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Nigeria: Wachsender christlicher Glaube trotz Attacken

17. Februar 2018 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Erzbischof aus Kaduna zur Lage des Christentums in seiner Heimat.


München (kath.net/ Kirche in Not)
Obwohl sich die Regierung Nigerias bemüht, die von der islamistischen Terrorsekte „Boko Haram“ besetzten Gebiete des Landes unter Kontrolle zu bekommen, finden immer wieder Übergriffe auf Christen und ihre Gemeinden statt, vor allem im Norden und Nordosten Nigerias.

Das sagte Matthew Man-Oso Ndagoso, Erzbischof der nordnigerianischen Diözese Kaduna gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Auch er selbst war bereits von Attacken durch Boko Haram betroffen: Das Bischofshaus in seiner früheren Diözese Maiduguri wurde von der Terrorsekte zerstört. Boko Haram entstand in einer Moschee in der Nachbarschaft des Bischofshauses. Nach der Veröffentlichung von islamkritischen Karikaturen in Dänemark im Herbst 2005 radikalisierte sich die nigerianische Terrorgruppe.

Im November 2017 besuchte Erzbischof Ndagoso in seine ehemalige Diözese. Zwei Tage nach seiner Abreise gab es dort erneut einen Angriff. Zwar ist der heutige Erzbischof von Maiduguri mit dem Leben davongekommen, „doch es gab wieder viele Tote – solche Angriffe machen unseren Alltag unsicher“, sagt Ndagoso. In Nigeria gibt es derzeit laut internationalen Angaben rund 1,8 Millionen Binnenflüchtlinge, mindestens 140 000 sind aufgrund anhaltender Überfälle allein im vergangenen Jahr hinzugekommen.


Attackiert werden vor allem Märkte sowie Kirchen und in letzter Zeit laut Ndagoso auch Moscheen. „Terroristengruppen geben vor, beten zu wollen. Sie mischen sich unter die Versammelten in Gebetsräumen, wo üblicherweise niemand Bombenattentate vermutet.“ So werde Konfusion verbreitet. Der Erzbischof nennt Entführungen und Lösegelder, die erpresst werden, als eines der größten Probleme.

Inzwischen haben sich weitere Gruppen radikalisiert, darunter Mitglieder des Nomaden-Hirtenvolkes der Fulani. Zwar gehe es im Konflikt zwischen den islamischen Viehhirten und den meist christlichen Bauern um Weideland, erklärt Erzbischof Ndagoso. Doch es falle auf, dass die Fulani mit modernen Waffen ausgestattet sind – ein Umstand der darauf deuten könnte, „dass hinter solchen Gruppen starke Kräfte stehen, die Beziehungen zu den Terrororganisationen IS und al-Qaida haben“, vermutet Ndagoso.

Doch so sehr auch die Attacken Christen treffen, „desto stärker werden sie im Glauben“. Nicht nur die Zahl der Studenten in den Priesterseminaren in Nigeria sei gewachsen, sondern auch die der Christen insgesamt. „In den vergangenen vier Jahren habe ich jährlich mindestens drei neue Pfarreien gegründet“, berichtete der Erzbischof aus Kaduna. Dabei ist das Umfeld in seiner Diözese im Norden Nigerias für Christen alles andere als einfach: Sie sind eine Minderheit innerhalb einer muslimischen Mehrheit; es gilt teilweise die islamische Gesetzgebung der Scharia. Es gibt immer wieder Anschläge auf Kirchen. Der Bau neuer Kirchen wird staatlicherseits nicht genehmigt.

Für die Christen seiner Diözese seien die Aktivitäten von Boko Haram wie „ein Weckruf“ gewesen, so Ndagoso. Ein Beispiel sei der Anschlag auf eine Kirche in Kaduna im Jahr 2012 mit mehreren Toten und über 100 Verletzten. Vor dem Anschlag habe es dort drei Gottesdienste pro Woche gegeben, jetzt werde fast täglich eine heilige Messe gefeiert.

Seit dem Anschlag habe sich die Zahl der Gläubigen in der Pfarrei verdreifacht. Dank der Hilfe von „Kirche in Not“ konnte das benachbarte zerstörte Pastoralzentrum wiederaufgebaut werden. Mit Blick auf die Rolle der Christen in seinem Land betonte Ndagoso: „Wir müssen so geduldig sein, wie Gott es mit allen Menschen über Jahrtausende war: Wir müssen selbst die Initiative für den Frieden ergreifen – denn unser Gott ist ein Gott des Friedens und nicht der Gewalt.“

„Kirche in Not“ unterstützt die verfolgten Christen Nigerias seit über zehn Jahren. Das westafrikanische Land gehört zu den Schwerpunkten der Hilfe von „Kirche in Not“ auf dem afrikanischen Kontinent. Neben dem Wiederaufbau gewaltsam zerstörter kirchlicher Gebäude hat das weltweite katholische Hilfswerk in Maiduguri in Nordnigeria ein Hilfsprogramm für Witwen und Waisen der Opfer durch Anschläge von Boko Haram eingerichtet.

Um weiterhin helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online unter www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nigeria

Foto: Seminaristen am Priesterseminar von Kaduna. © Kirche in Not


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Lesermeinungen

 Chris2 19. Februar 2018 
 

Deutschland:

Schrumpfender christlicher Glaube in einem sicheren Land. Soll man sich deswegen 'freuen', dass es auch bei und immer mehr (Probleme und tödliche Gewalt mit und durch) Islamisten gibt? Ganz sicher nicht...


1
 
 Chris2 19. Februar 2018 
 

DeutachDeutsch

: Wachsender christlicher Glaube trotz Attack


1
 
 JohnPaul 17. Februar 2018 

Wachsender christlicher Glaube nicht trotz Attacken ...

... sondern WEGEN der Attacken.

Es ist eine alte Lehre, dass der christliche Glaube überall dort wächst, wo Christen Bedrängnis erleiden. Gerade auch in China und im Iran wächst die Gemeinde Christi mit am stärksten. Und überall dort, wo die Kirche institutionell sklerotisiert und saturiert ist und wo sie glaubt, selbst das als erlaubt bezeichnen zu können, was das Wort Gottes klar als Sünde bekennt, da ist sie so tot wie unsere Kirche. Und so unerrettet sind dort wohl leider auch ihre Glieder.


5
 

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