Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  7. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  13. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung

(Un-)menschlicher Christbaumschmuck!

10. Dezember 2017 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Vermarktung von Weihnachten ist ein leidiges Thema. Doch erst, wo der Mensch selbst zur Ware gemacht wird, wird das Fest der Geburt Jesu in seinem Kern getroffen. Von Dominik Lusser, Stiftung Zukunft CH.


Engelberg (kath.net)
Alles dreht sich nur noch um Konsum und das grosse Geschäft, wird vielerorts zu Recht beklagt. Anderseits gilt es zu bedenken, dass die Wirtschaft von jeher ein Begleiter menschlicher Feste war. Ohne materielle Grundlage und Schmuck sind Feierlichkeiten, die diesen Namen verdienen, schlicht nicht vorstellbar. Im Kern getroffen wird das Weihnachtsfest jedoch dort, wo der Mensch selbst zur Ware wird.

Die Wertschätzung jedes menschlichen Lebens, die im Glauben an die Menschwerdung Gottes zum Ausdruck kommt, hat unsere Kultur über viele Jahrhunderte geprägt. Der an Weihnachten erschienenen Menschenfreundlichkeit Gottes (Titus-Brief 3,4) verdanken wir – kulturhistorisch betrachtet – nichts weniger als „die Erfindung des Individuums“ (Larry Siedentop) und das Fundament der Menschenrechte.

In dem Masse aber, in dem das Christentum zurückgedrängt wird, kommt der Mensch unter Druck. Wie dieses Jahr in deutschsprachigen Medien bekannt wurde, bietet die australische Firma „Baby Bee Hummingbirds“ an, Embryonen zu „Andenken“ zu verarbeiten: Paare, die nach einer künstlichen Befruchtung entscheiden müssen, was mit ihren überzähligen Embryonen geschehen soll, können diese ungeborenen Kinder zu Asche verbrennen lassen. Die Asche, in der die DNA erhalten bleibt, wird mit Harz versetzt und zu Anhängern oder Ringen verarbeitet. Oder zu Weihnachtsbaumschmuck, wie die Firma auf ihrer Facebook-Seite wirbt.

Die Firma nennt ihre Produkte „Erinnerungsstücke fürs Leben“, und scheint die zynische Widersprüchlichkeit nicht zu bemerken: Kinder, die künstlich erzeugt, aber nie geboren werden, weil ihnen das Leben genommen wird, sollen zu Schmuck verarbeitete Erinnerungsstücke „fürs Leben“ sein? Das Unternehmen wirbt auch bei Männern, und zwar mit einem „exklusiven Geschenk“ für ihre Frau. „Gibt es eine bessere Form, um ihr kostbarstes Geschenk, ihr Kind, mit einem Schmuckstück zu feiern?“, lautet der Werbetext, der einem den Atem stocken lässt: Nicht das Kind leben zu lassen soll das kostbare Geschenk sein, sondern ein teures Schmuckstück aus seinen sterblichen Überresten!


Doch das innere Wissen der Eltern, dass es sich nicht bloss um Zellklumpen handelt, lässt sich nicht so einfach verdrängen. In Internetforen würden, wie die Bioethikerin Susanne Kummer bemerkt, tiefgefrorene Embryonen als „Eisbärlis“ oder „Schneeflocken“ bezeichnet. Hier zeige sich der innere Widerspruch der künstlichen Befruchtung: „Das Zur-Welt-Bringen des einen Kindes bedeutet zugleich das Vernichten von anderen Embryonen.“ Doch statt diese Todeserfahrung entsprechend aufzuarbeiten, wird daraus ein profitables Geschäft geschlagen. „Das ist ein perfider Versuch, das innere Wissen um die Kostbarkeit jedes Menschen ästhetisch-konsumistisch zu sublimieren.“ Aus Menschen, die selbst hätten leben und Schmuck tragen können, werden Schmuckstücke gemacht. Der Embryo wird damit endgültig zur Ware.

Auch in der Schweiz „fielen“ bisher jährlich mehr als 1'000 „überzählige Embryonen an“. Nach Inkrafttreten des neuen Fortpflanzungsmedizingesetzes am 1. September 2017 dürfte diese Zahl noch drastisch ansteigen. Die „sauberen“ Eidgenossen stapeln ihre überschüssigen Kinder aber lieber diskret im Labor, als sie sich um den Hals oder an den Weihnachtsbaum zu hängen. Überzählige Embryonen müssen in der „konservativen“ Schweiz eingefroren oder zu Forschungszwecken verbraucht werden. Doch die Verwertungs-Kultur, die dem Weihnachtsfest direkt entgegensteht, ist in Europa und in „Down Under“ die gleiche. Der Weg zu einem Kind durch künstliche Befruchtung führt in aller Regel über die Leichen ausselektierter, überzähliger Kinder – ganz egal, nach welchem „Geschmack“ man mit dem weggeworfenen Leben anschliessend verfährt.

Was gegenwärtig in der Reproduktionsmedizin und den ihr angehängten Industriezweigen läuft, dürfte durch die Einführung der sogenannten „Ehe für alle“ in Deutschland, Österreich und Australien noch zunehmen. Andreas Lombard hat die „Homosexualität“ zurecht als gross angelegtes Täuschungsmanöver und Türöffner für den reproduktionstechnischen Markt bezeichnet.

Weihnachten ist auch das Fest der Geschenke. Ein Geschenk aber, das sollte jeder Beschenkte aus eigener Erfahrung wissen, ist immer die Frucht freier Zuwendung und Liebe; und damit der eigenen Verfügbarkeit entzogen. So ist auch ein Kind, wenn es menschlich zu- und hergeht, die Frucht der liebenden Vereinigung seiner Eltern. Werden nun auch gleichgeschlechtliche „Paare“, in deren Beziehungen sich neues Leben prinzipiell nicht als Geschenk ereignen kann, zu reproduktionstechnischen Verfahren aller Art zugelassen, wird die Vermarktung und Verwertung des ungeborenen Lebens zunehmend zur gesellschaftlichen Normalität.

Immer mehr Kinder werden nicht mehr „empfangen“, wie man früher schön zu sagen pflegte, sondern nach Katalog konfiguriert, bestellt, hergestellt, verkauft und gekauft. Zu befürchten ist, dass solche Wunschzettel-Kinder in vielen Fällen nie als das angenommen werden, was sie wirklich sind: ein einmaliges Geschenk – und nicht die egoistische Erfüllung eigener Wünsche, die über Leichen geht.

Unsere Gesellschaft hat sich von der weihnächtlichen Botschaft über den Menschen, der Gottes Wohlgefallen geniesst (Lukasevangelium 2, 14), schon sehr weit entfernt. Sie gleicht immer mehr der Regentschaft des Herodes, der seiner Gier nach Macht und Besitz unschuldige Kinder opferte. Doch Heilig Abend ist noch keineswegs aller Tage Abend. Die Botschaft vom Kind in der Krippe, die keines fühlenden Menschen Herz unberührt lassen kann, ist immer auch eine Gelegenheit zur Umkehr.

Der Autor ist Leiter des Fachbereichs Werte und Gesellschaft bei der Stiftung Zukunft CH, einer überkonfessionell christlichen Stiftung mit Sitz in Engelberg. Diese setzt sich ein für zukunftstragende Werte, insbesondere für die Menschenrechte (1948) sowie für Ehe und Familie: www.zukunft-ch.ch


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 cyberoma 12. Dezember 2017 
 

Aber, hallo!

Zum Fest der Menschwerdung unseres Gottes Weihnachtsschmuck aus den eigenen, ermordeten Kindern,
das ist pure Blasphemie.


0
 
 Chris2 11. Dezember 2017 
 

Pervers.

Unfassbar, was es alles an Abartigkeiten gibt. Und wer besellt / tut so etwas?


5
 
  10. Dezember 2017 
 

Liebende Vereinigung

In Ideologien, in denen eine Frau ein "Besitz", "weniger Wert als ein gläubiges Tier" ist, in denen "Wissenschaftler" der international angesehenen Universität in Kairo darüber diskutieren, ob Frauen überhaupt Menschen sind, soll es eine liebende Vereinigung geben?
In Ideologien, in denen der Sex-Götze angebetet wird mit seinen One-night-stands, Lebensabschnittspartern, des gegenseitigen Benutzens des Körper des anderen, der Abtreibung, der tödlichen künstlichen Befruchtung, der Leihmutterschaft soll es liebende Vereinigung geben?
Zum Schaden der Menschen wird nicht mehr geliebt, sondern gesext. Liebe kann nur mit der Gottesliebe einziehen.


8
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Weihnachten

  1. ‚Stille Nacht’ am Times Square in New York
  2. Weg von Schall und Rauch hin zum eigentlichen Wesen eines Festes
  3. Bischof von Odessa: "Echter Friede" als Weihnachtswunsch
  4. Angst vertreiben — das ist Weihnachten!
  5. Ukrainisches Stahlwerk als Krippe im Vatikan
  6. Papst erinnert an Wert des Weihnachtsfestes
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. Italienischer Bischof: ‚Den Weihnachtsmann gibt es nicht’
  9. Stammt die Komposition zu „Stille Nacht“ aus dem Volkslied „In an kloan Haus“?
  10. Christmette mit Papst Franziskus im Petersdom vorverlegt







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  9. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  10. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  11. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  14. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  15. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz