Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  5. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  6. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  7. Der verkleidete Menschenfreund
  8. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  9. Gott will, dass wir treu sind!“
  10. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  11. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  12. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  13. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  14. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

Schönborn: 'Gott' in der Verfassung ist kein 'Dekorationselement'

26. November 2003 in Österreich, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Es genüge nicht, den Namen Gottes nur in der Präambel zu nennen, im Verfassungstext aber den Begriffen Verantwortung und Menschenwürde zu wenig Bedeutung zu geben.


Wien (www.kath.net / PEW) Im Hinblick auf die Diskussionen um einen "Gottesbezug" in der Verfassung auf österreichischer wie auf europäischer Ebene hat der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, in einem Beitrag für die neueste Ausgabe der österreichischen Kirchenzeitungen "notwendige Klarstellungen" durchgeführt. Schönborn schreibt: "Wenn von einem Gottesbezug in der Verfassung die Rede ist, dann geht es um den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Der Schöpfer des Himmels und der Erde ist kein Dekorationselement, er fordert - wie uns die heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen deutlich sagen - die Verantwortung der Menschen ein, vor allem die Verantwortung für den Nächsten. Gott hat den Menschen 'nach seinem Bild' geschaffen; das ist die tiefste Begründung der unverlierbaren Würde jedes Menschen - auch daran erinnert ein Gottesbezug".

Man könne die Frage stellen, ob es deshalb notwendig ist, den Namen Gottes in der Verfassung zu nennen. Gerade für die Gläubigen gebe es eine bestimmte Scheu, den Namen des "Hochgelobten" allzu leichthin zu verwenden. In der Geschichte habe es sich immer wieder ereignet, dass versucht wurde, den Namen Gottes "in Dienst zu nehmen" oder gar zu missbrauchen. Diese Gefahr bestehe im Ringen um die neue österreichische Verfassung zwar nicht. Aber auch hier würde es nicht genügen, den "Namen Gottes nur in der Präambel zu nennen, im eigentlichen Verfassungstext aber den beiden zentralen Begriffen Verantwortung und Menschenwürde zu wenig Bedeutung zu geben".

Darum hätten die christlichen Kirchen in Österreich gemeinsam formuliert, was in der Verfassung besonders berücksichtigt werden muss, betont der Wiener Erzbischof: Der Schutz der Menschenwürde, die auch das Grundrecht auf Leben einschließt, die Verankerung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, die Verankerung der Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit als des zentralen Elements der Menschenrechte, die Verankerung von sozialen Grundrechten, der Schutz der Minderheiten, die Betonung des "offenen, transparenten und regelmäßigen Dialogs" zwischen Staat und Kirchen.Wenn der Verfassungskonvent eine Präambel vorsieht, dann werden die christlichen Kirchen einen gemeinsamen Text vorschlagen, betont Kardinal Schönborn.

Persönlich plädiere er dafür, von einem Text auszugehen, der von der "Kommission der Bischofskonferenzen des EU-Raumes" (ComECE) erarbeitet wurde. Die entsprechende Formulierung könnte lauten: "...in Erkenntnis der Grenzen menschlicher Macht; eingedenk des kulturellen, religiösen und humanistischen Erbes Österreichs; im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott, den Menschen und der Schöpfung..." Eine Präambel könne auch einen Hinweis auf das christliche Erbe Österreichs enthalten. Ein solcher Hinweis sei aber nur sinnvoll, wenn er mit einem Gottesbezug verbunden ist, weil sonst das "christliche Erbe" zu einem "musealen Relikt" wird, unterstreicht der Wiener Erzbischof.

Zugleich dürfe dieses Erbe nie von anderen Wesenselementen Europas - wie dem Erbe der Antike, dem Beitrag des jüdischen und islamischen Denkens zur Formung der europäischen Kultur - losgelöst gesehen werden. Dann stelle ein solcher Hinweis weder die recht verstandene Laizität des Staates noch die Glaubens- und Gewissensfreiheit in Frage. Aber er bringe zum Ausdruck, "was einfach eine Tatsache ist": "Dass man Österreich in seiner geschichtlichen Gewordenheit nur verstehen kann, wenn man seine christlichen Wurzeln ernst nimmt".

Schönborn: "Als die derzeit gültige österreichische Verfassung erarbeitet wurde, waren viele nicht bereit, diese Tatsache zu akzeptieren. Seither sind viele Jahrzehnte vergangen; auch die bitteren Jahre der Auseinandersetzung mit den Totalitarismen des 20. Jahrhunderts. Am Beginn eines neuen Jahrtausends geht es im Ringen um die neue Verfassung als geistige Heimat für alle Österreicher auch darum, die Lehren der Geschichte ernst zu nehmen und das Miteinander in den Mittelpunkt zu stellen."



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Politik

  1. Sprecher des US-Repräsentantenhauses will Subventionen für Planned Parenthood streichen
  2. Gründer der ‚Catholics for Harris‘: US-Demokraten haben ein ‚wachsendes Problem mit Gott‘
  3. Wirtschaft, Grenzsicherheit, Kriminalität waren Wählern wichtiger als radikale Abtreibungspolitik
  4. Lebensschützerin Lila Rose: ‚Ich werde Trump wählen’
  5. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  6. Umfrage Pennsylvania: 85 Prozent der Atheisten wählen Harris, Tötung kleiner Kinder am wichtigsten!
  7. ‚Gesunden Knaben und Mädchen werden Genitalien und Geschlechtsorgane zerstört’
  8. Trump liegt bei Katholiken, die täglich zur Messe gehen, vor Harris
  9. Konservative, nicht Progressive, sind die wahren Verteidiger der Freiheit
  10. AfD ist unter Konfessionslosen in Sachsen die stärkste Partei






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  6. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  7. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  8. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  9. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  10. Gott will, dass wir treu sind!“
  11. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  14. Neuer Blitz-Auftritt des Papstes nährt Spekulation um Osterfeier
  15. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz