Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. Proaktiv für das Leben
  11. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  15. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“

„Bistum Genf droht wegen des Papstbesuchs der Konkurs“

18. Juni 2018 in Kommentar, 23 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zwei Millionen Franken kostet die Papstmesse in Genf. Das verschlingt die kompletten Jahreseinnahmen des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg. Muss man sich um dieses Bistum nun Sorgen machen? Von Petra Lorleberg


Genf (kath.net/pl) Einen drastischen Titel hatte die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) gewählt: „Dem Bistum Genf droht wegen des Papstbesuchs der Konkurs“. Die Papst-Messe in Genf, so erläuterte die NZZ weiter, sei „teuer. So teuer, dass die Finanzen des Westschweizer Bistums aus dem Lot geraten könnten. Bettelbriefe sollen die Erlösung bringen.“ Die Papstmesse werde voraussichtlich mindestens 2,2 Millionen Franken kosten, bisher haben sich etwas über 40.000 Teilnehmer dafür angemeldet. Die Beschallungsanlage, die Großbildschirme und besonders die aufwändige Sicherheitstechnik schlagen am meisten zu Buche. Das Bistum Lausanne, Genf und Freiburg hat Jahreseinnahmen von etwa nur zwei Millionen Franken. Bischof Charles Morerod ruft deshalb für den Papstbesuch zu Spenden auf. Das Infoportal „kath.ch“ informierte, der Papst wünsche die Messe, das Bistum sei darüber lediglich informiert worden. Entsprechend monierte der Diözesan-Ökonom Jean-Baptiste Henry de Diesbach, dass die Kosten alle „zu Lasten des Bistums“ gingen, nicht einmal eine Kollekte habe der Vatikan für die Messe erlaubt. Gemäß Angaben der NZZ steuere der Vatikan nichts zu den Ausgaben bei.


„Die katholische Kirche in der Schweiz ist im Grunde nicht arm. Das Geld zirkuliere aber oft außerhalb der Bistümer“, räumte Finanzchef de Diesbach gegenüber kath.ch ein. Was er damit meint, steht allerdings nicht in den Berichten: Die katholischen Kirchengemeinden und „Landeskirchen“ in der Schweiz nehmen unabhängig von den Bischöfen jährlich rund eine Milliarde Franken ein. Diese satte Summe wird jedoch in den Kirchgemeinden und in den auf der Ebene der Kantone tätigen „Landeskirchen“ aufgezehrt. Die Schweizer Bischöfe seien hingegen „arme Schlucker“, kann man gelegentlich von katholischen Insidern hören. Denn die Bischöfe haben keinen Einfluss auf die Steuermilliarde. Sie erhalten nur freiwillige Beiträge daraus.

Das führt zur merkwürdigen Situation, dass in einem der reichsten Länder der Welt, in dem auch die Kirche an sich reich ist, nicht einmal zwei Millionen Franken aufgetrieben werden können, was nur zwei Promille der Jahreseinnahmen ausmachen würde. Der nationale Zusammenschluss der „Landeskirchen“, die „Römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ)“ hat nämlich lediglich 550.000 Franken für den Papstbesuch zur Verfügung gestellt. Der Rest muss die Diözese Lausanne-Genf und Freiburg finanzieren, die deshalb eine öffentliche Bettelaktion gestartet hat.

Muss man sich um das Bistum Lausanne, Genf und Freiburg nun Sorgen machen? Das hängt nicht zuletzt davon ab, ob den Schweizer Kirchgemeinden und „Landeskirchen“ der Besuch von Papst Franziskus doch noch zwei Promille ihrer jährlichen Einnahmen wert ist. Wie auch immer die Geschichte ausgeht: Die verzweifelte Bettelaktion des Bistums Lausanne-Genf und Freiburg hat gezeigt, dass das staatskirchenrechtliche System der Schweiz nicht funktioniert. Der Schaden ist angerichtet.

Archivfoto: Papst Franziskus



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Schweiz

  1. Schweiz: 'Katholische' Frauenorganisation verzichtet auf das 'katholisch'
  2. Rüge für die Schweizer Bischöfe
  3. «Ich komme nicht, um zu weinen!»
  4. GfbV kritisiert Wiederwahl von China in den UN-Menschenrechtsrat scharf
  5. Verbot von Taufen im Genfersee – Beschwerde beim Bundesgericht
  6. 'Liturgie nicht zum Experimentierfeld persönlicher Vorhaben machen'
  7. RedWeek: Über 60 Pfarreien in der Schweiz beteten für verfolgte Christen
  8. 20 Jahre Fristenregelung – über 200'000 Kinder gestorben
  9. „Welcome on earth“
  10. Katholiken warnen vor "Sezessionistischer Schweizer Neukirche"






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  9. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  12. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  13. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz