Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  2. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  3. R.I.P. Paul Badde!
  4. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  5. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  6. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  7. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  8. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  9. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  10. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  11. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  12. "Der Dialog war erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt"
  13. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  14. Im Winter ohne Strom, Heizung und Wasser - mitten in Europa!
  15. Die unheimliche Allianz von Linksaußen und politischem Islam!

Was heißt: mit der Zeit gehen?

11. Dezember 2018 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Müssen wir alles absegnen, was die Menschen von heute tun? Embryonen verbrauchen, Kinder per Samen- und Eispende und Leihmutterschaft ‚einkaufen‘ u.a.m.?“ Gastkommentar von Weihbischof Marian Eleganti


Chur (kath.net) Es sind die immer gleichen Argumente, die in den Medien auftauchen, wenn es um die katholische Lehre geht. Die Kirche soll bei den „Menschen von heute“ sein, näher am „realen Leben“ und an „gesellschaftlichen Veränderungen“.

Das sind zwar Ohrwürmer, bleiben aber in Bezug auf die Richtigkeit eines Standpunkts Leerformeln. Nur weil gesellschaftlich etwas stattfindet, muss es deswegen noch lange nicht erstrebenswert sein. Entwicklung ist nicht automatisch immer Fortschritt. Und man kann das reale Leben sehr wohl aus der Nähe kennen, ohne alles gut finden zu müssen. Gerade ein Realist kann kritisch sein: wie Jesus, der wusste, „was im Menschen ist“.

Wir Bischöfe sollen nahe bei den Menschen von heute sein: wer würde da widersprechen? Die Frage ist nur, mit welcher Intention, mit welcher Botschaft? Müssen wir alles absegnen, was die Menschen von heute tun? Embryonen verbrauchen, Kinder per Samen- und Eispende und Leihmutterschaft „einkaufen“ u.a.m.? Nein, ich würde im Gegenteil sagen, dass wir heute nahe bei den Menschen sein müssen, um sie zur Umkehr zu bewegen, denn unsere gegenwärtige Kultur ist keine Kultur des geistigen Fortschritts, sondern in vielem ein kultureller Rückschritt (z.B. der Verlust der hippokratischen Ethik durch organisierte Suizidbeihilfe und Euthanasie).


Ich sehe die Zeichen der Zeit, aber ich deute sie nicht als Signal zur Anpassung, sondern zum Gegensteuer aus der Kraft des Evangeliums. Mir ist klar, diese Haltung ist nicht mehrheitsfähig. Sie macht mich zu einem sogenannten Polarisierer. Ganz schlecht! Das Leben der Menschen ernst nehmen, heisst für mich: es ernsthaft im Licht des Evangeliums anschauen und die entsprechenden Schlüsse zu Mission und Umkehr ziehen: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Die Rufer in der geistigen Wüste haben es heute nicht leicht. Wenn Menschen lügen, betrügen oder zu schnell fahren, sagen wir nicht: „Ändern wir die Regeln! Oder: Lügen ist okay, weil es sowieso keine Wahrheit gibt und es ‚alle’ machen. Rasen ist ok, denn das ist die Realität.“ Die Realität ist unumgänglich, aber nicht ethisch normativ! Im Gegenteil. Die Strukturen der Sünde müssen überwunden werden, aber nicht durch Revolution. Das hat noch nie einen besseren Menschen hervorgebracht, sondern durch die Bekehrung des Herzens!

Ja, ich möchte den Menschen von heute nahe sein, offen für ihr „real Life“. Aber nicht, um die Lehre der Kirche daran anzupassen, sondern um den Menschen zu helfen, die eigene Gegenwart aufgrund der kirchlichen Lehre kritisch zu sehen. Nicht umsonst provoziert sie: D.h. sie ruft uns heraus aus unseren falschen Ansichten und Lebensstilen. Denn das ist es, was die Lehre der Kirche tut: sie schenkt dem Menschen einen Massstab, der über den Strömungen der Zeit steht und sein Gewissen bildet. Dies ist ihre Grösse und ihr Skandalpotential. Dagegen wettern oberflächliche Kritiker, die lieber den Ohren des Massengeschmacks schmeicheln. Die Kirche aber sagt die Wahrheit, auch wenn es weh tut. So ist die Abtreibung eben doch eine beabsichtigte, geplante und als medizinische Dienstleistung bezahlte und gut organsierte Tötung eines unschuldigen Kindes, um „ein Problem zu lösen“. Das hat Papst Franziskus mit seinem „Aufreger“ und Vergleich mit einem „Auftragsmord“ gemeint. Leider lässt sich das nicht bestreiten. Das wirkliche Opfer ist das Kind, nicht die Frau. Es ist die absolute Ohnmacht, während wir für unsere Entscheidungen und dafür, ob wir ein (ungewolltes) Kind zeugen, die volle Verantwortung tragen und nicht unserer eigenen Taten Opfer sind.

EWTN - Schweizer Weihbischof und früherer SBK-Jugendbischof Marian Eleganti über den Missbrauch in der kath. Kirche: Manchmal muss eine Wunde platzen!


Foto Weihbischof Eleganti (c) Bistum Chur


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Glaube

  1. Hartl: „Heute ist der Mainstream atheistisch. Also schwimmt man als Christ gegen den Strom“
  2. „Nein – es geht darum, dass wir aufwärts gewandt unterwegs sind“
  3. Nicht reden, sondern machen!
  4. "Gott isch ma unterku": Christliche Hoffnungs-Kampagne in Vorarlberg
  5. „Sind wir noch katholisch?“
  6. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  7. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  8. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  9. Stellen wir uns den Goliaths!
  10. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  4. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  5. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  6. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  7. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  8. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  9. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  10. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  11. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Palantir-CEO: Unsere Firma ist völlig "anti-woke"
  14. Wo ist das Herz der Kirche?
  15. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz