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„Wie geht es der Kirche? Wie immer: Der Teufel stürmt gegen sie an“

20. Oktober 2018 in Kommentar, 26 Lesermeinungen
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Wenn Bischöfe, Priester, Theologen nach dem Wort des Jesaja sich als stumme Hunde erweisen, ist es schlimm um die Kirche bestellt. kath.net-Klartext zum Missbrauchsskandal und Kirchenkrise Von Bischof Andreas Laun ACHTUNG: Ausweitung des Texte


Salzburg (kath.net) Wie geht es der Kirche? Wie immer: Der Teufel stürmt gegen sie an und – das ist der Unterschied zu manch anderer Zeit – er ist erfolgreich auch dort, wo man es kaum je vermutet hätte, und das in einem Umfang, den die Medien wie eine Kriegsberichterstattung breit und manche mit Genuss entfaltet. Wir lesen täglich von Missbrauch und kriminellen Handlungen an und mit Kindern und Jugendlichen. Dabei sind unter den Tätern sogar hochrangige Männer in der Hierarchie der Kirche. Wie konnte es soweit kommen? Sicher nicht plötzlich von heute auf morgen. Ich möchte antworten:

Der Boden für diesen Ausbruch des Bösen wurde schon lange vorher aufbereitet. Das Grollen des Vulkans kündigte schon längere Zeit den Ausbruch an. Was die Kirche betrifft, begann es mit der Verunsicherung des Glaubens in der Verkündigung, die man als Recht auf die eigene Meinung feierte. Ungehorsam in Glaubensfragen und gegen die Ordnung in der Kirche schien ein Zeichen des Mutes zu sein und Zivilcourage.

Dann kam noch die Revolte der 68er, bei der jede Autorität stürzen wollte. Und dieser Geist drang auch in die Kirche ein, als der „Rauch des Satans, wie der jetzt hl. Papst Paul VI. ahnungsvoll und prophetisch das Phänomen nannte. Der katholische Konvertit und Philosoph Dietrich von Hildebrand sprach mit dem Bild der griechischen Sage von einem „Trojanischen Pferd“, das in die Stadt Gottes eingedrungen sei und danach, in einer zweiten Publikation, von der Kirche in einem biblischen Bild als einem „verwüsteten Weinberg“.

Und schließlich tat die sexuelle Revolution ein Übriges: Gebote Gottes, nein, Freiheit vor allem sexuelle Freiheit hieß die Parole, Freiheit von allen Zwängen oder eben allem, was als Zwang gedeutet wurde. Die Lebensform vieler Menschen passte sich an.

Gerade in dieser aufgeregten Zeit veröffentlichte Papst Paul VI. sein Lehrschreiben zur Verhütung und bekräftigte die Lehre der Kirche ohne auch nur ein Jota preiszugeben. Ein Tsunami der Entrüstung brandete gegen Rom und den Papst, der solches wagte!

Innerhalb der Kirche entstanden sogenannte Erklärungen verschiedener Bischofskonferenzen, die beruhigen sollten. Das taten sie in gewissem Sinn auch. Aber sie zahlten dafür einen hohen Preis: Sie sagten den Gläubigen mit schönen Worten: Ihr braucht dem Papst nicht zu gehorchen, höhere Autorität ist euer Gewissen und dieses kann natürlich anders urteilen als der Mann in Rom. Sie merkten dabei nicht, dass sie mit ihren Erklärungen nicht nur diesem Ungehorsam, sondern eigentlich sogar jeder Abweichung von der Lehre der Kirche einen Freibrief ausgestellt hatten.

In dieser gesellschaftlichen und kirchlichen Atmosphäre konnte auch die Homosexuellen-Bewegung ihre Erfolge einfahren, bis zur heutigen, absurden Idee einer Ehe für alle und Theologen, die die ihrerseits den Umsturz der kirchlichen Morallehre betreiben, bezüglich Homosexualität und sogar Abtreibung.


Um die sexuelle Revolution zu ihrem endgültigen Sieg zu führen hat der Staat die Sexualkunde in seine Hand genommen und damit Eltern und Kirche mit Hilfe der Schule entmündigt.

Das Gift der sexuellen Freizügigkeit hat die Gesellschaft verändert und ist auch in die Kirche eingedrungen. Nur so kann man verstehen, wieviel sexuellen Missbrauch es auch in ihr gegeben hat.

Ein schwacher Trost für Katholiken zu hören, dass sie, die Katholiken, nur ein sehr kleines Segment der Täter sind. Aber sie, die Katholiken, sie hätten doch die Lehre der Kirche, besonders durch die Lehren vom hl. Papst Johannes Paul II. und auch die Waffenrüstung Gottes, von der Paulus gesprochen hat, sozusagen zur Hand gehabt zum Führen des geistlichen Kampfes, den jeder Mensch bestehen sollte.

Dann gäbe es heute nicht so viele Scheidungen, „wilde Ehen“, wie man das bloße Zusammenleben früher nannte, abwegige Formen sexuellen Begehrens, geradezu bewunderte Seitensprünge und Partnerwechsel von Promis, Pornographie, lockere TV-Unterhaltungen über Trennungen und Zweit-Ehen oder auch noch weitere Partner. Da alles in Form von Unterhaltung.

Von den Verletzungen der Partner und Kindern redet man kaum, ohne Scham spricht man über all das, mit dem Unterton, dass es intolerant, erzkonservativ und lächerlich wäre solche Verhaltensweisen abzulehnen.

Wenn man all das zusammenhält, warum sollte man sich wundern über den Zustand der Welt und sogar der Kirche?

Während man sich entrüstet über klerikale Täter, ja mit Recht, hat man, offenbar mit einem zweiten Maß messend, einen Mann, der sich offen zur Pädophilie bekennt einen gut bezahlten Sitz im Europaparlament gegeben und niemand protestiert. Ja man hat sogar vergessen, dass es in Europa sogar eine Partei gab, die sich die Entkriminalisierung der Pädophilie zum Ziel gesetzt hatte. Hätten sie die nötige Mehrheit erreicht, wäre in einem ersten Land Europas Pädophilie jetzt genauso „legal“, wie das Ermorden von ungeborenen Kindern.

Bei der Auseinandersetzung über Abtreibung hat man ja das erste Mal so getan als ob eine Mehrheit ein Verbrechen zu einer annehmbaren Handlung machen kann und jetzt redet man sogar über ein „Recht“ auf Abtreibung.

Aber zurück zur Pädophilie: Wo sind alle Anhänger dieser Partei geblieben? Als ob solches Schweigen nicht auch nur eine Variante des Vertuschens wäre!

Übrigens auch, wenn Bischöfe, Priester, Theologen nach dem Wort des Jesaja sich als stumme Hunde erweisen, ein Bild, dessen sich auch Katarina von Siena mehrfach bedient hat, ist es schlimm um die Kirche bestellt: „Die Wächter des Volkes sind blind, sie merken allesamt nichts. Es sind lauter stumme Hunde, sie können nicht bellen“ . und nicht mehr reden wo und was sie reden müssten im Auftrag Jesu, auch wenn sie dann in die Situation der Schafe „mitten unter den Wölfen“ geraten. Woraus man folgern könnte: Ein Bischof, der nie Anstoß erregt, nie einem Wolf begegnet, scheint irgendetwas falsch zu machen. Auch Schweigen kann, vor allem bei den Wächtern, Sünde sein, sagt Papst Gregor der Große.

Niemand weiß genau, wie die Geschichte weiter gehen wird. So sehr man im öffentlichen Bereich angefangen hat, Hass-Bekundungen sogar gerichtlich zu verfolgen: Der Ruf Voltaires Ecrasez l`infame“ „Zertretet die Böse“, und dabei die Kirche und ihre Vertreter meinte, ist heute ein, sich nur notdürftig bedeckt haltendes Programm vieler Medien und Parteien geworden. Es kann sein, dass es sich noch zur gewalttätigen Verfolgung steigert und dann könnten wieder Dinge geschehen wie unter Stalin, und Hitler, Pol Pot und anderen Monstern der Geschichte. Kirchenverfolger ja, aber zunächst nicht unbedingt blutig, vielleicht getarnt als Vertreter des Wohlergehens für alle, wie sich Solowjew den Antichrist dachte.

Aber, ja es gibt ein großes Aber zu diesem Versuch einer Diagnose des Heute: „Sie“ haben viele Autoritäten gestürzt, aber Gott lacht, sagt der Psalm 2, über die, die Ihn stürzen wollen und schon früher wollten, die Menschen, die ihre eigene Welt ohne Gott und gegen Gott bauen wollen wie den Turm von Babel oder nicht einen Turm, wohl aber einen anderen Menschen nicht nach dem Bild Gottes, sondern dem der eigenen Gedanken, Wünschen, Fantasien, die man im Labor vielleicht machen kann. . Gott hat, liebe Kirchenfeinde und liebe „alles Besserwisser“, Seine Methoden. Sie helfen der Sache Gottes sogar manchmal durch Schlachten, Krankheiten, Erdbeben, und Tsunamis. Vor allem aber solltet ihr Euch sozusagen fürchten vor Seinen Heiligen und Propheten. Habt keine Angst, seid froh, wenn ihr den Kampf verliert, denn Gott will auch euch noch retten durch und in Eurer Niederlage.

Aber seid nicht so verrückt zu meinen, ihr könntet siegen über den Allmächtigen. Das haben schon viele geglaubt, aber sie sind gescheitert. Der Teufel lacht auch über euch, weil er weiß aus für ihn bitterer eigenen Erfahrung, dass ihr chancenlos wie er seid. Den Katholiken kann man nur sagen: Eine Reform der Kirche kam immer nur durch große und scheinbar kleine Heilige gekommen. Sie kam noch nie durch Arbeitskreise, Sitzungen und gescheite Bücher, sondern immer nur durch marianische Menschen, die im Dialog mit Gott sagen: Siehe ich bin deine Magd, dein Bischof, dein Mann oder deine Frau in der Ehe, dein Sportler, dein Geschäftsmann, dein Kind oder dein Pensionist, Dein Mensch in der Fülle seiner Kraft, die von Dir kommt, oder Dein Kranker, wie und wer auch immer, mir geschehe nach Deinem Wort!

Wenn diese „alle Heiligen“ irgendwann ihr „es ist vollbracht“ sprechen können, wird Gott sich der Kirche und der Welt erbarmen wie der Leute von Sodom und Gomorrha nach dem Gespräch mit Abraham . Aber man darf nicht vergessen: Eine Bekehrung hat nicht wirklich stattgefunden, und so kommen die Folgen ihrer Sünden später doch noch über die Einwohner der beiden Städte. Anders, aber mit kleiner Ähnlichkeit verhält es sich bei der Sintflut: Einerseits kommt die vernichtende Flut, andererseits aber erbarmt sich Gott des einen Gerechten im Land. Gott rettet Noa und die Tiere, die er mit in die Arche nimmt, vergleichbar mit dem „einen Gerechten“ mit dem Abraham argumentiert und den Aufschub des Unheils erwirkt. Am Ende setzt Gott Seinen Regenbogen der Hoffnung und des Versprechens für die Zukunft in Himmel. Wieder etwas anders in der Geschichte des Propheten Jona: Auch hier die Spannung zwischen der Sünde der Menschen und dem Heilswillen Gottes Auf die Predigt des Jona hin bekehren sich die Menschen. Jona selbst ist verhärtet und will sich noch den angedrohten Untergang der Stadt geradezu genüsslich anschauen, aber Gott erklärt ihm wie ein guter Pfarrer, warum er die Stadt und auch die vielen Tiere nicht vernichten will.

Was ist die Antwort auf die Skandale in unserer Zeit? Dass wir hoffen dürfen, dass Gott auch uns sagt wie den Frauen in dem Volk, die zu Dirnen geworden waren: „Ich selbst gehe einen Bund mit euch ein, damit Ihr erkennt, dass ich der Herr bin“. Aber nicht das Geschehene verdrängend, sondern: „Dann sollt ihr euch erinnern, sollt euch schämen und vor Scham nicht mehr wagen, den Mund zu öffnen, weil ich euch alles vergebe, was ihr getan habt“. Oder nüchterner formuliert: Der Skandal war und ist ein grauenhafter Bruch des Bundes mit Gott, aber Gott macht weiter und löst seinen Bund nicht, sondern erneuert ihn wieder und wieder bis zum Ende der Welt. Das ist unsere Hoffnung, die die Scham nicht wegnimmt, aber den Neuanfang und den Sieg im geistlichen Kampf ermöglicht den Kampf um die reine Lehre des Evangeliums, gegen „Verwirrung und Sünde“.

Archivfoto Weihbischof Laun



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