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Kard. Müller: „Das war einigen der Papsteinflüsterer schon zu viel“

19. September 2018 in Chronik, 18 Lesermeinungen
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Em. Glaubenspräfekt: „Von bestimmter Seite wurde der Kongregation im kirchenrechtlichen Verfahren und bei Auferlegung der Strafen zu große Strenge, mangelnde Barmherzigkeit mit Tätern vorgeworfen“ – Fegt Vorwürfe des Kriminologen Pfeiffer vom Tisch


Vatikan-Regensburg (kath.net/LifeSiteNews) Kardinal Gerhard Ludwig Müller, früherer Präfekt der Glaubenskongregation und früherer Bischof von Regensburg, nahm gegenüber dem kanadische Internetportal „LifeSiteNews“ Stellung zu Vorwürfen des deutschen Kriminologen Christian Pfeiffer. Außerdem erläuterte der Kardinal, was hinter der Entlassung dreier angesehener priesterlicher Mitarbeiter der Glaubenskongregation steckt.

kath.net dokumentiert die Stellungnahme von Kardinal Müller in voller Länge im deutschen Originaltext – kath.net dankt LifeSiteNews für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung:

Es war die DBK, die den Auftrag an Prof. Pfeiffer geändert hat, unabhängig von den legitimen Fragen an die wissenschaftlichen Methode und den rechtlichen Grundlagen der Pfeiffer-Studie. Herr Pfeifer sucht natürlich Sündenböcke für sein Versagen und die Schande, dass ihm der Auftrag entzogen wurde. Wenn er einen Zusammenhang unterstellt zwischen der von ihm frei erfundenen Aussage, der damalige Bischof von Regensburg u.a. hätten sein Projekt zu Fall gebracht, und der Nichtverlängerung des Mandates von Kard. Müller als Präfekt der Glaubenskongregation, dann ist das in seiner Absurdität für jeden klar denkenden Menschen durchschaubar. Im Hinblick auf die Genugtuung Pfeiffers, die er darüber empfindet und schamlos kundtut, ist das eine Frage des Charakters.


Tatsache ist, dass in der Zeit Bischof Müllers die vor seiner Amtszeit liegenden Missbrauchsfälle mit Bekanntwerden streng behandelt wurden und dass der einzige Tatfall eines Missbrauchstäters, der als Altlast übernommen wurde, mit der Laisierung des Täters abgeschlossen wurde.

Der Präfekt der Glaubenskongregation handelte im Rahmen des kollegialen Gremiums gemäß den Regeln des Kirchenrechtes und von Sacramentorum sanctitatis tutela.

Von bestimmter Seite wurde der Kongregation im kirchenrechtlichen Verfahren und bei der Auferlegung der Strafen zu große Strenge und mangelnde Barmherzigkeit mit den Tätern vorgeworfen (nur 20% enden mit der Laisierung, die restlichen erhalten andere Strafen,( aber das war einigen der Papsteinflüsterer schon zu viel).

Drei kompetente Mitarbeiter und vorbildliche Priester wurden ohne Grund fristlos entlassen. Man konnte ihnen nicht zu große Laxheit vorwerfen. Im Gegenteil!

Der sexuelle Missbrauch hautsächlich homophiler Täter hat nicht ihren Grund in der Sexualmoral der Kirche oder dem Zölibat der Priester, sondern in der Laxheit der Moral und im Übertreten der Gebote Gottes und im Nichteinhalten des Zölibates. Der Grund auch für den Ehebruch liegt nicht in der Unauflöslichkeit der Ehe, wie sie von Gott gestiftet ist.

Vgl. dazu kath.net-Artikel vom Januar 2017: „Franziskus wirft drei langjährige Mitarbeiter aus Glaubenskongregation“

Archivfoto Kardinal Müller


Archivfoto Kardinal Müller (c) Bistum Regensburg


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Lesermeinungen

 Ulrich Motte 20. September 2018 
 

Alpenglühen

Ich stimme Ihnen ja voll zu in der Erinnerung an das Gebot, nicht andere Partner zu begehren, und auch darin, daß in dieser Sünde oft Grund liegt für den Ehebruch und das Scheitern von Ehen. Viele zweite Ehen sind auch moralisch höchst fragwürdig, selbst wenn man sie nicht generell verurteilt.


4
 
 Alpenglühen 19. September 2018 

Kardinal Müller - Bei LifeSiteNews steht noch ein ausführlicher Artikel -

zusätzlich zur Stellungnahme.
@Ulrich Motte
Das neunte Gebot sagt: „Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen“. Es gilt wohl ebenso „nach dem Mann deiner Nächsten.“
Wer dem Partner treu ist, den braucht es nicht zu stören, daß der Ehebund unauflöslich ist. Aber liegt der Grund für Ehebruch nicht oft gerade in der Untreue zum angetrauten Partner? Daß man – ob als Single od. verheiratet - in eine bestehende Ehe einbricht, da man meint, diese Frau, diesen Mann unbedingt „haben“ zu wollen? Nach dem Motto „Du kannst dich ja scheiden lassen.“ Das Treueversprechen heißt doch „in guten wie in schlechten Tagen“, u. nicht „bis mir der nächste süße Hase (Häsin) über’n Weg läuft.“
@Rolando
Wo sprach Kard. Müller in dem Artikel von „aufgeben des Zölibats“ od. „aufgeben der Ehe“? Ich fand den Passus nicht. Er sprach von „Laxheit der Moral“, „übertreten der Gebote Gottes“, „Nichteinhalten des Zölibats“ als Gründe für sex. Mißbrauch.
U. oft genug sind sie auch Grund für Ehebruch.

www.lifesitenews.com/blogs/vaticans-former-doctrine-head-papal-confidants-said-i-was-too-severe-lackin


8
 
 Ulrich Motte 19. September 2018 
 

Rolando: Verzeihung: Sie verstehen mich wohl nicht

Grund ist nicht gleich berechtigter Grund. Wenn jemand die Ehe bricht, weil die Unauflöslichkeit der Ehe ihm nicht ermöglicht, den geschlechtlichen Verkehr mit dem neuen Partner in einer neuen Ehe zu verwirklichen, ist der Grund für den Ehebruch in manchen Fällen die Unauflöslichkeit der Ehe. Damit äußere ich mich nur zur Logik, aber in keiner Weise zur Berechtigung der Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe.


1
 
 Rolando 19. September 2018 
 

Ulrich Motte

Es kann keine gültige Ehe aufgelöst werden. Die Kirche stellt nur die Ungültigkeit fest und erklärt die Ehe für nichtig, sie bestand also nicht. Der Wunsch nach einem anderen Partner ist kein Auflösungsgrund, besser gesagt, es wird keine Ehe aufgelöst, sie müsste ja bestanden haben, es wird eine Ehe, die keine ist, als solche erklärt.
Der Kardinal meint, wenn der Zölibat aufgegeben werden sollte, weil ihn einige nicht halten, so könnte man auch die Ehe aufgeben, wegen denen, die sie nicht halten können. Der Ehebruch entfiele, doch die Unzucht wäre da, ich weiß nicht was schlechter oder „besser“ wäre.


10
 
 doda 19. September 2018 

@Bernhard Joseph

Ihr Post erinnerte mich an eine bedeutsame, schon länger verfügbare Lektüre.
So las ich eben erneut in dem Buch:
Joseph Ratzinger/ Benedikt XVI.,
'Zur Lage des Glaubens'
Ein Gespräch mit Vittorio Messori
das Kapitel "Zur Theologie der Befreiung", S. 176-199.
DA steht es geschrieben.
Es ist wohl die Abarbeitung der Agenda der Ideologie der sog.'Theologie der Befreiung'.
Auf den Seiten 190ff/ III. 'Hauptbegriffe der Befreiungstheologie' finden wir die seit 2013 neuen Begriffe der Santa Marta Morgenpredikten, der Interviews, der Exhortationes... von Papst Franziskus und seinen Vertrauten.


15
 
 Ulrich Motte 19. September 2018 
 

Herrn Kardinal Müllers Schlußsatz

verstehe ich nicht. Könnte eine gültige Ehe kirchenrechtlich aufgelöst werden und eine zweite eingegangen werden, entfiele doch wenigstens gelegentlich der Grund für Ehebruch, oder? Kein Zusammenhang zwischen Ehebruch und Unauflöslichkeit wäre doch nur dann gegeben, wenn der Ehebruch auch bei der Möglichkeit der Zweitehe in 100 Prozent der Fälle (des Wunsches nach einem neuen Partner) erfolgte, oder mißverstehe ich da etwas?


1
 
 Aegidius 19. September 2018 
 

Zeitgeist ist halt größer als Raumgeist.


4
 
 Bernhard Joseph 19. September 2018 
 

@doda - Er arbeitet ihre Agenda ab?

Zumindest macht sich die Homo-Lobby im Vatikan die Tatsache zu Nutze, dass Bergolio ein Vertreter der Ideologie der sogenannten "Befreiungstheologie" ist, die den Glauben in einen "revolutionären" Prozess aufzulösen sucht. Daher auch immer das Gerede von großen Veränderung, neuen Wegen und dergleichen - siehe Kardinal Marx.

Wahrheit wird nicht mehr als statische sondern lediglich als dynamische verstanden, wodurch Wahrheit letztlich ins Relative verlagert wird. Das gilt dann aber für alle Glaubensbereiche bis ins Ethische hinein. Der Begriff Befreiung wird dabei emotional derart aufgeladen, dass jeder, der gegen eine solche Verkürzung des Glaubens opponiert, den Zorn des Papstes auf sich zieht. Die drei kompetenten Mitarbeiter und vorbildlichen Priester haben den Fehler begangen, sich neuen "Glaubensperspektiven" zu verschließen, in denen Sünde eben nicht mehr Sünde ist. Für Bergolio eine Todsünde, weil gegen Dynamik der Geschichte - man könnte auch sagen gegen den Zeitgeist stehend.


24
 
 doda 19. September 2018 

Wie jetzt?

Es handelt sich um sexuellen Missbrauch hautsächlich homophiler Täter (fast 80%).
Drei kompetente Mitarbeiter und vorbildliche Priester wurden ohne Grund fristlos entlassen. Man konnte ihnen nicht zu große Laxheit vorwerfen. Im Gegenteil!
Von bestimmter Seite wurde der Kongregation im kirchenrechtlichen Verfahren und bei der Auferlegung der Strafen zu große Strenge und mangelnde Barmherzigkeit mit den Tätern vorgeworfen.
Ich folgere: die bestimmte Seite ist das Homosexuellen-Netzwerk in der Kirche,das auch in der Kurie machtvoll wirkt.
Dieses steht mit der fristlosen, begründungslosen Entlassung der drei Priester in Zusammenhang.
Papst Franziskus sagte damals zu Kardinal Müller sinngemäß 'wenn ich sage sie gehen, dann gehen sie'.
Papst Franziskus handelt(e) im Sinne der anderen Seite = Homolobby.
Deren Existenz im Vatikan hat er selbst benannt.
Wie jetzt? Er arbeitet ihre Agenda ab?


32
 
 Tonika 19. September 2018 
 

bedingungsloser Vergebungsautomatismus hat Opfer geschadet und Täter gestärkt

Jesu lehrt nicht eine bedingungslose Vergebungspflicht, sondern zunächst einmal die Pflicht zur Bereitschaft zum Vergeben. Und wenn der Schuldige um Verzeihung bittet, soll die Vergebung nicht verwehrt werden, sondern "aus dem Herzen heraus" erfolgen. Ein einfaches schnelles Vergeben von ernsten Verfehlungen – nicht von Kleinigkeiten oder Kränkungen, die man in Liebe erträgt und vergibt, entspricht nicht der göttlichen Gerechtigkeit und ist kontraproduktiv, weil er Missetätern(Vergewaltigern, Kinderschändern) freien Lauf lässt. In letzter Konsequenz durchdacht, macht sich sogar das unschuldige Opfer, das einfach still sein und vergeben soll, am Leid weiterer Opfer des reuelosen Täters mitschuldig, der in seinem Lauf beharrt und nicht zur Rechenschaft gezogen wird. Die Kirche hat dem Täter anders als Jesus mehr Rechte und Privilegien als dem Opfer zugestanden. Kein Täter darf meinen: "Ich kann mir alles erlauben; meine Brüder müssen mir ja eh vergeben – bedingungslos und automatisch."


19
 
 Bernhard Joseph 19. September 2018 
 

Aufstand gegen Gott mitten in der Kirche

Die tiefere Ursache für sexuellen Missbrauch in der Kirche ist der Aufstand gegen Gott und seinen Willen, wie wir ihn infolge der "Hermeneutik" des Vaticanum II. erleben.

Wie der damalige Präfekt der Glaubenskongregation Kard. Ratzinger in seiner Analyse zur Befreiungstheologie festhält, wird in dieser Ideologie Gott in die Geschichte transponiert und somit die Utopie zum höchsten Glaubensgut erklärt. Dieser weltliche Messianismus, in dem an die Stelle von Gott die Geschichte als teleologischer Prozess marxistischer Welterlösung tritt, ist eine eindeutig häretische Bewegung in der Kirche.

Da in dieser Ideologie Geschichte als radikale Befreiungsbewegung von jeder Determiniertheit des Menschen auch im Sexuellen verstanden wird, löst sich Moral als reglementierendes Ordnungsgefüge auf und an seine Stelle treten sukzessive Formen moralischer Anarchie, die nichts anderes sind als fortschreitende Dekadenz im Gewande eines abstrakten Fortschrittsglaubens, der keine Inhalte mehr kennt.


19
 
 Ad Verbum Tuum 19. September 2018 

Der Schmerz wird zu groß ..

lange hat Kardinal Müller sich eher bedeckt gehalten. Was nun innerhalb der Kirche mit immer größerer Geschwindigkeit und Unlauterkeit herumgedreht, herumlaviert wird - ist wohl auch für ihn nicht mehr auszuhalten & ich bin ihm überaus dankbar für diese Klärungen.

Ich bin immer wieder, zur Zeit tag-täglich, aufs neue erschüttert über die zwangsneurotische Zerstörung der Kirche durch sie selbst.
Mein Herz verkrampft. Als Katholik muss man aktuell schizophren sein/werden.


23
 
 Lämmchen 19. September 2018 
 

@Stephaninus

da habe ich ein anderes Baugefühl - könnte auch sein, er weiß sehr genau, wen er da um sich hat und das ganz gezielt.
Kardinal Kasper ist nach wie vor sein engster Vertrauter (wie er selber auch zugibt), allerdings hält er sich in der Öffentlichkeit sehr zurück. Mir scheint, man überlegt sehr genau, wer grad vorne dran steht und sich aus dem Fenster lehnt(nen muss)


17
 
 Michael F. 19. September 2018 
 

Der Grund auch für den Ehebruch liegt nicht...

... in der Unauflöslichkeit der Ehe, wie sie von Gott gestiftet ist.

Richtig. Und so können gerade wir Männer auch an Neuaufbau der Kirche und Missionierung mitwirken, indem wir Jesus Wort vom lüsternen Blick ernstnehmen und konsequent der Versuchung widerstehen (es zumindest ernsthaft und immer wieder versuchen). Christus will heilige Männer machen, als Priester, aber auch als Laien; als Antithese zu all den McCarricks, Grassis etc; auch als lebendige Gegenverkündigung zu Marx, Schönborn etc., die Gottes Sicht auf Sexualität relativieren oder zumindest verschweigen.


32
 
 padre14.9. 19. September 2018 

"Der sexuelle Missbrauch hautsächlich homophiler Täter "

diesen richtigen Satz, lese ich sonst von Seiten des Klerus selten!


37
 
 Stephaninus 19. September 2018 
 

Klartext

da gibt's nichts hinzuzufügen. Allerdings scheint nicht der Papst selber das eigentl. Problem zu grosser Laxheit zu sein, sondern eher Leute in seinem Umfeld. Hoffentlich wird dem Papst das nun klar.


12
 
 Kostadinov 19. September 2018 

klar, verständlich, auf den Punkt gebracht

ein Mann, ein Wort - ein Papst, eine Soziologiebibliothek...


34
 
 girsberg74 19. September 2018 
 

Ohne Schnörkel, kein Geschwafel

Klassisch Sprache, die unmittelbar zur Sache kommt


37
 

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