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Wieder ein Kloster untergegangen

29. Jänner 2018 in Kommentar, 17 Lesermeinungen
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Es ist ein Symptom für eine Krankheit, die man sehr schlicht und banal Glaubenskrise nennen kann - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Mariawald wird aufgelöst und abgewickelt. Das einzige Trappistenkloster in Deutschland wird damit bald Geschichte sein. Einen Versuch der Rettung hatte es noch gegeben, als mit Abt Josef versucht wurde, die Trappisten dort zur alten Lebensform inklusive dem altem Ritus der Liturgie zurück zu führen. Ein Teil der älteren Mönche wollte diesen Weg nicht mitgehen. Die Verwerfungen im Kloster wurden zu groß. Abt Josef wurde 2016 abgelöst. Die Krise des Klosters konnte auf diesem Wege nicht gelöst werden. Der erwünschte Nachwuchs blieb aus. Mag der Weg auch der Richtige gewesen sein, er konnte nicht fruchten.

Mariawald hat eine lange Tradition. Alle bisherigen Versuche das Kloster von außen zu beseitigen, endeten damit, daß die Mönche dennoch zurück kamen. Wenn jetzt eine Jahrhunderte alte Tradition abreißt, so ist das nicht der Untergang der Kirche und nicht der Untergang der monastischen Tradition. Zisterzienser der strengen Observanz, wie die Trappisten offiziell heißen, wird es künftig in Deutschland nicht mehr geben. Das macht das Ordensleben in unserem Land ärmer. Da beißt keine Maus den Faden ab.
Solch ein „Ärmer-werden“ des Ordenslebens ist jedoch nicht die Krankheit an sich. Es ist ein Symptom für eine Krankheit, die man sehr schlicht und banal Glaubenskrise nennen kann. Wer in der Zukunft ein Mittel gegen die Glaubenskrise in unserem Land findet, d.h. wer den richtigen Weg zur Mission findet, wird die Probleme der Ordenslandschaft en passant mit lösen. Schon ein Aufbruch zur Mission ist ohne einen Aufbruch der geistlichen Gemeinschaften und damit auch der Klöster nicht denkbar.


Kein Grund sorglos zu sein. Solange jegliche Bestrebung der Mission in unserem Land innerhalb der Kirche selbst wahlweise kleingeredet, verspottet oder gar verurteilt wird, stehen die Chancen einer Änderung nicht sonderlich gut. So lange innerhalb der Kirche immer wieder mal der Eindruck entsteht, es solle zu Gunsten ehrgeiziger politischer Ziele der Glaube klein gehalten werden, bleiben auch die Perspektiven der Neuevangelisierung erschreckend klein.

Wen wundert es, wenn jegliche Form geistlicher Berufung in einem solchen Klima verkümmert. Es bleibt bei aller Sorge ein Trost: Eine politisch ehrgeizige Kirche macht sich selber obsolet. Immer dann, wenn sich die Kirche im Laufe der Geschichte politisch stark machte, wurde der Glaube schwach und die Kirche geriet in die Krise. Immer dann, wenn aus der Krise der Glaube neu erwuchs, erstarkte auch die Kirche wieder. So sollte es nicht wundern, daß eine Zunahme von Berufungen und eine große Zahl Neugründungen geistlicher Orte und Gemeinschaften solche Zeiten starken Glaubens kennzeichnen. Es sind Zeiten, in denen die Kirche tatsächlich die Zeichen der Zeit erkennen, statt sich dem Zeitgeist zu ergeben.

Bei aller Trauer um das sehr schöne Kloster Mariawald stellt sich die Frage, wer denn wissen will, ob nicht in hundert Jahren hier wieder Mönche leben werden. Auch das nämlich ist ein Kennzeichnen monastischen Lebens. Klöster werden gegründet, aufgegeben und wieder besiedelt. Auch das war im Laufe der Kirchengeschichte so. Die jüngsten Bestrebungen, in Neuzelle in Brandenburg wieder eine klösterliche Gemeinschaft anzusiedeln zeigt doch, daß es nie nur eine Abwärtsbewegung gibt.

Auch in einer Eiszeit des Glaubens, in der wir gerade leben, gibt es diese enorm starken Überwinterungszellen des Glaubens und der Tradition. Von dort aus wird sich der Glaube wieder ausbreiten. Dort lebt, was uns jetzt für alle Zeit wegzusterben scheint. Solche Überwinterungszellen des Glaubens und der Wahrheit können Klöster, Gemeinschaften, Gruppen, Familien oder auch Wallfahrtsorte sein. Wer als Bischof in dieser Zeit solcherart Überwinterungszellen in seinem Bistum hat, tut gut daran sie zu pflegen und zu stärken, denn wenn die Quelle des Glaubens wieder beginnt zu sprudeln, dann dort.
Mariawald war schwach geworden. Die Mönche waren alt. Das Durchschnittsalter betrug am Ende 81 Jahre. So kann eine Gemeinschaft nicht mehr leben. Die Schließung ist hier auch ein Akt der Fürsorge für Männer, die ihr Leben dem Dienst des Gebetes gewidmet haben.

Niemand sei daran gehindert, für eine Neugründung und Neubesiedlung von Mariawald zu beten. Eines Tages wird, wenn Gott es will, auch dort in der Kirche wieder das „Sub tuum präsidium“ erschallen.


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