Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Skandal in München
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  5. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  11. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  12. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  13. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  14. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  15. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“

"Das Schweigen des Papstes ist ein klassisches Nicht-Dementi!"

30. August 2018 in Interview, 51 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


kath.net-Interview mit Weihbischof Marian Eleganti über die Enthüllungen von Erzbischof Viganò, das Schweigen des Papstes und das Homo-Netzwerk in der katholischen Kirche - Von Roland Noe


Chur (kath.net/rn) "Auffallend sind die Versuche, die traditionelle Lehre, die homosexuelle Akte als in sich ungeordnet betrachtet und deshalb ihr Ausleben verbietet, umzuschreiben. Papst Franziskus ist von Kardinälen und Beratern umgeben, die in diese Richtung gehen." Das sagt der Churer Weihbischof und frühere Jugendbischof der Schweizer katholischen Bischofskonferenz im kath.net-Interview.

kath.net: Das Weltfamilientreffen in Dublin wurde nicht nur wegen der Enthüllungen von Erzbischof Carlo Maria Viganò, dem ehemaligen Nuntius in Washington, vom Missbrauchsthema völlig überschattet. Der Papst selber möchte ja zu den Vorwürfen nichts sagen. Was sagen Sie dazu?

Eleganti: Dass Papst Franziskus dazu nicht ein einziges Wort sagen möchte, ist ein klassisches Nicht-Dementi. Lügen kommt ja auch nicht in Frage.

kath.net: Sie haben in Dublin in einem EWTN-Interview eine schonungslose und unabhängige Aufklärung der Ursachen der Missbrauch- und Vertuschungskrise, auch mit Blick auf die Frage einer "homosexuellen Subkultur" in der Kirche gefordert. Ein Schweizer Bistum hat Sie diesbezüglich auf unglaubliche Weise angegriffen. Was sagen Sie dazu?

Eleganti: Wer sich in den kirchlichen Strukturen auskennt, ist darüber nicht überrascht. In der Sache habe ich auf meiner Facebook-Seite mehrere Beiträge, die darauf Antwort geben. James Martin hat am Weltfamilientag verlangt, dass die Kirche die Homosexualität vollumfänglich der Heterosexualität gleichstellt und Homosexuelle in allen kirchlichen Diensten und Ämtern ohne weiteres zulässt, obwohl Papst Franziskus davon abrät, homosexuell empfindende Kandidaten in die Seminare aufzunehmen. Die Skandale und ihre Hintergründe zeigen, dass homosexuelle Kleriker, ihre Freunde und Netzwerke in der Strukturen der Kirche bis auf die höchste Ebene existieren und vertreten sind, unter ihnen sicher viele homosexuell veranlagte Kleriker, die enthaltsam und heilig leben. Von den anderen hören wir aber durch die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle täglich.


kath.net: In einem anderen Interview mit kath.ch sprachen Sie davon, dass diese Frage nur als eine Frage des Machtmissbrauchs bzw. Klerikalismus darzustellen wieder eine Vertuschung seien. Vertritt nicht Papst Franziskus bzw. ein Teil seines Umfeldes selbst diese Ansicht?

Eleganti: Die Frage ist sicher komplex. Es gehört aber zur politischen Korrektheit und gilt als ausgemachtes Dogma, dass Missbrauch und Homosexualität nicht zusammen gebracht werden sollen, ebenso wenig die Möglichkeit der Veränderbarkeit der homosexuellen Ausrichtung auch nur angedacht oder untersucht werden darf. Im Gegensatz dazu behauptet paradoxerweise die Gendertheorie, dass die sexuelle Ausrichtung frei wählbar ist. Judith Butler, eine der bedeutendsten Vordenkerinnen der Gendertheorie, ist lesbisch. Zu behaupten, dass Klerikalismus die ausschliessliche Wurzel von sexuellem Missbrauch ist und dabei nicht auch sexuelle und affektive Bedürfnisse und wohl auch Laster, in Betracht zu ziehen, ist aus meiner Sicht reduktionistisch und ein klassischer Fall von Wirklichkeitsverweigerung, d.h. rein ideologisch und interessengeleitet.

Papst Franziskus hat sich mit einem unbedachten, aber ehrlichen Statement im Flugzeug von Dublin nach Rom in dieses Wespennest gesetzt, indem er anmerkte, man könne bei homosexuell veranlagten Kindern bis zum zwanzigsten Lebensjahr psychiatrisch helfen. Seine Spindoktoren haben in der schriftlichen Version des Interviews deshalb seine Aussagen sogleich zensuriert und das obsolete Wort "Psychiatrie" entfernt und per Twitter erklärt, es handle sich hier um die allgemein psychologische Begleitung derselben. Franziskus hat aber offenbar an etwas anderes gedacht.

kath.net: Sollten Bischöfe, die nachweislich Missbrauchsfälle vertuscht haben, zurücktreten?

Eleganti: Schwer vorstellbar, dass sie im Amt bleiben.

kath.net: Nicht nur in den USA gibt es derzeit eine heiße Diskussion über ein Homo-Netzwerk in der katholischen Kirche? Halten Sie dies für real und gibt es Anzeichen, dass dies im deutschsprachigen Raum (Schweiz, Deutschland, Österreich) agiert?

Eleganti: Auffallend sind die Versuche, die traditionelle Lehre, die homosexuelle Akte als in sich ungeordnet betrachtet und deshalb ihr Ausleben verbietet, umzuschreiben. Papst Franziskus ist von Kardinälen und Beratern umgeben, die in diese Richtung gehen und James Martin, den prominentesten Kämpfer für eine Veränderung der bisherigen Lehre in Bezug auf Homosexualität, offen unterstützen. Zum Teil wurden sie von Papst Franziskus selbst ernannt wie Cupich, Tobin, Farell. Letzterer hat James Martin nach Dublin eingeladen. Was am Haupt der Kirche geschieht, multipliziert sich in ihrem Leib, natürlich auch in unseren deutschsprachigen Ländern. Kard. Marx und andere deutsche Bischöfe haben ja die Segnung von homosexuellen Verbindungen bereits öffentlich angedacht.

kath.net: Danke für das Interview

EWTN - Schweizer Weihbischof und früherer Schweizer Jugendbischof Marian Eleganti über den Missbrauch in der kath. Kirche: Manchmal muss eine Wunde platzen!



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Homosexualität

  1. Dieses Jahr keine LGBT-‚Pride‘ Parade in Budapest
  2. Erzbischof von Neapel lässt LGBT-Aktivisten während einer Messe sprechen
  3. Pfarre in der Diözese Linz ignoriert Anweisungen aus Rom
  4. Regenbogenpastoral in der Diözese Innsbruck
  5. ‚Politischer Gottesdienst’ mit der Homosexuellen Initiative Linz
  6. Kardinal Zen wirft Papst Verunsicherung von Gläubigen vor
  7. Synode über die Synodalität wird ‚Moment der Krise’ für die katholische Kirche
  8. Nein zur Segnung Homosexueller: Papst entließ verantwortliche Mitarbeiter der Glaubenskongregation
  9. Der Architekt von ‚Traditionis Custodes’ stimmt ‚Homosexualität als Schöpfung Gottes’ zu
  10. Kündigung wegen Abkehr von Homosexualität? Musikprofessor klagt Universität







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Skandal in München
  6. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  12. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  13. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  14. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  15. Konklave: Schwarzer Rauch erst um 21.00 Uhr

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz