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Eine Gebetsstätte im Herzen Londons – Der Tyburn Convent

9. November 2017 in Weltkirche, 10 Lesermeinungen
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Als Katholik entdeckt man immer wieder völlig unerwartet Orte, an denen man Glaubensstärkung erfährt und sich der Kraft unseres Bekenntnisses wieder neu bewusst wird - Von Anna Diouf


London (kath.net)
Wer etwa an der nordöstlichen Ecke des Londoner Hyde Parks die belebte Kreuzung überquert, ahnt in der Regel nichts von der bedeutsamen Geschichte dieses Ortes: Hier befand sich der Tyburn Tree, der Londoner Galgen, an dem nicht nur Verbrecher hingerichtet wurden, sondern an dem zwischen 1535 und 1681 zahlreiche englische Märtyrer den Tod fanden.

Heute erinnern nur eine Gruppe von drei Bäumchen und eine Plakette im Boden an die Schrecken dieses Richtplatzes; es war unter Elisabeth I., als man dem einfachen Galgen zwei Balken hinzufügte, so dass an dem von drei Bäumen gestützten Dreieck schneller mehr Menschen hingerichtet werden konnten. Eine "Verbesserung", die in den folgenden Jahrzehnten vor allem auch Katholiken traf. Es ist bezeichnend, dass man nach einem Hinweis auf das Schicksal dieser Glaubensszeugen suchen muss: Außerhalb katholischer Kreise in England sind sie kaum bekannt und die anglikanisch geprägte Geschichtsschreibung hat die verdienstvolle katholische Geschichte des Vereinigten Königreichs weitgehend marginalisiert. Dennoch ist das Erbe dieser Märtyrer lebendig und eindrucksvoll - nur wenige Schritte von der geschichtsträchtigen Kreuzung entfernt hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine benediktinische Kongregation angesiedelt, die mit dem Tyburn Convent mitten in London einen Ort der ewigen Anbetung geschaffen hat.


Auch dieses Kloster wird leicht übersehen und ist doch für das geistliche Leben der Stadt von großer Bedeutung. In strenger Klausur hüten die Nonnen das Andenken der insgesamt über 350 Opfer der Katholikenverfolgung in England. Wer zu bestimmten Zeiten an die Klosterpforte klopft, kann an einer Führung durch die Unterkirche teilnehmen, in der zahlreiche Reliquien der Märtyrer aufbewahrt werden. Hingerichtet wurden Männer und Frauen, weil sie einem Priester ein Gewand nähten, einem inhaftierten Priester ein Seil in die Zelle schmuggelten oder sich weigerten, Elisabeth I. als oberste Glaubensautorität anzuerkennen. Besonders wertvoll ist das Geschenk eines anglikanischen Bischofs an die Schwestern: eine Reliquie des Bischofs und Märtyrers Thomas Becket. Dessen Grabstätte war bereits unter Heinrich VIII. zerstört worden. Auch Rosenkranzperlen von Maria Stuart sind hier zu sehen - "Sie ist keine richtige Märtyrerin – aber irgendwie doch", sagt die junge Schwester verschmitzt, die eine kleine Gruppe durch die Kirche führt und von zahllosen ergreifenden Begebenheiten und den überlieferten letzten Worten der Gepeinigten erzählt, die deren Gottvertrauen und Tapferkeit dokumentieren. Erschütternd auch die Erläuterungen zur Hinrichtung: "Christi Herz ist für uns gebrochen – und während der Hinrichtung wurde den zum Tode Verurteilten noch bei lebendigem Leibe das Herz herausgerissen..." - ein Detail, das die Schwestern nicht aus Lust am Grauen betonen, sondern weil es ihnen geistlich bedeutsam ist: Dem Vorbild der Gründerin der Kongregation entsprechend widmen sie sich besonders der Herz-Jesu-Verehrung und bringen sich durch ihr Leben ebenfalls Gott dar. Die Schwestern sind dem Leiden der Glaubenszeugen innig verbunden. Hier wird ganz unmittelbar die Gemeinschaft der Heiligen, die Gemeinschaft der Kirche durch die Zeit fassbar und vor allem auch der tiefe innere Zusammenhang zwischen kontemplativem Leben und aktivem Martyrium, die keine Gegensätze sind, sondern einander bedingen.

Nicht nur das berührende und beeindruckende Zeugnis der Märtyrer, auch die Geschichte des Ordens lohnt einen Besuch und macht uns die göttliche Vorsehung im menschlichen Wirken bewusst: Gegründet als Kongregation von benediktinischen Anbetungsschwestern Ende des 19. Jahrhunderts von Marie Adèle Garnier, deren Seligsprechungsverfahren mittlerweile läuft, flohen die Schwestern 1902 wegen antikatholischer laizistischer Gesetze der französischen Republik ausgerechnet nach England. Ursprünglich beheimatet am Mont-Martre, dem "Berg der Marter", ließen sie sich nun wiederum an einem Ort des Martyriums nieder und führen seitdem auf ihre Weise das wirkmächtige Bekenntnis der englischen Märtyrer weiter. Durch sie werden auch die Besucher des Konvents eingeladen, sich durch das eigene Leben, und sei es auch im Kleinen und Verborgenen, den Tyburn Tree Martyrs anzuschließen – ein ergreifendes und starkes Zeugnis.

Homepage des Konvents:

Große kath.net-Leserreise nach England


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Lesermeinungen

 Aloe 12. November 2017 

@lesa

Danke für die drei wunderbaren, wertvollen Zitate, besonders (aus Weish.7) "..beweglicher als alle Bewegung..". Dies und die weitere Beschreibung der Weisheit v. Gott dient dazu, Satz für Satz meditiert oder gebetet zu werden mit Dank dem Heiligen Geist als Geber aller Gaben.
Gottes Segen!


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 723Mac 10. November 2017 
 

vergleichbar mit Münchner Herzogspitalkirche

mitten in der Innenstadt, nur ca. 50 m von der Haupteinkaufsmeile Münchens, versteckt in einem Innenhof, bekannt als Heiligtum der Schmerzhaften Gottesmutter (St. Elisabeth Herzogspitalkirche), wo seit 1721 (!) die Münchner Servittinnen (Klausurservitinnen )ununterbrochen die Anbetung des Allerheiligsten halten. Nur im 2.WK wurde die Anbetung und die gnadenreiche Figur der schmerzhaften Gottesmutter in die Kapelle der Maria-Theresia-Klinik am Bavariaring verlegt.
Historisch nachgewiesenes Gebetsort von der Hlg. Kreszentia aus Kaufbeuren und von dem seligen Ruppert Mayer SJ, der hier bei der Anbetung des Allerheiligsten in Anwesenheit der Schmerzhaften Gottesmutter ganze Nächte vor seiner Inhaftierung verbrachte. Herzogspitalkirche war ein Gebetsort von der Dienerin Gottes der Münchner Mysikerin Josepha Lindmayr
Es besteht die Möglichkeit der öffentlichen Anbetung des Allerheiligsten täglich von ca 8.30 Uhr bis 17.00 Uhr und dann in der Nacht von Orgelempora.
16.15Uhr tägl Rosenkranz


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 mameschnue 10. November 2017 

OREMUS in Zürich

Auch die geschäftige Zwinglistadt Zürich hat seit gut einem Jahr eine kleine katholische Gebetsstätte. Mitten im Niederdorf, mitten im pulsierenden Leben, mitten auch im Rotlichtviertel lädt seit dem 15. August 2016 die kleine Gebetsstätte "OREMUS" zum Verweilen vor dem Allerheiligsten ein. Von Montag bis Samstag ist OREMUS an der Spitalgasse 8 in Zürich von 10.00 Uhr (hl. Messe) bis 17.00 Uhr, bzw. 19.00 Uhr (Donnerstag, Freitag und Samstag) offen. Am 8.Dezember öffnet zudem ein angegliederter Devotionalienladen seine Türen.


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 DamianBLogos 10. November 2017 
 

Auch im Tower von London...

...kann man feststellen, dass die meisten in die Wände der Todeszellen eingeritzten Inschriften von inhaftierten Jesuiten stammen.
Bei einem Besuch des Tower sollte man wissen, dass man die Kirche St. Peter ad vincula, welche die sterblichen Überreste von Thomas Morus und John Fisher beherbergt, außer zum Ende der Öffnungszeiten des Towers, nur im Rahmen einer offiziellen Gruppenführung betreten kann.
Wer das Grab von G. K. Chesterton besuchen will - 30 Meilen westnordwestlich von London - hier sind die Koordinaten:
51.604605, -0.634591
Jedes Jahr findet um den 30. Juli herum, dem Tag seiner Konversion, eine Fußwallfahrt von London zu seinem Grab statt.


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 lesa 10. November 2017 

Leben

@onavara: Antiquiert? Gibt es, wie der Bericht beweist, im Leben des Geistes, des Leibes Christi nicht! "die Weisheit ist beweglicher als alle Bewegung; in ihrer Reinheit durchdringt und erfüllt sie alles. Sie ist ein Hauch der Kraft Gottes ... des Allherrschers; Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts, der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft ...
Sie ist nur eine und vermag doch alles; ohne sich zu ändern, erneuert sie alles. Von Geschlecht zu Geschlecht tritt sie in heilige Seelen ein und schafft Freunde Gottes und Propheten;
Machtvoll entfaltet sie ihre Kraft von einem Ende zum andern und durchwaltet voll Güte das All." (aus Weish. 7) Christus ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit."(Kor)
Sein Geist entströmt seinem Herzen. Und wenn Sein Leib, die Kirche leidet, "wo sie bekämpft und verfolgt ist, wo die Liebe das Letzte von ihr fordert, da brechen neue Quellen des Lebens in ihr auf, da findet sie neue, ungeahnte Wege des Apostolates u. Zugänge zu den Herzen ..." (H.Spaemann)


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 Gandalf 9. November 2017 

Wer 2018 bei der England-Reise dabei ist..

...event. schaun wir auch da vorbei, wenn es sich zeitlich noch ausgeht


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 theophila 9. November 2017 

Geschichtsvergessenheit

Nein, gar nicht antiquiert. Die Katholiken in England konnten lange Zeit ihren Glauben nicht frei leben. Die o.g. Beispiele sind nur ein kleiner Ausschnitt des Geschehens. Ein letzter Rest heute noch bestehender Gesetze erzählt noch davon. Daß vor noch gar nicht langer Zeit eine katholische Vesper mit Königin Elisabeth möglich war, war Anlass zum jubeln. In den USA gibt es eine sehr interessante Bewegung von Christen anderer Denominationen zur kath. Kirche - weil sie die Kirchengeschichte und damit die Kirchenväter entdecken. Wer Englisch versteht und zu beiden Themen mehr erfahren will mäöge sich die Videos "deep in History" des "Coming Home Networks" ansehen. hier der Link: https://chnetwork.org/deep-in-history/


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 onavara 9. November 2017 
 

Konfessionelles Bekennertum - ja, antiquiert, leider

Die Rede war mitnichten von der Anbetung, die zentral für die ganze Kirche Christi ist. Mir ging es um das konfessionelle Bekennertum, das im jetzigen Verständnis der Ökumene völlig unter die Räder gerät und in den Augen der Ökumeniker, und leider nicht weniger Amtsvertreter, ja nicht nur antiquiert, aber geradezu beargwöhnt wird.


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 Stefan Fleischer 9. November 2017 

@ onavara - antiquiert?

Dieser Meinung bin ich nun ganz und gar nicht. Das ist meines Erachtens sehr zukunftsträchtig. Vieles fehlt heute in der Kirche. Die Anbetung ist etwas vom wichtigsten davon. Anbetung kann durch nichts ersetzt werden. Und mehr "Sprengkraft" liegt wohl nirgends als in der Anbetung. Das betrifft nicht nur die grosse, weite Welt. Das betrifft sogar mein eigenes Leben.


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 onavara 9. November 2017 
 

Herrlich, aber antiquiert

Es ist erhaben, diese Geschichte zu haben, worauf die Katholiken und die heutigen Konvertiten stolz sein können. Nutzt aber heute nichts ... denn Konversionen sind nun möglichst tot zu schweigen und Ökumene zum Relativierer alles geschichtlichen Erhabenen geworden.


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