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Bistum Bamberg stellt Strafanzeige gegen Priester des Bistums Limburg

22. Jänner 2019 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
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Vorwurf: Sexueller Missbrauch eines Jungen ab 1986 - Das Opfer belastet die damals Verantwortlichen des Bistums und berichtet, dass sie Kenntnisse über den Missbrauch gehabt hätten - UPDATE: Jurist wird dazu u.a. Bischof em. Kamphaus befragen


Bamberg/Limburg (kath.net/pbl/red) Das Erzbistum Bamberg hat Ende Dezember Strafanzeige gegen einen Priester des Bistums Limburg bei der Staatsanwaltschaft Marburg gestellt. Der Beschuldigte soll von 1986 bis 1993 einen minderjährigen Jungen mehrfach sexuell missbraucht haben. Die Taten sollen im Bistum Limburg verübt worden sein. Im Zuge der Berichterstattung zur MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch durch Kleriker in der katholischen Kirche hat sich das Opfer bei der Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums Bamberg gemeldet.

Der Beschuldigte war bis zu seiner Pensionierung viele Jahrzehnte in der Pfarrseelsorge in der Diözese tätig. Seinen Ruhestand verbringt er im Erzbistum Bamberg. Dort hat er gelegentlich Gottesdienstvertretungen übernommen. Das Bistum Limburg und das Erzbistum Bamberg haben, gemäß den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, dem Beschuldigten die Ausübung jeglicher priesterlicher Dienste untersagt. Die Diözese Limburg hat die kirchenstrafrechtliche Voruntersuchung eingeleitet.


In der Personalakte des Beschuldigten, die im Bistum Limburg geführt wird, finden sich keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch. In seiner Aussage belastet das Opfer die damals Verantwortlichen des Bistums und berichtet darüber, dass sie Kenntnisse über den Missbrauch gehabt hätten.

Die Diözese nimmt die Vorwürfe sehr ernst und hat eine externe Aufarbeitung dieses Falles eingeleitet. Ein unabhängiger Jurist wird den Vorgang untersuchen und die damals Verantwortlichen befragen. Die Erkenntnisse werden den staatlichen Ermittlungsbehörden zur Verfügung gestellt.

UPDATE:
Ein Sprecher des Bistums Limburg sagte gegenüber der „Frankfurter Rundschau“, dass zu klären sei, „wer damals zuständig war und wer Verantwortung trug“. Der vom Bistum beauftragte Jurist werde nach Angaben der „Frankfurter Rundschau“ in nächster Zeit dazu unter anderem den emeritierten Bischof Franz Kamphaus befragen, der von 1977 bis 2007 der Ortsbischof gewesen war. Außerdem sind Befragungen folgender weiterer Personen vorgesehen: Weihbischof em. Gerhard Pieschl, der frühere Personaldezernent Helmut Wanka sowie weiterer möglicher Mitverantwortlicher.

Foto: Symbolbild


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