Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr

23. Oktober 2017 in Kommentar, 15 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein Kommentar von Peter Winnemöller / The Germanz über die peinliche Zulehner-Unterschriftenaktion "Pro Pope Francis" und warum Papsttreue der katholische Normalfall ist.


Vatikan (kath.net/(kath.net/The Germanz/pw) Was vor wenigen Jahren unmöglich war, ist Wirklichkeit geworden: Theologieprofessoren aus dem deutschsprachigen Raum und anderen Ländern veröffentlichen eine Solidaritätsadresse an den Papst. Die Initiative nennt sich „Pro Pope Francis“. Sie wurde von Prof. Paul Zulehner aus Wien mit ins Leben gerufen. Der Brief soll eine Retourkutsche für die Correctio sein, die verschiedene Priester und Laien dem Papst für Unschärfen in Amoris Laetitia haben zukommen lassen. Die Verfasser von „Pro Pope Francis“ bedanken sich beim Papst für seine „mutige und theologisch wohl begründete Amtsführung“. Das letzte Wort im Umgang mit Menschen solle laut den Verfassern „nicht ein legalistisch, sondern ein barmherzig interpretiertes Gesetz haben“.

Mit jedem der wenigen Sätze, die das Schreiben hat, wächst das Erstaunen. Papsttreue war im Falle von Theologieprofessoren zu Zeiten der beiden letzten Päpste doch eher die Ausnahme. Angefangen von der Kölner Erklärung (1989) bis zum Memorandum 2011 zieht sich eine Reihe aufsässiger, dezidiert gegen die Lehre der Kirche gerichteter Erklärungen. Theologieprofessoren aus Deutschland übten regelmäßig den Aufstand. Durch die staatliche Universität sind sie als unkündbare Beamte in der komfortablen Situation, sich jederzeit mit dem Lehramt der Kirche anlegen zu können. Wer die Lehrerlaubnis verliert, geht keinerlei Risiko ein, denn der Staat garantiert die üppigen Einkünfte. Solcherart Gratismut machte der Kirche viele Jahre zu schaffen und trieb den einen oder anderen Bischof zur stillen Verzweiflung. Diese Professoren sollten gerade ihre Priester ausbilden.


Der jetzige Sinneswandel der Theologen kommt nicht überraschend. Schon seit 1989 gehen die Professoren im Gleichschritt mit den Leitmedien des Landes. Der Führungsstil, den Papst Franziskus zeigt, wird allgemein als revolutionär empfunden. Gerade die (Über-)Betonung der Barmherzigkeit lässt den Papst in der Presse als Reformer erscheinen. Inhaltlich ist seine Predigt keine andere, als die früherer Päpste. Bislang hat Papst Franziskus weder in Glaubens- noch in Sittenfragen anderes verkündet, als seine Vorgänger. Was an seinen Predigten nicht gefällt, wird ausgeblendet. Die Medien verschwiegen es.

Anhänger wie Gegner dieses Papstes betreiben ein „Occupy the Pope“, das es so noch nie zuvor gegeben hat. Der reale Papst Franziskus ist ein Mann der Medien, der in die Zeit passt. Er ist ein Populist, der die Sprache des Volkes spricht. Er ist eigenwillig und stur, lässt sich nicht reinreden und steht doch unter vielerlei Einflüssen. Dieser Papst ist ein Mann der Widersprüche. Doch vor allem ist er eines: Der Papst.

Papsttreue ist der katholische Normalfall. Ob man nun die Person des Amtsinhabers liebt oder nicht, das spielt keine Rolle. Der Papst ist Zeichen der Einheit und Träger der höchsten Lehrautorität, sowie höchste Rechtsinstanz der Kirche. Alles dies vereinigt sich im jeweiligen Nachfolger des Heiligen Petrus. Diesem schuldet jeder Katholik Gehorsam in Fragen des Glaubens und der Sitten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

An dieser Stelle wird es wunderlich, denn ausgerechnet die, die in der Vergangenheit so heftig gegen die Petrusnachfolger gewettert haben, machen nun den Kotau vor Papst Franziskus. Jene, die sich selber als Elite der Theologen ansehen, loben ausgerechnet jenen Papst für „seine theologisch wohlbegründete Amtsführung“, der sich selber als nur wenig theologisch empfindet. Die devote Haltung, die „Pro Pope Francis“ an den Tag legt, ist schlicht und ergreifend peinlich. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Das Papstlob derer, die Jahrzehnte Papstschelte betrieben haben, ist vergiftet. Man sollte davon nicht kosten. Im Vergleich zu dem Theologenbrief kommt die unsägliche und unverschämte Correctio fast noch wie ein Freundschaftsdienst daher.

Archivfotos: Papst Franziskus mit Reliquien des hl. Petrus (2013)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Genesung in kleinen Schritten: Papst geht es etwas besser
  2. Vatikan kündigt nach fünf Wochen ersten Auftritt des Papstes an
  3. Papst will Aschermittwochs-Bußprozession selbst leiten
  4. Vom Argentinier zum Römer: Franziskus über seinen Start als Papst
  5. Fußballbegeisterter Papst mit zwei linken Füßen
  6. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  7. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  8. Dilexit nos
  9. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen
  10. ‚Trans-’ und ‚Intersex-Katholiken’: Papst soll Verbot von ‚Geschlechtsänderung’ aufheben






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  8. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  9. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  10. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  11. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  12. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  13. Gott will, dass wir treu sind!“
  14. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz