Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  7. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  8. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

Heiligmachendes Tun – heiligmachende Gnade

23. Juni 2018 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„All meine Anstrengungen um Heiligkeit sind nichts anderes als die Sorge, Gott nicht zu enttäuschen oder gar zu beleidigen, indem ich seine Geschenke – und damit ihn selber – ablehne.“ Kolumne „Gedanken eines Nichttheologen“. Von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Im Apostolischen Schreiben "Gaudete und exsultate" unseres Heiligen Vaters Papst Franziskus stieß ich auf einen Begriff, der mir in meinem bisherigen Leben noch nie begegnet ist: "Heiligmachendes Tun" steht da im ersten Kapitel als Zwischentitel vor der Nummer 25.

Von "heiligmachender Gnade" war – im Gegensatz zu heute – in meiner Jugendzeit sehr viel die Rede. Sie galt damals als die Grundvoraussetzung für unser Heil, für unsere Heiligkeit. Sie war Gnade, also reines Geschenk. Man konnte sie nicht kaufen, man konnte sie sich nur schenken lassen. Der Normalweg dazu war das Sakrament Taufe. Deshalb war die Taufe auch heilsnotwendig. Natürlich gab es auch andere Wege, welche Gott in seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit für jene offen hielt, welche unverschuldet die Taufe nicht empfangen konnten. Von der Bluttaufe der Märtyrer war zum Beispiel die Rede, aber auch von der vollkommenen Reue und anderem.

Diese heiligmachende Gnade konnte man verlieren durch die schwere Sünde, welche deswegen auch Todsünde genannt wurde. Es galt also zuerst einmal so zu leben und zu handeln, dass man sie nicht verlor. Dass dabei auch das Denken und Reden einbezogen war, und die Unterlassung des Guten, war ebenfalls klar. Endgültig wurde dieser Verlust sozusagen erst mit unserem Tod. Eigentlich bis zum letzten Moment stand Gottes Barmherzigkeit für uns bereit. An uns war es immer wieder umzukehren, zu bereuen und uns diese heiligmachende Gnade wieder schenken lassen im Heiligen Bußsakrament.


Doch auch schon damals erlagen die Gläubigen oft der Versuchung, sich diese Gnade erwerben zu wollen. Wenn heute eine öffentlich gelebte, intensive Frömmigkeit so sehr in Misskredit geraten ist, so doch wegen jener Christen aller Hierarchiestufen, welche an andere Ansprüche stellten, die sie selber nicht erfüllen konnten, und ihr eigenes Versagen – bewusst oder unbewusst – hinter den Übungen der Frömmigkeit versteckten. Das war sicher meist sehr gut gemeint, aber eben nicht gut. Für mich ist dies auch ein Beweis, dass Gnade eben Gnade ist und nicht Verdienst. Wenn nun heute von heiligmachendem Tun die Rede ist, so frage ich mich, ob dem nicht oft der gleiche, gutgemeinte Irrtum zu Grunde liegt, dass wir uns die Gnade Gottes auf irgendeine Art und Weise doch erwerben könnten. Das Problem ist nämlich, dass Gnade ein Geschenk ist, das Gott niemandem aufzwingt, dem jedermann ausweichen, ja das jedermann schlimmstenfalls bewusst verweigern kann.

Das Verhältnis von Gnade und Verdienst – wie man es damals nannte – ist ein sehr schwieriges, kaum wirklich zu erklärendes Phänomen. "Gott ist grösser" dürfte der einzig einigermaßen begreifbare Schlüssel dazu sein. Ich selber spreche lieber von Gnade und Bemühen. So ist unser "Beitrag" zu unserem Heil einfach die möglichst bewusste Annahme der Gnade Gottes und der möglichst ernsthafte Versuch aus dieser Gnade heraus zu leben. Aufzuzeigen, was das alles heißen kann, würde hier zu weit führen. Zusammenfassen kann man dies vielleicht im Begriff "Beziehung zu Gott". Wenn für mich Gott wirklich Gott ist und mir an einer guten - das heißt nicht zuletzt auch gegenseitigen - Beziehung zu diesem dreifaltig einen Gott etwas liegt, dann bemühe ich mich, seine Geschenke an mich, seine Gnade, immer besser zu erkennen und diese in meinem Leben immer besser ein- und umzusetzen. Dann sind all meine Anstrengungen um Heiligkeit nichts anderes als die Sorge, Gott nicht zu enttäuschen oder gar zu beleidigen, indem ich seine Geschenke – und damit ihn selber – ablehne. Ich gehe davon aus, dass auch unser Heiliger Vater "Heiligmachendes Tun" in diesem Sinn versteht.

kath.net-Buchtipp
Heiligkeit für Anfänger
Ein Wegbegleiter
Von Stefan Fleischer
Taschenbuch, 156 Seiten
2011 BoD
ISBN 978-3-8448-0949-7
Preis 12.40 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berthier GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Foto Stefan Fleischer



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Glaube

  1. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  2. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  3. Stellen wir uns den Goliaths!
  4. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Kardinal Gregory: Joe Biden ist ein ‚Cafeteria-Katholik’
  7. Bischof Strickland: Wir müssen dem Beispiel der Heiligen und Märtyrer folgen
  8. Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität
  9. Gibt es Außerirdische?
  10. Erzbischof Cordileone: Katholiken kennen ihren Glauben zu wenig






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  6. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  7. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  11. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  12. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  15. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz