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Bischof Schwarz: „Ich habe ihn bisher immer gedeckt“

22. Juni 2018 in Österreich, 43 Lesermeinungen
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„NEWS“: Neue, schwere Vorwürfe gegenüber den zukünftigen St. Pöltner Bischof. Dieser soll jahrelang einen Pfarrer gedeckt haben, obwohl dieser eine Frau sexuell belästigt und Kinderpornos vor der Priesterweihe konsumiert habe


Klagenfurt - St. Pölten (kath.net)
Die Diskussion um den neuen St. Pöltner Bischof Alois Schwarz geht weiter. Nach Vorwürfen des Machtmissbrauchs rund um Bischof Alois Schwarz in der Vorwoche gibt es jetzt weitere brisante Enthüllungen. So soll Schwarz einen Pfarrer gedeckt haben, der im Verdacht der sexuellen Belästigung einer Frau und des Konsums kinderpornografischen Materials stehe. Der Pfarrer hat Elke Meisl, die sich in „NEWS“ zu Wort gemeldet hat, aufgefordert, mit ihm ins Bett zu gehen. Das Ganze passierte nach der Sitzung eines Pfarrgemeinderats. Als unverheiratete Frau sei sie nämlich Freiwild für ihn, soll der Kleriker gesagt haben, und das Zölibat sei sowieso nur Heuchelei. Der Mann war zu dem Zeitpunkt ein angesehener Pfarrer von drei Gemeinden in der Nähe des Kärntner Wörthersees. Meisl war ein engagiertes Mitglied des Pfarrgemeinderats und hat das unmoralische Angebot abgelehnt. Daraufhin wurde sie laut ihren Angaben von allen Aufgaben in der Pfarre abgezogen. Und als er ihr über Facebook und per SMS immer anzüglichere Nachrichten schickt, reichte es ihr allmählich. Ihr Ton wurde schärfer. Aber er begann, sie einzuschüchtern: „Das bleibt unter uns, denn dir wird sowieso keiner glauben. Am Ende glauben sie immer dem Pfarrer. Das war schon immer so.“

Schließlich wendete sich Meisl an Bischof Schwarz und schildert ihm die Vorfälle und legte auch Beweise vor. Von den Gesprächen mit dem Bischof Schwarz gibt es auch Tonbandprotokolle. Dieser versprach zuerst, den Pfarrer zu versetzen. Schwarz erklärte dann gegenüber Meisl, dass der Pfarrer moralisch Übergriffe eingestanden hat. Er habe hier x Klagen vorliegen. Dann wird der Bischof mit brisanten Aussagen zitiert: „Ich möchte ihn da rausziehen, ohne viel Krawall herum“, und „Ich habe ihn bisher immer gedeckt“.


Doch Schwarz machte sein Versprechen, den Pfarrer zu versetzen, nicht wahr. In einem Telefonat mit Meisl soll er gesagt haben, dass er den Priester nicht abziehen könne, weil es sonst eine „Explosion“ gäbe. Doch die gläubige Katholikin handelt jetzt selbst. Am 18. 12. 2017 veröffentlicht sie einen Brief an die Gemeinde und macht die Vorfälle bekannt. Einen Tag später trat der Pfarrer von der Leitung der drei Pfarreien zurück.

Das Decken des Bischofs dürfte sich laut „News“ auch auf Erbschleicherei des Pfarrers bezogen haben. „Dann hat er Frauen, denen er das Geld rausnimmt und die Häuser“, wird der Bischof zitiert. Laut „News“ wurde dem Pfarrer ein Haus in Velden ohne Gegenleistung überschrieben. Das Thema Geld soll beim Pfarrer ganz wichtig gewesen sein. So habe dieser bei Begräbnissen bis zu 350 Euro verlangt, ein ungewöhnlich hoher Preis.

Pfarrmitglieder schildern auch andere Vorfälle in „News“. Eine Frau, die die Bücher der Pfarrei geprüft hat, stieß auf Unregelmäßigkeiten. Darauf reagierte der Pfarrer sehr verärgert und ließ die Schlösser des Pfarrhauses austauschen. Die Frau meldete den Vorfall den Bischof. Es gab keine Reaktion.

Die Vorwürfe gegen den Pfarrer werden auch vom zuständigen Dechanten, Jurij Buch, im NEWS untermauert. Laut ihm sei der Pfarrer ein Narzisst gewesen, der frauenfeindlich agiert habe. So soll er gesagt haben, dass Frauen eine Burka tragen sollten. Auch er appellierte an den Bischof, etwas zu unternehmen. Es geschah nichts.

Doch laut NEWS hat der Pfarrer obendrein noch ein anderes dunkles Geheimnis. So soll er vor der Priesterweihe in einer Pfarre in der Nähe von Völkermarkt Kinderpornos am Pfarrcomputer konsumiert haben. Damals wurde sogar ein EDV-Experte eingeschaltet, der nachgewiesen hat, dass nur der damalige Seminarist die Kinderpornos angeschaut haben konnte. In einem Gespräch mit dem dortigen Pfarrer soll er später alles zugegeben haben. Bischof Schwarz wurde auch damals informiert, der damalige Regens hat den Fall im Auftrag des Bischofs untersucht. Doch auch damals ist nichts passiert. Wenig später trat der Regens von all seinen Ämtern zurück und gab sein Priesteramt auf.

Schwarz hatte schließlich den Priester geweiht. Angeblich soll Bischof Egon Kapellari, damaliger Bischof von Graz-Seckau, sich geweigert haben, den Mann zu weihen. Bischof Schwarz erklärt zu dem Vorwurf gegenüber News, dass der Mann von „angesehenen Priestern und Laien“ zur Weihe empfohlen wurde und behauptete, dass der Kinderporno-Vorwurf im Vorfeld der Weihe nicht erhoben wurde. Diese Behauptung von Schwarz wird allerdings vom Geistlichen, der damals Amon betreute, zurückgewiesen. Er sei befragt worden und habe sich gegen die Weihe ausgesprochen. Peinlich für den Bischof ist auch, dass sogar Generalvikar Guggenberger die Vorwürfe laut News nicht verneinte. Elke Meisl hat übrigens im März den österreichischen Nuntius über die Vorfälle informiert. Dieser soll ihr versichert haben: „Es muss etwas geschehen.“ Passiert ist nichts. Inzwischen ist Meisl aus der Kirche ausgetreten: „Mir wurde mein Glaube von Amon* und Schwarz genommen.“

Archivfoto: Bischof Alois Schwarz


Foto: Bischof Schwarz (c) Diözese Gurk/Helge Bauer

* Name des Priesters, von NEWS verändert!


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