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| Syrien: Islamisten-Angriff auf christliche Kleinstadt12. September 2018 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen Neun Zivilisten, darunter drei Kinder, getötet - Stiftung Pro Oriente: Christen vor Ort fühlen sich vom Westen verraten Damaskus-Wien (kath.net/KAP) Im beginnenden Kampf um die syrische Region Idlib sterben Zivilisten auf beiden Seiten der Front. Die südlich der Frontlinie zwischen der syrischen Armee und den islamistischen Milizen liegende Kleinstadt Mhardeh (auch: Mahardah) wurde vor wenigen Tagen Ziel eines Raketenangriffs der in Idlib verschanzten Islamisten, wie die Stiftung Pro Oriente berichtete. Dabei wurden in der ausschließlich von griechisch-orthodoxen Christen und einer evangelisch-presbyterianischen Minderheit bewohnten Stadt neun Menschen getötet; darunter drei Kinder, deren Mutter und Großmutter. Mehr als 20 Personen wurden verletzt. In Syrien wird vermutet, dass der Angriff auf Mahardah nicht von ungefähr erfolgte. Die Stadt ist eine christliche Hochburg, sie ist die Heimatstadt des einstigen griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Ignatios IV. Hazim (1921-2012), und Wohnort nicht weniger gemischter syrisch-russischer Familien (die entstanden, als in den 1970er-Jahren viele Syrer in Moskau studierten). In den letzten Jahren war Mahardah mehrfach Ziel der islamistischen Milizen, so im Mai 2016 und im März 2017. Der "Mukhtar" (Bürgermeister) von Mahardah, Simon Yousef al-Khoury, sagte vor kurzem im Gespräch mit der Hildesheimer "Kirchenzeitung": "Wir sind ein Volk, das Frieden will". Seit 2011 seien 8.000 Raketen und Granaten in Mahardah eingeschlagen, 90 Zivilisten und 24 Soldaten seien getötet worden. Früher sei Mahardah die "Mutter der umliegenden Dörfer" gewesen, aus denen jetzt die Angriffe erfolgen. Die Bauern seien aus den Nachbarorten gekommen, um auf dem Markt in Mahardah ihr Vieh, Obst und Gemüse zu verkaufen. Doch 2011 hätten muslimische Bewohner der Dörfer plötzlich sehr extremistische Ansichten vertreten und die Bürger von Mahardah zu "Ungläubigen" erklärt. Mahardah hat auch eine hohe religiöse Bedeutung, weil nach der Tradition die Gottesmutter Maria einige Zeit in einem Haus verbrachte, das heute eine kleine Kirche neben dem Hauptplatz ist. Wie in Russland während des Zweiten Weltkriegs würden derzeit auch in Mahardah Marien-Ikonen in allen vier Himmelsrichtungen ausgelegt, um das Städtchen vor den Feinden zu schützen, berichtete Pro Oriente. Die etwa 23 Kilometer nordwestlich von Hama am Orontes gelegene Stadt war auf Grund der hohen Auswanderungsquote immer wohlhabend. Das Hauptziel der Migranten war Lateinamerika (wo heute auch etliche Staatspräsidenten christlich-arabischer Herkunft sind). Strategisch ist Mahardah wegen seiner Position an der Hauptstraße von Damaskus nach Aleppo von höchster Bedeutung. Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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