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Ukraine: Moskautreue Kirche warnt vor kirchlicher Unabhängigkeit

28. August 2018 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Kirchenoberhaupt Metropolit Onufri und zahlreiche Bischöfe üben heftige Kritik an ukrainischer Regierung und Ökumenischem Patriarchat


Kiew-Wien (kath.net/KAP) Vertreter der autonomen Ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats haben dieser Tage scharfe Geschütze gegen die möglicherweise bevorstehende kirchliche Verselbstständigung der ukrainischen Orthodoxie bzw. Teilen davon durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel aufgefahren. So haben Metropolit Onufri, Oberhaupt der Kirche, sowie zahlreiche Bischöfe vor allem auch an den politisch Verantwortlichen in der Ukraine heftige Kritik geübt, wie der Pressedienst der Stiftung Pro Oriente am Dienstag berichtete. Aber auch die Haltung des Ökumenischen Patriarchats wurde indirekt kritisiert.

Am 27. Juli hatte eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats dem ukrainischen Präsident Petro Poroschenko die Botschaft überbracht, dass die kirchliche Verselbstständigung der ukrainischen Orthodoxie "beschlossene Sache" sei. Das diesbezügliche Dekret (Tomos) des Ökumenischen Patriarchen und seines Heiligen Synods wird für die Vollversammlung der weltweiten Konstantinopler Hierarchie vom 1. bis 3. September im Phanar erwartet. Am 31. August ist nun aber noch eine Begegnung des Moskauer Patriarchen Kyrill mit Patriarch Bartholomaios im Phanar in Istanbul angesetzt. Der Moskauer Patriarch will wohl noch einmal versuchen, Bartholomaios von dessen Beschluss abzubringen.

In der Ukraine ringen zwei orthodoxe Kirchen um die Vorherrschaft: die Moskau unterstehende Ukrainisch-orthodoxe Kirche und das 1992 von ihr abgespaltene Kiewer Patriarchat. Letzteres hat gemeinsam mit Staatspräsident Petro Poroschenko und dem ukrainischen Parlament den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., gebeten, der Kirche des Landes die Autokephalie (Eigenständigkeit) zu verleihen.


"Wenn ein Mensch in der Gefangenschaft der Sünde ist, wird ihm auch kein Tomos helfen", sagte Metropolit Onufri in seiner Predigt beim Fest Mariä Entschlafung (Mariä Himmelfahrt) am 15. August. Das Oberhaupt der moskautreuen Kirche in der Ukraine appellierte an die Gläubigen, sich auf ihr spirituelles Leben zu konzentrieren anstatt sich über "kirchenpolitische Fragen" zu ereifern. Die Ukraine brauche keinen "Tomos" aus Konstantinopel, sondern einen von Gott, "dass uns unsere Sünden vergeben werden".

Schärfer formulierte der Metropolit von Horliwka, Mitrofan (Nikitin), bei der Liturgie in der Kathedrale im von der Regierungsarmee kontrollierten ostukrainischen Kramatorsk: "Aus irgendwelchen Gründen scheinen die Machthaber, die offen für die Schismatiker Partei nehmen und der kanonischen orthodoxen Kirche feindlich gegenüberstehen, die Auffassung zu haben, dass die orthodoxen Christen Marionetten sind, denen das Präsidialamt etwas anschaffen kann. Sie haben vergessen, dass sie es mit einer Kirche zu tun haben, deren Geschichte 2.000 Jahre Martyrium und Bekenntnis des Glaubens umfasst. Dieser Glaube war nie jemandes Diener und hat all die Zeit niemandes Anordnungen gehorcht".

Metropolit Mitrofan kritisierte wörtlich, dass Bürokraten, "die in der Regierung alles zerstört haben, was man zerstören kann", sich berufen fühlen, kirchliche Probleme zu lösen, "obwohl sie niemand darum gebeten hat". Den Politikern gehe es darum, die Kirche für ihre Wahlkampfzwecke zu nutzen.

Am Dienstag vor einer Woche - in der Orthodoxie das Fest des "lebenspendenden Holzes des Kreuzes" - wurde in Odessa Klerus und Gläubigen der Ukrainisch-orthodoxen Kirche der Zugang zur Kyrill-Method-Kirche in der örtlichen Militärakademie verweigert, wo ein feierlicher Gottesdienst stattfinden sollte. Die Soldaten am Kontrollpunkt beriefen sich auf "mündliche Befehle". Zeitgleich wurden aber Militärkapläne des "Kiewer Patriarchats" eingelassen.

In einer Erklärung der Eparchie Odessa wurde betont, dass der Vorfall in der Militärakademie neuerlich unter Beweis stelle, welchem Druck Klerus und Laien der kanonischen Kirche ausgesetzt seien. Es komme immer wieder zur Wegnahme von Kirchen, Provokationen, Drohungen und der Untersagung von Gottesdiensten. Man werde sich an die internationale Gemeinschaft wenden, um auf diese "systematischen Verletzungen der Rechte der Gläubigen" aufmerksam zu machen.

Das "Tal der Kreuze"

Trotz solcher Ereignisse geht das Leben der kanonischen orthodoxen Kirche in der Ukraine weiter, wie die "Vereinigung orthodoxer Journalisten" berichtet. So versammelten sich am 15. August im podolischen Schargorod tausende Gläubige, die oft schwere Kreuze mittrugen, zu einer Prozession zum "Tal der Kreuze". Dort soll 1923 - am ersten Höhepunkt der bolschewistischen Kirchenverfolgung - die Gottesmutter dem Hirten Jakob erschienen sein und ihm aufgetragen haben, Kreuze zu errichten. In der Folge füllte sich das Tal - trotz der politisch-militärischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts - mit Kreuzen, die von orthodoxen Gläubigen dort aufgestellt wurden. Mit den Prozessionsteilnehmern feierte der Metropolit von Winniza, Simeon (Schostatskij), die Göttliche Liturgie.

Auch im sozialen Bereich ist die orthodoxe Kirche aktiv. So wurden im Rahmen der "Mission der Nächstenliebe und Versöhnung" des Synodaldepartements für soziale und humanitäre Fragen vier LKWs mit insgesamt 44 Tonnen Fracht ins ostukrainische Lugansk entsandt. 6.000 Hilfspakete wurden an einkommensschwache Familien, alleinstehende Pensionisten, behinderte Menschen, Jugendliche, die ihre Eltern verloren haben, verteilt. In einer Mitteilung der Eparchie Lugansk hieß es, viele Zivilisten seien durch die nach wie vor andauernde militärische Konfrontation zwischen ukrainischen Regierungstruppen und den Milizen der selbstproklamierten Republik Lugansk schwer in Mitleidenschaft gezogen. - Die Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung in Lugansk und Donetsk wird von der ukrainisch-orthodoxen Kirche seit mehr als vier Jahren durchgeführt.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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