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Belgien: 10 Prozent der Krebspatienten sterben durch Euthanasie

18. April 2018 in Chronik, 12 Lesermeinungen
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Dies ergab eine repräsentative Studie an Krebspatienten in Flamen. Offenbar erhält ein Teil der Patienten Mittel die das Leben verkürzen ohne dass sie ausdrücklich danach verlangen.


Brüssel (kath.net/LSN/jg)
Eine Untersuchung des Lebensendes von Krebspatienten in Flamen hat ergeben, dass zehn Prozent dieser Patientengruppe durch Euthanasie oder ärztlich assistierten Selbstmord aus dem Leben scheidet.

Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin The British Journal of Cancer veröffentlicht. Die Untersuchung wurde mittels eines Fragebogens durchgeführt, der an ausgewählte flämische Ärzte versandt wurde, deren Patienten repräsentativ für Flamen sind. Die Ärzte wurden gefragt, ob sie
1) medizinische Behandlungen, die das Leben verlängern, abgebrochen oder zurückgehalten haben,
2) Medikamente verabreicht haben, die Schmerzen und/oder anderes Symptome verringern, auch wenn sie das Leben des Patienten verkürzen, oder
3) den Patienten Mittel verabreicht, zur Verfügung gestellt oder verschrieben haben, in der Absicht, den Tod schneller herbei zu führen.


Mehr als einer von zehn Todesfällen, genau sind es 10,4 Prozent, ist auf Euthanasie oder ärztlich assistierten Suizid zurückzuführen. Das ist eine erhebliche Steigerung im Vergleich zum Jahr 2007, als dies in 5,6 Prozent der Todesfälle von Krebspatienten zutraf. Der Anteil ist bei Patienten aller Krebsarten in etwa gleich hoch.

Die britische Lebensschutzorganisation Society for the Protection of Unborn Children (SPUC) weist auf eine besorgniserregende Entwicklung hin. In 1,8 Prozent der Todesfälle von Krebspatienten wurden Mittel mit der Absicht verabreicht, den Tod schneller herbeizuführen, allerdings ohne dass diese ausdrücklich danach verlangen.

Die Autoren der Studie seien bemüht, diese Entwicklung zu verharmlosen, kritisiert die SPUC. Die Verabreichung der Mittel könne in diesen Fällen zur Schmerz- und Symptombekämpfung erfolgt sein, zitiert sie aus der Veröffentlichung.

Diese Interpretation der Ergebnisse sei bestenfalls verwirrend, schreibt die SPUC. Die Schmerz- und Symptombekämpfung sei eine eigene Kategorie in der Untersuchung gewesen. Die Autoren der Studie würden selbst zugeben, dass in knapp 20 Prozent der Fälle, in denen lebensverkürzende Maßnahmen gesetzt worden seien, der Patient nicht in die Entscheidung einbezogen worden sei. Sie würden einräumen, dass dies unethisch sei und dem Prinzip der Patientenautonomie widersprechen würde. Keine Maßnahme, die das Leben verkürze, solle ohne den Patienten beschlossen werden, heißt es in der Studie.


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Lesermeinungen

 JBE 23. April 2018 
 

Wohin geht die Reise??

Dies ist eine traurige Bilanz und die reellen Zahlen dürften noch höher sein. Nach jahrzehntelanger medizinischer Tätigkeit (auch im Palliativbereich)ist dies für mich doppelt traurig. Wichtig ist hierbei immer die Intention: will ich Schmerzen und Leiden lindern, dann dürfen z.B. auch höhere Morphindosen in Kauf genommen werden, die ev. früher zum Tode führen könnten. Der Tod ist aber nicht das Ziel, sondern klar die Leidenslinderung. Dies hat interessanterweise bereits Papst Pius XII im Jahre 1954!! so formuliert.
Linderung des Leidens muss immer das Ziel sein, dann aber nur dann darf auch eine (geringe) Verkürzung des Lebens in Kauf genommen werden.


1
 
 Hadrianus Antonius 20. April 2018 
 

Sehr schwach

Ein sehr oberflächlicher Artikel.
Bei 5,5 Millionen Einwohnern und einer Arztzahl, die derjenigen von entweder Württemberg allein oder Baden allein entspricht, diese Standardbögen nur an "ausgewählten Ärzten" zu verschicken, macht die Studie statistisch sehr schwach und verharmlost die Situation.
Fakt st:
1. Eine echte Palliativmedizin gibt es in Nordbelgien kaum- man ist daran auch nicht interessiert.
2. Die Tötung im ärztlichem Rahmen auf Wunsch des Betroffenen/ Familienmitgliedern/ Verwandten/ Freunden/ und zuallererst Erben ist DIE "palliativmedinische" Maßnahme tout court.
"Killen auf Rädern"- und mit exponentiell steigender Tendenz.
Inzwischen wurden versehentlich auch Personen "euthanasiert" die gar nicht euthanasiert werden sollten/wollten.
Eine Tötungsorgie bei Hysterie wie bei den Hexenverfolgungen.
(und diesmal von Freimaurern induziert ...)


0
 
 athanasius1957 20. April 2018 
 

@kreuz

Mit oder ohne Einverständnis, es ist immer Mord!
Und das Fießeste dabei, es trifft immer die Schwächsten und finanziell Ärmsten, DIE FRAUEN.
Denn diese werden älter als Männer, deswegen auch kränker und haben wegen Schwangerschaft, Kindererziehung und spätem Wiedereinstieg ins Berufsleben kaum ausreichend Beitragszeiten in der Pensionsversicherung.


0
 
 MariaAnna 20. April 2018 
 

Euthanasie

Als Krebspatientin lebe ich heute wesentlich intensiver als vor meiner Diagnose. Jeder Tag ist mir von Gott geschenkt, ist wertvoll und ich genieße ihn ganz bewußt, bin dankbar, ihn erleben zu dürfen. Dazu gehört allerdings auch das Ausschalten der Schmerzen, denn wie grauenhaft Krebsschmerzen sein können, mußte ich leider schon erfahren. Deshalb werde ich gegebenenfalls einer Medikamentation zustimmen, die mein Leben eventuell ein wenig verkürzt, es dafür aber schmerzfrei bis zum Tod erhält.

Eine "echte" Euthanasie werde ich sicherlich nicht befürworten. Dies ist meinen Angehörigen und Ärzten auch bekannt. Überhaupt gehören Gedanken und Gespräche über das Lebensende, den Tod und Wünsche bezüglich meiner Beerdigung wie selbstverständlich zum Leben. Ich kann jedem noch das sagen, was mir wichtig ist, kann mich für Fehler entschuldigen, kann Wünsche und Ratschläge für eine Zukunft ohne mich äußern, und ich kann mich auf die Begegnung mit Gott vorbereiten. Dafür bin ich dankbar.


4
 
 kreuz 19. April 2018 

S.g. @Doctor

die Sterbenden sind in unseren Zeiten- nur durch Eines überfordert: daß Sie meinen, eine Last zu sein.
das ist die Rückseite der "Leistungsgesellschaft". Sie dürfen gar nicht mehr die Zeit zum Sterben haben, die sie brauchen - und da ist jeder Mensch individuell.

desweiteren ist es so, daß in den letzten 10 Jahren die Palliativ-Versorgung zuhause immer mehr wächst. und die haben Morphium standardmäßig dabei.

drittens, ist die Grenze zwischen Erleichterung und Euthanasie haarscharf definiert. Ein Schmerzpatient darf -aus eigener Entscheidung oder der seiner vertrauten Angehörigen- Schmerzmittel bekommen, die u.U. die Lebenszeit verkürzen-aber nicht eben die Lebensqualität.

ein Arzt der diese "Überdosen" ohne Einwilligung, nur aufgrund seines eigenen (nichtchristlichen) Wertesystems verabreicht, begeht ein Verbrechen.


1
 
 der Doktor 19. April 2018 

Keine vorschnellen und einseitigen Schlüsse ziehen

Als Bereitschaftsarzt komme ich öfters in Kontakt mit moribunden, leidenden, verängstigten, vergeblich hoffenden, auf den Tod unvorbereiteten, sedierten, komatösen und verstorbenen (Krebs-) Patienten. Hinzugezogene NOTÄRZTE nehmen solche Patienten nicht mehr mit in eine Klinik. Sie sind hilflos und leiden / leben dann zu Hause oder im Pflegeheim weiter, am Wochenende ohne Hausarzt oder Palliativteam. Nur wenige Bereit-schaftsärzte haben Morphin-Ampullen dabei. Angehörige sind überfordert, die Sterbenden ebenso. Niemand weiß, was der wahre Wille des Patienten ist, er selbst wohl auch nicht.- Ich kann die Folgerung der belgischen Studie daher so nicht nachvollziehen. Es ist nicht alles aktive Euthanasie und wir sollten um eine gute Sterbestunde und eine ÄRZTLICHE Hilfe im christlichen Sinne beten.


1
 
 Steve Acker 19. April 2018 
 

Wundert mich nicht.

In den Altenheimen im Rheinland nahe der Grenze (Aachen) sind z.b. auch viele Niederländer.
Sie wohnen lieber in Deutschland, weil dort weniger Risiko ist, dass sie was verabreicht bekommen.


1
 
 athanasius1957 18. April 2018 
 

Robert Spaemann und Thomas Fuchs

haben diesen Dammbruch schon vor 21 Jahre in ihrem Buch "Töten oder sterben lassen" bemerkt. Dies war sogar der FAZ einen großen Artikel wert https://www.google.at/amp/m.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezension-sachbuch-nur-keine-sentimentalitaeten-11307381.amp.html.
Und seither ist viel Wasser vom Rhein in den Tiber geflossen. Nur gelernt haben wir allesamt nix!


2
 
 elmar69 18. April 2018 
 

auch wenn sie das Leben des Patienten verkürzen

Die Formulierung ist ziemlich weich und nicht eindeutig zu bewerten.

Wenn man im Rahmen der Behandlung einen früheren Tod in Kauf nimmt, um Leiden zu verringern, ist das nicht immer mit einer Tötung gleichzusetzen. Medikamente belasten oft den Organismus, was bei insgesamt schlechter Gesundheit dann auch zum Tod führen kann.

Gibt es eine allgemeine Antwort, wenn die Alternativen lauten:

a) Ohne Medikament ist vermutlich in 5 Wochen Schluss

b) Das Medikament verträgt dein Körper vielleicht nur 3 Wochen lang.


3
 
 trueman 18. April 2018 

@Herbstlicht

Nicht so sehr der Nutzen spielt hier eine Rolle, sondern die Kosten und diese kann man durch die Einführung von Euthanasie bequem reduzieren. Dass viele Kranke dann ohnehin niemandem zur Last fallen wollen und bereitwillig mitmachen, ist traurig genug. Manchmal ist auch ein anstehendes Erbe durchaus ein Grund, hier etwas nachzuhelfen. Es droht wirklich schlimmer zu werden, als in Zeiten des Dritten Reiches, denn dort hatte die Führung noch extreme Angst, die Euthanasieprogramme öffentlich durchzuführen und alles wurde klammheimlich gemacht, weil man die Reaktionen der Menschen fürchtete. Heute ist kein Unterschied in der Argumentation zu damals, aber wir fallen sogar noch tiefer, da die Menschen fast keinen Widerstand leisten (können oder wollen). Der Menschenmörder von Anbeginn hat noch nicht, aber bald freies Spiel.


7
 
 kreuz 18. April 2018 

ohne das Einverständnis der Patienten

ist es Mord.
der Teufel wütet in Belgien noch stärker als bei uns.


5
 
 Herbstlicht 18. April 2018 
 

Vertrauensvoll begibt sich der Mensch in Zeiten schwerer Krankheit in die Hand des Arztes.
Ob diese Hand ihm hilft, zu heilen oder zumindest das ihrige dazu beiträgt, die Krankheit ertragbar zu machen?
Oder eher den Patienten vom Leben zum Tod zu befördern?

Sind das die hehren "westlichen Werte", von denen so oft die Rede ist?
Oder sind es nicht eher Nützlichkeitserwägungen? Ein kranker Mensch hat ja scheinbar keinen Nutzen mehr für die Gesellschaft.


5
 

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