Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  5. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  6. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  7. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  8. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  9. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  10. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  11. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  12. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  13. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  14. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  15. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt

Papst Franziskus, Kardinal Sarah und Magnum principium

22. Oktober 2017 in Weltkirche, 78 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein öffentliches Schreiben von Papst Franziskus an Kardinal Sarah, seinen Liturgiepräfekten, zeigt, dass das Kommunikationsdesaster in Rom zwischen Papst Franziskus und seinen Mitarbeitern einen neuen Höhepunkt erreicht hat


Rom (kath.net/RV/red)
Die Bischofskonferenzen sollen künftig bei der Übersetzung der Liturgie-Texte aus dem Lateinischen in der jeweiligen Landessprache zuständig sein, „in Einklang mit dem Originaltext und in Absprache mit dem Heiligen Stuhl“. Das präzisiert Papst Franziskus in einem Brief an den Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Kardinal Robert Sarah. Dies berichtet "Radio Vatikan" am Sonntag

In dem Brief, der am Sonntag bekannt wurde, geht Papst Franziskus auf das Apostolische Schreiben Motu proprio „Magnum principium” ein, in dem es um die im Kirchenrecht geregelte Übersetzung liturgischer Texte gehe. Das Schreiben vom 9. September 2017 trat am 1. Oktober 2017 in Kraft, die bestehenden Rechtstexte im Kanon des Kirchenrechts wurden dementsprechend angepasst. In dem Brief an Kardinal Sarah möchte der Papst einige Punkte des Schreibens „ganz einfach erläutern“ und „klarstellen“. So müsse man klar zwischen der „recognitio“ – also der Überprüfung – und der „confirmatio“ – der Bestätigung – unterscheiden. Hierbei handele es sich nicht um Synonyme oder „austauschbare Begriffe“. Laut "Radio Vatikan" werde damit klargestellt, dass eine „ältere Praxis“ nun definitiv geändert wurde.


Besonders diskussionswürdig ist
damit die Frage der Verantwortung der Bischofskonferenzen. Diese müssten jeweils mit „fideliter“ (getreu) die Texte übersetzen. Bisher war dies die Aufgabe des vatikanischen Dikasterium, diese werde definitiv den Bischofskonferenzen übertragen, was innerhalb der Weltkirche für große Diskussionen sorgen dürfte. Bei der „confirmatio“ (Bestätigung) durch den Vatikan bedarf es laut Franziskus künftig keiner „detaillierter Überprüfung Wort für Wort“ der Kongregation. Eine Ausnahme gelte, wenn es „klare Verstöße“ gibt, die durch Bischöfe der Kongregation vorgetragen werden. Dies gelte insbesondere bei den Eucharistischen Gebeten und bei Sakramentsformeln.

Was die „recognitio“ betrifft, den anderen notwendigen Schritt im Verfahren der Anerkennung, gehe um eine „einfache Überprüfung“, ob die Übersetzung übereinstimmend „mit dem Kirchenrecht und in Einklang mit der Kirche steht“. Es sei falsch, so Franziskus, wenn man die Übersetzung wichtiger liturgischer Texte wie Sakramentsformeln, Glaubensbekenntnis oder Vaterunser „von oben herab“ – also vom Dikasterium her – den Bischofskonferenzen „aufzwingen“ würde. Dies widerspreche dem Recht der Bischöfe, fügt der Papst an. Die „confirmatio“ sei laut Franziskus nicht als „einfacher formaler Akt“ zu verstehen. Selbstverständlich müsse vor einer Veröffentlichung der Heilige Stuhl den Text überprüfen, doch die schlussendliche Approbation falle dann der entsprechenden Bischofskonferenz zu.

Ungewöhnlich ist, dass Papst Franziskus auf den Brief des Kardinals an ihn vom 30. September öffentlich antwortet. Das Kommunikationschaos zwischen Franziskus und seinen Mitarbeitern hat damit einen neuen Höhepunkt erreicht. Denn gegen Ende seines Briefes spricht Papst Franziskus aber von einer Version dieses Kommentars, der in den vergangenen Wochen im Internet kursierte. Aus dem Schreiben des Papstes geht hervor, dass dieser veröffentlichte Kommentar fälschlicherweise dem Kardinal zugeschrieben werde. Der Papst bat Kardinal Sarah bei „jenen Internetseiten“ seinen eigenen „Erläuterungsbrief“ veröffentlichen zu lassen, die einen falschen „Commentaire“ online verbreitet haben. Auch soll Kardinal Sarah den Erläuterungsbrief allen Bischofskonferenzen sowie allen Mitgliedern der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung zukommen zu lassen.

Kardinal Robert Sarah hatte zuvor folgenden Text veröffentlicht: Demütiger Beitrag für ein besseres Verständnis des Motu Proprio

Archivfoto: Papst Franziskus




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Liturgie

  1. Messe im Alten Ritus zum Abschluss der Wallfahrt Paris – Chartres wurde bestätigt
  2. Kardinal Roche: Feier der Alten Messe ist akzeptiert, aber nicht die Norm
  3. Mutter Teresa erhält weltweiten Gedenktag
  4. Wird die Feier der Alten Messe bei der Pfingstwallfahrt Paris – Chartres eingeschränkt?
  5. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  6. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  7. Kardinal Sandoval bittet Papst Franziskus um Erhalt der Messe im Alten Ritus
  8. Wachsendes Interesse unter jungen Katholiken an der Alten Messe
  9. Vatikan verbietet Messe im Alten Ritus für spanische Wallfahrer
  10. Ein Ordinariat für den Alten Ritus?







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  7. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  8. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  9. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  10. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  11. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  12. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens
  13. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  14. 'Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat'
  15. Patriarch Bartholomaios: Ostern immer gemeinsam feiern

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz