in bzw. 1998 und 2002 genau das Gegenteil von heute gesagt und andere, die damit nicht einig war, schwer angegriffen. Da die meisten Leute das alles nicht mehr wissen, merken sie die Heuchelei von Merkel gar nicht, aber dasselbe gibt ja auch für andere Parteien. Bei denen gibt es auch genug Aussagen, die sie heute nicht mehr hören wollen. | 21
| | | Chris2 26. September 2017 | | | "Atheistischer Osten"? Gegentheorie: Die AfD wurde besonders dort gewählt, wo man auch in der D"DR" besonders widerständig war. Und sich noch ganz gut an Stasi und Propaganda erinnert, während wir hier im Westen immer noch glauben, wir hätten ein unendliches Dauerabo auf Friede, Recht und Freiheit, wenn wir nur kräftig genug einer vor 72 Jahren untergegangenen Diktatur heldenhaft und ohne Pardon Widerstand leisten. Immerhin haben Sie erkannt, dass es in Deutschland eine "Verfolgung von Dissidenten" gibt, das ist ja schon einmal etwas. Und ja, ich hoffe auch, dass Frau Merkel durch den Untersuchungsausschuss "gejagt" wird. Und nein, ich wünsche ihr nicht das gleiche, das viele Frauen (und Männer) dank ihrer unkontrollierten Grenzöffnung und Zuwanderung z.B. in der Silvesternacht erleiden mussten... | 19
| | | 26. September 2017 | | | @antonius25 1.
Nicht mogeln: Herr Gauland wollte ausdrücklich Frau Merkel, also einen Menschen, jagen.
2.
Aufgabe der Opposition ist, die Regierung zu prüfen, ggf. zu kritisieren und Alternativen vorzuschlagen, nicht potentiell zu Gewalt anzustacheln.
3.
Wann bitte "verraet er [Gauland], wen er zitiert hat"?? Habe ich von ihm noch nicht gehört.
4.
"alte Politikersprueche" kennt Herr Gauland dagegen zur Genüge, schließlich hat er sein Leben lang von der Politik gelebt. Jahrzehntelang bei der CDU, und als er dort nicht mehr weiterkam...
5.
Mit Genugtuung lese ich, dass Sie fast ein Vierteljahrhundert zurücksuchen mussten, um diese Entgleisung noch mal zu finden (und dann ausgerechnet im "Spiegel"!). Wenn Sie damit ausdrücken wollten, dass Herr Gauland ebenso übel ist wie der ultralinksgrüne Volmer, würde ich Ihnen zustimmen. | 3
| | | antonius25 26. September 2017 | | | @Sefa: Jagen Abgesehen, dass das Jagen der Regierung die Aufgabe der Opposition ist, haelt Herr Gauland immer wieder den Waechtern der politischen Korrektheit den Spiegel vor mit einem einfachen Spiel:
Er sucht sich alte Politikersprueche, z.B. von der SPD, und laesst sie wie zufaellig in seine Reden einfliessen. Wenn die Bessermenschen dann in Erregung geraten, verraet er, wen er zitiert hat.
"Grünen-Sprecher Ludger Volmer tönte am Wahlabend: "Wir werden den Kanzler jagen." " (Wahlabend 1994)
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683714.html | 19
| | | 26. September 2017 | | | Bin gespannt auf die Wähleranalyse Es fällt doch auf, das die AfD ausgerechnet im atheistischen Osten gewählt wird. Kein Wunder, viele AfD-Inhalte kennen die dortigen Wähler noch von der SED: Abschottung nach außen, hohe Sicherheit, strenge Kontrollen, autoritäre Führung, Bejubeln alles Militärischen, gleichgeschaltete Medien, kulturelle Gleichförmigkeit, Verfolgng von Dissidenten, Politpersonalvorwiegend aus alten Männern u.v.m.
Ich habe auf die Schnelle nur einen Artikel aus der Lippischen Landeszeitung gefunden: "In zwölf der 128 Wahlkreise in NRW blieb die AfD unter der Fünf-Prozent-Grenze. Es sind ausschließlich Wahlkreise mit überwiegend katholischer Bevölkerung. Besonders auffällig ist das Münsterland vertreten, wo die AfD in einigen Wahlkreisen nicht einmal vier Prozent erreichte. Unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielte die AfD auch im katholischen Süden Ostwestfalens und in den katholischen Städten Köln und Aachen."
Ich bin gespannt, was die Wahlforscher bundesweit herausfinden! | 5
| | | 26. September 2017 | | |
@serafina:
"„Wir werden Frau Merkel jagen“ O-Ton von Alexander Gauland am Wahlabend in Berlin.
Mögen er seinen Worten schnellstens Taten folgen lassen"
Das gefällt Ihnen, dass jetzt Menschen gejagt werden sollen? Und wenn dann irgendein Verrückter, wie zuvor bei Reagan, Lafontaine, JPII,..., wirklich abdrückt - der feine Herr Gauland wird sich sicher nicht selbst die Finger schmutzig machen -, beten Sie dann ganz fromm einen Rosenkranz?
@FNO:
Herr Meuthen ist ungefähr so katholisch wie Andrea Nahles: Beide tragen ihre Konfession wie eine Monstranz vor sich her, leben aber nicht danach. Anfang 2017 hat er seine 2. Ehefrau verlassen und gleich seine nächste Konkubine vorgestellt. | 5
| | | Ebuber 26. September 2017 | | | @ottokar An die Gründung einer neuen christlichen Volkspartei glaube ich nicht mehr. Die nachwachsenden Ü-60er sind ja auch nicht mehr so sattelfeste Katholiken. Es ist ja (leider!) nicht so, dass man mit Erreichen des 60. Geburtstags plötzlich wieder kath. wird!
Bleibt also nur, in Geduld und im Gebet zu verharren und auf Jesus zu vertrauen, der ja bei uns ist: alle Tage bis ans Ende der Zeiten.
Übrigens - die CDU wählte ich diesmal auch nicht - aus Protest. Wie hier bereits erwähnt wurde, hat die Merkel-Aktion "Ehe für alle" auch bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht. | 18
| | | FNO 26. September 2017 | | | @antonius25 EINZELNE Katholiken konnten sich in der AfD profilieren, etwa Jörg Meuthen. EINZELNE Katholiken können auch in der CDU noch mitwirken. Aber das Phänomen des politischen Katholizismus als Struktur, als Strömung innerhalb der bundesdeutschen Gesellschaft ist futsch. Übrigens umfasste der "Adenauer-Katholizismus" nie das gesamte Spektrum der Konfessionszugehörigen. Es gab immer einige Linkskatholiken (Heinrich Böll, Carl Amery) und etliche rechts von CDU/CSU. Das werden Bischöfe nie verhindern können in der Demokratie!! Neu ist das Phänomen, dass die Religion durch ein irgendwie "links" schimmerndes Bla-bla ersetzt wird, ausgehend vom konfessionellen Beschäftigungssektor. Da die letzten Kirchgänger fast alle im Rentenalter sind, die Beschäftigten aber nicht, ergibt sich, dass die kirchlichen Beschäftigten ihre 'Religion' in aller Regel nicht praktizieren, wohl aber ihre Gesinnung. Ich gebe zu, dass dieser Trend manche Frommen zur AfD-Wahl trieb, weil das Bla-bla kaum noch zu ertragen war. | 17
| | | antonius25 26. September 2017 | | | CDU noch weniger katholisch als AfD Mir faellt kein Bereich ein, wo die CDU "katholischer" waere als die AfD. Umgekehrt steht die AfD (selbstverstaendlich keine christliche Partei) fuer:
-Subsidiaritaetsprinzip: Europa-Deutschland-Laender-Gemeinden-Familien-Individuen (CDU: immer mehr Europa, mehr Zentralismus und Kinder in staatliche Obhut)
-etwas strengere Abtreibunsregeln
-Ehe ist Verbindung von Mann und Frau
-Es gibt genau 2 Geschlechter und die sind kein soziales Konstrukt sondern Natur des Menschen
-Vorort-Hilfe an wirklich Hilfsbeduerftige anstatt Verschwendung der Gelder an alle Gluecksritter, die es bis nach Deutschland schaffen mit allen negativen Folgen fuer die Stabilitaet des Landes
-Staerkung des Rechtsstaats und die Durchsetzung der oeffentlichen Ordnung (Anmerkung: aus katholischer Sicht ist Frieden nicht das Schweigen der Waffen, sondern die Herrschaft des Rechts; z.B. Augustinus oder Papst Benedikt im Bundestag) | 33
| | | FNO 26. September 2017 | | | @Stephaninus Wenn auch nur wenige Katholiken da sind, so könnten sie doch, wenn ihr Talent gefördert würde, das Gedankengut der christlichen Gesellschagftslehre in die Politik einbringen. In der Ex-DDR brachten sich viele Christen nach 1990 in die Politik ein. Der Rückgang der Zahl der Katholiken (und Christen überhaupt) schwächt zwar das katholische Milieu als Wählerreservoir, führt aber nicht automatisch (!) dazu, das engagierte Katholiken sich in der Politik nicht mehr profilieren können (siehe: Momo Liminski). Merkel hingegen förderte ausnahmslos antirömische Dissidenten unter den rk-Parteileichen, Paradepferd: Dr. h.c. Schavan, zynisch nach Rom "entsorgt". | 13
| | | serafina 26. September 2017 | | | „Wir werden Frau Merkel jagen“ O-Ton von Alexander Gauland am Wahlabend in Berlin.
Mögen er seinen Worten schnellstens Taten folgen lassen und dies als Tagesordnungspunkt 1 auf seine Agenda setzen.
Auch die Aussage von Frau Dr. Alice Weidel "Verfassungsklagen werden kommen ...“ stimmt hoffnungsvoll.
Danke an die AfD. Nun legt mal los!!! | 41
| | | Stephaninus 26. September 2017 | | | Da komme ich nicht ganz mit Wenn es ohnehin keine praktizierenden Katholiken unter 60 mehr gibt, warum soll dann ein politischer Katholizismus überhaupt noch existieren? | 12
| | | FNO 26. September 2017 | | | @Wynfried Die Erststimme hat immerhin geholfen SPD-Dörmann aus dem Bundestag zu bringen. Die Zweitstimme konnte ich Lindners FDP nicht geben, weil der noch am 22. in Bonn das christliche Menschenbild verspottet hat: "Als 'böser und verführbarer Mensch' müssen Sie die CDU wählen." Wie gesagt so getan. | 6
| | | hortensius 26. September 2017 | | | Das Chaos wurd noch nicht bemerkt, Das Chaos wird noch nicht bemerkt, weil es langsam kommt. Die Dekadenz der Gesellschaft erlaubt keine Persönlichkeiten mehr. Wir können nur Grundlagen für spätere Generationen legen. | 30
| | | Aventin 26. September 2017 | | | Gute Frage, werter Wynfried, ich jedenfalls habe es nicht getan! | 25
| | | ottokar 26. September 2017 | | | Alles schön und gut, aber: War es diesmal schon unmöglich eine christliche Partei zu wählen, wie sieht es denn in Zukunft aus? Da es aber doch noch eine grosse, aber stille Anzahl bekennender Christen in unserem Land gibt und dazu besonders die über 60Jährigen gehören, wäre eine Lösungsmöglichkeit nach extrem guter Vorbereitung eine neue, z.B. Christliche Volkspartei (CVP) zu gründen. Ohnehin machen die über 60Jährigen bereits mehr als ein Drittel der Bevölkerung aus,so dass man diese weiter wachsende Zielgruppe konzentriert bewerben müsste. Eine Zielgruppe, die mit Sicherheit mehrheitlich gegen Genderwahnsinn,Homoehe ,vielleicht sogar gegen Abtreibung ist.Wenn die Jungen es alleine nicht schaffen, dann müssen halt die Alten bei der Wiederherstellung der christlichen Leitkultur Schützenhilfe geben. Ist wohl ein Traum? | 22
| | | Wynfried 26. September 2017 | | | @ Franz Norbert Otterbeck Ein sehr guter Artikel, aber warum, um Himmels Willen, haben Sie "demütig" mit beiden Stimmen wiederum CDU gewählt???? | 38
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- „Demokratie, in der nur noch linke Positionen zulässig sind, ist keine Demokratie“
- Bischof Barron will Synode für „überwältigende Mehrheit der Laien“
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