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Die Zeit der Ponykuriere ist vorbei

24. September 2018 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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Es war nicht das erste Mal, dass im Umfeld der Kirche oder sogar aus kirchlichen Dienststellen sensible Informationen geleakt wurden. Die Indiskretion bei der DBK scheint Methode zu haben. Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net/pw)
Vor gut zwei Wochen veröffentlichten die „Zeit“ und der „Spiegel“ Auszüge aus der Missbrauchsstudie, die von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegeben worden war. Wesentliche Details kamen ans Tageslicht. Sprachlose Bischöfe, denen die Studie nicht zur Verfügung stand, machten den Skandal komplett. Der Inhalt wird zu späterem Zeitpunkt zu kommentieren sein. Dann nämlich, wenn sie öffentlich ist und sie jeder lesen kann.

Die Auftraggeber der Studie waren niemand anders als die deutschen Bischöfe. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in Zeit und Spiegel lag den Bischöfen die Studie in voller Fassung noch gar nicht vor. Man rieb sich verwundert die Augen. Das verdoppelt den Skandal im Grunde noch. In den genannten Redaktionen war sie schon diskutiert und bewertet worden.

Katholiken mussten zur Kenntnis nehmen, wie derart heikles Material durch die Hintertür an die Öffentlichkeit kam und die Deutungshoheit den Hirten aus der Hand geschlagen war. Das Entsetzen war groß, wie es sein konnte, dass keiner der Bischöfe in der Lage war, die Veröffentlichungen durch eigene Stellungnahmen zu verifizieren oder zu falsifizieren.


Ein Notruftelefon für Opfer konnte nicht rechtzeitig geschaltet werden. Man beschränkte sich seitens der DBK auf eine beleidigte und peinlich wirkende Stellungnahme des Missbrauchsbeauftragten.

Der gesamte Vorfall erscheint, wie auch andere Kommunikationspannen der DBK, als ein bitterböses Spiel. Vertrauliche Briefe, Bischofsernennungen und jetzt die Studie kamen vorzeitig an die Öffentlichkeit. Wie fast immer war man paralysiert und hat nicht schnell genug reagiert, hier indem man den Bischöfen unverzüglich die Studie zugesandt hatte. Die Auftraggeber der Studie standen im Regen, wie der Bischof von Regensburg zu Recht anprangerte.

Sowas kann sich kein Romanschriftsteller ausdenken.

Es war nicht das erste Mal, dass im Umfeld der Kirche oder sogar aus kirchlichen Dienststellen sensible Informationen geleakt wurden. Die Indiskretion scheint Methode zu haben. Dabei gibt es Möglichkeiten, solche Indiskretionen durch Verschwiegenheitsverpflichtungen mit empfindlichen Konventionalstrafen und mit technischen Vorrichtungen zu verhindern. Man muss das nur wollen. Ein Schelm wer an dieser Stelle Arges denkt.

Niemand kann allen Ernstes sagen, erhöhte Sicherheitsstandards seien mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Man wird nicht umhin kommen, zuzugeben, dass der Umgang mit sensiblen Informationen in der Kirche ungefähr den Grad von Vertraulichkeit aufweist, den eine Wandzeitung hat. Von manchen Informationen, ist der Vollständigkeit halber hinzuzufügen.

Es ist zudem ein böses Spiel, dieses Spiel mit der Indiskretion. Menschen könnten in diesem Falle ernsthaft zu Schaden kommen. Wer als Opfer und den Folgen der Traumatisierung leidet, wird von solcherart unsensiblem Kommunikationsverhalten massiv getriggert. Wäre dies nicht schon schlimm genug, das Leak, die Sprachlosigkeit, die mangelhafte Sicherheit und die völlig unzureichende Krisenkommunikation sprechen entweder die Sprache eines erbärmlichen Dilettantismus oder was noch schlimmer wäre, die eines perfiden Intrigantentums. Weder das Eine noch das Andere kann ein Beobachter mit Außensicht bestätigen. Das müssen die Verantwortlichen selber untersuchen.

Eines aber kann jeder wissen, die 27 Diözesanbischöfe mit dem Volltext der Studie zu versorgen, wäre im Jahr 2018 mit einem Klick per Mail zu erledigen gewesen. Wenn schon das Kind in den Brunnen gefallen war, muss man nicht die eigenen Leute so im Stich lassen. Die *.pdf- Datei ist auch im Sekretariat der DBK bekannt und die Zeit der Ponykuriere dürfte selbst in der Kirche langsam vorbei sein.

Pressefoto Peter Winnemöller


Foto: (c) Sarah Bömer


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