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Vom Taunus in die ganze Welt

28. Oktober 2018 in Chronik, keine Lesermeinung
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Vor 70 Jahren: Pater Werenfried van Straaten kommt zum ersten Mal nach Königstein – heute Zentrale von „Kirche in Not“


Königstein (kath.net/KIN) Im Herbst 1948 kam der Gründer des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“, Pater Werenfried van Straaten (1913-2003), zum ersten Mal nach Königstein im Taunus, das er in der ganzen Welt bekannt machen sollte.

Knapp ein Jahr zuvor, an Weihnachten 1947, hatte er von seiner belgischen Prämonstratenser-Abtei Tongerlo aus eine große Hilfsaktion für die deutschen Heimatvertriebenen ins Leben gerufen. Zuvor war er in Köln erstmals der Not dieser Menschen begegnet, die ihn so traf, dass er mit seiner aktiven Hilfe begann.

Er erhielt bald seinen Spitznamen „Speckpater“, weil er die flämischen Bauern, die wenig Bargeld für Geldspenden hatten, ein zusätzliches Schwein für die Vertriebenen füttern ließ, dessen Speck dann ins hungernde Deutschland geschickt wurde. Es blieb aber nicht bei der materiellen Hilfe. Noch entscheidender war, dass Pater Werenfried von Anfang an Feindschaft und Hass in Mitteleuropa abbaute. Als „Ostpriesterhilfe“ – wie „Kirche in Not“ in den erst Jahrzehnten hieß – wurde das Werk bald europa- und weltweit bekannt.

„Eine Oase in der deutschen Wüste“

In seiner Autobiografie „Sie nennen mich Speckpater“ hat er ein Kapitel über das damalige Königstein als Vaterhaus der Vertriebenen verfasst. Darin schrieb er über die heute nicht mehr existierenden „Königsteiner Anstalten“, die unter anderem ein Priester- und ein Studienseminar für Heimatvertriebene beherbergten: „Das träumende Tal von Königstein war eine Oase in der damaligen deutschen Wüste. (…) Wie tapfer uns groß waren nach der Katastrophe die ersten Seminaristen (…). Die Heimat war ihnen genommen, und ihre Familien hatte der Wind wie Spreu zerstreut. (…) In Königstein formte Gott damals seine Heldenpriester, die, genau wie die irrende Herde, für die sie sorgen sollten, selbst das harte Los der Heimatlosen und Vertriebenen zu tragen hatten. (…) Den Heldenmut, den ich in Königstein fand, übte den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ostpriesterhilfe aus.“


Über der materiellen Not der Flüchtlinge und Vertriebenen im zerstörten Nachkriegsdeutschland sah Pater Werenfried auch die geistige Not der Heimatlosen – und Königstein wurde dabei bald ein wichtiger Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Die Ostpriesterhilfe unterstützte die vertriebenen Rucksackpriester, die in der Diaspora unterwegs waren. Sie zogen zunächst zu Fuß oder auf Fahrrädern von Lager zu Lager, von Seelsorgestelle zu Seelsorgestelle, dann auf Motorrädern, die ihnen Werenfried schenkte, und später sogar mit Autos.

Von Königstein aus geht heute Hilfe in 149 Länder

Millionen von heimatvertriebenen Katholiken hatten keine Kirche und keinen Priester, weil sie in Gebiete kamen, die seit der Reformation oder dem Dreißigjährigen Krieg keinen Katholiken gesehen hatten. Dort, wo es keine Kirchen gab, kamen bald die Kapellenwagen als fahrende Kirchen zu den ostdeutschen Menschen in der neuen Diaspora und brachten neben dem Trost der Religion auch materielle Hilfe. Aus dieser Hilfe in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten ein weltweites Hilfswerk entstanden, das in 149 Ländern der Welt tätig ist. 2017 konnte „Kirche in Not“ das 70. Jahr seines Bestehens begehen.

Heute befindet sich in Königstein die Internationale Zentrale des Hilfswerks, das seit 2011 Päpstliche Stiftung mit dem internationalen Namen „Aid tot he Church in Need“ (ACN) ist. Der Platz vor dem Gebäude wurde vor einigen Jahren in Pater-Werenfried-Platz benannt. Ein Denkmal auf diesem Platz erinnert an die drei „Königsteiner Kirchenväter”, zu denen neben Pater Werenfried auch Bischof Maximilian Kaller und Weihbischof Adolf Kindermann gehören.

Pater Werenfried ist 2003 im benachbarten Bad Soden am Taunus gestorben, wo er zum Schluss gewohnt hatte, wurde aber auf dem Friedhof in Königstein im Taunus beigesetzt. Noch heute kommen Bischöfe, Priester und Ordensleute, die die internationale Zentrale besuchen, auch an das Grab, um seiner im Gebet zu gedenken und sich für die Hilfe, die sie durch „Kirche in Not“ erhalten haben, zu bedanken. Die Grabinschrift lautet: „Man nannte ihn Speckpater, Kämpfer für den Frieden, Bettler Gottes für die Armen der Welt. Priester aus holländischer Lehrerfamilie, Vertrauter von vier Päpsten, Freund von Heiligen, Beschützer von Verfolgten und Unterdrückten, Brückenbauer für die Einheit der Kirche. Hüter der christlichen Familie. Gründer von ,Kirche in Not‘. Mann unerschütterlichen Gottvertrauens.“

Die illustrierte Autobiographie von Pater Werenfried van Straaten „Sie nennen Speckpater“ ist im Taschenbuchformat zum Preis von fünf Euro bestellbar unter: https://shop.kirche-in-not.de oder bei:

Kirche in Not
Lorenzonistr. 62
81545 München

Telefon: 089 / 64 24 888 0
Fax: 089 / 64 24 888 50

E-Mail: [email protected]

Pater Werenfried predigt von einem Kapellenwagen aus


Foto: (c) KIRCHE IN NOT



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