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Das Ärgernis der Vergeschichtlichung der Wahrheit

20. Februar 2018 in Interview, 47 Lesermeinungen
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Warum der Theologe Joseph Ratzinger den Traditionalisten ein Dorn im Auge ist (und was waschechte Traditionalisten überhaupt sind) – Ein Gespräch mit dem Bonner Dogmatiker und Ratzinger-Preisträger Karl-Heinz Menke. Von Guido Horst


Rom (kath.net/as/gh/VATICAN magazin)
Zum fünfzigsten Jahrestags des Erscheinens der „Einführung in das Christentum“ von Joseph Ratzinger ist in Italien ein Buch erschienen, das dem Theologen, Kardinal und späteren Papst Benedikt XVI. ein modernistisches Denken mit häretischen Abweichungen vorwirft. Der Autor Enrico Maria Radaelli ist ein Schüler des traditionalistischen Konzilskritikers Romano Amerio, der wiederum mit seinem Buch „Iota unum“ aus dem Jahr 1985 ein Standardwerk der traditionalistischen Bewegung geschrieben hat. Der bekannte Philosoph Antonio Livi, vor wenigen Jahren Dekan der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Lateran-Universität, hat die Schrift Radaellis erstaunlich positiv besprochen, was dann doch aufhorchen ließ. Zunächst einmal zur Begriffsklärung: Was ist in diesem Zusammenhang modern, was ist modernistisch, und was ist „der Tradition verpflichtet“, was ist traditionalistisch?

Menke: Enrico Maria Radaelli hat die Erinnerung an das Erscheinen von Ratzingers „Einführung in das Christentum“ vor fünfzig Jahren zum Anlass genommen, um zwei Thesen miteinander zu verbinden. Mit der ersten These unterstreicht er die Übereinstimmung (Kontinuität) aller nachkonziliaren Päpste mit den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils. Und zugleich bekräftigt er die These, schon das maßgeblich „von deutschen Modernisten“ wie Rahner und Ratzinger bestimmte Konzil stehe in Diskontinuität zur Tradition der Kirche. In seinem 2017 erschienenen Werk „Al cuore di Ratzinger. Al cuore del mondo“ versucht Radaelli in achtzig Schritten zu erweisen, dass Ratzingers „Einführung“ so etwas wie die Summe aller Irrtümer der letzten fünfzig Jahre sei. Unter dieser Voraussetzung bezeichnet er Papst Franziskus als getreuen Vollstrecker der Häresien seines Vorgängers.
Dass der Lateran-Philosoph Antonio Livi die Thesen Radaellis relativ freundlich kommentiert, erklärt sich aus seiner Sprachphilosophie, die ähnlich anticartesianisch und fideistisch ist wie die der französischen Traditionalisten Lamennais und de Bonald.

Neu an Radaellis Traditionalismus ist nur seine Fokussierung auf Ratzingers Bestseller. Alles andere kann man so oder ähnlich auch in den Schriften des Schismatikers Marcel Lefebvre und in den Werken des Traditionalisten Romano Amerio finden. Letzterer gilt mit seinem weit verbreiteten Werk „Iota unum“ (1985) bis heute als Systematiker des Traditionalismus. Der Buchtitel erinnert an Mt 5,18: „Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Jota oder Häkchen vom Gesetze vergehen, bis alles geschehen ist.“ Aus diesem Bibelzitat folgert Amerio: Kein Jota des Dogmas darf verändert werden. Es gibt kein Fortschreiten im Verstehen dessen, was einmal definiert wurde. Ein weiteres Dokument seines Traditionalismus trägt den bezeichnenden Titel „Stat Veritas“ (2009). Offenbarung, so erklärt er, ist kein Geschehen zwischen dem Offenbarer und seinen Adressaten, sondern eine Summe von Sätzen beziehungsweise Instruktionen (ein „depositum fidei“), die unabhängig davon wahr sind, ob sie jemand versteht oder nicht. Wer von einem fortschreitenden Verstehen des Dogmas spricht, macht – so meinen Amerio und Radaelli – die Wahrheit abhängig vom geschichtlich bedingten Verstehen sündiger Menschen.

Ganz anders das Konzil in seiner Offenbarungskonstitution „Dei Verbum“: Eine Wahrheit, die Person ist, wird von Schrift und Dogma nur symbolisch bezeichnet, nicht aber erschöpfend ausgedrückt oder verstanden. Die Tradition der Kirche ist deshalb nicht das Konservieren bestimmter Sätze, sondern ein vom Heiligen Geist geleitetes Verstehen der von Schrift und Dogma bezeugten Selbstoffenbarung Gottes.
Amerio und Radaelli werfen dem Konzil und Ratzinger eine Umkehrung des biblisch bezeugten Verhältnisses von Logos und Pneuma, von Inkarnation und Inspiration vor. Der Heilige Geist dient, so meinen sie, in Ratzingers „Einführung“ nicht der Inkarnation des göttlichen Logos (der Wahrheit), sondern umgekehrt: Die angebliche Inspiration des je Einzelnen wird mit der Wahrheit des göttlichen Logos identifiziert. Konsequenzen seien die drei Früchte des Modernismus: Subjektivismus, Historizismus und Relativismus.

Entweder, so betonen die Traditionalisten, ist die Wahrheit eine inkarnierte und deshalb objektive, endgültig definierbare und zeitlos gültige Größe, oder sie ist eine menschliche Konstruktion. Lefebvre, Amerio und Radaelli können und wollen nicht akzeptieren, dass nur die mit dem lebendigen Christus kommunizierende Kirche in der Wahrheit ist; dass die Wahrheit, weil in Jesus Christus eine Person, nicht identisch ist mit der Heiligen Schrift und den Dogmen; dass die Erschließung der Wahrheit in der Sprache der Gläubigen (Tradition) ein nie abgeschlossener Prozess ist. Sie sehen in der Vergeschichtlichung der Wahrheit beziehungsweise im Historizismus das Grundübel des von Papst Pius X., dem Namensgeber der „Pius-Brüder“, verurteilten Modernismus.

Wie wenig das von Radaelli vertretene Traditionsverständnis biblisch und patristisch fundiert ist, erweisen Ratzingers Ausführungen zum Traditionsverständnis der frühen Kirchenväter Irenaeus und Tertullian. Bei beiden, so bemerkt Ratzinger, erscheint Tradition „nicht so sehr als ein materiales denn als ein formales Prinzip; sie bedeutet im letzten eine hermeneutische Grundentscheidung, derart, dass der Glaube nicht anders als in der geschichtlichen Kontinuität der Glaubenden anwesend ist“ (LThK Ergbd. II, 517).

Nun gehörte der junge Konzils-Peritus Joseph Ratzinger zu der Gruppe moderner Theologen, die auf dem Zweiten Vatikanum mit dazu beigetragen haben, dass die bereits vorbereiteten Schemata durch ganz neue Konzilstexte ersetzt wurden. Was trieb diese Theologen um?


Menke: Die Ablehnung der zu Beginn des Konzils vorgelegten Schemata – einzige Ausnahme: das Schema zur Liturgie – erfolgte keineswegs unter der Federführung deutscher Theologen, sondern als Reaktion der Konzilsväter selbst. Die Bischöfe wollten nicht feierlich abnicken, was die Kurie unter der Ägide der konservativen Hardliner Alfredo Ottaviani (Leiter des Sanctum Officium), Giuseppe Siri (Genua) und Ernesto Ruffini (Palermo) vorbereitet hatte.

Nach der Veröffentlichung der beiden Bände von Ratzingers „Gesammelten Werken“, die seinen Beiträgen zum Zweiten Vatikanischen Konzil gewidmet sind, lässt sich detailliert nachweisen, welchen Einfluss er auf die Kirchenkonstitution „Lumen Gentium“ und auf die Offenbarungskonstitution „Dei Verbum“ genommen hat.

Hier muss ein Beispiel genügen: Ratzinger lehnte den von Kardinal Ruffini erarbeiteten Vorschlag ab, man solle die von Pius X. ausgesprochene Verurteilung des theologischen Evolutionismus durch einen Passus bekräftigen, der vom Abschluss der Offenbarung mit dem Tode des letzten Apostels spricht. Ratzinger warf Ruffini eine mangelnde Unterscheidung zwischen dem „Abschluss der Offenbarung“ und dem „Ende des Verstehens der Offenbarung“ vor. Besonders aufschlussreich ist sein Votum gegen die von früheren Konzilien sanktionierte Formel des Vinzenz von Lérins: „Wahr ist, was überall, immer und von allen geglaubt worden ist“. Er hält diese Formel schon in ihrem Ursprung für fragwürdig, weil sie mit der Absicht kreiert wurde, eine bestimmte Gnadenlehre (die des Semipelagianismus) mit dem rein formalen Argument zu widerlegen, sie sei nicht überall immer von allen so gelehrt worden. Die Formel des Vinzenz von Lérins erscheint ihm ungeeignet, „das Verhältnis von Beständigkeit und Wachstum in der Bezeugung des Glaubens zur Aussage zu bringen“ (LThK Ergbd. II, 521).

Wenn die Traditionalisten Jesus Christus mit dessen apostolischer Bezeugung identifizieren, vertreten sie aus Ratzingers Sicht eine ähnliche Position wie Protestanten, wenn sie die Wahrheit des Christusereignisses mit den neutestamentlichen Schriften identifizieren. Ratzinger bestreitet mit keiner Zeile, dass die ganze Wahrheit schon in der Heiligen Schrift enthalten ist, er unterstreicht aber ebenso, dass die Tradition keine bloße Konservierung oder Erklärung des schon Vorhandenen, sondern „ein Wachstum im Verstehen der ursprunggebenden Wirklichkeit“ (LThK Ergbd. II, 523) ist.
In der Rückschau (Aus meinem Leben, 129f) erklärt er seine Position jenseits von Modernismus (Subjektivismus) und Traditionalismus wie folgt: „Die Schrift ist das wesentliche Zeugnis von der Offenbarung, aber Offenbarung ist etwas Lebendiges, größer und mehr – zu ihr gehört auch das Ankommen und das Vernommenwerden, sonst ist sie eben nicht Offenbarung geworden. Die Offenbarung ist nicht ein auf die Erde geworfener Meteor, der nun als eine Gesteinsmasse irgendwo herumliegt, wovon man Gesteinsproben nehmen kann, ins Labor tragen und dort analysieren kann. Die Offenbarung hat Werkzeuge, aber sie ist nicht vom lebendigen Gott ablösbar, und sie verlangt immer nach dem lebendigen Menschen, bei dem sie ankommt.

Ihr Ziel ist es immer, die Menschen zu versammeln, zu vereinigen – darum gehört Kirche zu ihr. Wenn es aber diesen Überhang von Offenbarung über Schrift hinaus gibt, dann kann nicht Gesteinsanalyse – historisch-kritische Methode – das letzte Wort über sie sein, sondern dann gehört der lebendige Organismus des Glaubens aller Jahrhunderte zu ihr. Genau diesen Überhang von Offenbarung über Schrift, den man nicht noch einmal in einen Kodex von Formeln fassen kann, nennen wie ‚Überlieferung‘.“

Zu derselben Gruppe der „Neuerer“ wie Joseph Ratzinger gehörte auch Karl Rahner. Nun hat Ratzinger selber Jahre später formuliert, dass er damals mit der Zeit festgestellt hat, dass er und Rahner „auf unterschiedlichen Planeten“ saßen. Hat sich die Gruppe der modernen Theologen nochmals gespalten?

Menke: Ratzinger bemerkt in seinen Erinnerungen: „Rahners Theologie war – trotz der Väterlektüre seiner frühen Jahre – ganz von der Tradition der suarezianischen Scholastik und ihrer neuen Rezeption im Licht des deutschen Idealismus und Heideggers geprägt. Es war eine spekulative und philosophische Theologie, in der Schrift und Väter letztlich keine Rolle spielten, in der überhaupt die geschichtliche Dimension von geringer Bedeutung war.“ (Aus meinem Leben, 131) Wie zutreffend diese Beobachtung ist, erschließt sich jedem, der Rahners 1968 entstandenen „Grundkurs des Glaubens“ mit Ratzingers zeitgleich publizierter „Einführung in das Christentum“ vergleicht. Während Rahner ohne Rekurs auf Zeugnisse der Schrift oder Tradition nur mit Argumenten der philosophischen Vernunft arbeitet, versteht Ratzinger seine Begründung des Christentums als Eruierung der in Schrift und Tradition enthaltenen Vernunft. Er sieht den Logos alles Wirklichen gebunden an die biblisch bezeugte Geschichte und an die Gemeinschaft, die mit dem zum Vater erhöhten Erlöser kommuniziert.

Die Traditions- und Kommunikationsgemeinschaft „Kirche“ darf zwar nichts glauben und verkünden, was der philosophischen Vernunft widerspricht. Aber deshalb ist die philosophische Vernunft nicht die Quelle der Wahrheit. Radaelli wirft ausgerechnet Ratzinger vor, den Glauben der Kirche dem cartesianischen Zweifel und dem Autonomie-Denken Kants zu unterwerfen. Das ist abwegig, weil Ratzinger jede anthropozentrische Reduktion des göttlichen Logos auf das Gefühl (Schleiermacher), auf die historische Vernunft (Liberale Theologie), auf die Existenz (Bultmann), auf ein ungeschichtliches Apriori (Rahner), auf die Praxis (Politische Theologie) oder auf die kommunizierende Sprache (Habermas) ablehnt.

Man kann der Meinung sein, Ratzinger habe nicht hinreichend geklärt, wie direkte Proportionalität von Glaube und Vernunft, von Gnade und Freiheit, von Auf-Gott-Bezogensein und Selbstsein logisch möglich ist. Aber dass er beide Pole nicht getrennt sehen will, ist offensichtlich. Wie Jesus in demselben Maße, in dem er dem Vater gehorsam (personal identisch mit dem innertrinitarischen Sohn) ist, ein wahrer Mensch mit einem unverkürzten menschlichen Willen, einer unverkürzten menschlichen Freiheit und einer unverkürzten menschlichen Vernunft bleibt, so ist jeder Mensch in eben demselben Maße er selbst (vernünftig und frei), als er auf den Logos des Schöpfers bezogen ist. Ratzinger wörtlich: „Der Gläubige ist überzeugt, das es zwischen rechter Vernunft und rechtem Glauben keinen Widerspruch geben kann. Glaube ohne Vernunft wäre nicht wirklich menschlich; Vernunft ohne Glaube bleibt weglos und lichtlos.“ (Schauen auf den Durchbohrten, 37)

Was war das Neue an der „Einführung in das Christentum“ Ratzingers im Vergleich zu einem traditionellen neoscholastischen Handbuch der Fundamentaltheologie?

Menke: Es gibt neoscholastische Handbücher der Dogmatik, nicht aber der Fundamentaltheologie. Die Neuthomisten haben zwar Apologetik, nicht aber Fundamentaltheologie betrieben. Letzere will den christlichen Glauben nicht nur gegen Kritik verteidigen (Apologetik), sondern positiv so begründen, dass er auf Grund seiner logischen Kohärenz auch Zweifler zu überzeugen vermag. Letzteres ist Ratzinger auf eine Weise gelungen, die ihresgleichen sucht. Keine der „Einführungen“, die nach 1968 verfasst wurden, hat auch nur annähernd dieselbe Wirkung wie sein Bestseller erzielt. Der Grund ist nicht nur in seiner klaren und schönen Sprache zu suchen. Ratzinger gelingt eine exakte Beschreibung der geistesgeschichtlichen Entwicklung, die zu einer immer radikaleren Infragestellung des christlichen Wahrheitsanspruchs geführt hat. Er nennt zwei Gründe für den bis heute rasant fortschreitenden Glaubensschwund. Der erste liegt in der Abtrennung dessen, was man gemeinhin „Religion“ nennt, von der Wahrheit.

Wo Christen nur noch bestimmte Feste feiern und bestimmte Traditionen pflegen, aber deren Inhalt nicht als wahr glauben, wird das Christentum so sicher sterben wie die antike Religion. Ratzinger bezeichnet in diesem Zusammenhang ein Wort von Tertullian – „Christus hat sich die Wahrheit genannt, nicht die Gewohnheit.“ – als Kampfansage der frühen Kirche: „Der Vergötzung der consuetudo Romana, des ‚Herkommens‘ der Stadt Rom, die ihre Gewohnheiten zum selbstgenügsamen Maßstab des Verhaltens machte, tritt der Alleinanspruch der Wahrheit entgegen. Das Christentum hat sich damit entschlossen auf die Seite der Wahrheit gestellt und sich so von einer Vorstellung von Religion abgewandt, die sich damit begnügt, zeremonielle Gestalt zu sein.“ (Einführung, 106)

Und noch ein Vorgang hat aus Ratzingers Sicht bis heute bedrängend Gegenwärtiges an sich. Gemeint ist die Ablösung der Wahrheit vom historischen Jesus. Wenn Jesu Leben, Tod und Auferstehung nicht die Wahrheit des Logos sind, dann war er nur einer unter anderen Weisheitslehrern oder Religionsgründern; dann kann man seine Lehre von ihm selbst trennen und solange interpretieren, bis sie die eigenen Plausibilitäten nicht mehr stört. Ratzinger spricht vom „Interpretationschristentum“ derer, die sich den Logos Gottes nicht von der biblisch bezeugten Geschichte vorgeben lassen, sondern diese Geschichte lediglich als Katalysator ihrer eigenen Interpretionen betrachten. „Hier“, so kommentiert er, „wird mit der Methode der Interpretation der Skandal des Christlichen aufgelöst und, indem es solchermaßen unanstößig gemacht wird, zugleich auch seine Sache selbst zur verzichtbaren Phrase gemacht, zu einem Umweg, der nicht nötig ist“ (Einführung, 107), um das zu sagen, was die autonome Vernunft immer schon weiß.

Ratzinger versucht in seiner „Einführung“ zu zeigen, dass geschichtliches Denken sehr wohl vereinbar ist mit dem Glauben an die Einzigkeit der Wahrheit und an die Identität dieser Wahrheit mit Jesus Christus. Wenn er im Rückgriff auf die historisch-kritische Exegese und auf die Forschungen der Dogmengeschichte die Genese der christologischen Kategorien und Interpretamente des Neuen Testamentes erklärt, dann nicht – wie Radaelli unterstellt –, um Jesus Christus historizistisch zu relativieren. Im Gegenteil: Er will die biblisch bezeugte Heilsgeschichte als Geschichte Gottes mit seinem Volk erklären und betont deshalb: Es war kein Zufall, dass die hebräische Bibel die Begriffe und Interpretamente entfaltet, die geeignet sind, die Einzigkeit Jesu Christi zu erklären. Und es war auch kein Zufall, dass das Neue Testament in der Sprache der griechischen Philosophie verfasst wurde.

Kurzum: Die enorme Wirkungsgeschichte von Ratzingers „Einführung“ ist nur dadurch erklärbar, dass er die Fragen seiner vom Zeitgeist angefressenen Adressaten exakt formuliert und auch für Zweifler und fragende Sucher überzeugend beantwortet hat.

Man bringt traditionalistische Strömungen in der Kirche oft in Verbindung mit der Piusbruderschaft und der alten Liturgie. Doch was ist für Leute wie Amerio, Radaelli und vielleicht auch Livi das eigentliche Problem der theologischen Entwicklung im zwanzigsten Jahrhundert?

Menke: Radaelli hat überhaupt nicht verstanden, warum Ratzinger das geschichtliche Denken und speziell die historisch-kritische Exegese positiv rezipiert. Für ihn sind Metaphysik und historisches Denken zwei miteinander unvereinbare Alternativen. Und die Metaphysik, die er für die einzig wahre hält, beruht auf der Prämisse, dass unsere Allgemeinbegriffe der Wirklichkeit immer schon entsprechen. Deshalb, so betont er mit seinen Gewährsmännern Lefebvre und Amerio, bedürfen die Begriffe, in die ein Dogma gefasst wird, keiner Veränderung. Es kommt nicht auf das Verstehen des Dogmas an, sondern auf seine Bewahrung. Wenn Ratzinger sich von der „Substanzontologie“ des Neothomismus abwendet und seine Trinitätslehre und Christologie mit einer „relationalen Ontologie“ verbindet, erklärt er die objektive Wahrheit als Inhalt einer Beziehung zwischen dem Offenbarer und seinen Adressaten. Denn eine Wahrheit, die – trinitätstheologisch betrachtet – Relation des Vaters zum Sohn und des Sohnes zum Vater ist, und die christologisch betrachtet eine Person ist, kann man nicht wie eine „Substanz“, nicht wie wie ein „Objekt“ behandeln, das sich in unveränderliche Definitionen fassen lässt. Mit einer Wahrheit, die Person ist, wird kein Verstehen je fertig. Würde ein Mann zu seiner Frau oder eine Frau zu ihrem Mann sagen „Ich bin mit Dir fertig“, hätte er beziehungsweise sie aufgehört, zu verstehen.

Radaelli unterscheidet nicht zwischen der Aussageintention eines Dogmas und dem zeitbedingten Interpretament, in das es gekleidet wurde. Er wirft Ratzinger Häresie vor, weil er das Dogma von der Erlösungsbedürftigkeit aller Menschen nicht notwendig mit der Satisfaktionstheorie verbunden sieht, mit deren Hilfe es vom Trienter Konzil begründet wird. Er kann noch weniger verstehen, dass „der Tübinger Theologe“ das Dogma von der Möglichkeit der Hölle mit der Hoffnung auf die Rettung aller Sünder vereinbart. Jedwede Dogmenhermeneutik ist für Radaelli Verrat an der ein für alle Mal in ein bestimmtes Interpretament gekleideten Wahrheit.

Antonio Livi vermeidet Radaellis Radikalismus. Aber seine Ablehnung der von Descartes und Kant ausgehenden Transzendentalphilosophie ist ebenso einseitig. Livis Veröffentlichungen sind ein einziges Plädoyer für den Primat der Sprache vor dem Denken. Was der Philosoph Wahrheit nennt, ist dem Menschen nicht apriori zugänglich, sondern vermittelt durch die Sprache oder den „common sense“. Livi setzt voraus, dass es keine Idee ohne Sprache gibt. Der Mensch – so erklärt er – hat die Sprache nicht erfunden wie ein Zeichensystem, durch das er nachträglich seine Gedanken mitteilt; vielmehr konstituiert die Sprache das Denken. Die theologischen Konsequenzen dieser Verhältnisbestimmung liegen auf der Hand: Wenn das unfehlbare Lehramt der Kirche ein Dogma formuliert, dann hat nicht unser Denken darüber zu befinden, ob das Dogma wahr ist, sondern die Sprache des Dogmas konstituiert unser Verstehen.

Der französische Traditionalist de Bonald hat den Verstand des Menschen mit einem Papier verglichen, das mit einer farblosen Flüssigkeit beschrieben wurde; und die Sprache mit dem chemischen Mittel, das diese unsichtbare Schrift sichtbar macht. Die Dogmen des unter bestimmten Bedingungen unfehlbaren Lehramtes der katholischen Kirche sind so gesehen die chemischen Mittel, die in jedem Gläubigen das wahre Verstehen bewirken.


Wie konnte es passieren, dass Kardinal Ratzinger für viele den Ruf des Konservativen hatte, als er zum Papst gewählt wurde?

Menke: Es gibt kaum einen Theologen, dessen Denken über Jahrzehnte so konstant geblieben ist wie das des emeritierten Papstes. Was er vor dem Konzil und auf dem Konzil gefordert hat, fordert er auch heute noch. Was er über Dogmenentwicklung und Dogmenhermeneutik, über Wahrheit und Geschichte, Vernunft und Glaube, Freiheit und Gehorsam geschrieben hat, würde er möglicherweise präzisieren, aber nicht revidieren. Er ist sich treu geblieben.

Nicht selten ist behauptet worden, die Achtundsechziger-Revolte habe sein Denken verändert. Wahr ist: 1968 hat er Tübingen den Rücken gekehrt und ist in das ruhigere Regensburg gezogen. Aber sein Denken hat sich deshalb nicht geändert. Er hat seine von Radaelli als modernistisch bezeichnete „Einführung“ in demselben Jahr veröffentlicht, das – so sein Tübinger Kollege Hans Küng – aus dem Avantgardisten einen konservativen Bremser bemacht hat.

Joseph Ratzinger hat sich die selbstkritische Frage gestellt, ob er durch seine Theologie mitgewirkt habe an dem nachkonziliaren Traditionsbruch. Aber mir ist nicht bekannt, dass er irgendeine Position seiner Theologie revidiert hat. Die Meinung, dass die neue Liturgie besser nicht mit der Abschaffung der tridentinischen eingeführt worden wäre, hat er immer schon vertreten. Und wer seine Kontroversen mit Walter Kasper zur theologischen Erkenntnislehre (Verhältnisbestimmung von Schrift, Tradition und Kirche, von Exegese und Dogmatik) und zur Verhältnisbestimmung von Universalkirche und Ortskirchen analysiert, wird rasch erkennen, dass er im Unterschied zu seinem Kontrahenten schon sehr früh als konservativ kritisiert wurde. Nicht er, sondern Rahner wurde von seinem Heimatbischof Julius Kardinal Döpfner zum geistigen Lenker der Würzburge Synode erkoren – ganz offensichtlich, weil Ratzinger schon damals auch im deutschen Episkopat als relativ konservativ galt. Tatsache ist: Ratzingers durchgängige Kritik an der Philosophie der Aufklärung und des deutschen Idealismus, besonders seine ständig wiederkehrenden Invektiven gegen das so genannte Autonomie-Denken, stehen in einem krassen Widerspruch zu Radaellis Ableitung des „Ratzingerschen Modernismus“ aus einer angeblichen Affinität zu Kant, Spinoza, Hegel und Kierkegaard.


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Lesermeinungen

 Kostadinov 26. Februar 2018 

Ungehorsam

ich bin kein Jurist, aber vom Bauchgefühl verweigern viele Bischöfe aktuell (Cupich ist wohl der auffälligste) JPII posthum den Gehorsam, ob wohl man ihn grad mit Glanz und Gloria kanonisiert hat. VS und FC werden aktuell ja mit Füßen getreten - oder schreitet das Verdrehen, äh Verstehen von Glaubenswahrheiten im zeitlichen Umfeld derart rasant voran, dass ein päpstliches Lehramt bereits nach nicht mal zwei Jahrzehnten in die Tonne getreten werden kann? Angesichts dessen schaff ich's einfach nicht, mich nun ausgerechnet über Lefebvre aufzuregen, bei mir lösen eher Kaspar, Cupich und Co. steigenden Blutdruck aus


2
 
 Stanley 26. Februar 2018 
 

@Bentheim

Lieber Bentheim,
genau dasselbe hat auch Erzbischof Lefebvre verkündet!
Fortschritt der Wahrheitserkenntnis durch den Hl. Geist bedeutet eine Zunahme an Wahrheit.
Das Problem um das es hier geht ist jedoch eine Verringerung, eine Verzerrung, eine Ablenkung von der Wahrheit sowie die Verkündigung einer 'alternativen Wahrheit' bzw. Unwahrheit innerhalb der katholischen Kirche.
Dagegen hat Erzbischof Lefebvre gekämpft.


2
 
 Bentheim 26. Februar 2018 
 

Wir wollen den Erkenntnisfortschritt im Hl.Geist

Die Vergeschichtlichung der Wahrheit nehmen wir in Gegensatz zu den Traditionalisten an, weil wir die mit den geschichtlichen Epochen verbundene Vertiefung der Erkenntnis wollen.
Sehr gut hierzu auch Monsignore Schlegl: "...der ewige Sohn Gottes hat sich in die konkrete Geschichte hineininkarniert. Darum gibt es im Hl.Geist einen Fortschritt in der Wahrheitserkenntnis!"


2
 
 SCHLEGL 26. Februar 2018 
 

@Hadrianus Antonius

Ihr ZITAT:... "möchte ich doch einwenden daß die Nationalisten den Spanischen Bürgerkrieg nur gewonnen durch den Einsatz der Irregulares und der Requetés von Navarra und Aragon (alle andere Truppenteile: Falange, Heeresreste, Guardia Civil und die Ausländer waren zahlenmäßig viel kleiner)." ZITATENDE
Ist das nicht militaristisch?
Ich habe etwas gegen dieses Vokabular! Mein Vater hat Russland überlebt, sein jüngster Bruder ist der Stalingrad verschollen.Meine Mutter erlebte als Kindergärtnerin das Kriegsende in Berlin,mit Streifschuss,Verlust aller Dokumente und Lebensgefahr durch russische Mongolentruppen.Ich habe als Kind nie Kriegsspielzeug gehabt und wurde belehrt,dass man nicht einmal den Kochlöffel auf eine andere Person richtet!
In diesem Artikel geht es um die Vergeschichtlichung der Wahrheit!der Mensch ist ein geschichtliches Wesen, der ewige Sohn Gottes hat sich in die konkrete Geschichte hineininkarniert. Darum gibt es im Hl.Geist einen Fortschritt in der Wahrheitserkenntnis!


0
 
 Federico R. 25. Februar 2018 
 

@ThomasR.(vom 20.02.)

Jetzt kommen Sie ja auch hier schon wieder mit Ihren Hexen daher (siehe weit unten). Nun erklären Sie doch mal in gebotener Kürze, wie sie die dogmatische Grundlage für die Hexenverfolgung definieren, von der Sie meinen, das Jagen von Hexen habe eine dogmatische kirchliche Rechtfertigung. Halten Sie die Hexenbulle von Papst Innozenz VIII. etwa für ein Dogma? - Übrigens: Auch den zahlenmäßig relativ wenigen Hinrichtungen von sog. Ketzern durch die Inquisition fehlt meines Wissens jegliche Rechtfertigung durch Schrift/Glauben/Lehre/Überlieferung.


2
 
 Hadrianus Antonius 24. Februar 2018 
 

@Schlegl Ruhiges Blut!

Mir ist es etwas unklar, warum sie mir "militaristische Sprache" vorwerfen wenn ich Mitleid mit Pater de Lubac SI und seiner Weltkriegskopfverletzung habe; er fiel danach dreißig Jahre lang sehr häufig und sehr lange aus, was man auch in seinen Werken merkt.
Was betrifft "irregulär"(mil.): wenn Sie wußten wer alles schon Mitglied bei der Guarda do Hierro in Argentinien und bei der dortigen Jugendbewegung im Peronismus war, hätten Sie geschwiegen.
Andere auch, statt sich auf der Heiligverklärungsliste zu setzen...;-)


3
 
 Hadrianus Antonius 23. Februar 2018 
 

EB Msgr. Lefebvre

Wenn Msgr. @Schlegl immer wieder das Wort "irregulär" bemüht, möchte ich doch einwenden daß die Nationalisten den Spanischen Bürgerkrieg nur gewonnen durch den Einsatz der Irregulares und der Requetés von Navarra und Aragon (alle andere Truppenteile: Falange, Heeresreste, Guardia Civil und die Ausländer waren zahlenmäßig viel kleiner).
Und Msgr. EB Lefebvre hatte nicht "viel", sondern sehr viel Schneid- ein echter Kavalleriegeneral.
Er war übrigens auch theologisch sehr beschlagen (gerade über A. Loissy und der Relativismus und Positivismus);
Kopfschmerzen hatte H. de Lubac SI, seit einer Granatsplitterverletzung im 1. WK; eine sehr tragische Figur, nach dem Konzil abserviert in einer Besenkammer in Paris.
Die FSSPX hat jetzt auch Niederlassungen in Asien, Afrika, Ozeanien und schnell wachsende in Südamerika: da sollte @Schlegl sich doch freuen, "belebt die Konkurrenz doch das Geschäft" ;-)


4
 
 SCHLEGL 23. Februar 2018 
 

@Irustdim

Schade, dass Sie nicht nach Heiligenkreuz fahren können, sondern leider zu einer Gruppierung,deren Priester und Bischöfe sich trotz der Aufhebung der Exkommunikation in einem IRREGULÄREN Zustand befinden.Die Barmherzigkeit und Güte von Papst Franziskus hat diese irregulären Priestern beschränkt und befristet Jurisdiktionsvollmacht für die Beichte erteilt. Jedoch nicht für Trauungen, Firmung und Weihesakrament. Sie könnten aber auch die Göttliche Liturgie einer katholischen Ostkirche in Wien (Armenier, Melkiten, Syro-Malabaren, Ukrainer, oder Rumänen) mitfeiern und wären dann in der EINHEIT mit der katholischen Weltkirche, was eindeutig bei FSSPX NICHT gegeben ist.Msgr. Franz Schlegl


3
 
 Irustdim 23. Februar 2018 
 

@SCHLEGL

Die römische katholische Kirche in Lateinamerika schrumpf seit Jahrzenten kontinuierlich sowohl bei den Laien als auch bei den Klerikern. Ich komme aus Argentinien und mein Land ist jetzt noch sekularisierter als Österreich. Seit mehr als drei Jahren gehe ich zur FSSPX Wien. Damals besuchte ich Heiligenkreuz und FSSP Wien. Heiligenkreuz besuche ich selten (Wegen meiner Frau). Die FSSP besuche ich nicht mehr.


2
 
 SCHLEGL 23. Februar 2018 
 

@Stanley

Träumen Sie ruhig weiter! Gehen Sie die Priesterseminare von Lettland, Litauen, Polen, Kroatien, Slowenien, Ukraine, Transsilvanien, Albanien, Kerala (katholische Malabaren), diverse Länder Afrikas, ebenso Asien, dann werden Sie VOLLE Kirchen und ebenso VOLLE Priesterseminare finden, ganz ohne FSSPX.
Die "Amtskirche", wie Sie sich despektierlich auszudrücken belieben, schrumpft in Westeuropa und den USA. Ich habe den Eindruck FSSPX und deren Sympathisanten "lügen sich ganz gerne in die eigene Tasche".Ich habe jahrelang die Informationsbroschüre aus Econe bekommen und gelesen, neben richtigen Informationen, gab es auch sehr leicht nachweisbare FALSCHMELDUNGEN, sogar Verleumdungen gegen Bischöfe und Priester. Das sind Symptome einer "Gegenkirche", die irgendwie verzweifelt den Ungehorsam ihrer schismatischen Bischöfe und Priester in irregulären Situationen rechtfertigen möchte.
Übrigens ist "Erfolg" kein Kriterium der Wahrheit! Auch die Sowjetkommunisten verzeichneten "Erfolge".


3
 
 Bentheim 23. Februar 2018 
 

@Kostadinov

Ihr Beitrag zu Lefebvre":...ist er wirklich die grösste Gefahr für die Katholiken heute? Sind das nicht die Gefechte von vorvorgestern?

Nein,@Kostadinov, solange es Traditionalisten gibt, muss sich die Kirche anhören, die Wahrheit abhängig vom geschichtlich bedingten Verstehen der Menschen zu machen,also das Ärgernis der Vergeschichtlichung der Wahrheit zu begehen, wie es dieser Artikel beschreibt. Das "geschichtlich bedingte Verstehen der Menschen" ist durch den in der Geschichte immer wieder auftretenden
Wandel der Verstehenskategorien Veränderungen unterworfen. Sie selbst brauchen ja den Ausdruck "von vorvorgestern" und bestätigen damit, was ich hier schreibe. Jeder bejaht diese Veränderungen, weil er sonst fürchten müsste, von vorvorgestern zu sein. Hier aber machen die Traditionalisten nicht mit, weil sie befürchten, mit der Änderung des menschlichen Verstehens werde auch die christliche Lehre verändert, was aber nicht bewiesen ist. Sie wird nur tiefer verstanden.


2
 
 Kostadinov 23. Februar 2018 

@Msgr. Schlegl

ich wollte nur ein bisschen deeskalieren - aktuell wird eben das Lehramt des eben erst heiliggesprochenen JP II von weiten Teilen Roms mit Füßen getreten, das scheint mir problematischer für die Katholiken der Gegenwart - Lefebvre kennt meine Generation nur noch vom Hörensagen (ebenso wie Küng auf der andren Seite), aber die 2+2=5 Theologie unserer Tage, die halt ich für gefährlich


3
 
 SCHLEGL 23. Februar 2018 
 

@Kostadinov

Da haben Sie schon recht,Lefebvre und seiner Spaltergruppe sind sicher nicht die größte Gefahr für die Kirche,das hieße sie als zu wichtig ansehen.Papst Benedikt XVI/Kardinal Ratzinger hat auf die eigentlichen Gefahren für das kirchliche Lehramt hingewiesen.
Was "wikipedia" betrifft,muss ich Ihnen schon sagen,dass sowohl bei vorwissenschaftlichen Arbeiten im Gymnasium,als auch wissenschaftlichen Arbeiten an der Universität, WIKIPEDIA NICHT ZITIERT werden darf!
Ich selbst habe sowohl bei kirchengeschichtliche Fakten,als auch bei jenen,die Fakten über orientalische Kirchen betreffen,entsprechende Mängel und Fehler festgestellt.
Eine Fachärztin der Universitätsklinik hat mir erklärt,dass auch im medizinischen Bereich Fehler und Mängel bei Wikipedia herrschen.
Was den "Blutdruck steigen lässt" ist die Gefahr einer schismatischen Gegenkirche,wenn ein Bischof sich von der Einheit mit dem Papst trennt und nach Belieben Vagantenbischöfe ohne päpstlichen Auftrag weiht:Msgr.Franz Schlegl


0
 
 Kostadinov 23. Februar 2018 

Leute, ihr habt Probleme, beruhigt euch ;-)

1. wenn mir Wikipedia nicht passt, schreib ich auch immer, es ist nicht wissenschaftlich
2. dass JP II einmal heiliggesprochen würde, war damals nicht allgemein bekannt
3. auch einem heiliggesprochenen Papst kann man widersprechen, wenn er sich über Fussball, Tagespolitik, Wirtschaft etc äussert - FC/VS würde ich nie widersprechen, auch nicht, wenn der Autor nicht heilig wäre - Rom handelt aber konträr zu FC/VS aktuell
4. jetzt Seitenwechsel: die Bischofsweihen waren selbstverständlich unerlaubt, erfolgten im Ungehorsam, mit allen Konsequenzen dann
5. ich hab mit FSSPX nix am Hut, aber wenn es an meinem Wohnort die FSSP (ohne X) nicht gäbe, gäbe es keine vernünftige Messe mehr
6. in Zeiten des Twitter-Leeramts (ich kann Orthographie, Msgr.) von Spadaro, von Segnungen homosexueller Verbindungen, versteh ich nicht, warum ausgerechnet Lefebvre immer noch den Blutdruck hochtreibt - ist er wirklich die grösste Gefahr für die Katholiken heute? Sind das nicht die Gefechte von vorvorgestern?


2
 
 Stanley 23. Februar 2018 
 

@Schlegl

Lesen Sie die schriftliche Übereinkunft des Vatikan mit Erzbischof Lefebvre von 1988 und akzeptieren Sie endlich die Realität, dass allein schon der Erfolg dem Erzbischof und seiner Priesterbruderschaft recht gibt.
Ohne die Bischofsweihen von 1988 gäbe es heute auch keine Petrusbruderschaft, keine Kommission Ecclesia Dei, kein Motu Proprio "Summorum Pontificum" - nichts.
Nur die auf Grundlage dieser Bischofsweihen hervorgegangenen Priester- und Laienvereinigungen haben ein Wachstum zu verzeichnen, während die "Amtskirche" immer weiter schrumpft.


4
 
 Zeitzeuge 22. Februar 2018 
 

Lieber hape!

Herzlichen Dank für Ihre Zeilen!

Für ernsthafte Katholiken und auch viele Konvertiten ist das Verhalten von großen Teilen der kirchlichen Hierarchie eine
furchtbare Enttäuschung!

Wie ich bereits sagte:

Katholisch kann man nur GANZ sein mit dem Bekenntnis des unverkürzten Glaubens, der sich natürlich auch auf die Sittenlehre, das Sein und Leben in Christus, erstrecken muss!

Seit über 50 Jahren sind nun die Relativisten in der Theologie, ja auch
in der Hierarchie am Werk, fast täglich
werden uns neue "Verwässerungen, Einzelfall" genannt, gemeldet!

Ich muss an die von der sel. A.K. Emmerick so genannte "Menschenmachwerkkirche" denken!

Die Selige sagte aber auch:

Aber GOTT wollte es anders!

Daher schliesse ich mit herzlichen Segenswünschen "fortes in fide"!
und der Empfehlung R. Schneiders

Allein den Betern kann es noch gelingen

zu meditieren, damals politisch gemeint,
trifft es heute auf die unleugbare Kirchenkrise zu!

Ihr Zeitzeuge!


4
 
 SCHLEGL 22. Februar 2018 
 

@ Stanley

Ich glaube, Sie verbreiten hier ein Märchen!
Johannes Paul II hat eindeutig festgestellt, dass durch die Weihe der 4 Vagantenischöfe(Fellay, Williamson, Galereta,de Mallerais) OHNE päpstlichen Auftrag,automatisch, gemäß dem CIC die EXKOMMUNIKATION Lefebvres und der 4 schismatisch geweihten Personen eingetreten ist.
Einem exkommunizierten Schismatiker hätte Johannes Paul II, der der Spaltergruppe FSSPX viel negativer gegenüberstand, als Benedikt XVI und Papst Franziskus, sicher KEINEN Auftrag zu einer Bischofsweihe erteilt. Solche Mythen sollte man nicht verbreiten!Msgr. Franz Schlegl


2
 
 Kostadinov 22. Februar 2018 

@Zeitzeuge - vergelt's Gott

für die ausführlichen Antworten!


2
 
 lesa 22. Februar 2018 

Sehr geehrter Zeitzeuge: Das Interview mit A. Grün habe ich nachgelesen. Da hat er sich eindeutig auf einen Irrweg begeben. Es ist eine Katastrophe. Schade. Ich hoffe, er findet zurück. Charisma.


2
 
 Zeitzeuge 22. Februar 2018 
 

Werter Kostadinov,

Als Humane Vitae-Familie wurden uns 4 Kinder geschenkt, leider aber auch zwei Fehlgeburten.
Vor 40 Jahren begann ich dann, mich mit theol.Fragen zu beschäftigen, auch hier gilt "Man kann nur ganz kath. sein,
halb oder weniger ist unmöglich!

Gegen den Progressismus war und bin ich immun, ich merkte, daß hier falsche, philosophische Grundlagen in die Theologie eingedrungen waren!

Daß meiner Frau und mir die klassische Liturgie viel besser gefällt, als die neue Form, hat auch etwas mit der Ganzheit zu tun, das Sein und Leben in Christus verlangt auch die bestmögliche Liturgie und auch erhebende Feierlichkeit! Die beiden Bände "Der rheinische Reformkreis" könnten nahelegen, daß der Modernismus nie ganz
verschwunden war und für Rahner etc. doch die Grundlage bildete!

Nochmals: Ich konnte hier nur
ganz flüchtig versuchen, Ihre Frage zu beantworten, ich hoffe, daß mir dieses
aus konservat. Sicht zumindest ansatzw. gelungen ist!

Laudetur Jesus Christus!

Der echte Zeitzeuge!


5
 
  21. Februar 2018 
 

@lesa: Danke, dass Sie so sachlich mit mir diskutieren!

Ich verstehe Ihre Position vollkommen. Und ich verstehe auch, dass einige Traditionalisten wahrscheinlich völlig im Irrtum sind. Ich selbst bin kein Traditionalist und stehe der SSPX nicht sonderlich nah. Allerdings finde ich es ungerecht, wenn im Artikel alle über einen Kamm geschert werden, als ob es sich um dummköpfige Realitätsverweigerer handelte. Lefebvre steht in der Tradition der Kirche. Tatsächlich gründen sich seine Positionen auf dem Thomismus, den er im Seminar gelernt hat. De Lubac etc. waren die Querköpfe, die erst mit einer ganz neuen Theologie ("Nouvelle Théologie") das Gewesene aufgebrochen haben. Geschichtlichkeit kennt natürlich auch die traditionelle Theologie, nur in einem anderen Sinn.
Ich kann die Dissertation von David McBriar (kostenlos im Internet) empfehlen, der sich mit de Lubacs Denken auseinandersetzt (Henri de Lubac: An Account of his Theology).


3
 
 SCHLEGL 21. Februar 2018 
 

@Stanley @ Konrad Georg

@ Stanley:
http://www.mostholyfamilymonastery.com/catholicchurch/bishop-tissier-de-mallerais/#.Wo2XaqJSFSI
Lesen Sie diesen Text, da bezeichnet de Mallerais Papst Benedikt XVI eindeutig als Häretiker! Sein Interviewpartner hatte dem irregulären Bischof auch nachgewiesen, GEGEN die Lehre Leos XIII von der Kirche als "Communio" zu stehen, womit er auch ein Häretiker wäre!
@Konrad Georg: Verzeihung vielmals, wer gegen die ausdrückliche Weisung eines Papstes (Paul VI, Johannes Paul II) eine Bischofsweihe empfängt, oder spendet ist ein SPALTER der Kirche. Da fährt die Eisenbahn drüber.Msgr. Franz Schlegl


4
 
 Kostadinov 21. Februar 2018 

bei dem Wort Geisteszwerg...

...musste ich an den Artikel über den Vortrag von Kardinal Cupich denken. Oder die wiederaufgewärmten Platitüden von Kardinal Kasper. Den FSSPX-Mann kenn ich nicht. Ich kenne aber zu viele Pfarrer (niemand aus kath.net), die die ganze Woche über Ökumene schwadronieren und dann Schismatiker schreien, wenn FSSPX kommt, während in Rom die Lehre zur Leere abgewrackt wird - ist ja wie mit der weltlichen Justiz: auf dem linken Auge blind. Was ich mich immer frage (bin Jg 1972): in Westeuropa ist das katholische Leben derart implodiert nach dem letzten Konzil, als hätten die Leute geradezu auf die Erlaubnis gewartet wegzubleiben. Wenn ihnen die vorkonziliare Kirche was bedeutet hätte, wären sie auf die Barrikaden gegangen - was ist da vorher schon schief gelaufen?


7
 
 Konrad Georg 21. Februar 2018 
 

Msgr. Schlegl

Sie nennen die Piusbrüder zu unrecht als Spalter. Die Spalter sind in der Kirche verblieben. Wenn ein Ausdruck zutrifft, dann ist es ein Begriff, der aus der kommsozlinkskath Ecke kommt und gern benutzt wird: Reaktionär! Ein Reaktionär reagiert auf ideologische Zumutungen. Und diese Verfälschungen wurden unter dem Schlagwort "Geist des Konzils" unters Kirchenvolk gebracht.


2
 
 lesa 21. Februar 2018 

Das biblische Wort ist Geschehen 2

"Dass die biblische Wahrheit nicht in der Weise eines Systems, sondern in einer Geschichte ergeht, bedeutet dennoch nicht, dass Wahrheit selbst in Geschichtlichkeit (bzw. Zeitlichkeit aufgehoben würde. Hier besteht ein nicht zu beseitigender Gegensatz zwischen dem von Hegel eröffneten Wahrheitsverständnis und demjenigen der Bibel. Der biblische Glaube an die Menschwerdung des Logos und an seine Teilhabe an der Geschichte wird bei Hegel radikalisiert in die Vorstellung von der Zeitlichkeit des Logos selbst, der nur als Zeit Sein ist und nur zeitlich ganz zu sich wird. Dies bedeutet die Auslieferung der Wahrheit an die Zeit...Christlicher Glaube misst sich nicht an einer Wahrheit, die erst wird, sondern von der Wahrheit her, die schon ist“ (J. Ratzinger, Ges. Schr. Bd 9) Wie gesagt, der hochbedeutsame Unterschied: Diese Wahrheit, die ist, ist kein System, sondern eine in der Geschichte wirkende Person. Damit hätten wir den uns so sehr bedrohenden Hegel auch gleich entlarvt, nicht wahr?


1
 
 lesa 21. Februar 2018 

Das biblische Wort ist ein Geschehen 1

@sartone: Die von Ihnen genannte Bekanntschaft mit Blondel etc. mögen sein. Ja, man kann vieles hier nur andeuten. Der Unterschied zur Denkweise der Traditionalisten liegt wohl hauptsächlich in der Realisierung Ratzingers, dass die biblische Offenbarung nicht in einem System ergeht, sondern den Charakter eines Geschehens hat. Die Bibel "denkt" im Geschehnis und ihr Leben geschieht im "Gedenken". Was lesen wir im AT ständig? „Das Wort des Herrn geschah zu mir“ Und was sagt Maria? "Mir geschehe nach deinem Wort." (Lk 1, 38). Auch die Überlieferung steht in diesem Ereignisgeschehen, das von der Person des Logos, des Gottessohnes ausgeht. Und gerade so wird ihr Inhalt, die Gestalt und Person Jesu Christi bewahrt! „Wenn aber Gott Person ist – und die Schöpfungsordnung wie auch die Präsenz von vielen gläubigen Christen in der Gesellschaft ist ein Indiz dafür –, dann ist damit eine in Gott gegründete Werteordnung legitimiert.“ (Benedikt XVI.10.3.209)Ratzinger warnt vor einer Verwechslung:


1
 
 Bentheim 21. Februar 2018 
 

Joseph Ratzinger

Als einer, der J.Ratzinger als Universitätsprofessor erlebte, möchte ich darauf hinweisen, dass er niemals Konzilstheologe und später Papst geworden wäre, hätte das, was man gegen ihn vorbringt, auch nur irgendeine Bedeutung.
Zur Wissenschaft gehört es, dass Thesen und Gegenthesen publiziert werden, da anders der Fortschritt wissenschaftli- chen Denkens nicht aufrecht zu erhalten ist. Damit ist nicht automatisch gegeben, dass ein Autor wie Ratzinger durch eine Gegenthese "problematisch" wird. Wohin kämen wir, wenn das der Fall wäre? Das Gleiche gilt für Fragen, die selbstverständlich in ein wissenschaft- liches Buch gehören.
Wir sollten erfreut und dankbar sein, dass dieser Mann zu einem der größten Kirchenlehrer wurde.


5
 
 Bentheim 21. Februar 2018 
 

Das Ärgernis der Vergeschichtlichung der Wahrheit

Für Traditionalisten begeht derjenige, der von einem fortschreitenden Verstehen des Dogmas spricht und dadurch die Wahrheit abhängig vom geschichtlich bedingten Verstehen der Menschen macht, das Ärgernis der Vergeschichtlichung der Wahrheit. Es liegt aber nun im Menschen, zu einen tieferen Verstehensprozess der Wahrheit zu gelangen und nicht stehen zu bleiben, wo die Traditionalisten es wollen. Letzteren muss es entsprechend ihrer Veranlagung gelingen, beim Verzicht auf diesen Verstehensprozess zu bleiben und dabei Rückständigkeit im tieferen Verstehen des Glaubens in Kauf zu nehmen.
In der abendländischen Geisteseschichte ist dieser Gegensatz zwischen Traditionalisten und den im Verstehen Fortschreitenden schon vor dem Christentum auf mehreren Gebieten ausgefochten worden. Wenn der Antagonis- mus zwischen beiden Gruppen zu einer Synthese führte, konnte diese eine neue reale Lebensmöglichkeit bedeuten.


2
 
 Zeitzeuge 21. Februar 2018 
 

Werter Msgr. Schlegl!

Betonen möchte ich,
daß ich den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. immer bedauern werde.

Sein Frühwerk und nur davon rede ich, ist aber nicht gänzlich unproblematisch, wie die Aufsätze von
Prof.Dr. Paul Hacker (Freund von R. 1979 +) und P.Dr. Athanasius Kröger OSB
in der Una Voce Korrrespondenz 1982, Heft 2/3, S. 150-163 u. H.4, S. 218-260 online verfügbar, belegen.

Ich selbst legte vor langer Zeit die "Einführung" ratlos beiseite, da ist mir die klare, von gläubiger Vernunft geprägte Ausdrucksweise z.B. von Kard. Leo Scheffczyk einfach lieber, ein theol. Buch sollte Fragen beantworten und nicht evtl. zusätzl. stellen, was für junge Laien besonders wichtig ist.

Prof. Ratzinger hat sich aber auch durch fachliche Kritik durchaus überzeugen lassen, z.B. bzgl. der Anima separata!

Der Unterschied zu den heutigen Theologen besteht u.a. darin, daß diese
wohl kaum bereit sind, einmal aufgrund
berechtigter Kritik eine Position auch nur zu überdenken, darin erst zeigt sich wahre Größe!


8
 
 SCHLEGL 21. Februar 2018 
 

@Zeitzeuge

Ja, William von Ockham wurde von Martin Luther als sein "geliebter Lehrer" bezeichnet. Luthers Ideen sind echte Kinder einer Spätscholastik, die völlig abgeglitten war!
Hier geht es übrigens um Angriffe auf unseren emeritierten Papst als Theologen und nicht um die Misere des Religionsunterrichtes, die in Westeuropa leider weit verbreitet ist.
Sie werden mir doch wohl zustimmen, dass der irreguläre FSSPX-Weihbischof Tissier de Mallerais, wenn er behauptet, bei der Lektüre der Bücher von Kardinal Ratzinger KOPFWEH zu bekommen, ein theologischer Geisteszwerg ist? Msgr. Franz Schlegl


2
 
 Bentheim 21. Februar 2018 
 

Die ständige Angst der Traditionalisten

"Wer von einem fortschreitenden Verstehen des Dogmas spricht, macht – so meinen Amerio und Radaelli – die Wahrheit abhängig vom geschichtlich bedingten Verstehen sündiger Menschen."

Das ist die ständige Angst der Traditionalisten. Auch sie würden am Verstehensprozess gerne teilnehmen, wenn er nicht geschichtlich bedingt wäre und dadurch Verluste der Lehre zu "befürchten" wären. Das ist in der Philosophie nicht anders als in der Theologie. Dass eine derartige ängstliche Einstellung sich im Hoch- u.Spätmittelalter im Antithomismus verbarg, ist nicht auszuschließen.
Die von @leibniz gezeichnete "platonisch-augustinische Linie" - sie meint natürlich die neuplatonisch-augustinische Linie - war Träger einer solchen ängstlichen Einstellung. Man vergleiche nur die Aussage "Platon = einziger Hort der Wahrheit", mehr noch sein philosophischer Mentor Plotin,der Platoniker stets sein wollte, aber nicht einsehen wollte, dass er (lt.Forschung) irrte und Neuplatoniker war.


1
 
 Zeitzeuge 21. Februar 2018 
 

Der heutige Religionsunterricht gibt gläubigen, denkenden Katholiken

Berichtigung und Zusatz:

richtg natürlich...unter den Augen der Bischöfe heran?

Zusatzfrage:

Prägten nicht auch die Nominalisten (Ockham)
Luther?


0
 
 leibniz 21. Februar 2018 
 

Vielen Dank, Monsignore Schlegl,
Sie sprachen richtig vom "Rationalismus der Spätscholastik", einer Zeit, in der die großartige Theologie eines Thomas von Aquin und eines Bonaventura verfiel.
Aber, Sie haben natürlich Recht, welche Folgen ein rein analytisches Denken in der Theologie hat, wenn man den Bogen überspannt. Deshalb hatte sich der Hl. Bonaventura nicht wie Thomas für die damals als modern angesehene aristotelische Philosophie entschieden, sondern blieb bei der platonisch-augustinischen Linie.


3
 
 SCHLEGL 21. Februar 2018 
 

Das Dilemma

Vielleicht ist es bekannt,dass die lateinische Kirche sich der Philosophie des Aristoteles bedient,also einer analytischen Philosophie.
Die Byzantiner hingegen der Philosophie des Platon,die im letzten (vgl.Höhlengleichnis)mit Staunen vor den unaussagbaren Geheimnis Gottes steht!
Byzantinische Theologen haben zu Recht darauf hingewiesen,dass der Rationalismus der Spätscholastik geradewegs in den Protestantismus führte,dieser wieder in den Subjektivismus und Skeptizismus,dann in den Relativismus,schließlich zu Agnostizismus und Atheismus.Es ist interessant die Geistesgeschichte des Westens so zu betrachten.
Der Osten hat sich immer auch der apophatischen Theologie in Aussagen über die Mysterien des Glaubens bedient.Das heißt,die getätigte Aussage ist zwar RICHTIG,sie weist in die richtige Richtung,kann aber niemals den Anspruch erheben das göttliche GEHEIMNIS durchrationalisieren und adäquat aussagen zu können.
Wir haben im Westen das EHRFÜRCHTIGE STAUNEN vor dem GÖTTLICHEN verlernt.


6
 
 Chris2 21. Februar 2018 
 

Was für ein Unsinn

"... dass die Wahrheit, weil in Jesus Christus eine Person, nicht identisch ist mit der Heiligen Schrift und den Dogmen". So etwas muss man nicht zu Ende lesen...


2
 
 Stanley 21. Februar 2018 
 

Die Fragestellung im Artikel ist falsch

Die Frage ist nicht "was ist traditionalistisch?", sondern: "was ist katholisch und was ist nicht katholisch?".

Auch wirft der Artikel zwei Grundhaltungen des Lehramtes durcheinander: Dogmatische Lehrsätze sind tatsächlich unveränderlich!
Das kirchliche Lehramt kann jedoch unter dem Beistand des Hl. Geistes immer tiefer in den theologischen Sachverhalt eindringen und ihn erschließen. Dies muss aber im Einklang mit der Lehre aller vorhergehenden Päpste und Konzilien geschehen.
Stattdessen wird das II. Vatikanische Konzil als Super-Konzil verstanden, in dessen Licht alle früheren Konzilien neu interpretiert werden müssten.
Kardinal Ratzinger selbst pflegte stets davon zu sprechen, dass es "kein Zurück vor das II. Vatikanische Konzil" gebe.
Und genau das ist einer der großen Irrtümer unserer Zeit.


4
 
 antonius25 20. Februar 2018 
 

Subjektivität schadet dem Interview

Von den interessanten Punkten lenkt eine übertriebene Subjektivität und ein teilweises Verunglimpfen der Vertreter des anderen Standpunktes ab:

-Der "Schismatiker Lefebvre": dieses Schisma existierte offiziell aber nie
-Die "konservativen Hardliner" aus der Kurie
-Es wird eine sehr formale, künstlich verklausulierte Sprache gewählt, aber die FSSPX wird abschätzend "Pius-Brüder" genannt


Auch scheint mir der Widerspruch zwischen objektiver Wahrheit und Christus=Wahrheit genauso konstruiert wie zwischen "Dogmen gelten immer" und einem sich entwickelnden Verständnis ihres Inhalts. Mag sein, dass dieser angebliche Widerspruch nicht nur von Menke behauptet wird, sondern auch von den "Traditionalisten" - wen zählt er überhaupt dazu? - aber es bleibt doch der Nachgeschmack, dass hier die Konzilstexte in ihrer Gesamtheit als Werk Ratzingers dargestellt werden sollen (diesen Einfluss hatte er als junger Professor nun wirklich nicht), um sie so gegen konservative Kritik zu immunisieren.


4
 
 Zeitzeuge 20. Februar 2018 
 

Einige kurze Bemerkungen zum Thema "Glaube u. Wissen"

Teil 2:

Besprechung des Buches der Aufsätze von Prof. Hacker bei kathnews unter
Clemens Viktor Oldendorf: Mit "vulkanischem" Temprament Paul Hacker (1979 verstorben).

Die Staatsuniversitätentheologie im deutschen Sprachraum ist zu großen Teilen "zeit(un)geistgemäß", was ich selbst bzgl. des Religionsunterrichts unserer Kinder als "faule Früchte" festgestellt habe, das spez. kath. Glaubenswissen ist selbst bei Oberstufenschülern/innen katastrophal schlecht bzw. gar nicht vorhanden!

Bzgl. Prof. Ratzinger hat uns sartone hier kurz und gut informiert, danke!

Zum Schluss noch ein Zitat vom em. Papst Benedikt XVI. aus einem Brief an Prof. Georg May v. 09.04.2015:

"Besonders beunruhigt mich die Lage an den theol. Fakultäten Deutschlands, die großen Teils nicht in den Glauben hineinführen und noch weniger Hilfe auf dem Weg zum Priestertum sein können"

Was mag Prof. Menke wohl dazu sagen?


4
 
 Hadrianus Antonius 20. Februar 2018 
 

Inhaltliche Unrichtigkeiten (2)

6. Menke schreibt, daß das theologische Denken v. Joseph Ratzinger erstaunlich wenig Veränderung über die Zeit zeigte.
Tatsächlich wiederholt Menke hier nur und ohne Zitierungsangaben Joseph Card. Ratzinger selbst in 1993: "Ich sehe nicht, daß meine theologische Grundüberzeugungen sich in der Zeit geändert haben".
Es ist das gute Recht v. Kard.Ratzinger diese Aussage zu machen, und wohl von der Innenperspektive.
Menke macht hieraus eine objektive Feststellung, die man bezweifeln kann:
Wenn ich die frühe Schriften von J.Ratzinger lese und dabei auch an seine in erster Phase refutierten Doktorarbeit und die Differenzen mit
Maus denke, zusätzlich auch noch die wirre Zeit in Tübingen und seinen Kursschwenk in 1970/1971 berücksichtige (cfr. das Requiem von Ida Görres) ist da schon sehr viel Evolution zu sehen.
Sturheit ist a priori keine Haupttugend.
7. Die FFSPX ist eine PRIESTERbruderschaft; es gibt jedoch nicht wenige Brüder-im Gegensatz zu anderswo.
Fazit: Note 6


5
 
 st.michael 20. Februar 2018 
 

Tragik

Man mag streiten ob das 2.Vat. Konzil Ursache oder nur Wendepunkt war, aber auf jeden Fall geht es seitdem mit dem Glauben in der Kirche rapide bergab.
Fakt ist, das seitdem nicht mehr NUR Christus allein als Heilsweg propagiert wurde,sondern alle Religionen Heilswege offerieren koennen.
Das oeffnete ganz neue Tueren.
Ebenso hat die Liturgiereform einen Kahlschlag der Verwuestung in der Kirche hinterlassen,wie er wohl beispiellos war und ist.
Ebenso bedenklich ist die Hysterie der "Konzilsseligen" die das Konzil fuer sakrosant erklaerten und ein Quasi Dogma erklaerten.
Joseph Ratzinger hatte erkannt was dort, bei aller Hermeneutik der Kontinuitaet, inzwischen eingetreten war, deshalb das Motu Proprio ueber die tridentinische Messe und Ruecknahme der Exkommunikation der FSSPX.
Ich denke er ist zu vornehm und zu klug um die "Geisselung" des jetzigen Pontifikats fuer die Kirche zu benennen, aber der Arme duerfte wahre Hoellenqualen leiden.
Beten wir fuer ihn !


12
 
 DamianBLogos 20. Februar 2018 
 

Maria ist die Lösung des Disputes (2)

Sie hat andererseits auch das Dogma nicht einfach nur als Aussage akzeptiert oder es gar nur nachgeplappert. Nein, sie hat sich der Offenbarung liebend und existentiell geöffnet mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Denken und ganzer Kraft: Mir geschehe nach deinem Wort.


3
 
 leibniz 20. Februar 2018 
 

Traditionalismus versus Anthropozentrismus II.

Wie so oft bei zwei Extremen sind diese beiden Richtungen sehr ähnlich: Beide lieben ihre eingefleischten Vorurteile und lassen keine neuen Gedanken und keinerlei Kritik zu.
Ja, viele Vertreter beschäftigen sie sich nicht einmal mit einer neuen Theorie, sondern weisen diese sofort zurück.
Der begabteste Schüler von Klaus Berger versucht seit langem, die Zweiquellentheorie in Bezug auf die Entstehung der Evangelien zu korrigieren. Seine Kollegen sind nicht einmal bereit, sich damit zu beschäftigen. Dasselbe gilt für die Spätdatierung der Evangelium. Man hält stur daran fest, obwohl es seit langem schon naturwissenschaftliche Beweise von führenden Papyrologen dafür gibt, dass die Evangelien viel früher geschrieben worden sind. Für den Fundamentaltheologen Prof. Schuhmacher ist das Niveau der heutigen Theologie teilweise erbarmungswürdig. Leider weiß ich aufgrund eigener Erfahrungen, dass dies stimmt!


11
 
 DamianBLogos 20. Februar 2018 
 

Maria ist die Lösung des Disputes (1)

Natürlich ist es richtig, dass Offenbarung auch den Empfänger braucht. Leider lässt der “moderne“ Adressat von der Offenbarung nur gelten, was er versteht; was er nicht versteht, muss dann an den Zeitgeist angepasst werden. Und wenn er von der Kirche spricht, meint er gern nur die heutige Post-68er Kirche (“Kirche“ im theologischen Neusprech ohne grammatikalischen Artikel, also als formlose Masse, so auch in den obigen Ausführungen). Und so wird auch in den obigen Ausführungen das “Verstehen“ als wesentliche Form des Annehmens der Offenbarung dargestellt.
Die Kirche ist aber zunächst die selige Jungfrau Maria, dann die Apostel, dann die Heiligen aller Zeiten, dann ganz am Ende auch noch wir. Und von Maria können wir zuallererst lernen, die Offenbarung anzunehmen. Als Maria das Dogma von der Menschwerdung Gottes verkündet wurde, hat sie nicht geantwortet, diese Ausdrucksweise sei ein zeitbedingtes Interpretament. Sie hat nicht darauf bestanden, das Unfassbare erst verstehen zu müssen.


3
 
 ThomasR 20. Februar 2018 
 

Es gibt nur eine Wahrheit und die war, ist, bleibt unveränderbarnderb

ändert sich dagegen Mensch und seine Erkenntnis (v.A. , wenn nicht ausschließlich durch das Wirken des Hlg. Geistes auf den Menschen , in dem Menschen in der Kirche und auf die Kirche)
Wäre auch Erkenntnis eines Menschen unveränderlich geblieben, dann würden wir auch heute Hexen jagen und verbrennen (es war durch Dogmatik begründet und im Pastoral mehrmals bis in die Barokzeit praktiziert)
Heilger Geist wirkte auch auf die Konzilväter im Verlauf der gesamten Geschichte der Kirche- von dem Urkonzil im Jerusalem bis Vaticanum II- es wäre total falsch (und häretisch) bei er Auslegung der Dogmatik sich z.B. ausschließlich auf Chalcedon zu beschränken und alle andere Konzile, oder nur Vaticanum II zu relativieren. Eine fehlerhafte Auslegung von Vaticanum II u.A. als Folge der Abwendung von dem Herren in der Liturgie (so ist meine Erkenntnis) ist dagegen trauriges factum.
Wissenschaftliche Erkenntnisse von Joseph Ratzinger sind stets auf die Wahrheit augerichtet und Ausdruck der Wahrheit


2
 
 leibniz 20. Februar 2018 
 

Traditionalismus versus Anthropozentrismus I.

Lieber Laus Deo,
ich teile Ihre Einschätzung, Augustinus, Thomas, Bonaventura, Ratzinger, das ist die Reihe der größten Theologen der Kirche. Der tiefsinnigste christliche Philosoph ist für mich G. W. Leibniz.
Die wissenschaftliche Theologie befindet sich in einer schweren Krise.
Ein großer Teil der Mitglieder der Piusbruderschaft halten Ratzinger für einen Häretiker und Modernisten. Hören Sie sich auf you tube (wenn Sie gute Nerven haben) die Vorträge von Gregorius Hesse an.
Die gegenwärtige Universtätstheologie hält Ratzinger im Allgemeinen für einen rückwärtsgewandten Erzkonservativen, der im Mittelalter stehengeblieben ist.
In der gegenwärtigen Theologie geht es eigentlich gar nicht mehr um Gott, sondern im Grunde nur noch um den Menschen.
Deshalb wird eine theozentrische oder/und christozentrische Theologie und Philosophie nicht mehr verstanden.
Leibniz nannte diese Richtung "Anthropomorphismus".


10
 
 wedlerg 20. Februar 2018 
 

Ein sehr schöner Beitrag

Ich muss allerdings sagen, dass die naive Herangehensweise der neuen Theologie schon sehr zu denken gibt. Was haben die Anthropozentriker angerichtet. Das 18., 19. und 20. Jh. war gerade in philosophischer Hinsicht ein gewaltiges Debakel. Im übrigen nicht nur für die Kirche, sondern auch für die Naturwissenschaften. Auch hier hat die Philosophie jede Menge unhaltbarer Verwirrungen gestiftet, die erst mit Karl Popper beseitigt wurden.

Mir scheint, dass die Traditionalisten zumindest die Irrwege der Modernisten gut beschreiben. Die Theologie der Praxis (politische Theologie) dürfte das Übel der Gegenwart sein.

Im übrigen ist dort, wo die modernistische Theologie nie aufgetreten ist, die Kirche auch modern geworden, ohne Irrwege zu gehen: Polen, Nordamerika, Afrika bzw. Indien.


8
 
 Laus Deo 20. Februar 2018 

einer der grössten Theologen und Diener der Kirche

Für mich ist Papst Benedikt nach Augustinus und Thomas von Aquin einer der grössten Lehrer der Kirche. Alles anderes als Häretiker oder Modernist, wenn das wirklich die Meinung der Traditionalisten ist, bin ich entäuscht


10
 

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