Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  6. „Sind wir noch katholisch?“
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  10. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  11. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  12. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  13. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  14. Und sie glauben doch
  15. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde

Absurde Neutralität

15. Jänner 2018 in Kommentar, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Absurdität statt Neutralität ist es, wenn eine muslimische Lehrerin in Berlin an einer katholischen Schule arbeiten muß - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Absurdität statt Neutralität ist es, wenn eine muslimische Lehrerin in Berlin an einer katholischen Schule arbeiten muß, um ihr Kopftuch im Unterricht tragen zu dürfen. An einer staatlichen Schule würde ihr dies gesetzlich verwehrt werden. Das Kopftuch ist etwas auffälliger als ein Kreuz an einer Kette, doch streng genommen ist auch dies in Berlin für Lehrer verboten. Interessant wäre mal der Versuch, sich einen Thor- Hammer umzuhängen. Vermutlich würde es niemand merken.

Zwei Dinge fallen daran auf. Zum einen ist diese sogenannte Neutralität ganz und gar nicht neutral. Zum anderen ist nur das ein Verstoß gegen die weltanschauliche Neutralität, was den Neutralitätsprotagonisten bekannt ist und als störend erscheint. Per Gesetz ist dann nur das weltaunschaulich neutral, was von ebenjenen als neutral definiert wird. Da ist die Frage erlaubt, ob die Neutralität größer ist, wenn man erlaubt und toleriert oder wenn man verbietet und sanktioniert. Die weitaus größere weltanschauliche Neutralität legt in Berlin tatsächlich die katholische Kirche an den Tag. Langsam haben das sogar die Grünen gemerkt.


Es fällt ihr leicht großzügig zu sein, denn wirklich weltanschaulich neutrale Verhaltensweisen sind dann und nur dann möglich, wenn man in seiner eigenen Weltanschauung klar und reflektiert ist. Glaube und Vernunft gehören zusammen.
Zu Recht verwies der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, beim Neujahrsempfang des Bistums darauf, daß weltanschauliche Neutralität eben nicht in ein zwangsweise atheistisches System münden darf.
Ein solches ist in der Praxis aber dann eben doch das Ziel sogenannter weltanschaulicher Neutralität, welche man per Gesetz erzwingen will. Dem liegt der Irrtum zu Grunde, jegliche Religion sei eine Privatsache. Das Gegenteil ist der Fall. Religion ist sehr öffentlich, denn es ist immer auch ein Bekenntnis damit verbunden. Ein solches nichtöffentlich machen zu wollen, würde sich selbst ad absurdum führen. Zumal ja durchaus linke Ideologien – so z.B. das gerade so moderne Gendermainstreaming - quasireligiöse Züge aufweisen.

Nähme man die weltanschauliche Neutralität ernst, müßten Genderideolog*innen zu strengstem öffentlichen Stillschweigen vergattert werden. Daß das sinnvoll wärr, soll hier nicht bestritten werden. Es per Gesetz zu erzwingen, ist ein Akt wider die Freiheit, auch den größten Unsinn zu glauben.
Längst haben auch die Verfechter der weltanschaulichen Neutralität entdeckt, daß es so nicht geht. Das einschlägige Gesetz in Berlin soll auf den Prüfstand. Und das ist richtig so. Das Grundgesetz in Deutschland gewährt aus gutem Grund die freie Ausübung der Religion.

Zwei Diktaturen hatten auf deutschem Boden dem Judentum und dem Christentum den Kampf angesagt. Die Folgen sind bekannt.
Man kann darüber diskutieren – und man wird es tun müssen – wie man Frauen erklärt, daß das Tragen eines Kopftuches in der Regel keinen Akt der Freiheit darstellt.

Der Gesetzgeber hat sich aus solchen Fragen allerdings heraus zu halten. Nur wo auf Grund von Kleidung die Sicherheit und öffentliche Ordnung gefährdet ist, hat der Staat ein Recht einzugreifen. Bei totaler Verhüllung des Gesichtes in der Öffentlichkeit und erst recht an sensiblen Orten hat der Staat das Recht dort die Vermummung zu untersagen. Wo Kleidung Freiheitsrechte beschneiden, muß die Gesellschaft eine Debatte herbeiführen, wie damit umzugehen ist. Das ist und bleibt ein hochsensibles Thema. Um es mal ganz klar zu sagen: In der gegenwärtigen Rechtslage in Berlin dürfte ein Priester strenggenommen nicht im Kollar an einer staatlichen Schule unterrichten. Eine Ordensfrau oder ein Ordensmann dürften, wären sie beim Staat angestellt, ihr Ordensgewand nicht tragen. Das ist und bleibt inakzeptabel. Hier wird die Absurdität besonders deutlich, da die Kleidung der Kleriker und Ordensleute in Deutschland sogar geschützt ist. Das sogenannte Neutralitätsgesetz in Berlin gehört schleunigst auf den Müllhaufen sittenwidriger und unsinniger Gesetze.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Und sie glauben doch
  2. Abtreibung – und was dann?
  3. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  4. Brötchentüten für die Demokratie
  5. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  6. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte
  7. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  8. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  9. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  10. "Das ging ja gerade noch mal schief"






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  3. "Die Macht der Dummheit"
  4. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  5. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  6. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  7. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  8. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  9. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  10. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  11. Und sie glauben doch
  12. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  13. Bemerkenswerte Rede von Papst Leo über Kardinal Merry del Val, Mitarbeiter von Leo XIII. und Pius X.
  14. Frankreich: Trappisten übergeben ihre Abtei an die Benediktiner von Barroux
  15. Verheerender Großbrand zerstört Kloster in Norditalien komplett

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz