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| Eine geraubte Jugend2. Mai 2018 in Buchtipp, 1 Lesermeinung Eine Empfehlung zweier Bücher der Lebenserinnerungen von Aloysius Pappert (1943-1946). Von Hans Jakob Bürger kath.net (Linz) Doch darum soll in es in der Empfehlung zweier Bücher von Aloysius Pappert nicht gehen. Denn tatsächlich weiß er es besser. Er erzählt in seinen Lebenserinnerungen von der Zeit zwischen 1942 und 1946. Es sind dies jene Jahre, in denen heute noch lebende Väter, Großväter und Urgroßväter als junge Burschen, manche als Teenies, wie man hier seit der 68er-Revolte sagt, und junge Männer in den Krieg getrieben wurden, um zwanzig Jahre später von eben diesen 68ern als Kriegstreiber und Mörder verunglimpft zu werden. Der praktizierende Katholik Aloysius Pappert kommt zwangsläufig unfreiwillig in den Dienst der deutschen Wehrmacht. Zunächst im Reichsarbeitsdienst (RAD), dann als Soldat, als der er u. a. die Schlacht um Monte Cassino miterlebt und unzählige Toten begraben muss. Pappert erzählt und legt ein lebendiges und beeindruckendes Zeugnis seines Lebens und seiner Zeit ab. Nichts wird beschönigt. Krieg bedeutet Tod. Wie nebenbei begegnet dem Leser der Glaube des Soldaten. Dieser wird nicht besonders hervorgehoben, sondern er schimmert wie ein Zeichen durch viele Seiten der beiden Bücher. Pappert ist katholisch, nichts anderes. Und er kann von Satan und dem Teufel reden als den Sämännern des Todes. Krieg in Frankreich und in Italien, in Deutschland. Überall Mord, überall der Wille zu überleben. In solchen Situationen, so schlimm sie sein mochten, hat sich der junge Soldat stets auf die Gottesmutter verlassen, die, so bezeugt er, ihm immer geholfen habe. Diese Lebenserinnerungen sind keine Bettlektüre für zarte Gemüter, sondern knallharte Realität Wahrheit. Als am 8. Mai 1945 der Krieg vorbei sein sollte, gerät Leutnant Aloysius Pappert mit seinen Kameraden in einen Hinterhalt. Ein Massaker entsteht. Er erwacht erst, als die Überlebenden mit ihm auf der Flucht sind. Während Partisanen keine Gefangenen machten, sondern unverzüglich alles erschossen, was ihnen vor die Waffen kam, sah die Gefangennahme durch die Sowjets zunächst wie die Rettung aus. Doch die Rote Armee hatte anderes mit ihren deutschen Gefangen vor. Sie führten sie in den Osten, immer tiefer nach Russland hinein. Durch Hitze und Kälte, in Gewaltmärschen, in Güterwagen wie das Vieh: Gefangenenlager, Gulag, Hunger und Durst, schwere Arbeit, Krankheit, Eingepferchtsein, Schläge, Zwänge kein Leben. Dennoch war jeder Tag ein neuer Tag, ein Stück Leben, und Hoffnung. Im Glauben hoffen macht den härtesten und schwersten Tag lebenswert. Beeindruckend sind Papperts Zeugnisse über die Freundschaft. Diese findet er nicht nur bei seinen deutschen Kameraden, sondern auch bei den Feinden, jenen, die dafür zu sorgen haben, dass gearbeitet wird und niemand aus dem Lager flüchtet. Über das, was heute oft als Glück angesehen wird, würde Pappert vielleicht nur ein müdes Lächeln übrig haben. Er hatte Glück. Weihnachten 1946 war er zu Hause. kath.net Buchtipps Das Blut der Gefangenen Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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