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Diplomatische Immunität: Ladaria folgt Vorladung nach Frankreich nicht7. November 2018 in Weltkirche, 6 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Der Präfekt der Glaubenskongregation soll als Zeuge vor einem französischen Gericht aussagen. Der Vatikan beruft sich auf diplomatische Immunität und lehnt eine Aussage Ladarias ab.
Vatikan (kath.net/jg) Der Vatikan hat unter Berufung auf die diplomatische Immunität die Vorladung von Luis Kardinal Ladara, des Präfekten der Glaubenskongregation, vor ein französisches Gericht abgelehnt. Dies berichtet der britische Catholic Herald. Der Heilige Stuhl hat das französische Außenministerium bereits im September darüber informiert, dass er die Vorladung vor ein Gericht in Lyon nicht an Kardinal Ladaria weiterleiten werde. Ladaria war im Frühling 2018 als Zeuge in einem Prozess gegen Philippe Kardinal Barbarin, den Erzbischof von Lyon, und sechs Mitarbeiter der Erzdiözese Lyon als Zeuge geladen. Den Beklagten wird vorgeworfen, einen Bericht über den Missbrauch eines Minderjährigen durch einen Priester nicht an die Polizei weitergeleitet zu haben.
Dem Missbrauchstäter, Bernard Preynat, wird vorgeworfen, Minderjährige im Zeitraum von 1986 bis 1991 sexuelle missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat die Klage gegen ihn allerdings 2016 eingestellt. Kardinal Barbarin hat ihn 2015 aus der Seelsorge entfernt. Opfer Preynats sind die Kläger in dem Prozess gegen Kardinal Barbarin und seine Mitarbeiter. Dieser soll im Januar 2019 beginnen, nachdem er zweimal mangels einer Antwort von Ladaria verschoben werden musste. Das Gericht hat nun entschieden, auch ohne Aussage des Kardinals mit dem Prozess fort zu fahren. Die Polizei hat einen Brief von Ladaria an den Erzbischof von Lyon gefunden, in dem er Barbarin aufgefordert hat, disziplinäre Maßnahmen gegen Preynat zu setzen, aber einen öffentlichen Skandal zu vermeiden. Ladaria soll auf Wunsch der Anwälte der Kläger vor Gericht darüber aussagen, ob die Anweisung, einen Skandal zu vermeiden eine Anordnung gewesen sei, die Missbrauchsfälle bei den staatlichen Behörden anzuzeigen. In diesem Fall wäre Ladaria mit verantwortlich dafür, dass es nicht zur Anzeige gekommen ist.
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Lesermeinungen | Kirchental 8. November 2018 | | | @Ehrmann Das ist unerträglich, was Sie da von sich geben!
Bei einem anderen Artikel habe ich ja noch gezweifelt, dass ich Sie richtig verstehe!
Wir reden von schwersten Straftaten! Eine Anzeige hat doch mit Pranger nichts zu tun!
Wenn Sie - offenbar als Arzt - erfahren, dass ihr Kollege wiederholt Krankenschwestern oder Patienten vergewaltigt - dann können Sie sich doch nicht auf das Arztgeheimnis berufen! Straftäter gehören der staatlichen Strafverfolgung überantwortet - egal welchen Beruf sie ausüben. Das gilt für Lehrer, Ärzte, Schauspieler und auch für Priester.
Und wenn ein Vorgesetzter versucht, die ordentliche Strafverfolgung durch Versetzung zu umgehen, ist das Vertuschung.
Sollte der Täter an der neuen Stelle wieder straffällig werden, ist der Vorgesetzte zumindest moralisch mit schuldig | 6
| | | 2.TIM. 3,1-5 7. November 2018 | | | Beschämend Anscheinend hat der Vatikan kein Interesse an einer Aufklärung. | 9
| | | girsberg74 7. November 2018 | | | @Christine „Bärendienst“ So einfach scheint mir die Sache mit der Immunität nicht. Wenn man Ausnahmen macht oder zulässt, so sind Kontakte zwischen Staaten und Organisationen der Beliebigkeit preisgegeben. Das bedeutete unter Umständen einen Rückfall in Barbarei.
Etwas anderes wäre gegeben, wenn der Vatikan, wie jeder andere Staat auch, die Immunität von bestimmten Personen aus bestimmtem Anlass und aus eigenem Interesse aufhebt. | 2
| | | Hadrianus Antonius 7. November 2018 | | | Verdrängung bis zum bitteren Ende Diese in diesen Zeiten unheilvolle Haltung des Heiligen Stuhls kann wunderbar kommentiert werden mit zwei Überschriften von kath.net-Artikeln in den letzten zwei Tagen:
" Man ist konsterniert ob dieser Blindheit" (betr. hier ebenfalls PF, Staatsoberhaupt des Heilgen Stuhls).
" Das Lügengebäude bricht zusammen."
Der Panzerangriff in den USA und in Südamerika ist noch nicht einmal durchgeführt... | 5
| | | Ehrmann 7. November 2018 | | | Auch hier halte ich mich an Paulus, auch wenn das nicht modern ist Gott sei Dank gilt für mich nur das Ärztegeheimnis, das mich davor schützt, anzeigen zu müssen. Es ist mir unverständlich, daß kirchliche Vorschriften zur Anzeige von Priestern vor staatlichen Behörden verpflichten, außer, wenn Gefahr im Verzug ist und kein anderes Mittel zur Verfügung steht, eine Tatwiederholung zu verhindern.Hier ist diesbezügliche Inaktivität von Vorgesetzten zu verurteilen, das Wort Vertuschung aber sollte aus unserem Sprachgebrauch verschwinden-sonst muß man meinen, "an den Pranger stellen" sei eine christliche Tugend. | 3
| | | Christine 7. November 2018 | | | Bärendienst Ob sich Rom damit nicht einen Bärendienst erweist? Die Öffentlichkeit wird dafür kein Verständnis aufbringen können! | 15
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