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Historisch gesehen ist diese Krise schlimmer als du denkst!

8. September 2018 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Nichts, absolut nichts untergräbt die Autorität der Kirche schneller und vollumfänglicher als das teuflische Zusammenspiel von Skandal und Heuchelei - Von Benjamin Wiker / National Catholic Register


Rom (kath.net)
Entgegen den frühen und oft zitierten Aussagen von Donald Kardinal Wuerl befindet sich die katholische Kirche de facto in einer „gewaltigen, gewaltigen Krise“. Eine größere Klarheit über den Charakter dieser Krise erlangen wir, wenn wie die umfassendere moralisch-historische Perspektive betrachten.

Es gibt nur einen Grund, warum Pädophilie heute überhaupt ein moralisches Problem ist. Historisch gesehen, hat die katholische Kirche es zu einem gemacht. Sex mit Buben und Mädchen, aber vor allem mit Buben, war in den alten griechischen und römischen Kulturkreisen eine anerkannte Praxis. Christus selbst, und so auch die Kirche, wurde in diesen Kulturkreis hineingeboren. Das Christentum hat diese gängige, heidnische Sexualpraktik als Deformierung von Sexualität verworfen und dementsprechend evangelisiert. Ohne den Erfolg der Bemühungen in der Evangelisation des Christentums, wären die, heute immer noch aktuellen, Gesetze gegen Pädophilie überhaupt nie da gewesen.

Noch ein paar Details zu diesem historischen Umriss: Im antiken Griechenland und Rom begehrten Männer Sex mit Buben zwischen 12 und 18 Jahren, wenn die Buben gerade dabei waren, Männer zu werden und ihre sexuelle Reife sich entfaltete. Kurz gesagt, homosexuelle Handlungen fielen also in erster Linie in die Definition von Pädophilie. Es gab keine künstlichen Unterscheidungen zwischen Homosexualität, Pädophilie, Ephebophilie (Sex mit jemandem zwischen 12 und 14 Jahren) und Hebephilia (Sex mit jemandem zwischen 15 und 18 Jahren). Es gab einfach den, in der Kultur üblichen, Wunsch von Männern mit Buben zwischen 12 bis 18 Jahren Sex zu haben.


Außerdem war Pädophilie mit Buben nicht auf ein paar perverse Einzelpersonen mit einer ausschließlich homosexuellen Neigung beschränkt. Die Mehrheit der Männer hat die Pädophilie als ein Teil der griechisch-römischen Kultur ausgeübt, ob sie nun homosexuell oder heterosexuell (so wie wir sie heute bezeichnen würden) waren. So war also Pädophilie kein moralisches Problem, sondern eine kulturelle Praxis, die die meisten Männer ausgeübt haben. (Das ist ein wichtiger Punkt, über den ich später noch einen anderen Artikel schreiben werde. Das bedeutet nämlich, dass unsere momentanen Bemühungen einen festgesetzten „Prozentsatz“ von Homosexuellen in der Bevölkerung festzulegen – zum Beispiel 2 Prozent, oder 10 Prozent – nicht berücksichtigen, dass Homosexualität und Pädophilie durch eine deformierte Gesellschaft die Mehrheit betreffen kann. )

So war also die Situation im antiken, heidnischen Griechenland und Rom. Dann kam Christus. Das Christentum hat Pädophilie zu einem moralischen Problem gemacht. Im Zuge der langsamen Evangelisation des heidnischen, römischen Reiches durch das Christentum, wurde die weit-verbreitete Akzeptanz von Sex zwischen Männern und Buben, mit einer weit-verbreiteten moralischen Abscheu ersetzt. (Und darauf folgte die Akzeptanz von Anti-Pädophilie Gesetzen.) Dasselbe gilt für Homosexualität, Sexsklaverei, Abtreibung, Kindesmord und Euthanasie. Nur aufgrund der christlichen Evangelisation wurden diese zu moralischen Problemen und waren nicht mehr akzeptierte, heidnische Praktiken in der Gesellschaft.

Wir müssen also von dieser Geschichte eine Lektion lernen.
Der einzige Grund warum es immer noch weltliche Gesetze gibt, welche Pädophilie verbieten und bestrafen, ist dass das Christentum die westliche Kultur durch Evangelisation gezeichnet hat. Und der einzige Grund, warum wir Homosexualität in unserer Kultur und unseren Gesetzen akzeptiert haben, ist die voranschreitende De-Christianisierung unserer westlichen Kultur. Wenn wir immer mehr säkularisiert werden, dann werden wir bald auch Pädophilie wieder akzeptieren, genauso wie Homosexualität, Abtreibung, Kindesmord und Euthanasie bereits wieder gutgeheißen werden.
Das ist eine gewaltige, gewaltige Krise in und für die Kirche, da ein tief-verwurzeltes homosexuelles Netzwerk von Priestern, Bischöfen und Kardinälen aktiv beschäftigt ist, eine vollständige De-Christianisierung der Welt herbeizuführen, indem es sich an Buben zwischen 12 und 18 Jahren vergreift. So wird eine griechisch-römische Sexualkultur in unseren Priesterseminaren und Diözesen neu heraufbeschworen. Wenn du wissen möchtest, wie es in den erbärmlich-sexistischen Tagen des antiken Griechenland und Rom war, dann lies einfach den Pennsylvania Report.
Eine eher schreckliche Ironie, nicht wahr?! Die Männer, welche mit am meisten Autorität damit beauftragt sind, alle Nationen zu evangelisieren, sind selbst gerade mit Volldampf dabei die De-Evangelisation der Nationen herbeizuführen. Dabei werden diese Priester, Bischöfe und Kardinäle, im Herzen der Kirche, zu willigen Mittelsmännern um das Heidentum wiederzubringen und 2000 Jahre an Kirchengeschichte zunichte zu machen.

Um noch genauer zu werden: diese Priester, Bischöfe und Kardinäle werden zu den Hauptmittelsmännern der De-Christianisierung, um die Evangelisation wieder rückgängig zu machen, und um das Heidentum wiederzubringen. Nichts, nichts kann die moralische und theologische Autorität des Magisteriums schneller und gründlicher untergraben, als das teuflische Zusammenspiel von Skandal und Heuchelei. Es zerstört die Fähigkeit zu evangelisieren.
Es ist zu beachten, dass ich das ich das auf die Moral und auch die Theologie beziehe. Wieso sollte momentan irgendjemand auch nur irgendetwas ernstnehmen, das vom Magisterium kommt, sei es die Lehre der Kirche bezüglich Pädophilie und Homosexualität, oder ihre Lehre über die Heiligste Dreifaltigkeit?
Ist diese Krise gewaltig, gewaltig genug für Sie, Kardinal Wuerl? Können Sie sich die Krise auch nur im Geringsten größer vorstellen?

Benjamin Wiker ist Professor für Politikwissenschaften an der Franciscan University of Steubenville.


COPYRIGHT der Übersetzung by kath.net - Übersetzung durch Stefanie Schelch


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Lesermeinungen

 gluteus maximus 11. September 2018 
 

Ein Homerun...

Der Autor trifft sozusagen den Ball perfekt, und er fliegt und fliegt... Mit genauer Präzision erklärt wie verdammt wichtig dieses Thema ist, und warum wir un-be-dingt mit dem Sch*** aufräumen müssen. Auch, wenn wir danach nur ganz wenige sind - es muß geschehen. Wir müssen glaubhaft evangelisieren können, und dieses Thema zieht uns den Teppich von unter den Füßen raus = Kirche platt. Alles wofür Jesus steht, steht aufm Spiel. Der Verrat durch Judas war ein Kindergarten dagegen.


0
 
 lesa 10. September 2018 

Ver(w)irrung

@cn.: Sie behaupten: "Am heutigen Ideal der Beziehung auf Augenhöhe hat das Christentum, das in seiner Anfangszeit besonders auch unter Frauen und Sklaven populär war, sicher mitgewirkt."
"Das Christentum?" Der christliche Glaube führt heraus aus pervertierten Machtstrebungen. Er führt die Menschen zu ihrer Erfüllung in der helfenden, dienenden, lebenspendenden gegenseitigen Zuordnung von Mann und Frau. Für Verirrungen, die es derzeit auch innerhalb der Kirche gibt, können sie nicht "das Christentum" bemühen.


1
 
 cn 10. September 2018 
 

Keine Vereinfachungen

Grundsätzlich finde ich es richtig, bei aktuellen Problemen auch die Geschichte zu Rat zu ziehen. Man sollte sich dabei aber vor Vereinfachungen hüten. Abscheu vor Kindesmissbrauch gab es bereits bei den alten Sumerern, wie die Erzählung vom Übergriff des Königs En-Lil auf die kindliche Göttin Nin-Lil belegt. In Griechenland suchte Solon zumindest Bürgerkinder vor Übergriffen zu schützen, indem er fremden Erwachsenen den Zutritt zu Schulen verbot. Der große Unterschied zu den antiken Gesellschaften zu heute ist, dass wir heute kein Machtgefälle in Beziehungen mehr akzeptieren - und zwar unabhängig davon, ob es sich um heterosexuelle oder homosexuelle Beziehungen handelt. (Sexuelle Beziehungen zwischen gleichaltrigen Männern oder Männern von gleichem Status waren im antiken Griechenland gesellschaftlich nicht akzeptiert). Am heutigen Ideal der Beziehung auf Augenhöhe hat das Christentum, das in seiner Anfangszeit besonders auch unter Frauen und Sklaven populär war, sicher mitgewirkt.


2
 
 chriseeb74 8. September 2018 
 

Ich möchte hier noch einen weiteren Aspekt...

hinzufügen, der m.E. von weitaus größerer Bedeutung ist, von den Medien kaum oder gar nicht beachtet wird und zum generell größten Problem werden könnte: Die Bisexualität
Ich habe in diversen Foren festgestellt, dass ein weitaus größerer Teil der deutschen Gesellschaft bisexuell veranlagt ist und sich dieses Phänomen durchaus auch auf die kirchliche Situation übertragen lässt...
Somit ist nicht unbedingt die Veranlagung der Person Homo- oder Hetero von Bedeutung, sondern die Übersexualität weltweit führt zu einer nicht zu unterschätzenden Zunahme von bisexuell veranlagten Menschen...
Dies hat dann eher was mit Neugier bzw. Ausprobieren der eigenen Sexualität zu tun und wirkt von außen auf die Kirche ein...


4
 
 lesa 8. September 2018 

Verdrehung

"Ihr werdet gar nicht sterben", sagte die Schlange. "Ihr werdet wie Gott sein." (Gen)Und zu allen Zeiten hat sie sich den Gegebenheiten hinterlistig und weitgehend unerkannt, angepasst.
Aber heute ist das Geburtsfest der Schlangenzertrerin...


22
 
 Philipp Neri 8. September 2018 

Bemerkenswert!

Die heutige Umkehrung des Denkens zeigt sich mitunter in einer besonders hinterlistigen Form: Die Dinge werden auf den Kopf gestellt, indem man das moralisch Gute als sozialen Konformismus hinstellt. Als Helden des Tages gelten diejenigen, die sich gegen die überlieferten Werte stellen. Dafür spricht man denen, die diese Werte achten, die Glaubwürdigkeit ab.
Jean Daniélou (1905-1974), katholischer Theologe, Jesuitenpater und Kardinal


25
 
 Philipp Neri 8. September 2018 

Das Heilige unserer Kirche wird angegriffen!

Wenn dieses beschriebene Denken in unserer Kirche Einzug erhalten sollte, wäre das Heilige schlechthin mehr als bedroht.
Dann bräuchten wir mit der "Heiligen Familie" gar nicht mehr zu kommen. Wir bräuchten vom Allerheiligsten gar nicht erst sprechen, weil man es schlicht ablehnen würde. Anbetung, Eucharistie, Heiligenverehrung, Umkehr würden zu unerwünschten Begriffen erklärt, weil nicht mehr zeitgemäß!
Und alle, die diese Gefahren für die Katholische Kirche offen ansprechen, werden als die eigentlichen Frevler hingestellt werden, die es zu bekämpfen gilt!
Es ist wie das "Auf den Kopf stellen der Wahrheit"!


29
 
 Philipp Neri 8. September 2018 

Wir kommen an den Kern!

Hier wird aufgeführt, worum es eigentlich geht! Hier wird der Kern und der eigentliche Hintergrund dieser Skandale aufgezeigt!
Sollen wir deshalb Schweigen?


34
 

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