Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  4. 'Mörderische Bastarde'
  5. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  6. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  7. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  8. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich
  9. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  10. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  11. Christen stehen auf der Seite von Israel!
  12. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  13. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  14. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  15. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien

US-Bischöfe an Missbrauchsopfer: „Wir haben euch enttäuscht“

28. August 2018 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Neuerliche Stellungnahme der US-Bischofskonferenz zum Missbrauchs- und Vertuschungsskandal – Praktizierende Katholiken äußern daran heftige Kritik in den sozialen Netzwerken – Häufige Hashtags: #FrancisKnew, #FrancisMustResign. Von Petra Lorleberg


Washington D.C. (kath.net/pl) „Ich bin zuversichtlich, dass Papst Franziskus unseren Wunsch nach höherer Effektivität und Transparenz bezüglich der Disziplinierung von Bischöfen teilt. In diesen schwierigen Tagen erneuern wir unsere brüderliche Liebe zum Heiligen Vater.“ Das schrieb der Präsident der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Daniel Kardinal DiNardo/Galveston-Houston, am 27.8. in einem aktuellen Statement nach der durch die Veröffentlichung von hochbrisantem Insiderwissen des emeritierten Nuntius Carlo Viganò ausgelösten weiteren Eskalation der Missbrauchskrise in den USA. Er warte dringend auf eine Audienz beim Papst, um Unterstützung für das weitere Vorgehen der Bischofskonferenz zu erhalten.

Interessanterweise streitet DiNardo keinesfalls den Wahrheitsgehalt der Vorwürfe Viganòs völlig ab. Diese brächten vielmehr „besondere Aufmerksamkeit und Dringlichkeit“ in den durch die US-Bischöfe bereits angestoßenen Aufklärungsvorgang, erläuterte DiNardo. Diese Aufklärung sei nötig, damit sich nicht womöglich „unschuldige Männer sich zu Unrecht angeklagt sähen, während Schuldige übrig bleiben und die Fehler der Vergangenheit wiederholten“.

DiNardo räumte gegenüber den Missbrauchsopfern wörtlich ein: „Wir haben euch enttäuscht. Dies gilt besonders für jene Erwachsenen, die von Machtinhabern sexuell belästigt wurden und dies gilt für jeglichen Missbrauch oder Belästigung, die von einem Bischof kamen.“


Auf Twitter reagieren praktizierende Katholiken mit heftiger Kritik

Die US-amerikanische Bischofskonferenz postete DiNardos Statement auch auf ihrem Twitterauftritt, darunter sammeln sich Reaktionen US-amerikanischer Katholiken (Link siehe unten). Selbst wenn man mit einrechnet, dass sich jemand eher zu Wort meldet, wenn er sich ärgert als wenn er zustimmt, mag trotzdem die Wucht der kritischen Postings überraschen:

- „Wars das schon? Wie wäre es denn, mal die Handlungen des Papstes zu durchleuchten?“
- „Zu spät, zu wenig.“
- „Öffnet die Geheimarchivakten der bestätigten Missbrauchstäter und ihrer Helfer“
- „Ich werde nur noch akzeptieren, wenn jene, die in die Vertuschung verwickelt sind und jene, die missbrauchten, ins Gefängnis gehen. ‚Sorry‘ reicht mir nicht mehr. Es ist mir egal, wie weit hinauf auf der [Hierarchie-]Leiter jene stehen, die den Missbrauch ermöglicht haben, sie müssen bestraft werden.“
- „Ach, Ihr wollt Viganòs Anschuldigungen untersucht sehen, richtig?“
- „Gebt uns Bescheid, wenn Ihr etwas Substantielles zu sagen habt.“
- Ein Ordensmann: „Taten sprechen lauter als Worte.“
- „Ich bin enttäuscht, dass die US-amerikanische katholische Bischofskonferenz nicht auf Viganòs Aussage eingeht, dass Seine Heiligkeit um die Kardinal McCarricks Überschreitungen wusste und sie vertuscht hat.“
- „Wir haben die Nase voll von eurer Rhetorik. Macht euch an die Arbeit, statt uns Lippenbekenntnisse vorzusetzen.“
- „Und wieder habt Ihr die Laien enttäuscht. Ihr habt keine Glaubwürdigkeitsreserve mehr und wir können Euch nicht länger vertrauen, dass Ihr das Richtige tun werdet. Wieviele Rechtsanwälte habt Ihr gebraucht, um dies zu schreiben?“
- „Warum ist Kardinal Wuerl heute Abend noch im Amt?“
- „Glaubwürdigkeit fällt von ganz oben nach ganz unten“
- „Rücktrittsbriefe. Schreibt sie und schickt sie nach Rom. Ihr alle. Ihr wusstet alle Bescheid. Zeigt Reue.“
- „Auch Franziskus hat versagt. Falls er irgendetwas über McCarrick wusste, ist er kompromittiert. Bereue, solange du noch kannst. Jetzt kommt der Knall #FrancisKnew, #FrancisMustResign“

Es gab natürlich auch Postings, die die US-amerikanische Bischofskonferenz unterstützen. Darin wurde u.a. vermutet, dass Viganò wegen seiner Differenzen mit Papst Franziskus seine Behauptungen aufgestellt habe.

Inzwischen tauchen auf Twitter in steigendem Maße Postings von praktizierenden US-Katholiken auf mit den Hashtags #FrancisKnew (Franziskus wusste es), #FrancisMustResign (Franziskus muss zurücktreten), #CatholicMeToo, #ChurchMeToo, #paedophilePriests. Auch der Hashtag #Vigano wird häufig genutzt.

Der Autorin auf Twitter folgen!

Der Tweet der US-Bischofskonferenz, darunter findet sich die angegebene Diskussion



Papst Franziskus antwortet beim Rückflug von Irland auf die Frage einer Journalistin nach dem Wahrheitsgehalt der Nuntius-Viganò-Vorwürfe (engl.)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  5. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  6. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  7. 'Mörderische Bastarde'
  8. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  9. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  10. Christen stehen auf der Seite von Israel!
  11. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  12. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich
  13. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  14. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  15. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz